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SF-Literaturpreise nicht für PERRY RHODAN ? (AN 280 & SOL 109)


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196 Antworten in diesem Thema

#1 Starcadet

Starcadet

    Bücherretter

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Geschrieben 21 Februar 2023 - 00:56

Äußerst kontrovers wird zur Zeit im Fandom diskutiert, warum die Heftromanserie PERRY RHODAN (sowie andere Heftserien) bei den aktuell verliehenen Genre-Literaturpreisen keine oder nur kaum Berücksichtigung findet. Robert Corvus und Norbert Fiks, beide Mitglieder im Science Fiction Club Deutschland e.V. (SFCD) und auch aktiv in der PERRY RHODAN-FanZentrale e.V. (PRFZ), haben sich dazu ein paar interessante und höchst diskutable Gedanken gemacht, die man parallel in den ANDROMEDA NACHRICHTEN 280, sowie auch in der SOL 109 nachlesen kann. 

 

Mehr dazu unter: https://www.sfcd.eu/....html#anchor673

 

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#2 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 21 Februar 2023 - 08:43

Wenn man sich die Liste der erschienen Werke bei Ender anschaut ist das schon ganz schön umfangreich, gerade wenn man auch den unteren Teil mit Mehrteilern und den fortlaufenden Serien betrachtet:

 https://www.sf-lit.d...achige-sf-2022/

 

Eine Liste der KLP Romane findet man schön auf Wikipedia:

https://www.sf-lit.d...achige-sf-2022/

 

Jetzt habe ich von denen ehrlich gesagt nicht genügend gelesen um das wirklich beurteilen zu können, aber man konsulitiert Rezensionen oder kennt ähnliche Werke. Ich frage mich immer, nach welchen Kriterien Preis vergeben werden. Also nach welchen Kriterien stimmt ein Jurymitglied des DSFP oder ein Abstimmungsberechtigter beim KLP ab. Das machen die Leute ja doch recht individuell, unabhängig was öffentlich behauptet wird. Jeder hat so seine Vorstellung was gute Literatur, im vorliegenden Fall gute SF Literatur, zu bieten hat.

 

Wenn ich jetzt Uwe HermannNanopark, Andreas EschbachPerry Rhodan – Das größte AbenteuerDirk van den BoomMetropole 7 (Der letzte Admiral, Band 1) oder Christian HumbergDie zweite Erde auf der einen Seite sehen.

Auf der anderen Seite Raphaela EdelbauerDAVEMichael MarrakDer Garten des Uroboros oder Dietmar DathVenus siegt.

 

SF ist schon ein Genre, das sich ja nur schwer abgrenzen lässt und in dem sich eine Vielzahl unterschiedlicher Fiktionen tummeln. Das eine ist anspruchsvoll in Sprache, das andere nimmt eine wissenschaftliche Prämisse und extrapoliert, anderes ist märchenhaft, dritte unterhaltsam.

 

Je mehr an Literatur erscheint, desto schwieriger ist es, das alles, die geballte Power an SF Literatur, zu überblicken und auch zu vergleichen. Ein Literaturpreis macht ja nicht anders, als die Werke zu vergleichen und nach irgendwelchen Kriterien einige davon herauszuheben (Nominierungslisten bzw. Preisträger).

 

Meiner persönlichen Meinung nach ist die Vielfalt der Genres so groß geworden, die Anzahl der Bücher dermaßen angeschwollen, aber auch die Grenzen der Genres so überdehnt, das es schwerfälllt, dort die jeweils besten rauszufischen, gerade auch, weil die Texte doch sehr unterschiedlich sind.

 

Erfüllt jetzt einer der 2022 unter dem Label Perry Rhodan erschiener Text die Voraussetzung (je nach Definition der Kriterien) unter die besten 10 Texte des Jahrganges (bezogen auf die Nominierungsliste des KLP 2022 Roman, da waren es genau so viele, die Zahl variiert natürlich je nach Jahr und Preis). Ist er originell, innovativ, unterhaltsam, überraschend, ergreifend genug und besser als die hundert oder mehr anderen?

 

Das ist doch immer sehr schwierig zu beantworten. Ich bin der Meinung, man sollte zwei Romankategorien vergeben und diese jeweils unterschiedlich mit Voraussetzungen füllen.  Eine Geschichte von Sibyle Berg mit der eines Andreas Brandhorst zu vergleichen, das hat was von Äpfel und Tomaten. Das ist halt völlig unterschiedlich.



