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Roman 2022: Neongrau von Aiki Mira

Neongrau 2022 Aiki Mira

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#211 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 20 Januar 2023 - 13:16

Ist zwar jetzt offtopic, aber meiner intimen Kenntnis nach ist es so, dass Polarise einen starken Fokus auf Near Future Tech Thriller hat, was man durchaus als Mainstream bezeichnen könnte. Ich kenne zwar längst nicht alle Verkaufszahlen, aber ich weiß nur von einem Polarise-Roman, der in dieser Hinsicht richtig abgeräumt hat: "K.I." von Christian Meier. Binsenweisheit: Es gibt einen erheblichen Unterschied zwischen hohen Verkaufszahlen und anderen Erfolgen wie z.B. Beliebtheit hier im Forum oder SF-Preise.


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#212 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 20 Januar 2023 - 13:23

... der aber auch für den DSFP nominiert war (K.I.) 

Manchmal haut's eben doch hin.

 

Aber ja, ist klar. Ich hörte aber, dass die Nominierung oder der Gewinn eines der beiden Preises auch den Verkauf fördern kann. Kann. Nicht muss.


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#213 Future Remains

Future Remains

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Geschrieben 20 Januar 2023 - 17:59

Ich kannte den Verlag Polarise vorher überhaupt nicht.

Aber was anderes, was mich interessieren würde: Wo fängt aus Eurer Sicht Mainstream an - und wo hört er auf?

 

Und ein PS: Meine persönliche Einschätzung von ›Neongrau‹  habe ich noch einmal etwas konzentrierter aufgesetzt und mit Sternebewertung gestern auf Amazon publiziert: https://amzn.to/3D5oBwS



#214 lapismont

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Geschrieben 20 Januar 2023 - 18:34

Aber was anderes, was mich interessieren würde: Wo fängt aus Eurer Sicht Mainstream an - und wo hört er auf?

Mainstream bedeutet für mich, dass es eine Mehrheit mag. So wie die Avatar-Filme. Oder Andreas Eschbachs Werke. 

Deutschsprachige SF ist Nische. Klar, man könnte dann dort wieder Mengen bilden und sagen, von den paar Fans lesen die meisten Perry Rhodan und Brandhorst, aber es ist immer noch Nische.


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#215 Uwe Post

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Geschrieben 21 Januar 2023 - 11:01

 

 

Deutschsprachige SF ist Nische.

 

Gegenrede: Es gibt zahlreiche deutsche SF-Bestsellerautoren, die Mainstream schreiben und von den Einnahmen leben können. Dazu gehören Eschbach, Brandhorst, mehrere PR-Autoren und nicht zuletzt Kollegen wie Peterson, Morris, Joshua Tree usw., die durch Selfpublishing groß geworden sind und Auflagen erreichen, bei denen Autoren wie Aiki Mira oder auch meine Wenigkeit vor Neid erblassen. WIR sind die Nische. Der Mainstream hat auch zumeist andere Themenschwerpunkte: Hauptsächlich nämlich Weltraumabenteuer und Tech-Thriller.

 

Hierbei beziehe ich mich explizit auf Romane im deutschsprachigen Raum. Filme und Serien sind nochmal ein ganz anderes Thema.


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#216 lapismont

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Geschrieben 21 Januar 2023 - 11:24

Davon-leben-können ist genauso dehnbar wie zahlreich.

Vielleicht ist es wirklich sinnvoller, Mainstream an Themen festzumachen und nicht am Umsatz, dann wärst Du, Uwe, ein Mainstreamautor; zumindest was den Klima-Korrektur-Konzern betrifft.  :aliensmile:


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#217 Jol Rosenberg

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Geschrieben 21 Januar 2023 - 11:35

Ich würde Mainstream wohl vor allem an der Verbreitung festmachen und auch an den Genrekonventionen. Was verbreitet ist und sich innerhalb der Konventionen bewegt, wäre dann Mainstream. Dass Aiki Miras Texte nach dieser Definition nicht zum Mainstream gehören und gehören möchten, ist dann nicht erstaunlich. Meine auch nicht, auch wenn ich mir die Verbreitung des Mainstreams wünschen würde. Aber dazu ist die Art der Herangehensweise dann doch zu nischig oder eigenwillig.

