Hallo zusammen,
irgendwas ist passiert.
Ich bin mir noch nicht darüber im Klaren, welcher Motor meines Lebens da im Hintergrund angesprungen ist. Aber irgendwas hat mich dazu gebracht meinen sicheren passiven Orbit um den Planeten Science-Fiction zu verlassen und tiefer in aktivere Schichten abzusteigen. Nach Jahrzehnten zurück.
Das war schon mal so, aber das ist lange, lange her. Da hab ich als junger Mensch pubertiert, fantasiert und den Kopf in die Sterne gesteckt. Da hab ich den Jungautor in mir gesucht und wieder verworfen. Mit Gleichgesinnten einen Rhodan-Fanclub gegründet und Science-Fiction-Filmchen auf Schmalfilm gebannt (kennt noch jemand "Normal 8"?). Und irgendwann wurden andere Dinge (lebens-)wichtiger und verlangten Fokus und ihren Raum. Ich degradierte mich zum reinen Konsumenten. Immerhin blieb die Liebe zur SF erhalten.
Jetzt werde ich bald 54 Jahre alt, lebe in Unna, bin glücklich verheiratet. Alles geht seinen gewohnten Gang, alles könnte gut so bleiben in meiner angenehmen Umlaufbahn. Weiter draußen, zwischen Kriegen und Pandemien, soll und muss sich einiges ändern. Aber das soll hier nicht der Punkt sein. Sondern ... irgendwas ist passiert im Jahr 2019.
Ein erstes Vorzeichen kam von Perry, dem Unsterblichen. Der knackte die Nr. 3000. Ich nahm das am Rande war. Mehr aus einer Laune heraus wurde ich wieder zum Fan. Das kam schon überraschend.
Ende 2019, knapp noch prä-pandemisch, passiert etwas, dass ich bis heute nicht verstehe.
Mir begannen die Finger ganz eigenartig zu jucken. In einer freien Minute hatte ich nichts besseres zu tun, als die Textverarbeitung zu öffnen und eine leere Seite mit einer Idee zu füllen - einem Storyfragment, einem vagen Bild. Ich schrieb sie auf, sponn weiter, hörte nicht mehr auf. Wochen später wurde mir klar, dass ich mir da mein eigenes Universum erarbeitete. Heute bin ich süchtig danach, ich kann nicht mehr aufhören mit Welten und Charaktern zu spielen. Heute trägt es gar Früchte, an die hätte ich vor zwei Jahren im Traum nicht gedacht: Vor wenigen Tagen erschien mein Debütroman.
Monate später stand dann ein weiterer Gedanke da: SF-Fandom!
Da war mal was. Früher. Google sagte mir: heute immer noch. Clubs, Conventions, Stammtische ... achje, alles noch da. Ich bin kein übermäßig sentimentaler Mensch, aber das brachte eine Saite zum schwingen. Man könnte glatt mal wieder die Nase in den Wind stecken. Aber, das Timing war blöde. Alles in Corona-Stasis verfallen. Und so blieb es bei der ein oder anderen Suchmaschinenattacke und Forumsschnüffelei. Dabei wird es nicht bleiben.
Gottlob stehen die Zeichen des Alltags wieder auf Öffnung. Colonia-Con steht vor der Tür, Marburg-Con...
Nach all den Jahren wird es für mich wieder Zeit mich einzureihen.
Deshalb stelle ich mich euch hier und heute im Forum vor.
Ein reisender Geist sucht ein Asyl. ;-)
Liebe Grüße
Frank Makowski