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Was ist Queer*SF? Mehr als nur Science Fiction!


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151 Antworten in diesem Thema

#121 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 24 August 2022 - 08:09

Die jüngsten, das sind dann Leute wie Anne Polifka, die ist von 1991. Bestimmt finden wir auch noch welche, die noch jünger sind. Wenn ich mir die Vitae von Anthologien anschaue, bin ich oft erschrocken, dass einige in diesem Jahrtausend geboren sind. 


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#122 Zack

Zack

    Illuminaut

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Geschrieben 24 August 2022 - 09:37

Wenn jemand ein Manifest veröffentlicht, darf man darüber nicht diskutieren? Weil die Verfasserin eine junge Autorin ist? Und was haben andere Threads damit zu tun? Welchen interessanten Thread findest du, der nicht genügend beachtet wird?

 

Natürlich darf man darüber diskutieren, habe ich irgendwo ein Verbot ausgesprochen? Hier kann doch jeder schreiben, was er will - genauso darf ich doch meine Gedanken äußern, oder nicht? :) 

 

Zu anderen Threads: es gibt genug Threads im Forum, die nur 2-3 Antworten haben, such dir einen aus. Es ist nun einmal auffällig, bei welchen Themen Diskussionen in dieser Form wie hier ausarten, genauso sieht man das in älteren Threads zu SF-Autorinnen und es hat sich nicht viel geändert (aber immerhin ein bisschen was). Ich finde es schade, dass ein Teil der (jungen) deutschsprachigen SF-Szene dieses Forum meidet, unter anderem wegen solchen Threads wie diesem hier, aber ich sehe schon, das interessiert kaum jemanden, man sieht sich lieber in der Opferrolle und betreibt Whataboutism (und dich, Mammut, habe ich übrigens gar nicht gemeint und meine ich auch jetzt nicht - ich habe auch durchaus registriert, dass hier manche an einer konstruktiven Diskussion interessiert sind). 

 

Ich habe gesagt, was ich sagen wollte, und ziehe mich jetzt wieder in meine "Echokammer" zurück ;) 


“Die Farben sind der Ort, wo unser Gehirn und das Universum sich begegnen.” (Paul Cézanne)


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#123 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 24 August 2022 - 10:07

Natürlich darf man darüber diskutieren, habe ich irgendwo ein Verbot ausgesprochen? Hier kann doch jeder schreiben, was er will - genauso darf ich doch meine Gedanken äußern, oder nicht? :)

 

Zu anderen Threads: es gibt genug Threads im Forum, die nur 2-3 Antworten haben, such dir einen aus. Es ist nun einmal auffällig, bei welchen Themen Diskussionen in dieser Form wie hier ausarten, genauso sieht man das in älteren Threads zu SF-Autorinnen und es hat sich nicht viel geändert (aber immerhin ein bisschen was). Ich finde es schade, dass ein Teil der (jungen) deutschsprachigen SF-Szene dieses Forum meidet, unter anderem wegen solchen Threads wie diesem hier, aber ich sehe schon, das interessiert kaum jemanden, man sieht sich lieber in der Opferrolle und betreibt Whataboutism (und dich, Mammut, habe ich übrigens gar nicht gemeint und meine ich auch jetzt nicht - ich habe auch durchaus registriert, dass hier manche an einer konstruktiven Diskussion interessiert sind). 

 

Ich habe gesagt, was ich sagen wollte, und ziehe mich jetzt wieder in meine "Echokammer" zurück ;)

 

konkrete Beispiele sind immer besser als allgemeine Floskeln ( älteren Threads zu SF-Autorinnen). Generell lebt ein Forum von der Mitarbeit der Teilnehmenden. Welche Themen und welche Tonalität hier herrscht, da kann jeder drauf Einfluss nehmen, anstatt sich in spezielle Echokammern zurück zu ziehen.

Ich weiß, der Nachteil eines Forums gegen andere Plattformen wie Twitter und Facebook liegt daran, man kann nicht so gut ausblenden. Bei Twitter und Facebook findet du wesentlich extremere Meinungen, aber da kann man sich gut in die eigene Blase zurück ziehen. In einem doch sehr übersichtliche Forum muss man sich halt mit den Begebenheiten arrangieren und entsprechend für seine Meinungen eintreten. Wenn dann die einen gehen und die anderen bleiben ist es so wie es ist.

 

Ich kann deine Vorurteile zum Forum, die du (und auch andere) durchschimmern lässt, allerdings nicht teilen. Hier herrscht doch oft ein konstruktiver und fruchtbarer Austausch. Es sei den man verirrt sich in den Klimathread.