Was spannend ist: Zumindest im englischsprachigen Raum gibt es durchaus Texte, die Genrekonventionen erweitern oder gar sprengen, aber eine breite Leser*innenschaft ansprechen. Wenn uns das gelänge ...  :rolleyes:  :D


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#218 Uwe Post

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Geschrieben 21 Januar 2023 - 11:36

Nun ja, der KKK war der Versuch, mit einem Mainstream-Thema mehr Publikum zu erreichen... dass ich seitdem vorziehe, lieber wieder zu schreiben, wie mir der Schnabel gewachsen ist, sagt einiges über den Erfolg dieses Versuchs.

 

Das "davon-leben-können" hängt ja direkt mit den Verkaufszahlen zusammen. Und die wiederum mit dem Publikumsinteresse. Bedeutet also fast dasselbe wie "was die Mehrheit mag", und das waren Deine Worte, lapismont.

 

Um den Bogen zum Threadbuch zu kriegen: Ich fürchte, dass Aikis Roman nicht von jener "Mehrheit" gemocht wird.

 

@Jol: Thematisch ist "Das Geflecht" nicht allzu weit weg vom Mainstream. Wenn sich der Roman nicht stapelweise verkauft, hat das andere Gründe. Zum Beispiel, dass Dein Name nicht so bekannt ist wie z.B. Brandhorst oder Morris oder dass der Verlag nicht genug Werbung macht. Ganz profan.


Bearbeitet von Uwe Post, 21 Januar 2023 - 11:39.

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#219 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 21 Januar 2023 - 11:49

Sprachlich könnte Neongrau ja tatsächlich in der E-Literatur mitschwimmen, allerdings denke ich, dass der bedrückende Weltenbau da nicht punktet. Aber vielleicht irre ich mich auch.

 

Was mein Buch angeht, will ich da den Thread zu Neongrau nicht nutzen. Wir können dazu gern per PN, Mail oder im Thread zum Geflecht weiterdiskutieren. Grob gesagt habe ich ja bewusst Mainstreammotive aufgegriffen, aber mE dann auf eine nicht mainstreamige Art verwurstet.


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#220 Uwe Post

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    FutureFictionMagazin'o'naut

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Geschrieben 21 Januar 2023 - 11:53

Nein, keine Sorge, wir bleiben hier beim Thema. Es ist ja auch unstrittig, dass "Neongrau" kein Mainstream ist. Umso erstaunlicher, dass Polarise den Roman gebracht hat, da man ja eher auf höhere Verkaufszahlen hofft. Darauf bezog sich meine ursprüngliche Anmerkung - so gesehen also gar keine Anmerkung zum Buch, sondern zum Verlag.

 

Ein Gedanke, der mir gestern so kam, als in einem Kapitel Ash und ELLL miteinander, nun ja, interagierten: Ein bisschen hab ich das Gefühl, dass Aiki sich ihre Figuren überlegt hat, und sie dann in verschiedenen Konstellationen aufeinander losgelassen hat um zu schauen, was passiert...


Bearbeitet von Uwe Post, 21 Januar 2023 - 12:03.

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#221 Mammut

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    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 21 Januar 2023 - 12:13

Grob gesagt habe ich ja bewusst Mainstreammotive aufgegriffen, aber mE dann auf eine nicht mainstreamige Art verwurstet.

Ich greife den Begriff mal auf.

Mainstream wird laut Wikipedia so definiert:

Mainstream ([ˈmeɪnstriːm], englisch „Hauptströmung“[1]) spiegelt den kulturellen Geschmack einer großen Mehrheit wider, den Massengeschmack der Massenkultur im Gegensatz zu Subkulturen oder dem ästhetischen Underground. Das entspricht dem Begriff Populärkultur und kann nach Antonio Gramsci als Konzept kultureller Hegemonie interpretiert werden.[2]

 

https://de.wikipedia...wiki/Mainstream

 

Den Massensgeschmack zu treffen ist ja auch ein wenig Glückssache. Das hängt auch daran, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein. Man kann übrigens auch den Massengeschmack treffen, ohne die Masse zu erreichen, das sind

zwei verschiedene Dinge. Dazu ist Mainstream generell was anderes wie der Science Fiction Mainstream.

