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Jol Rosenberg - Das Geflecht (an der Grenze)


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45 Antworten in diesem Thema

#31 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 23 Januar 2023 - 14:54

Na, da bin ich gespannt, ob es mir gelungen ist, das so zu vermitteln, dass es auch für dich noch passt. Ich zumindest finde ihre Motive nachvollziehbar.


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#32 lapismont

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Geschrieben 24 Januar 2023 - 06:58

Na, da bin ich gespannt, ob es mir gelungen ist, das so zu vermitteln, dass es auch für dich noch passt. Ich zumindest finde ihre Motive nachvollziehbar.

Es hatte natürlich den Vorteil, dass Du hier für das Finale einen Unsicherheitsfaktor einbauen konntest, der alles unvorhersehbarer gestaltete.

 

Und damit zu meinem Fazit:

Sehr guter SF-Roman. Er wird im Laufe der Handlung immer vielschichtiger. Jede Fraktion offenbart erst nach und nach tiefer liegende Motive und Konflikte, die noch sehr viel Potential für die Fortsetzung enthalten und trotzdem ist Das Geflecht abgeschlossen. Es gibt zudem ein sehr spannendes Finale – ich hatte da zwischendurch echt Angst um eine Figur.

 

Unbedingte Leseempfehlung, ein starkes Debüt!


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#33 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 01 Februar 2023 - 13:47

Auf meinem Blog gibt es seit heute eine Gastrezension des Romans (ich selber habe ihn gar nicht gelesen, also danke für die Gastrezension, lieber Peter!).


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#34 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 16 Februar 2023 - 20:57

Ich lese eure Beiträge gerade nochmal durch um mir Inspirationen zu holen, was ich bei Band 2 besser machen kann und bin auch sehr froh, dass es diesen Thread gibt. Beim Wiederlesen meines Textes kann ich zwar noch verstehen, warum ich zwei so misogyne Männer da reingemacht habe, aber es ist doch auch schon eine ganz schöne Dröhnung.

Dagegen finde ich Danyla tatsächlich nur so semiweise. Und frage mich, ob ich Pocahontas mal sehen muss. :happy:

 

Die Ganan mehr beleuchten - ja das wäre auch eine Idee. Mein Problem ist immer, dass ich ganz viele Ideen habe und wenn ich die alle reinpacke, komme ich auf 900 Seiten. Straff zu schreiben und trotzdem alles einzubauen, was rein muss - da ist auf jeden Fall noch Luft nach oben.

 

Spannend ist für mich allemal, was ihr in meinem Text so lest. Auch bei Peter finde ich Dinge, die so nicht intendiert waren.


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#35 Elena

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Geschrieben 17 Februar 2023 - 00:31

Ja ja.

 

1. kommt es anders

 

2. als man denkt. ^_^


Lasse das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören.

Dalai Lama


#36 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 17 Februar 2023 - 12:55

Na klar, sonst wäre es ja langweilig.  :bighlaugh:


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#37 Peter-in-Space

Peter-in-Space

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Geschrieben 17 Februar 2023 - 13:59

@Uwe: toll, dass du mitliest!

 

So, ich bin inzwischen fertig.

Insgesamt hat es mich leider nicht so überzeugt, obwohl ich durchaus positiv gestartet bin.

 

Sprachlich bleibt das Niveau gut und gleichmäßig. Das Tempo ist allgemein hoch und wird ab der Mitte höher. Die Spannung hat mich durchgezogen, obwohl ich ca. ab dem zweiten Drittel immer mehr Probleme hatte mit der Handlung. Es gab auch positive Punkte, aber hier mal eins nach dem anderen.

 

Allgemein hat mich der Plot nicht überrascht. Es ist alles ziemlich so gekommen, wie ich nach dem ersten Drittel angenommen hatte. Klar, es kam noch mehr Komplexität dazu, und vor allem die politischen Hintergründe, die wir dann noch kennenlernen, sind spannend. Vor allem die ambivalente Rolle der Kalok finde ich nach wie vor einen der stärksten Punkte des Romans. Kiral und Raswin waren absolut meine Lieblingscharaktere, da sie am vielschichtigsten waren.