#124 Peter-in-Space

Peter-in-Space

    Kenonaut

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Geschrieben 24 August 2022 - 10:32

Schade! Ich hätte mich gefreut, mal SF von Leuten zu lesen, die nicht genauso greis sind wie ich! ;)

 

Aber ernsthaft: Ich hatte meine Bemerkung gar nicht so speziell auf Euch beide gezielt. Eher wollte ich die Hoffnung ausdrücken, dass sich auch die jüngste schreibfähige Generation bald beteiligt (für Alpha ist es wohl noch etwas früh).

grummeln wir 'ne Runde gemeinsam? :happy:

 

habe mich gerade mit einem Autor über die Altersstruktur seiner Leserschaft unterhalten ... vom jungen Gemüse ist da nix mehr zu sehen, und ich glaube, das geht über alle Medien so (... selbst Computerspiele werden heutzutage nicht mehr für den 12-jährigen Nerd geschrieben, das ist vorbei). Auch deshalb finde ich die vorgebliche "Erweiterung" unseres Spektrums über die Schiene "queer" sehr schick. Es geht einfach um die Erschließung neuer Märkte, nicht nur primär, auch sekundär.

 

Go for it!


Bearbeitet von Peter-in-Space, 24 August 2022 - 10:41.

Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

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#125 Naut

Naut

    Semantomorph

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Geschrieben 24 August 2022 - 10:38

grummeln wir 'ne Runde gemeinsam?

Ich fühle mich gar nicht grummelig, aber gemeinsam ist immer gut.


Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#126 J. A. Hagen

J. A. Hagen

    Cybernaut

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Geschrieben 24 August 2022 - 10:58

@Peter-in-Space:

 

Ich bin mir unsicher, wie ich diesen Satz verstehen soll:

 

 

Auch deshalb finde ich die vorgebliche "Erweiterung" unseres Spektrums über die Schiene "queer" sehr schick. Es geht einfach um die Erschließung neuer Märkte, nicht nur primär, auch sekundär.

 

Siehst Du in "queer" nur eine Marketingstrategie? Oder begrüßt Du es, wenn Queerness in der SF mehr Menschen anspricht und sich somit mehr Leute für SF interessieren könnten?


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#127 Naut

Naut

    Semantomorph

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Geschrieben 24 August 2022 - 11:44

Um mal zum Thema des Threads zurückzukehren ... Es stellt sich mir so dar:

1. Einerseits ist die Aufgabe von SF, zukünftige Gesellschaft abzubilden. Das ergibt sich schon aus der Definition (welche da auch immer anzuwenden ist). Andererseits bildet SF (zwangsläufig) heutige Gesellschaft ab.

2. Ca. 11% der heutigen Menschen identifizieren sich als queer.[1] (Quelle finde ich gerade nicht, aber es ging dabei um Rollenbilder in Netflix' neuen Serien.)

3. Daher ist es geradezu zwangsläufig, dass aktuelle SF einen Anteil von etwa 11% an queeren Rollen besetzen muss - es sei denn, der AutorX legt es auf eine absichtlich rückwärtsgewandte oder unsichtbarmachende Darstellung an.

4. Ob diese Rollen nach außen sofort als queer identifizierbar sind, bleibt dabei dem AutorX überlassen: Möglicherweise erfordert es die Geschichte ja gar nicht, über Präferenzen oder Selbstwahrnehmung des Charakters zu reflektieren. Dennoch sollte eine solche Dimension natürlich im Charakter angelegt sein, d.h. nicht im Gegensatz zu den sichtbaren Verhaltensweisen stehen.

5. Themen queerer Identitätsfindung oder deren Interaktion oder Koflikte mit der gezeichneten Gesellschaft können eine Rolle spielen, müssen aber nicht. Andererseits ist es bei vielen SF-Themen meiner Meinung nach ziemlich unwahrscheinlich, dass diese Berührungspunkte gar nicht auftreten: Das fängt schon damit an, dass eine Interfacepersönlichkeit ("Alexa") mit einem vermeintlich binären Geschlecht belegt wird - in einer neueren Geschichte sollte eine derartige Wahl zumindest überdacht werden.

6. Ist damit alle SF zwangsläufig Queer*SF? Ja, nein, vielleicht. Damit sind wir wieder beim Thema Definitionen: Aus meiner Sicht ist es nahezu zwangsläufig, eine Art von SF zu schreiben, wie Galax sie definiert. Darüber hinaus muss aber sicher keine moralische oder politische oder emanzipatorische Agenda verfolgt werden. Kann, natürlich, SF war immer auch politisch, aber es spricht nichts gegen puren Eskapismus. Zu bedenken ist dabei nur, ob die Autor*in dabei vielleicht versehentlich große Teile der Gesellschaft ausschließt (was, je nachdem, dumm oder böse wäre).