 

Jol hat das oben gut geschrieben. Thematisch Mainstream, aber die Umsetzung ist es eventuell nicht.

 

Wenn man Neongrau betrachtet hat der Roman sehr viele Ingredenzien die für Mainstream sprechen:

Das Thema Gaming.

Eine recht dystopische Zukunft (die Near Future ist, so sehr unterscheidet sich die Welt dort nicht von dem Denkbaren finde ich).

Coming Of Age (die Protagonisten finden sich gerade).

Gender/Quer Themen (sind gerade sehr aktuell).

Popkulturelle Betrachtungen des Gaming (Starrummel, etc.).

Eine Verschwörung (oder mehrere).

Künstliche Intelligenz (eines der heißesten Themen aktuell neben den ganzen Weltraumbeoachtungen)

 

Der oft lyrische Stil würde ich auch nicht als Gegenargument zum Mainstream nehmen.

William Gibson hat ja damals auch eine eigene Sprache gehabt und hat das Genre dermaßen aufgemöbelt, das man Cyberspace heute als eine Mainstream Anteil der SF festmachen kann.

Düstere Geschichte sind oft auch im Zeigeist, das spricht auch nicht gegen Mainstream.

 

Also eure Argumentation, das Neongrau keine Mainstream Literatur anbietet, überzeugt mich persönlich leider nicht.



#222 Liza

Liza

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Geschrieben 21 Januar 2023 - 12:14

Ah ich hatte hier noch gar kein persönliches Fazit geschrieben. Ich habe auf Amazon eine kurze Rezension geschrieben und 4 Sterne gegeben. Mir hat es insgesamt gut gefallen, und ich habe es in einem Rutsch durchgelesen. Sprachlich fand ich es manchmal sehr gut, manchmal "normal" gut. 

Meiner Meinung nach gibt es da schon einen ganz klassischen Spannungsbogen. Auf der einen Ebene ist das der Zeitraum zwischen Gos Unfall und der OP, andererseits auch eben um den möglichen Anschlag im Stadium aufgebaut, und die Liebesgeschichte zwischen Go/Stuntboi und ELLL. Also für mich hat das ganz klassisch und "normal" funktioniert mit Spannungsaufbau. Ich habe auch keine Längen gefunden (ohne jetzt genau darauf zu achten). Ich fand es schön, dass auch viel zwischen den Figuren passiert ist, was Hintergründe und Beziehungen detailliert dargestellt hat. Das hat für mich alles ganz gut gepasst. 

Die Sprache und die Gadgets fand ich eigentlich die größte Stärke, dass da eine richtige Atmosphäre entsteht, in der viele technischen Entwicklungen ganz normal wirken und integriert sind in Erfahrungen. Die Darstellung von Go/Stuntboi als er oder sie je nach Kapitel - für mich hat das funktioniert. Ist eben eine Art, einen queeren Charakter zu schreiben. Durch das Abwechseln wird eben die eigene Vorstellung der Person als entweder/oder aufgebrochen, und er/sie ist beides. Ob es eine Korrelation gibt zur Handlung oder nicht, finde ich da nicht so relevant.

Dass es am Ende ein "Happy End" hat mich nicht überrascht. Das war ja schon bei Titans Kindern so, das ja auch "Space-Utopie" heißt. Ich habe den Eindruck, dass ist eine von Aiki Miras Intentionen, zu zeigen, dass auch im Kontext von KI, technologischer Weiterentwicklung, "maschin" ticken, Queerness, eben wenn sich alles ändert, dass es *trotzdem* noch die Möglichkeit zur Utopie gibt, bzw vielleicht auch ganz banal zu Liebe oder Wahlfamilie. Ob einem das dann gefällt, das ist Geschmackssache. 

