Ich habe mich lange nicht im Netzwerk gemeldet, weil mir das eigentlich gar nicht liegt. Wahrscheinlich liege ich damit (vielleicht und zumindest teilweise) falsch. Ich sollte wohl doch, hin und wieder, mal ein wenig Zeit investieren - die ich aber eigentlich hierfür gar nicht habe. 
Udos Mail von heute, in der es ja eigentlich um etwas ganz anderes geht, nämlich dem nationalen Vorentscheid zum European Science Fiction Society Award, hat mich aber noch einmal hierhergeführt. Und schon stolpere ich in dieses sehr (!) wichtige Thema. Da denke ich doch, mich in irgendeiner Form mal äußern zu müssen, denn auch wir selbst (EXODUS) sind davon aktuell sehr arg betroffen!
Natürlich habe ich Klaus Farins Mail erhalten, in der er anschaulich die Lage der Kleinverlage schildert. Gerade er und seine Mannschaft leisten Großes, wenn es darum geht gutgemachte Bücher zu verlegen. Und das nicht nur im SF-Bereich! Aber leider steht Hirnkost ja nicht alleine mit diesen Problemen da. Es trifft sehr viele - und man muss sich darüber im Klaren sein, dass dies sehr nah und alsbald sehr viel Kleinkultur hinraffen dürfte. Denn gerade da fehlt die nötige Finanzkraft all die gewesenen und aktuellen Probleme zu überstehen.
Ich gebe zu, dass ich wenig Verständnis für Leute hege, die ihre Bücher nur und ausschließlich bei Amazon bestellen. Der (zum. größere) Buchhändler um die Ecke, liefert das bestellte Buch in der Regel auch kostenlos ins Haus (meine Erfahrung). Beim Kleinverlag hörts für mich dann völlig auf! Denn die meisten liefern (zum. innerhalb Deutschlands) portofrei. Da muss ich also den "geldgierigen Ausbeuter" bestimmt nicht noch mit meinen Euros füttern, sorry. Das hat dann wohl nur noch mit (gedankenloser) Bequemlichkeit, eher Faulheit, zu tun. Nichts anderes und: ich find´s einfach nur ätzend! - Ich persönlich bin aber auch bereit das Porto (im Falle Kleinverlag) obenauf zu zahlen, natürlich: weil ich es kann. Wer es nicht kann: kein weiterer Einwand - aber auch dann doch bitte NICHT ausgerechnet bei Amazon!
Um meiner Argumentation ein wenig Hintergrund zu geben: die Herausgabe der kommenden EXODUS 45 wird uns satte 22% mehr kosten. Die kartonierten Umschläge sind in der gewohnten Menge, wie wir sie immer bestellten, ebenfalls 20% teurer geworden. Das Porto war schon vor zwei Jahren (relativ drastisch) erhöht worden, zudem rutschten wir durch den gesteigerten Seitenumfang schon lange in die nächst höhere Portoklasse (Deutschland: 2,25 €). Das haben wir übernommen, bzw. es war im Preis natürlich einkalkuliert. - Der Versand einer einzelnen Ausgabe ins europäische Ausland kostet allerdings seitdem (statt 3,70 €) satte 7,-- €!
Eigentlich hasse ich es solch "profanes Zeugs" hier zu thematisieren ... Durch umsichtiges Wirtschaften geht es "unserer Kasse" zurzeit auch noch "relativ" gut, und wir werden es sicherlich schaffen die kommenden zwei oder drei Ausgaben ohne jegliche Preiserhöhung zu stemmen. Dennoch sehe ich danach nicht wirklich, wie es denn weitergehen könnte! - Eine weitere Preiserhöhung möchte ich unbedingt ausschließen. Der Preis 15,90 € gilt seit 2020 - nein, und das nicht für ein "blosses Taschenbuch" (denn, die sind ja inzwischen teilweise noch teurer), sondern für ein hochwertig gedrucktes, großformatiges Farb-Magazin auf Bilderdruckpapier!
Wer mehr Internas erfragen möchte: nur zu!