Interessant. Ich hätte Okorafors Romane jetzt nicht als positiv wahrgenommen. Aber ich glaube ich weiß was du meinst. Die Personen sind da anders. Allerdings ist Okorafor ein typisches Beispiel keiner klassischen SF, sondern eher Phantastik mit diversen Einflüssen, oder sehe ich das falsch? Da ist viel Horror, Fantasy und Geschichte dabei.
KI ist als Thema aktuell omnipräsent. Aber bei deutscher SF finde ich überwiegend immer noch Weltraumabenteuer, zumindest suggerieren das die Listen der Neuerscheinungen.
Ganz allgemein: Das Themen zu wie die Nazis, hier speziell genannt der Holocaust, zu selten vorkommt, erstaunt mich. Gefühlt kann man ja in D und A keinen Preis gewinnen, wenn das (oder die Stasi) kein Thema ist.
Für mich ist Holocaust vs. positivere Geschichten allerdings definitiv ein Widerspruch. Okay es gibt Das Leben ist schön, aber das ist doch eher die Ausnahme.
Hi Mammut... hmmm ich meinte eigentlich nicht "positivere" Geschichten, die mir fehlen, sondern vielschichtige. Ich finde auch nicht, dass in D viel "negatives" geschrieben wird, deswegen ist "Technikangst" vielleicht auch nicht so ein guter Begriff. Aber ich habe manchmal das Gefühl, viele AutorInnen gucken in die Zeitung, schauen sich die Schlagzeilen an, und denken "ah da schreibe ich mal was dazu". Da klingt dann auch die Meinung der Schreibenden extrem durch.
Und ja, die Themen KI und soziale Netzwerke und Datenschutz sind schon sehr präsent, vor allem in Bezug auf ihre möglichen Gefahren, aber oft auch mit einem ironischen Unterton. Ich komme da nicht so drauf klar, vielleicht fällt es mit deswegen so auf, und fand z.B. "Die Optimieren" von Hannig tendenziell anstrengend.
Klassische Weltraumabenteuer lese ich seltener, weil sie meistens so Männer-dominiert sind und voller sexistischer tropes, um mal den Begriff wieder aufzunehmen, dass mir das keinen Spaß macht. In der englischen Literatur werde ich da fündiger (siehe "Children of Time"). Da lasse ich mich aber gerne mit Literaturtipps eines Besseren belehren
Ja, Okorafor ist keine klassische Sci-Fi, aber mir gefällt diese Verschmelzung von Sci-Fi/Fantasy/historischen und regionalen Elementen sehr, und sie schreibt eben auch so, dass sie Probleme nicht einfach löst, und es keine einfache Moral gibt. Das finde ich sehr gelungen, und solche Bücher finde ich im englischsprachigen Raum deutlich mehr.