 

Ich fand den Roman gut, allerdings nicht *soooooo* gut, wie im Vorfeld z.T. durch Rezensionen aufgebauscht wurde. Für mich steckte da nicht soooo viel drin. Ich fand ihn solide und gut lesbar, mit interessanten Ideen. Das soll keine Herabwertung sein, das ist selten genug! Mir persönlich fehlte so ein bisschen der "sense of wonder", aber das ist einfach mein Geschmack. Da lag mir z.B. Sven Haupt' Stille zwischen den Sternen mehr.



#223 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 21 Januar 2023 - 12:19

Interessant, Liza. Auch , dass du findest, Titans Kinder habe ein Happy End gehabt. Das hatte es für mich gar nicht und ich hatte mich gewundert, dass da "Space Utopie" draufstand. Ich habe den Text als durch und durch dystopisch empfunden.

 

@Michael: Ich freu mich, dass du das nochmal so aufgreifst, denn du hast Recht: Dystopie und düster ist gerade ziemlich in. Für mich ist Neongrau nicht Mainstream, weil der klassische Spannungsbogen fehlt. Aner Liza ist ein Beispiel dafür, dass man das auch anders sehen kann.


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#224 Uwe Post

Uwe Post

    FutureFictionMagazin'o'naut

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Geschrieben 22 Januar 2023 - 13:41

 

 

Also eure Argumentation, das Neongrau keine Mainstream Literatur anbietet, überzeugt mich persönlich leider nicht.

 

Die erzählerische Umsetzung ist vielleicht ein weiterer Grund, dass ich den Roman nicht als Mainstream empfinde. Der Spannungsbogen (ja, es gibt einen) steht nicht gerade im Vordergrund. Und ich persönlich jedenfalls schaffe es einfach nicht, den Roman flüssig zu lesen. Mainstream ist aber zumeist leicht zu lesen. Es sind wohlgemerkt nicht nur die teils etwas schiefen Bilder (gebärmutterförmige Platinen?!), sondern auch die für mich teils undurchschaubaren Figuren und der langsame Fortschritt der Handlung, die mich bremsen. Lesespaß ist (für mich) was anderes.

 

Was die Themen angeht, wie von Michael aufgelistet: Jein ^^ In erster Linie sagen Cover und Klappentext (und danach richten sich viele Käufer) "Cyberpunk". Und Cyberpunk ist eben kein Mainstream. Da machen viele Leute einen Bogen drum. Topoi wie KI und Gaming sind auch nicht gerade neu oder hier im Buch neu erfunden. "Ready Player One" oder "Extraleben" sind Roman über Games. Dieser nicht. Speziell die (fast) allmächtige KI mit eigenem Bewusstsein ist inzwischen fast schon eine Stereotype. Und zwar keine sehr realistische, wenn man die zuständigen Forscher fragt. Bisher neige ich dazu, Lisas Fazit zuzustimmen. Insgesamt schon ganz gut, aber kein Überflieger.


Bearbeitet von Uwe Post, 22 Januar 2023 - 14:45.

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#225 ChristophGrimm

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Geschrieben 24 Januar 2023 - 23:24

Andreas Eschbach zeigt sich beeindruckt:
http://www.andreases...a-neongrau.html

„Alien Contagium: Erstkontakt-Geschichten“: https://eridanusverlag.de | "En passant - Die Reisen des Sherlock Holmes": https://burgenweltverlag.de

Kostenloses SF/Fantasy-Literatur-Webzine: https://weltenportalmagazin.de

  • (Buch) gerade am lesen:„Campus 2049“ (Anthologie), „Psyche mit Zukunft“ (Anthologie), „Marple“ (Anthologie)
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#226 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 25 Januar 2023 - 06:24

Andreas Eschbach zeigt sich beeindruckt:
http://www.andreases...a-neongrau.html

 

In dem Kommentar finde ich mich an vielen Stellen wieder. Voll cool!