 

[1] Anmerkung: Diesen Prozentsatz halte ich für grob unterschätzt, allerdings bezieht er sich auf den Anteil derer, die sich selbst nach außen als queer bezeichnen. Ich vermute, dass wesentlich mehr Menschen eigentlich nach objektivierbaren Kriterien queer sind, es aber aus verschiedensten Gründen für unnötig halten, sich selbst so zu bezeichnen oder auch nur zu denken.


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#128 Peter-in-Space

Peter-in-Space

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Geschrieben 24 August 2022 - 13:34

@Peter-in-Space:

 

Ich bin mir unsicher, wie ich diesen Satz verstehen soll:

 

 

Siehst Du in "queer" nur eine Marketingstrategie? Oder begrüßt Du es, wenn Queerness in der SF mehr Menschen anspricht und sich somit mehr Leute für SF interessieren könnten?

Käme die erste Frage anderweitig, würde ich darin eine Provokation sehen. Ich versuche sie, unter betriebswirtschaftlichen Aspekten zu beleuchten (ja, ich kann das!): Gehen wir davon aus, dass "queer" eine Marketingstrategie wäre, würde sie im besten aller Fälle eine neue Lesergruppe gewinnen (BW'ler sind immer so optimistisch ... Berufskrankheit). Das ist der Primäreffekt. Und wir könnten gar nicht so schnell drucken, da jede Lesergruppe eine gewisse Multiplikationsfunktion besitzt, also noch mehr Leser außerhalb dieser Gruppe anspricht (Freunde, Bekannte, Verwandte, Zufallsbekanntschaften).

 

Somit ist rein marketingtechnisch Deine erste und Deine zweite Frage nur von verschiedenen Standpunkten stehend formuliert, zielt aber auf Dasselbe, da es - obwohl einige hier mir widersprechen mögen - schon im Sinne eines Autors liegt, so viele Bücher wie irgend möglich zu verkaufen. Der wichtigste Preis wird nicht verliehen, sondern steht hinten auf dem Buchdeckel. Und dieses ist ganz schlicht und einfach nur legitim, weil es unter Anderem Autoren gibt, die von den Verkäufen ihre Frühstücksbrötchen bezahlen (mit einem dieser so denkenden Autoren bin ich sogar enger befreundet).

 

Das war die betriebswirtschaftliche Sicht.

 

---

 

Jetzt zu Deiner zweiten Frage, die bei mir deutlich weniger provokativ ankommt, weil Du mir mit Deiner Formulierung die Antwort in den Mund legst. Natürlich ist es zu begrüßen, wenn vor Allem jüngere Leute mehr lesen: je mehr desto besser! Und wenn dann die Lektüre auch noch SF-lastig ist: wer kann da etwas dagegen haben?

 

Ich glaube, ich habe mich auf einen Nebenkriegsschauplatz begeben, der von jener Message ablenkt, die ich soeben beschrieben habe.

 

Ein Genre, das sich nicht weiterentwickelt, ist zum Tode verurteilt. Keiner malt mehr im selben Stil wie die Impressionisten - es ist ein veralteter Stil. Keiner macht mehr Bebop - diese Art von Jazz ist mit wenigen Ausnahmen doch nur noch cringy (man höre nur die alte VW-Werbung, so um 2008 herum!), kein Autor schreibt nur noch reine space operas, reine Dystopien, reine military SF (alles das will auch kaum noch einer lesen, oder er hat ein spezielles akademisches Interesse). Die Gesellschaft ist eine Andere seit Helmut Kohl (... auch wenn einige danach Sehnsucht haben) Aus den Mischungen der Versatzstücke entsteht nun "Grimdark", "Hopepunk" etc., die alle (noch) keine Genres darstellen.

 

Und da grätscht jetzt "queer SF" rein. Und erzeugt Interessantes.

 

Was?

Erlaube?

Queer?

 

Ja, sowas!

 

Ich erlaube mir, meinen eigenen talon anzulegen, was "queer SF" ist und lasse mir von Niemandem da reinreden. Und wenn ich so auf meinen SuB und SgB schaue, entdecke ich da viel ... eben weil das Sujet eigentlich schon seit ein paar Jahrzehnten existiert.


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#129 J. A. Hagen

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Geschrieben 24 August 2022 - 13:52

@Peter-in-Space:
Danke für die ausführliche Erklärung.

 

 

Ein Genre, das sich nicht weiterentwickelt, ist zum Tode verurteilt.

 

Den Satz merke ich mir. Kurz und knackig.