 

Die ganze Geschichte um Danyla und Pako fand ich

Spoiler

 

Was mich am meisten gestört hat, war tatsächlich der Sexismus und die Eindimensionalität mancher Charaktere. Ja - man merkt, dass AutorX bewusst Diversität in die Handlung bringt, und das auch sehr casual, was mir gefällt. Aber das betrifft vor allem Nebencharaktere. Den Großteil der Handlung über werden aus den sehr präsenten Perspektiven von Pako und Herrn Danwar alle auftretenden Frauen sexualisiert und objektifiziert. Ich lese raus, dass das kritisch gemeint ist, und dass das von der Autorx nicht gutgeheißen wird. Aber es zieht sich trotzdem durch das ganze Buch, und ich habe einfach keine Lust mehr, so was zu lesen. Wir kennen alle diese Art von Charakteren, aus Büchern, Filmen, und dem echten Leben, und ich finde ich es nicht spannend, einen sexistischen Mann bei seiner Bekehrung zur verfolgen. Ich verstehe von Anfang bis Ende nicht, warum Pako der zentrale Charakter ist. Was ihm passiert, habe ich gefühlt schon zig mal gelesen oder gesehen. Danyla und die Kalok, das Verhältnis derer zueinander, die einzelnen, sehr unterschiedlichen Charaktere dieser beiden Völker - das ist stark geschrieben, und der Weltenbau ist toll. Dabei ist viel casual diversity, was dort passiert finde ich spannend, da sind schwierige Machtverhältnisse und politische Hintergründe dabei. Super.

Aber Pako und Danwar nehmen so viel Raum an, und wir sind ständig dabei wie sie in Gedanken alle Brüste und Hintern aller Frauen kommentieren. Nein danke, so was will ich einfach nicht lesen.

Auch sonst mangelt es nicht an tropes, die ich nicht so toll finde: die edle Wilde, die oft nackt ist und sexy, gleichzeitig aber irgendwie naiv, und der man die Welt erklären muss. Der Mann, der keine Fehler eingestehen kann, sich verirrt und trotzdem weitergeht, und am Ende sterben zwei fast, nur weil er keinen Fehler zugeben kann. Der machthungrige Manager/Politiker, der sich die perfekte Frau konstruiert (ok, da gibt es einen Twist am Ende, aber trotzdem). 

Die Antagonisten, die für die komplette Annahme der Technik stehen, und so vollkommen böse und empathielos sind. Danyla, die vollkommen unschuldige und naturverbundene, weise Einheimische. Das ist mir alles zu stereotyp, und was ich am wenigsten verstehen kann ist, warum diese Elemente auftauchen, und warum gerade diese Charaktere im Zentrum stehen. Ich könnte mir einige spannendere Plots in dieser Welt vorstellen, die toll angelegt ist, aber der hier erzählte Plot war leider nichts für mich. 

 

Ich habe versucht nicht zu spoilern, und bin mal gespannt, ob noch mehr mitlesen, und ob das andere vielleicht anders wahrnehmen.

 

Liebe Grüße

Lisa

weil Pako (der klassischste aller Antihelden) nicht sexistisch ist, sondern nur ein Einzelkämpfer, der an seinen eigenen Ansprüchen scheitert. Darwon ist der wahre Sexist.

 

Danyla ist ein Produkt ihrer Erziehung, die ja nicht von den Surai bestimmt ist, sondern von den Kalok aufoktoyiert. Ich habe es so gelesen, dass sie sehr jung ist, und sehr große Kenntnisse über ihre Umwelt besitzt - und sie sehr utilitaristisch sieht, denn sie ist Jägerin.

 

Aber eine andere Interpretation:

 

https://www.rezensio...-jol-rosenberg/

 

kurzer Rede langer Sinn: ein hochaktuelles Buch, bei dem eine*x die Palmöl-Schokoersatzpampe im Hals stecken bleibt. Und vieles Andere mehr.

 

Ich fand den ketterauchenden Tallen sehr sympathisch btw.

 

Mag ja sein, dass das Buch für einige Leser sehr unbequem ist; aber das macht es zu einem Statement.


Bearbeitet von Peter-in-Space, 17 Februar 2023 - 14:12.

Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

der dumme Mensch nach Schuldigen.

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#38 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 17 Februar 2023 - 14:22

Ich bin auch etwas erstaunt, dass Pako und Darwon als "Großteil der Handlung" gesehen wird. Es sind zwei von fünf Perspektiven. Darwon ist der, der am wenigsten vorkommt, Pako am zweithäufigsten. Trotzdem scheinen die sexistischen Sichtweisen der beiden Figuren einen (zu?) großen Raum einzunehmen. Ich kann versprechen, dass ich das in Folgebüchern anders lösen werde, denn du, Liza, bist nicht die einzige, für die das so nicht funktioniert. Meine Idee war die, da ein Weltbild und deren Schwierigkeiten auf zwei Ebenen zu zeigen.

 

Was mich wundert ist, wie Danyla auf wirkt. Sie ist ja durchaus eine gebrochene Figur, die auch hadert, die mit sich ringt und sie ist eben keine edle Wilde, sondern die Überlebende einer Postapokalypse. Ich denke noch darüber nach, was es gebraucht hätte, das deutlicher zu machen und bin für Hinweise darauf sehr dankbar, falls jemand sie geben mag.


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#39 lapismont

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Geschrieben 17 Februar 2023 - 14:37

Für Dayla gibt es keine Postapokalypse, sie lebt in einem Dorf mit langer Historie und hat sich da in ihre Rolle gefunden. Sie ist für mich auch nicht gebrochen, sondern einfach nur in vielen Dingen unwissend. Sie besitzt einen Wertekanon, dessen Fundamente ins Schwanken geraten, den sie aber selbst ausbaut, je mehr sie von ihrem Planeten sieht und erfährt.

»edle Wilde« wäre ja eine Benamsung von Außen. Zunächst sieht sie sich ersteinmal als ein durchschnittlicher Mensch, wenn auch als sehr gute Jägerin.

 

Was möchtest Du denn an ihr anders gesehen haben, Jol?


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#40 Peter-in-Space

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Geschrieben 17 Februar 2023 - 14:39

Wie gesagt, Danyla ist Produkt ihrer Erziehung, und es wird klar, dass die Surai ihr Schicksal keinesfalls aus freien Stücken gewählt haben, sondern von den Kalok dazu genötigt wurden, weil den Surai die Hauptschuld an der Apokalypse gegeben wurde.

 

Ob zu Recht, wird im Roman ja bewusst offen gelassen.

 

Danyla ist ja auch nicht immer "nackt", und hat aufgrund des sexualtriebinhibierenden Implantats, das Pako in den Nichel geklöppelt wurde, auf ihn nur eine sehr begrenzte Wirkung - er registriert, aber zieht daraus keinen Vorteil.

 

Nachdem ihm das Implantat rausoperiert wurde, erkennt er, dass er auch noch einen solchen Trieb besitzt, und Danyla geht sehr selbstbewusst damit um. Sie lässt ihn, auch weil es ihr gut tut. Nur er hat davon weniger, weil er Genuss nicht (mehr) gewohnt ist.

 

Es handelt sich hierbei um heterosexuellen Geschlechtsverkehr - und damit  (wie jeder GV) um eine Nebensache.


...

Was möchtest Du denn an ihr anders gesehen haben, Jol?

@Jol: entwickle alle Personen so weiter, wie Du es vorhast.


Bearbeitet von Peter-in-Space, 17 Februar 2023 - 14:40.

Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

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#41 Jol Rosenberg

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Geschrieben 17 Februar 2023 - 15:33

Dass das Implantat Triebe beeinflusst, war jetzt eigentlich nicht angedacht. Ich finde es aber spannend, dass man das offenbar so lesen kann.

 

Für Dayla gibt es keine Postapokalypse, sie lebt in einem Dorf mit langer Historie und hat sich da in ihre Rolle gefunden. Sie ist für mich auch nicht gebrochen, sondern einfach nur in vielen Dingen unwissend. Sie besitzt einen Wertekanon, dessen Fundamente ins Schwanken geraten, den sie aber selbst ausbaut, je mehr sie von ihrem Planeten sieht und erfährt.