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#227 fancy

fancy

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Geschrieben 25 Januar 2023 - 13:55

Wow! Da könnte ja glatt Neid aufkommen ... 

Nein, im Ernst, ich gönne es Aiki! 


Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach!
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)

www.mluniverse.wordpress.com
www.mlpaints.blogspot.com

#228 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 25 Januar 2023 - 19:42

Allerdings. Das ist total cool!


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#229 Helli-S

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Geschrieben 29 Januar 2023 - 12:58

Hallo,

 

ich bin jetzt auch (endlich) durch. Ich bin beeindruckt, aber nicht begeistert. Aiki ist es gelungen, eine komplexe Welt von innen darzustellen. Diese Welt ist technisch und auch sozial fortschrittlich - daher auch das unspektakuläre Ende. Es geht trotz aller Schwierigkeiten vergleichsweise zivilisert zu. Für mich scheitert der Bombenleger an seiner eigenen Unentschlossenheit, die aus seinen Selbstzweifeln herrührt. Ähnliches glit für die anderen Hauptpersonen. Das Genderfluide von Go finde ich ausgezeichnet getroffen.

 

Überhaupt empfinde ich das ganze Buch als geprägt von Mehrdeutigkeit, die aber schwer fassbar ist. Ist Phoenix vielleicht auch schon ein Klon? Und Go entscheidet sich nicht für eine Identität, absichtlich nicht. Ctrl wirkt nicht nur unfertig, es ist es auch.

 

In der ersten Hälfte gab es noch nicht so viel Spannung, aber ich habe den Weltenbau mit Vergnügen gelesen. Ab der Liebesszene über dem Stadium (was für eine Idee!) nimmt die Handlung ja Fahrt auf, spannend insofern, als ich wissen wollte, wie es weiter geht und wie es endet. Laut und knallig ist das Ende nicht - aber dann wäre Neongrau nicht neongrau.


Viele Grüße, Helli

 

 

 

Immer cool bleiben.


#230 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 01 Februar 2023 - 10:59

Ich bin jetzt beim zweiten Lesen wieder auf S. 200 oder so und werde mal einiges los, was mir wieder oder auch erstmalig auffällt:

 

Der Sound ist wirklich richtig gut. Die Wortneuschöpfungen oder auch Anlehnungen aus anderen Sprachen  klingen sooo geil. Ya malas? No Wahala. Oder auch "mein Piis Bun Bruder" - mensch, wenn ich mir mal neue Worte ausdenke, ich hoffe, ich kriege das auch nur halb so gut hin!

 

Dann die einfühlsam beobachteten Szenen. Da trifft Go nach irre langer Zeit zum ersten Mal wieder auf ihre/seine Mutter. Solche Szenen können SO SEHR daneben gehen, aber Mira kriegt es einfach mega gut beschrieben. Ich weiß, was man in solchen Momenten denkt und tut und hatte so eine Szene selbst in 2006 (ich traf meinen leiblichen Vater mit 28 nach 27 Jahren zum ersten Mal wieder) und es ist eben nicht das tränenreiche In-die-Arme-fallen (oder bestimmt jedenfalls selten!) und den Dialog zwischen Ren und Go habe ich sofort geglaubt.

 

Die Figuren werden teilweise so genial charakterisiert, man kann sich nebenher einen ganzen Wald an Geschehnissen dazu vorstellen. Ich meine, alleine schon Wozniak und wie er mit Elba (ELLL) umging, als sie noch ein Kind war:

"er sprach mit dem Kind so, wie er auch mit jedem anderen sprach: brummig und möglichst knapp"

Da brauche ich keine Szene mehr dazu, mein Kopfkino ist schon an. Plus, der Mann wird mir dadurch (trotz allem) zumindest in einer Hinsicht sympathisch, weil ich Leute nicht leiden kann, die diese unauthentische, künstlich liebevolle Stimme benutzen, wenn sie mit Kindern sprechen.

 

Solche Schätze finde ich die ganze Zeit und bin sicher, beim dritten Mal würde ich auch wieder welche finden ...