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#130 Jol Rosenberg

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Geschrieben 24 August 2022 - 17:40

Um mal zum Thema des Threads zurückzukehren ... Es stellt sich mir so dar:

1. Einerseits ist die Aufgabe von SF, zukünftige Gesellschaft abzubilden. Das ergibt sich schon aus der Definition (welche da auch immer anzuwenden ist). Andererseits bildet SF (zwangsläufig) heutige Gesellschaft ab.

2. Ca. 11% der heutigen Menschen identifizieren sich als queer.[1] (Quelle finde ich gerade nicht, aber es ging dabei um Rollenbilder in Netflix' neuen Serien.)

3. Daher ist es geradezu zwangsläufig, dass aktuelle SF einen Anteil von etwa 11% an queeren Rollen besetzen muss - es sei denn, der AutorX legt es auf eine absichtlich rückwärtsgewandte oder unsichtbarmachende Darstellung an.

4. Ob diese Rollen nach außen sofort als queer identifizierbar sind, bleibt dabei dem AutorX überlassen: Möglicherweise erfordert es die Geschichte ja gar nicht, über Präferenzen oder Selbstwahrnehmung des Charakters zu reflektieren. Dennoch sollte eine solche Dimension natürlich im Charakter angelegt sein, d.h. nicht im Gegensatz zu den sichtbaren Verhaltensweisen stehen.

5. Themen queerer Identitätsfindung oder deren Interaktion oder Koflikte mit der gezeichneten Gesellschaft können eine Rolle spielen, müssen aber nicht. Andererseits ist es bei vielen SF-Themen meiner Meinung nach ziemlich unwahrscheinlich, dass diese Berührungspunkte gar nicht auftreten: Das fängt schon damit an, dass eine Interfacepersönlichkeit ("Alexa") mit einem vermeintlich binären Geschlecht belegt wird - in einer neueren Geschichte sollte eine derartige Wahl zumindest überdacht werden.

6. Ist damit alle SF zwangsläufig Queer*SF? Ja, nein, vielleicht. Damit sind wir wieder beim Thema Definitionen: Aus meiner Sicht ist es nahezu zwangsläufig, eine Art von SF zu schreiben, wie Galax sie definiert. Darüber hinaus muss aber sicher keine moralische oder politische oder emanzipatorische Agenda verfolgt werden. Kann, natürlich, SF war immer auch politisch, aber es spricht nichts gegen puren Eskapismus. Zu bedenken ist dabei nur, ob die Autor*in dabei vielleicht versehentlich große Teile der Gesellschaft ausschließt (was, je nachdem, dumm oder böse wäre).

 

[1] Anmerkung: Diesen Prozentsatz halte ich für grob unterschätzt, allerdings bezieht er sich auf den Anteil derer, die sich selbst nach außen als queer bezeichnen. Ich vermute, dass wesentlich mehr Menschen eigentlich nach objektivierbaren Kriterien queer sind, es aber aus verschiedensten Gründen für unnötig halten, sich selbst so zu bezeichnen oder auch nur zu denken.

 

Wow, danke für diesen Beitrag. Der fasst eigentlich fast alles zusammen, was ich dazu denke: Im besten Falle wird das Label Queer Sf überflüssig.

 

@Jol:

Es kam bei mir wie ein gezielt gesetzter Ausschluss an, den du sogar wiederholt hast, als du geschrieben hast, ich wäre (fälschlicher Weise) nur der Meinung, mein Schaffen sei Divers. :(

Aber; es ist was anderes, den Text ungelesen zu verreißen, das ist hier völlig normal. ;) Aber ihn (an)gelesen zu haben und dann etwas falsches darüber zu sagen, geht gar nicht. :/

Und ich verlange auch nicht, dass du dir das alles durchliest. Das verlange ich von niemanden. (Kann man sich maximal wünschen. :D )
Aber du musst mir, jemand als Teil der quer- und SF-Szene insoweit vertrauen, dass ich sehr gut weiß, was ich da fabriziert habe. Und wie Peter sagt; die bunte Palette wird ausgeschöpft.

Aber gut, offenbar müssen wir beide an unserer Kommunikation arbeiten. ;)
Wobei ich an anderer Stelle schon sagte, dass ich schreibe wie ich denke, ohne Interpretationsspielraum zwischen den Zeilen zu lassen. Ich nehme die Worte sehr genau – und so lese ich auch.

Bzgl. etwas Kritisches intendiert. Du verreist schnell und gerne, meist schon nach nur wenigen Zeilen und meiner Meinung nach meist sehr undifferenziert, quasi nach eigener Gefühlslage.

