Zum Inhalt wechseln


Foto

2030 Space Odyssee im Tiefschlaf ?


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
4 Antworten in diesem Thema

#1 dumbledore

dumbledore

    Nanonaut

  • Mitglieder
  • PIP
  • 28 Beiträge
  • Wohnort:Deutschland

Geschrieben 24 August 2004 - 21:46

:lookaround: Nature Science Update, Aug.3, 2004 Liebe Forumsmitglieder ! Viele von uns haben den faszinierenden Klassiker von Stanley Kubrick „2001- Odyssee im Weltraum“ gesehen und werden sich noch daran erinnern, wie die Astronauten aus dem Tiefschlaf erwachten. Sie werden sich auch an HAL erinnern, den sehenden und sprechenden Supercomputer mit seinen tödlichen Fehlfunktionen. Die ESA Europäische Weltraumagentur plant Studien über menschlichen Tiefschlaf. Dies würde Astronauten dabei helfen, mit den psychologischen Anforderungen einer Jahrzehnte dauernden Raumreise fertig zu werden. Ausserdem wären weniger Platz und weniger Nahrungsmittel bei solchen Missionen notwendig, sodass das Raumschiff weniger Gewicht hätte und leichter zu starten wäre. Eine Forschungsrichtung konzentriert sich auf DADLE (D-Ala, D-Leu-enkephalin), eine Substanz mit Opium- ähnlichen Eigenschaften. Eine Injektion von DADLE versetzt bekanntlich Erdhörnchen währen der Sommersaison in den Tiefschlaf, wenn die Tiere normalerweise wach sein würden. Die Substanz scheint auch menschliche Zellkulturen in den Schlaf zu versetzen. Die Forscher verfolgen auch noch andere Wege. Eine Kehrseite des Tiefschlafes ist, dass sie zu Muskelschwäche führt, ein Problem, dass auch bei Patienten auftritt, die nach einer Operation ans Bett gefesselt sind. Zancanaro weist darauf hin, das solche bettlägerigen Patienten kräftiger bleiben, wenn sie Dobutamin erhalten, ein Medikament das verwendet wird, um den Herzmuskel zu stärken. Eine ähnliche Behandlung würde auch während der Tiefschlaf- Phase funktionieren. Die ESA will Astronauten 2030 zum Mars schicken. Also machen die Forscher Pläne, um ein Tiefschlafsystem in das Raumschiff zu integrieren. Eine gute Zeit! Meine vollständige Übersetzung des englischen Nature- Science Artikels mit Link zum Original ist auf meinen Seiten zu finden: http://www.zeitlinie...odyssee2030.htm Friedrich

#2 Gallagher

Gallagher

    TI 29501

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.181 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Hamburg

Geschrieben 27 August 2004 - 16:12

Faszinierend!Aber auch wenn die Astronauten dann tage-, wochen- oder monatelang schlafen und den größten Teil der Reise verpennen, müssen sie in der Zeit doch ernährt werden... hängen die dann die ganze Zeit am Tropf?Und wenn sie in der Zeit mal müssen? Auch die größte Windel ist irgendwann mal pickepackevoll... bääh!!!Abgesehen davon: bis jetzt wurden immer Millionen verballert, um Leute für ein paar Wochen in die Umlaufbahn zu schießen, damit sie dort in der kurzen Zeit alle möglichen Experimente machen konnten. Ein teurer Spaß. Und jetzt, wo man ein halbes Jahr Reisezeit einplanen muß und in der Zeit ziemlich viele Experimente an Bord machen könnte, will man die Wissenschaftler monatelang dahindämmern lassen? Auf Drogen, sozusagen? Könnte man die Zeit nicht sinnvoller nutzen? So rein wirtschaftlich betrachtet?Na ja, soll nicht mein Problem sein... aber wundern tu ich mich trotzdem.
  • (Buch) als nächstes geplant:Asterix und der Greif
  • • (Buch) Neuerwerbung: Köln auf den Zweiten Blick
  • • (Film) gerade gesehen: Black Widow
  • • (Film) als nächstes geplant: No time to die

#3 Dave

Dave

    Hamannaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 3.293 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Hamburg

Geschrieben 29 August 2004 - 18:57

Mich hat dieses Motiv der SF auch schon immer fasziniert, besonders natürlich in †š2001†™. Tiefschlaf als Spiel mit der Vergänglichkeit, eingebettet im Rad der Zeit (zentrifugale künstliche Schwerkraft), um es einmal schwülstig zu umschreiben. Dann das lässig spielerische Ignorieren der potentiellen Lebensgefahr in †šAliens†™ und natürlich der Exitus in †šPlanet der Affen†™.

