@simifilm:
Ich habe Avatar 2 nicht gesehen, kenne aber einige Filme von James Cameron. Ich denke, dass in einigen seiner älteren Filme auch die Punkte vorkommen, die Du Filmen der letzten zwanzig Jahre zuschreibst.
In Terminator 2 ist Sarah Connor eine traumatisierte Frau, die in der Psychiatrie sitzt. Ihr Sohn John, der designierte Anführer der zukünftigen Widerstandsbewegung, ist ein trotziger Kleinkrimineller. Ironischerweise ist es der Terminator T-800 (Cyberdyne-Modell 101), der für eine Familienzusammenkunft sorgt.
In Aliens 2 muss Ripley die Tatsache verdauen, dass ihre Tochter verstorben ist. Außerdem leidet sie unter Albträumen wegen dem, was auf der Nostromo geschehen ist. Deswegen wird auch Newt für sie so wichtig.
True Lies spielt ironisch mit der Tatsache, dass ein Superagent als Ehemann und Vater versagt.
Ich würde dem klar widersprechen. Die Traumata der genannten Figuren haben eine ganz andere Funktion als in Way of Water. Sie sind zwar dramaturgisch wirksam, die Figuren sind aber nicht in der Art und Weise gebrochen, wie es Filmhelden heute sind. Das ist, wie im Artikel beschrieben, ein allgemeiner Trend, der erst nach der Jahrtausendwende einsetzt. Die traumatische Origin Story gehört ja schon fast zum Standardrepertoire von Superheldengeschichten. Vor Nolans Batman-Filmen war keine dieser Figuren aber so von Seelenqualen gepeinigt, wie das heute im Superheldenfilm schon fast Standard ist.
Die Filme holen hier verzögert nach, was Frank Miller in The Dark Knight Returns (und einige andere mehr oder weniger zeitgleich erschienenen Graphic Novels) vorgemacht haben.