Das ist einfach mein Erfahrungsschatz ebenso, wie ich meine, dass du gerne provozierst um gewisse Situationen zu schaffen, an denen du dich dann reiben kannst.

Und wenn du selbst sagst, dass Reaktionär oder konservativ zu sein, hat gar nichts mit Alter oder Hautfarbe zu tun, sondern mit den geäußerten Meinungen, nun, dann sehe ich mich bestätigt.
Denn was ich sage ist keine Erfindung, sondern das sind Erfahrungswerte, die ich an verschiedenen Stellen gemacht habe, bzw machen musste.

 

Ja, ich weiß, dass du meinst, irgendeine Person (und zwar du) könne so schreiben, das es keinen Interpretationsspielraum gibt. Gleichzeitig interpretierst du meine Posts wiederholt als feindselig und unterstellst mir Eigenschaften, die offen feindselig sind. Ich muss, wenn ich deine Aussage ernst nehme, davon ausgehen, dass deine Feindseligkeit gegen mich intendiert ist - eine Reaktion auf eine von dir wahrgenommene Feindseligkeit, die nicht intendiert ist. Ich habe gar nichts gegen dich, aber mich nerven deine wiederholten Angriffe auf mich und andere Personen in diversen Threads, zumal wir, wie Peter ja schon betont hat, eigentlich sehr ähnliche Ziele haben. Mir wäre ja sehr geholfen, wenn du dich um mehr Freundlichkeit bemühen würdest - so ganz intentional.

 

@Peter: Jaja, Bleistift und Kassette ist mir natürlich geläufig. Mein Handgelenk macht da auch sofort unwillkürliche Bewegungen.  :bighlaugh:


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#131 Peter-in-Space

Peter-in-Space

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Geschrieben 24 August 2022 - 22:03

Wow, danke für diesen Beitrag. Der fasst eigentlich fast alles zusammen, was ich dazu denke: Im besten Falle wird das Label Queer Sf überflüssig.

 

 

Ja, ich weiß, dass du meinst, irgendeine Person (und zwar du) könne so schreiben, das es keinen Interpretationsspielraum gibt. Gleichzeitig interpretierst du meine Posts wiederholt als feindselig und unterstellst mir Eigenschaften, die offen feindselig sind. Ich muss, wenn ich deine Aussage ernst nehme, davon ausgehen, dass deine Feindseligkeit gegen mich intendiert ist - eine Reaktion auf eine von dir wahrgenommene Feindseligkeit, die nicht intendiert ist. Ich habe gar nichts gegen dich, aber mich nerven deine wiederholten Angriffe auf mich und andere Personen in diversen Threads, zumal wir, wie Peter ja schon betont hat, eigentlich sehr ähnliche Ziele haben. Mir wäre ja sehr geholfen, wenn du dich um mehr Freundlichkeit bemühen würdest - so ganz intentional.

 

sachma, irgendwo ist immer ein Kanisterchen, und sei es noch so winzig ... vertragt Euch doch mal und kotzt Euch bitte bei nem Getränk Eurer Wahl aus. Ich mache auch gerne mit!

 

@Peter: Jaja, Bleistift und Kassette ist mir natürlich geläufig. Mein Handgelenk macht da auch sofort unwillkürliche Bewegungen.  :bighlaugh:

 

YANA

 


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#132 Helli-S

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Geschrieben 24 August 2022 - 22:37

Nabend.

 

Ich schreibe mal, paradoxerweise, weil ich nicht weiß, was ich Besonderes schreiben soll. Für mich ist SF schon immer der Weg, neue Technologien, neue Gesellschaftsformen und neue Lebensweisen zu erkunden. Naturgemäß gehören "queere" Charaktere heute dazu.

 

Derzeit ist es opportun, mit queeren Charakteren zu schreiben. Das finde ich gut, einfach um eine Sichtbarkeit in der heutigen Gesellschaft, nun gut, in diesem Fall "nur" Leserschaft, herzustellen. (Ich definiere mich selbst als m-cishom und ärgere mich auch nach Jahrzehnten über viele kleine Diskriminierungen.)

 

Ob aber Queerness per se zu anderem Verhalten führt, bezweifle ich. Jemand, der sich komplett anders definiert, bezieht das nicht nur auf Sex und Gender, sondern tickt generall anders. Und an der Stelle wird es interessant, darüber möchte ich lesen. Hier ist Querrness Wirkung, nicht Ursache.


Viele Grüße, Helli

 

 

 

Immer cool bleiben.


#133 Peter-in-Space

Peter-in-Space

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Geschrieben 25 August 2022 - 00:40

schmeiß das "heute" weg, queere Leute gab's schon immer!