»edle Wilde« wäre ja eine Benamsung von Außen. Zunächst sieht sie sich ersteinmal als ein durchschnittlicher Mensch, wenn auch als sehr gute Jägerin.

 

Was möchtest Du denn an ihr anders gesehen haben, Jol?

 

"Möchtest gesehen haben" finde ich schwierig, denn ich habe ja nicht die Verfügungsgewalt. Weder über meine Protas, noch darüber, wie sie gesehen werden. Ich kann also nur schreiben, wie ich Danyla sehe und das daneben stellen. Sie ist ja mit Abstand die jüngste handelnde Person im Buch und dadurch hat sie eine gewisse Naivität. Aber innerhalb ihrer eigenen Gesellschaft ist sie weder naiv noch eine, der man alles erklären muss. Ich sehe sie als eine, die tut, was getan werden muss und darin ihren eigenen Weg sucht. Und die schon, bevor Pako vom Himmel fällt, auch mit den Werten der Surai hadert. Ich sehe das also ziemlich ähnlich wie du. Sie sieht sich nicht als was Besonderes. Also auch nicht als besonders sexy oder sowas. Wie Nacktheit wahrgenommen wird (ob als normal oder als sexuell irgendwie aufreizend) ist ja eine sehr kulturimmanente Sache, ebenso, ob man ihr zuschreibt, dass sie irgendwie edel ist oder so. Meine Idee war, das Klischee der edlen Wilden bewusst zu brechen: Denn obwohl sie die Apokalypse nicht selbst erlebt hat, gehört sie zu ihrem kulturellen Erbe und das macht natürlich etwas mit ihr. Danyla lebt in einer Gemeinschaft, die sich jeden Tag wieder entscheidet, in Verbundenheit zu leben. Nicht in einer, die einfach so ist (keine Ahnung, ob das überhaupt möglich wäre).

 

Und keine Sorge, Peter: Meine Protas machen eh, was sie wollen und ich auch.  :bighlaugh:


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#42 Peter-in-Space

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Geschrieben 17 Februar 2023 - 16:26

Dass das Implantat Triebe beeinflusst, war jetzt eigentlich nicht angedacht. Ich finde es aber spannend, dass man das offenbar so lesen kann.

 

 

"Möchtest gesehen haben" finde ich schwierig, denn ich habe ja nicht die Verfügungsgewalt. Weder über meine Protas, noch darüber, wie sie gesehen werden. Ich kann also nur schreiben, wie ich Danyla sehe und das daneben stellen. Sie ist ja mit Abstand die jüngste handelnde Person im Buch und dadurch hat sie eine gewisse Naivität. Aber innerhalb ihrer eigenen Gesellschaft ist sie weder naiv noch eine, der man alles erklären muss. Ich sehe sie als eine, die tut, was getan werden muss und darin ihren eigenen Weg sucht. Und die schon, bevor Pako vom Himmel fällt, auch mit den Werten der Surai hadert. Ich sehe das also ziemlich ähnlich wie du. Sie sieht sich nicht als was Besonderes. Also auch nicht als besonders sexy oder sowas. Wie Nacktheit wahrgenommen wird (ob als normal oder als sexuell irgendwie aufreizend) ist ja eine sehr kulturimmanente Sache, ebenso, ob man ihr zuschreibt, dass sie irgendwie edel ist oder so. Meine Idee war, das Klischee der edlen Wilden bewusst zu brechen: Denn obwohl sie die Apokalypse nicht selbst erlebt hat, gehört sie zu ihrem kulturellen Erbe und das macht natürlich etwas mit ihr. Danyla lebt in einer Gemeinschaft, die sich jeden Tag wieder entscheidet, in Verbundenheit zu leben. Nicht in einer, die einfach so ist (keine Ahnung, ob das überhaupt möglich wäre).

 

Und keine Sorge, Peter: Meine Protas machen eh, was sie wollen und ich auch.  :bighlaugh:

Passiert das nicht Jedex?
 

Richtig, die Betazoidische Hochzeit wird in für alle Ehepaare nebst Gästen und Geistlichen vorgeschriebenen Nacktheit vollzogen. Zumindest die Betazoiden finden nichts anstößiges daran, allerdings das amerikanische Publikum.