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#231 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 01 Februar 2023 - 11:12

In dem Kommentar finde ich mich an vielen Stellen wieder. Voll cool!

Ja richtig. Dieser Satz hier trifft Aikis Stärke ziemlich gut in meinen Augen.

 

Das, was mich faszinierte, war die Schreibe selbst – diese präzise Art zu beobachten, die Sicherheit bei der Wortwahl, die Musikalität der Sätze.



#232 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 09 Februar 2023 - 09:07

Ich habe dann auch endlich mal öffentlich rezensiert.


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#233 Joshua Tree

Joshua Tree

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Geschrieben 21 Februar 2023 - 09:49

Gegenrede: Es gibt zahlreiche deutsche SF-Bestsellerautoren, die Mainstream schreiben und von den Einnahmen leben können. Dazu gehören Eschbach, Brandhorst, mehrere PR-Autoren und nicht zuletzt Kollegen wie Peterson, Morris, Joshua Tree usw., die durch Selfpublishing groß geworden sind und Auflagen erreichen, bei denen Autoren wie Aiki Mira oder auch meine Wenigkeit vor Neid erblassen. WIR sind die Nische. Der Mainstream hat auch zumeist andere Themenschwerpunkte: Hauptsächlich nämlich Weltraumabenteuer und Tech-Thriller.

 

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Bisschen verspätet, aber ich möchte Uwe kurz zustimmen. Deutschsprachige SF muss nicht Nische sein. Brandon Q. Morris und ich verkaufen auf Englisch genauso viel wie auf Deutsch, was vermutlich daran liegt, dass wir, wie Uwe bereits anmerkte, in einem gewissen Rahmen "für den Markt" schreiben, also die aktuellen Lesevorlieben des größten Teils der Leser. In den USA zum Beispiel ist "write to market" eine äußerst positiv besetzte Aussage unter Autoren und Lesern und hierzulande häufig eher negativ. Darum gab es lange Zeit viele Nischentitel (die es zum Glück noch immer gibt), während wir jetzt eine größere Bandbreite haben. Um zu zeigen, dass deutsche SF auch international sein kann, übersetzen wir ja gerade auch talentierte Kollegen, um sie dem englischsprachigen Publikum vorzustellen - und das wird angenommen werden, da bin ich mir sehr sicher, denn unsere SF hat viele Vorzüge in meinen Augen.


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#234 Jol Rosenberg

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Geschrieben 21 Februar 2023 - 10:18

Vielleicht ist die Frage, wie man Nische definiert. Die Verkaufszahlen verglichen mit anderen Genres oder genreloser Literatur ;) sind wohl für SF immer noch gering. Aber das muss vielleicht kein Maßstab sein.


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#235 Uwe Post

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Geschrieben 21 Februar 2023 - 16:42

"Nische" ... Verkaufszahlen, Themen, Stil, Publikumsakzeptanz - das geht doch alles Hand in Hand.

 

"Nische" ist zum Beispiel, wenn ein mittelmäßig konzentrierter Durchschnittsleser ein Buch öfter mal weglegt, statt Seite um Seite zu verschlingen.

Aber "Nische" ist keinesfalls ein Qualitätsurteil. Genausowenig wie "Mainstream".


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#236 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 23 Februar 2023 - 17:27

Da stimme ich dir absolut zu!


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#237 FranzH

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Geschrieben 23 Februar 2023 - 17:46

Meist ist es mir als Leser völlig egal, ob das, was ich gerne lese, eine "Nische" repräsentiert oder ein Bestseller ist. Zumindest solange es Menschen gibt, die diese Bücher schreiben und Verlage, die sie herausbringen.

#238 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 23 Februar 2023 - 18:59

Manchmal ist es ganz cool wenn etwas wenigstens beliebt genug ist, dass es ein professionell vorgelesenes Hörbuch gibt

Podcast: Literatunnat

  • (Buch) gerade am lesen:meistens viele
  • • (Film) gerade gesehen: The Whale, Everything everywhere at once, Zurück in die Zukunft III



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