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#134 Jol Rosenberg

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Geschrieben 25 August 2022 - 07:41

Ja, aber das sie in dieser Form sichtbar werden dürfen, das ist schon neu.


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#135 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 25 August 2022 - 07:46

Sooo neu auch wieder nicht, die Entwicklung ist ja nicht erst seit gestern so erfreulich frei.

 

 

 

Ja, aber das sie in dieser Form sichtbar werden dürfen, das ist schon neu.

 

"...in vielen Regionen der Welt", sollte man vielleicht noch hinzufügen.

 

 

 

nicht nur auf Sex und Gender, sondern tickt generall anders. Und an der Stelle wird es interessant, darüber möchte ich lesen.

Das würde aber sicher nicht so viel Spaß machen wie eine queere Utopie. Denn dieses "tickt anders" führt ja leider allzu oft zu üblen Konflikten.


Bearbeitet von Uwe Post, 25 August 2022 - 07:50.

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#136 simifilm

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Geschrieben 25 August 2022 - 07:48

Ja, aber das sie in dieser Form sichtbar werden dürfen, das ist schon neu.

 

Stimmt so auch nur sehr teilweise. Im antiken Griechenland gehörte – primär männliche – Homosexualität z.B. praktisch zum guten Ton; die Ablehnung von Homosexualität ist zumindest in unseren Breitengraden primär eine "Erfindung" der monotheistischen Religionen (wobei hier die bewusste Abgrenzung gegenüber dem Hellenismus eine Rolle gespielt haben dürfte). Und in anderen Kulturkreisen – etwa in buddhistischen Ländern – sind Transsexuelle traditionell deutlich weniger Anfeindungen ausgesetzt (obwohl es hier regional und historisch sicher grosse Unterschiede gibt).


Bearbeitet von simifilm, 25 August 2022 - 07:48.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#137 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 25 August 2022 - 08:11

Ja, das stimmt. Es ist über die Zeit und Geschichte gesehen sehr verschieden, welche Art von Queerness wo akzeptiert wird und welche wo nicht. Trotzdem bin ich immer wieder erstaunt über die Massivität von Anfeindungen, denen nicht nur ich immer wieder ausgesetzt bin. Erst gestern erzählte mir ein schwuler Freund, dass er Hand in Hand mit seinem Freund bespuckt worden sei - mitten in Berlin. Da ist also noch ein weiter Weg zu gehen.


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#138 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 25 August 2022 - 08:33

Natürlich ist so etwas furchtbar und komplett inakzeptabel. Man darf aber nicht vergessen, dass immer wieder Einzelpersonen schlimme Dinge tun, auch in völlig anderer Hinsicht, und das wird auch immer so bleiben. Deshalb finde ich es sehr wichtig, sich immer ZUERST und SEHR STARK darüber zu freuen, dass die allerallermeisten Menschen absolut tolerant und freundlich sind. Immer das Positive zuerst  :happy:


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#139 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 25 August 2022 - 09:56

Das fällt schwer, wenn man hier immer wieder erlebt, dass man mal in einem Thread mitmischt und sofort transfeindliche Äußerungen kommen. Klar, das sind meist nur zwei, drei von x Schreibenden, aber es tut eben doch immer wieder weh. Um einen schlechten Tag zu haben, reicht es, wenn einem eine Person mit Wucht in den Bauch rammt - sich dann zu freuen, dass es die anderen 50 nicht getan haben, fühlt sich für mich ein bissel an, wie meinen Schmerz vom Tisch zu wischen - selbst wenn es stimmt.


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#140 lapismont

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Geschrieben 25 August 2022 - 11:00

ja, ein Idiot reicht manchmal.


Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

Moderator im Unterforum Fantasyguide
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#141 Peter-in-Space

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Geschrieben 25 August 2022 - 12:23

Stimmt so auch nur sehr teilweise. Im antiken Griechenland gehörte – primär männliche – Homosexualität z.B. praktisch zum guten Ton; die Ablehnung von Homosexualität ist zumindest in unseren Breitengraden primär eine "Erfindung" der monotheistischen Religionen (wobei hier die bewusste Abgrenzung gegenüber dem Hellenismus eine Rolle gespielt haben dürfte). Und in anderen Kulturkreisen – etwa in buddhistischen Ländern – sind Transsexuelle traditionell deutlich weniger Anfeindungen ausgesetzt (obwohl es hier regional und historisch sicher grosse Unterschiede gibt).

nicht nur dort. Selbst ein römischer Kaiser war "queer" - und dabei als Kaiser relativ akzeptiert, wäre da nicht seine religiöse Verblendung gewesen. Elagabals sehr alternativer Lebensstil war kein Problem für das spätantike Rom - da haben die schon Anderes erlebt...