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#43 Liza

Liza

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Geschrieben 23 Februar 2023 - 19:57

@Jol in meiner Erinnerung an den Roman wird Danyla im Laufe des Geschehens vielschichtiger als am Anfang. Ich denke, das "Gebrochene" kann man vielleicht noch deutlicher machen, wie du sagst, sie ist Nachfahrin einer Postapokalypse, die sich (glaube ich) nicht selbst erlebt hat, aber deren Erbe sie trägt. (wenn ich das so richtig sehe?) Vielleicht kann man mal überlegen, an welchen Verhaltensweisen man das sehen könnte. Mir war sie am Anfang zu glatt und harmoniebedürftig. Wenn man dann später liest, dass das eigentlich von oben auferlegt ist, könnte man das vielleicht auch schon anfangs direkt mit etwas mehr Reibung darstellen. Das machst du später, aber ich denke das hätte man direkt machen können. Für mich liest sich das glaubwürdiger, wenn ich einen Charakter in einer Situation kennenlerne, in der nicht alles reibungslos läuft. 

Bei Danyla hätte das vielleicht sein können, dass sie oder der alte Weise (?) einen Streit vorschnell beenden, damit nur ja alles harmonisch bleibt, aber man als Leser*in das Gefühl bekommt, das wurde unter den Tisch gekehrt. Oder dass Danyla ihre natürlich Neugier unterdrückt und absichtlich nicht nachfragt bei technischen Sachen, obwohl man merkt, dass sie es will. Oder nicht nach Hilfe fragt, und sich unnötig viel Mühe macht. Dass man eben das Gefühl mitbekommt, ok, es ist harmonisch und naturverbunden, aber so ganz rund läuft es auch nicht alles. Sorry vielleicht sind das nicht so tolle Bespiele, ist doch schon ein bisschen her, dass ich es gelesen habe, und so ganz präsent habe ich das nicht mehr. 

Ich bin gespannt auf die Fortsetzung :) und jaaaa mehr von den Ganan!!!



#44 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 24 Februar 2023 - 11:16

Meine Idee war, das Klischee erst zu bedienen und dann zu brechen - heute denke ich, ich hätte früher mit den Brüchen beginnen sollen. Dass Streits vorschnell beendet werden, empfinde ich aber tatsächlich so. Das werde ich nun im zweiten Band auch aufgreifen. Ansonsten kann ich mit deinen Hinweisen viel anfangen und bin sehr dankbar dafür. Davon werde ich sicher etwas umsetzen!


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#45 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 10 Juli 2023 - 10:04

 

 

Was mich am meisten gestört hat, war tatsächlich der Sexismus und die Eindimensionalität mancher Charaktere. Ja - man merkt, dass AutorX bewusst Diversität in die Handlung bringt, und das auch sehr casual, was mir gefällt. Aber das betrifft vor allem Nebencharaktere. Den Großteil der Handlung über werden aus den sehr präsenten Perspektiven von Pako und Herrn Danwar alle auftretenden Frauen sexualisiert und objektifiziert. Ich lese raus, dass das kritisch gemeint ist, und dass das von der Autorx nicht gutgeheißen wird. Aber es zieht sich trotzdem durch das ganze Buch, und ich habe einfach keine Lust mehr, so was zu lesen. Wir kennen alle diese Art von Charakteren, aus Büchern, Filmen, und dem echten Leben, und ich finde ich es nicht spannend, einen sexistischen Mann bei seiner Bekehrung zur verfolgen. 

 

Ich habe den Roman jetzt auch durch und werde diesen Thread ein bisschen volltexten :-)

 

Ja, das hat mich auch total gestört. Mir war klar, dass Pakos Sicht auf Frauen nicht mit der von Autorx übereinstimmt, aber MUSSTE DAS SEIN?

 

Erfrischend fand ich aber wie das in einem späteren Dialog mal reflektiert wird (ich habe so viel markiert und kommentiert, seufz, leider landet das Ebook nicht in der Cloud, sehr unpraktisch):

Pako fragt "Diese Ragdan, groß, schlank, perfekte Figur, geile Titten?"