#3 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 21 Februar 2023 - 10:21

Noch was zu Norbert Fiks Bemerkung, der KLP sei im Grunde ein Publikumspreis.

Das ist ein wenig pauschal und das Synonym Publikumspreis weist auf etwas anderes hin.

 

Was genau versteht man unter einem Publikumspreis? Wikipedia hilft einem da wie so oft nicht weiter:

https://de.wikipedia.../Publikumspreis

 

https://de.wikipedia...ry_(Wettbewerb)

 

Der DSFP besteht ja aus - nach eigener Aussgage - SF Fans, die gerne lesen (korrigiert mich wenn das nicht mehr gilt). Das ist ein Publikum, die Leute qualifizieren sich ja nicht dadurch, dass sie irgendwelche Formalen Kriterien erfüllen und die Regel, alles gelesen haben zu müssen, ist ja aus praktischen Gründen ausgesetzt worden.

 

Der KLP besteht aus Abstimmungsberechtigten, das heißt, jeder, der gewisse Kriterien erfüllt, ist wahlberechtigt, alle anderen nicht:

http://www.kurd-lass...LP_Statuten.htm

 

Ein reiner Publikumspreis wäre in der Theorie etwas, bei dem alle, die etwas preiswürdig finden, dafür stimmen. In der Regel ist gerade seit der Zeit des Internets (und vielleicht auch schon vorher) aber eine Abstimmung was anderes. Da wird wild in sozialen Medien oder im Bekanntenkreis geteilt, für eine Sache abzustimmen, von der man wahrscheinlich überhaupt keine Vorstellung hat.

Wenn also Person A dafür wirbt, dass der Tennisverein seines Sohnes auf der Seite der Volksbank Hintertupfingen stimmen bekommt und dann Leute dafür stimmen, die weder den Tennisverein noch den Sohn kennen, macht das keinen Sinn oder? So läuft es aber auch bei sogenannten Publikumspreisen mit mehr oder minder unkontrollierten Onlinevoting.

 

Ich finde, wenn man also einer Sache gerecht werden will, muss man das auch entsprechend einsortieren. Wenn man dazu noch berücksichtigt, das manche beim DSFP UND beim KLP mit abstimmen, ist eine Unterteilung, dort Jurypreis (DSFP) gegenüber Publikumspreis (KLP) am Thema vorbei.

Beim diesjährigen KLP haben übrigens 81 Personen abgestimmt, letztes Jahr waren es noch 60, da relativiert sich ohnehin der Begriff Publikum:

http://www.kurd-lass...KLP_Aktuell.htm



#4 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 21 Februar 2023 - 10:58

Ich sehe einen gewissen Widerspruch zu deiner Aussage: Der DSFP besteht ja aus – nach eigener Aussage – SF Fans, die gerne lesen und der getroffenen Aussage im letzten Abschnitt, die da lautet: Wenn man dazu noch berücksichtigt, dass manche beim DSFP UND beim KLP mit abstimmen,


Bearbeitet von Amtranik, 21 Februar 2023 - 10:58.


#5 Mammut

Mammut

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Geschrieben 21 Februar 2023 - 11:03

Ich sehe einen gewissen Widerspruch zu deiner Aussage: Der DSFP besteht ja aus – nach eigener Aussage – SF Fans, die gerne lesen und der getroffenen Aussage im letzten Abschnitt, die da lautet: Wenn man dazu noch berücksichtigt, dass manche beim DSFP UND beim KLP mit abstimmen,

 

Hm, die Aussage, das beim DSFP vor allem SF Fans abstimmen, hatte ich so gelesen, habe aber keine Stelle, die ich zitieren kann. Stimmt das denn nicht?



#6 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 21 Februar 2023 - 11:08

Weder KLP noch DSFP haben eine Kategorie "Beste Serie". Wenn man alle erschienenen Heftromane von PR, Maddrax, Ren Dhark usw. des jeweiligen Jahrgangs einzeln berücksichtigen wollte, wäre das schlicht nicht zu stemmen. Zumal Serien meist eine eingeschworene Fangemeinde haben und einzelne Romane für Außenstehende oft nicht ohne weiteres verständlich sind. Logisch auch, dass die Fangemeinde "ihre" Werke anders beurteilt als Außenstehende, die einen Einzelroman beurteilen.

Und schließlich, was den Werbeeffekt angeht: Würde jemand in eine Serie einsteigen, weil ein Einzelroman für einen Preis nominiert wurde? Wohl eher nicht. Das benötigte Zeitbudget ist einfach zu groß, insbesondere angesichts der Höhe des SuB, die die meisten von uns vor sich her schieben.


Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#7 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 21 Februar 2023 - 11:09

zu Michael: Naja, es gibt ja eine Schnittmenge: SF-Fans, die auch bloggen oder verlegen oder schreiben. Dann können sie sowohl im Komitee des DSFP sein, als auch beim KLP abstimmen.

 

Wichtig finde ich aber für das hiesige Thema, dass meines Wissens keiner der beiden Preise eine Sparte für Heftromane oder Endlosserien ausschreibt. Daher können nur eigenständige Werke aus dem PR-Kosmos gewinnen. Und auch das nur, wenn sie Leute, die nicht im Kosmos drin sind, überzeugen. Gleichzeitig sind es ja Romane, die sich an PR-Fans richten. Meines Erachtens ist dieser Spagat schwer zu stemmen - und ein Grund für die seltene Nominierung von PR-Romanen.

 

Edit: Das überschnit sich jetzt mit Uwe, ist aber inhaltlich das Gleiche.


Bearbeitet von Jol Rosenberg, 21 Februar 2023 - 11:10.

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#8 Amtranik

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Geschrieben 21 Februar 2023 - 11:13

Hm, die Aussage, das beim DSFP vor allem SF Fans abstimmen, hatte ich so gelesen, habe aber keine Stelle, die ich zitieren kann. Stimmt das denn nicht?

Diese Aussage könnte man je nach Definition auch in diesem Jahr bejahen. Die Ursprungsaussage von Dir lautete aber der DSFP besteht aus und nicht besteht vor allem aus. Das ist ein Unterschied. Wir sind, das ist doch allgemeine bekannt, prinzipiell für jeden offen. Die Zusammensetzung fluktuiert in jedem Jahr. Es gab Jahre ohne jegliche KLP Stimmberechtigte und Jahre mit Stimmberechtigten. Wenn ich mich nicht verzählt habe, sind derzeit 5 Mitglieder des DSFP Komitees auch für den KLP stimmberechtigt. Ob die das Wahrnehmen kann ich nicht sagen.



#9 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 21 Februar 2023 - 11:22

Ich persönlich habe jedenfalls 2021 und 2022 beim KLP mitnominiert und abgestimmt und plane, dies auch beim DSFP zu tun. 


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#10 Mammut

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Geschrieben 21 Februar 2023 - 12:04

Diese Aussage könnte man je nach Definition auch in diesem Jahr bejahen. Die Ursprungsaussage von Dir lautete aber der DSFP besteht aus und nicht besteht vor allem aus. Das ist ein Unterschied. Wir sind, das ist doch allgemeine bekannt, prinzipiell für jeden offen. Die Zusammensetzung fluktuiert in jedem Jahr. Es gab Jahre ohne jegliche KLP Stimmberechtigte und Jahre mit Stimmberechtigten. Wenn ich mich nicht verzählt habe, sind derzeit 5 Mitglieder des DSFP Komitees auch für den KLP stimmberechtigt. Ob die das Wahrnehmen kann ich nicht sagen.

 

Der Begriff SF Fans stammt nicht von mir, den hatte jemand von euch in den Ring geworfen. Martin Stricker vielleicht?

SF Fan ist ja auch erstmal ein Synonym für jemand, der sich mit dieser Literatur beschäftigt und das auch gerne tut. Wenn ich mal einen Vergleich bringen darf: In der Automobilindustrie arbeiten auch viele Autofreaks, also Leute, die sich nicht nur beruflich mit Autos beschäftigen. Daher schließt es sich nicht aus SF Fan UND SF Profi zu sein, wenn ich mal den Begriff, der für den KLP verwendet wird, aufgreifen darf.

Im Gegenteil, das Benchmark, also die Beschäftigung mit Referenzprodukten, sollte eigentlich die Regel und nicht die Ausnahme sein.



#11 Schlomo

Schlomo

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Geschrieben 22 Februar 2023 - 00:28

Von Preisen halt ich ganz allgemein nicht viel, aber ich denke, dass es jede Menge Leute gibt, die darauf abfahren. Wieso also nicht?