 

Ja, das stimmt. Es ist über die Zeit und Geschichte gesehen sehr verschieden, welche Art von Queerness wo akzeptiert wird und welche wo nicht. Trotzdem bin ich immer wieder erstaunt über die Massivität von Anfeindungen, denen nicht nur ich immer wieder ausgesetzt bin. Erst gestern erzählte mir ein schwuler Freund, dass er Hand in Hand mit seinem Freund bespuckt worden sei - mitten in Berlin. Da ist also noch ein weiter Weg zu gehen.

Boh ... hätte ich das mitbekommen, hätte das Lama heute mit einem Hörsturz zu kämpfen - mindestens! Geht ja gar nicht!

 

Wie sagte schon mein Lieblingskönig: Chacun a son goût, chacun a son plaîsir!
 


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#142 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 25 August 2022 - 12:35

Nee, geht gar nicht. Und macht mich so hilflos.


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#143 Uwe Post

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Geschrieben 25 August 2022 - 14:33

 

 

sich dann zu freuen, dass es die anderen 50 nicht getan haben, fühlt sich für mich ein bissel an, wie meinen Schmerz vom Tisch zu wischen - selbst wenn es stimmt.

 

Natürlich freut man sich in der Situation kein bisschen. Ich wollte damit auch nichts relativieren. Aber ganz sachlich betrachtet werden wir niemals dahin kommen, dass ALLE Menschen an einem Strang ziehen. Je besser es wird, umso seltener passiert es. Aber leider niemals nie. Was wirklich nichts entschuldigt. Wir sind schon sehr weit gekommen als Gesellschaft, und wir werden weitermachen und solche Ausfälle nicht hinnehmen, sondern zum Beispiel durch Aufklärung bekämpfen.


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#144 Jol Rosenberg

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Geschrieben 25 August 2022 - 14:45

Da hast du recht.


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#145 Peter-in-Space

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Geschrieben 25 August 2022 - 19:47

Natürlich freut man sich in der Situation kein bisschen. Ich wollte damit auch nichts relativieren. Aber ganz sachlich betrachtet werden wir niemals dahin kommen, dass ALLE Menschen an einem Strang ziehen. Je besser es wird, umso seltener passiert es. Aber leider niemals nie. Was wirklich nichts entschuldigt. Wir sind schon sehr weit gekommen als Gesellschaft, und wir werden weitermachen und solche Ausfälle nicht hinnehmen, sondern zum Beispiel durch Aufklärung bekämpfen.

deshalb lohnt sich zu kämpfen.

 

Da hast du recht.

es ist leider realistisch betrachtet, ja!

 

Geben wir deshalb auf? Also, ich nicht.


Bearbeitet von Peter-in-Space, 25 August 2022 - 19:47.

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#146 simifilm

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Geschrieben 30 August 2022 - 07:03

Einigermassen passend: Ein weiteres Interview in der Zeitschrift für Fantastikforschung – dieses Mal mit der Rollenspiel-Designerin Jasmin Neitzel. Es geht nicht um queere Rollenspiele im engeren Sinn, sondern allgemein um die Frage, wie sich Rollenspiele progressiv(er) gestalten lassen.


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#147 Liza

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Geschrieben 08 September 2022 - 20:38

Ich finde vieles, was in den letzten Jahren unter "queer SF" geschrieben wurde, ganz super. Vieles aber auch nicht. Ich denke, das Label spielt an und für sich keine Rolle für die Qualität eines Buches.

Das ist ja oft so wie neuen Ansätzen, in allen Feldern, Literatur oder was auch immer, pädagogische Richtung, dass die ein Label bekommen, weil sie neu sind. Bis es eben nicht mehr so neu ist, und, wie Jol sagt, das Label überflüssig wird. Weil es normal wird.

Ich finde es unglaublich erfrischend, Diversität zu lesen. Ich versuche selbst auch, so divers wie ich kann zu schreiben, allerdings bin ich selbst überhaupt nicht queer, und deswegen will ich es dann auch nicht übertreiben. Ich selbst brauche das Label nicht, weder beim Lesen noch beim Schreiben, aber ich finde es wichtig, dass diverse Perspektiven mehr Aufmerksamkeit bekommen. Und dabei kann ein Label eben schon helfen. Das heißt nicht, dass alles, was sich als queer SF bezeichnet, auch gut ist. Die Autor*in muss immer noch gut schreiben können, sonst helfen auch die besten Absichten nicht.