Übrigens ist dies eigentlich nie ein besonderer Gegenstand der Spekulation bei mir gewesen. Sofern sich der Mensch nicht selbst ein Bein stellt, wird dies ein Bestandteil der bemannten Raumfahrt der Zukunft sein. Ob nun in Form eines drastisch reduzierten Metabolismus oder sogar einer Unterbrechung der kompletten Lebensfunktion.

In einigen Romanen reduziert sich nicht nur das eigene Leben für eine Zeit auf ein Minimum, sondern auch die äußere Umgebung, in dem nämlich eine Reise in einem torpedoartigen Behältnis durch den Raum geschieht. Äußerst interessant. Sozusagen als Königsdisziplin.

Wer war doch gleich die junge Dame, Dornröschen? Der gläserne Sarg. Wenn sie sich schon dem todesähnlichen Schlaf hingibt, so doch noch nach außen für alle Welt sichtbar, nicht wirklich entschwunden.

Ich entsinne mich, das Thema auch einmal angeschnitten zu haben:

'Schlaf in Stasis'

Bearbeitet von Dave, 29 August 2004 - 19:03.


#4 MartinHoyer

MartinHoyer

    Temponaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.511 Beiträge

Geschrieben 29 August 2004 - 20:07

Und jetzt, wo man ein halbes Jahr Reisezeit einplanen muß und in der Zeit ziemlich viele Experimente an Bord machen könnte, will man die Wissenschaftler monatelang dahindämmern lassen? Auf Drogen, sozusagen? Könnte man die Zeit nicht sinnvoller nutzen? So rein wirtschaftlich betrachtet?

Die Lösung dafür lautet meines Erachtens: Schichtdienst. Es schlafen nicht alle Besatzungsmitglieder die gesamte Reise durch, sondern sie lösen sich ab. Die wachen Besatzungsmitglieder überwachen die Anlagen und den Zustand ihrer im Tiefschlaf befindlichen Kollegen, führen Experimente durch, betreiben die notwendige Leibesertüchtigung und nehmen auch mal wieder eine wenig feste Nahrung auf, damit ihr Stoffwechsel das nicht verlernt. Die Einsparungen an Nahrungsmitteln und Sauerstoff wären dennoch beträchtlich, die physische Belastung der langen Reise deutlich reduziert, man nutzt die Zeit produktiv, kann gegen die Raumkrankheit angehen und auch sozialem Streß vorbeugen, indem man bei Bedarf die Schichten modifiziert, wenn Leute trotz aller vorangegangenen Tests nicht wirklich miteinander klarkommen. Vielleicht ist es auch möglich, die wesentlichen Muskelgruppen der Schlafenden mit geringen Stromstößen zu stimulieren, um die Rückbildung zu vermeiden. Das hilft zwar nicht gegen Defizite bestimmer Bewegungsmodi, könnte es aber erleichtern, den Übergang von der passiven Schlaf- in die aktive Wachphase zu erleichtern und Langzeitfolgen vorzubeugen.
Though my soul may set in darkness, it will rise in perfect light;
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)

#5 Gallagher

Gallagher

    TI 29501

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.181 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Hamburg

Geschrieben 30 August 2004 - 04:28

Die Lösung dafür lautet meines Erachtens: Schichtdienst.

Genau darauf wollte ich hinaus. :D
  • (Buch) als nächstes geplant:Asterix und der Greif
  • • (Buch) Neuerwerbung: Köln auf den Zweiten Blick
  • • (Film) gerade gesehen: Black Widow
  • • (Film) als nächstes geplant: No time to die


Besucher die dieses Thema lesen: 0

Mitglieder: 0, Gäste: 0, unsichtbare Mitglieder: 0