Die Figur namens Tallen antwortet dann "[ ... ] von den Beschreibungen her könnte das passen Auch wenn bislang niemand der Meinung war, ihre Brüste kommentieren zu müssen."

Mehr davon! Überall bitte. Es kam nur leider sehr spät, bis dahin musste ich als Leserin Pakos ständiges Begaffen von Körperteile ganz alleine aushalten.

 

 

Ansonsten bin ich hier total bei Lisa: Ich will das auch nicht  mehr lesen!


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#46 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 10 Juli 2023 - 10:28

Ich habe einige Perlen gefunden, die ich angestrichen habe:

 

"Wenn ich nicht aufpasste, würde mein Leben auseinanderfallen wie eine schlecht gebundene Getreidegarbe im Wind."

 

Das ist gelungen, weil es zu Danylas Welt und ihrer Sicht gut passt.

 

Gut ist auch, als Danyla Pakos Bemühungen betrachtet, sich durch den Wald zu mühen und überlegt wie mühsam das ohne Band sein muss. Insgesamt gefällt mir, dass Pako und Danyla sich bemühen, sich gegenseitig zu sehen und zu verstehen.

 

Schön ist auch, wie Danyla versucht, Dinge zu beschreiben, die bisher in ihrer Welt nicht vorkamen wie den abgestürzten Gleiter: "Es war kein Stelzenhaus. Es hing in den Bäumen. Schief. Als sei es von oben herabgefallen". An der Stelle last ihre Gesprächspartnerin, weil sie das so abwegig findet. Das mochte ich.

 

Gut fand ich ebenfalls Pakos Konflikt am Anfang, nachdem er arbeitslos wurde. Ein tolles Detail war "tagsüber zu liegen war nicht erlaubt". Das ist originell. Und genial, dass es nicht weiter erklärt wird. Seine Ausweglosigkeit, als er sich der OP stellen muss, war gut geschildert. Er hat mir leid getan. Stichwort "Chirurgische Anpassungen zur Steigerung der Arbeitseffektivität."

 

Schöne Stelle. "Er hatte das Gefühl, dass der Helm grinste" (kann ich mir sehr gut vorstellen)

 

Danyla über Pako:
"Er war der, der nicht hierher gehörte. Er musste seine Anwesenheit erklären. Aber ich wollte das Gespräch nicht unhöflich beginnen."

Die Unterschiede in der Kultur, auch in der Kommunikation, auch trotz des Translators, werden immer mal wieder angedeutet und da kommen auch noch treffendere Stellen. Ich mochte das sehr und hätte davon auch mehr vertragen. 

Richtig gut das hier: "Es war dreist von ihm, in unser Gebiet einzudringen und dann zu fragen, was wir hier taten."

Stell dir vor es geht jemand in meinen Hintergarten und fragt mich, was ich dort will. Schon irgendwie schräg, oder? :-)

 

Der Bandsinn beschert mir auch gute Momente, aber auch zu wenig. Wie "Ihr erstaunen surrte in meinem Nacken." Danyla fühlt öfter mal interessante Emotionen ihrer Gegenüber, davon hätte ich mehr vertragen.

 

Ach, übrigens gab es echt viele Sex-Szenen und die meisten davon hätte ich nicht gebraucht. So viel Sex!

 

Der Höhepunkt der Story ist für mich bei ca. 37 % der Story, da werde ich dann auch eingekauft und geankert (viel viel zu spät übrigens!), als die Surai Pako mit Gewalt seine Technik und seine Kleidung fortnehmen. Sie verstehen ihn überhaupt nicht und machen einfach das, was aus ihrer Sicht das richtige ist. Das ist ein sehr gelungener Perspektivwechsel und Kritik am Kolonialismus. Hat mir sehr gefallen. Plus, die Surai (Gruppe um Corar) sind ja nicht böse, sie haben ihre Gründe dafür, für Pako stellt sich das trotzdem als grausam dar. 

 

Was ich noch kritisieren möchte, aber das gilt für fast alle modernen SF-Romane aus dem deutschsprachigen Raum:
Es sind zu viele Figuren und der Roman ist zu lang und hat Hänger im Spannungsbogen. Ein kürzendes Strukturlektorat hätte geholfen. Das leistet aber ja auch kaum jemand. 


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