Aber andererseits finde ich es auch richtig, dass Bücher, die vielleicht vom Schreibhandwerk her gut sind, Kritik bekommen, wenn die Diversität total unter den Tisch fällt. Das stört vielleicht einige, die denken, dass es vollkommen normal ist, immer nur von Männern zu schreiben und zu lesen, und die sich von Kritik direkt angegriffen fühlen. Aber ist es eben nicht. Und ja, in 50 Jahren wird man wieder andere Kritikpunkte finden, aber so ist eben der Lauf der Zeit. Ist doch was Schönes, dass Dinge sich ändern :)


Bearbeitet von Liza, 08 September 2022 - 20:39.


#148 Peter-in-Space

Peter-in-Space

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Geschrieben 08 September 2022 - 20:56

Ich finde vieles, was in den letzten Jahren unter "queer SF" geschrieben wurde, ganz super. Vieles aber auch nicht. Ich denke, das Label spielt an und für sich keine Rolle für die Qualität eines Buches.

Das ist ja oft so wie neuen Ansätzen, in allen Feldern, Literatur oder was auch immer, pädagogische Richtung, dass die ein Label bekommen, weil sie neu sind. Bis es eben nicht mehr so neu ist, und, wie Jol sagt, das Label überflüssig wird. Weil es normal wird.

Ich finde es unglaublich erfrischend, Diversität zu lesen. Ich versuche selbst auch, so divers wie ich kann zu schreiben, allerdings bin ich selbst überhaupt nicht queer, und deswegen will ich es dann auch nicht übertreiben. Ich selbst brauche das Label nicht, weder beim Lesen noch beim Schreiben, aber ich finde es wichtig, dass diverse Perspektiven mehr Aufmerksamkeit bekommen. Und dabei kann ein Label eben schon helfen. Das heißt nicht, dass alles, was sich als queer SF bezeichnet, auch gut ist. Die Autor*in muss immer noch gut schreiben können, sonst helfen auch die besten Absichten nicht.

Aber andererseits finde ich es auch richtig, dass Bücher, die vielleicht vom Schreibhandwerk her gut sind, Kritik bekommen, wenn die Diversität total unter den Tisch fällt. Das stört vielleicht einige, die denken, dass es vollkommen normal ist, immer nur von Männern zu schreiben und zu lesen, und die sich von Kritik direkt angegriffen fühlen. Aber ist es eben nicht. Und ja, in 50 Jahren wird man wieder andere Kritikpunkte finden, aber so ist eben der Lauf der Zeit. Ist doch was Schönes, dass Dinge sich ändern :)

da steht's.


Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

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#149 Denisovan

Denisovan

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Geschrieben 26 September 2022 - 13:39

Absolut interessanter Diskursfaden, vom ersten Stich bis zur letzten Knüpfung gelesen. 

 

Chapeau für diejenigen, die - entgegen der akuten gesellschaftlichen Diskursentzündung -  differenziert-stoisch-sachlich blieben.

 

Thesen am Torhaus:

 

1.Möge ein Künstler (Komponist, Maler, Dichter) sich niemals selbst einschränken, weder in der säkularen Demokratie noch in einer theokratischen oder ideologischen Diktatur, noch in seinem Refugium und Kloster.

 

2.Möge Kunst niemals ideologisch bedingt sein.

 

3.Solange wir Unterschiede überhaupt thematisieren, beherrschen sie uns. Mögen wir sie niemals mehr bemerken. Mögen Heteros, Queere, alle, glücklich bleiben und sich gegenseitig nicht belästigen.

 

4.Mögen die Sterne (Gender) und Sternlosen (Bio) sich weiterhin als Seele respektieren, die jede für sich nur nach ihrem je eigenen Glück streben.

 

5.Möge jeder Aktivist daran denken, dass er auch die Minderheit der ihm je Andersdenkenden toleriere. 

 

...bis 95 bin ich noch nicht gekommen.


"Kritiker sind blutrünstige Leute, die es nicht bis zum Henker gebracht haben." (George Bernard Shaw)

 

Anmerkung zur heutigen Epoche des Internets:

"Die Depeschen, die die Stafetten ihm zutrugen, ließen seinen Schnupfen zum Schüttelfrost werden" (Victor, Schriften 3, 146)

 

 

Mitglied im PAN-Netzwerk:

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#150 Zack

Zack

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Geschrieben 28 Oktober 2022 - 09:21

Auf TOR online ist ein Artikel von Queer*Welten-Herausgeberin Lena Richter zu QueerSF erschienen:

https://www.tor-onli...en-fuer-queersf
“Die Farben sind der Ort, wo unser Gehirn und das Universum sich begegnen.” (Paul Cézanne)


http://www.literatopia.de


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