 

Ich denke weiter, dass man Romane, Kurzgeschichten und Heft- oder Buchserien nicht wirklich miteinander vergleichen kann. Das sind verschiedene Kategorien. Bei PR speziell: Wieso sollten die nicht gewertet werden? Genügend Leser haben sie ja, deutlich mehr als beispielweise bei Kurzgeschichten. Gut, mir gefallen die Geschichten schon lange nicht mehr, hab zuletzt die ersten 10 Seiten von Heft 3000 gelesen, und das wars dann. Aber vielleicht wurden inzwischen bessere (sprich: spannendere, durchdachtere) Hefte geschrieben. Hab daher vorhin ins PR Forum geschaut, festgestellt, dass mir die Gechichten nichts sagen, sie aber durchweg gut von den Lesern bewertet werden.

 

Was mir aber wirklich gefallen hat waren die aktuellen Titelbilder! Eines im Stil der ersten 300er Hefte, ein weiteres fast wie Heft 500, eines - ein besonders gelungenes - wirkt wie der Blick durch ein Mikroskop im Dunkelfeld Verfahren, aber mit hell gefärbtem Hinbtergrund. Echt stark! Hatte aber zu wenig Zeit mir mehr anzusehen, werde ich aber bei Gelegenheit nachholen. Fazit: Die haben aktuell einen echt guten Zeichner, der den Vergleich mit Jonny Bruck nicht scheuen muss.


Bearbeitet von Schlomo, 22 Februar 2023 - 00:31.

#no13

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#12 Jol Rosenberg

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Geschrieben 23 Februar 2023 - 17:07

 

 

Ich denke weiter, dass man Romane, Kurzgeschichten und Heft- oder Buchserien nicht wirklich miteinander vergleichen kann. Das sind verschiedene Kategorien. Bei PR speziell: Wieso sollten die nicht gewertet werden? 

 

Beantwortest du das nicht schon selbst? Es bräuchte eine eigene Kategorie dafür und die gibt es bislang bei keinem der Preise. Mein Gefühl ist auch, dass die Leute entweder Buchserien oder Romane oder KGs lesen - es gibt Leute, die lesen zwei von den drei Sachen (mich beispielsweise, ich lese KGs und Romane, Yvonne auch) aber kaum jemand liest alle drei. Da bräuchte es Tage mit 50 Stunden für. Arbeitsfreie Tage. Das PR-Fandom scheint sich ziemlich vom allgemeinen SF-Fandom zu unterscheiden. Wenn meine Theorie stimmt, wäre also ein Buchserienpreis ein Preis von PR-Fans (bzw. PR-Profis beim KLP) für PR-Fans/Profis. Und wenn es den geben soll, dann würde ich denken, sollte die PR-Fanzentrale den ausloben - einfach weil da die Leute sitzen, die darüber abstimmen können.

Ich könnte gar keine fundierte Aussage über PR oder Maddrax machen - einfach weil die Hefte, in die ich reingelesen habe, meinem individuellen Lesegeschmack so wenig entsprechen und weil ich mich, wenn ich außerhalb meiner Komfortzone lese, aufgrund von Zeitmangel entscheiden muss, was ich wahrnehme. Würde ich nun wirklich ernsthaft beginnen, PR zu lesen (also inklusive Einarbeitung in den Serienkosmos und nachholen alter Hefte), könnte ich realistischerweise nichts anderes mehr lesen. Ich frage mich schon aufgrund der schieren Menge, ob das nicht ein generelles Problem ist, der einen Preis, in dem wirklich alle SF-Lektüre miteinander verglichen wird, ausschließt. Wenn niemand alles lesen kann, kann ja auch niemand die Sachen vergleichen. (Mal ganz davon abgesehen, dass es eh hölleschwer bis unmöglich ist, Literatur miteinander zu vergleichen.)


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#13 ChristophGrimm

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Geschrieben 23 Februar 2023 - 22:17

Ich bin die Ausnahme, ich lese KGs, Romane und „Perry Rhodan NEO“ :D.
Aber fair dazugesagt: Du hast absolut recht, dass es kaum Lesende gibt, die genügend Zeit haben, Serien zu folgen, regelmäßig Romane und KGs in größerer Menge zu lesen. „Geisterjäger John Sinclair“ habe ich aufgegeben, weil ich irgendwann 40 ungelesene Hefte herumliegen hatte. Ein Heftroman-SuB braucht es neben dem Sach- und Belletristik-SuB nicht auch noch ;).

„Alien Contagium: Erstkontakt-Geschichten“: https://eridanusverlag.de | "En passant - Die Reisen des Sherlock Holmes": https://burgenweltverlag.de

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#14 lapismont

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Geschrieben 24 Februar 2023 - 06:48

Mir ging es wie Christoph. Zuerst stapelten sich ungelesene Perrys (zum Teil weil der Zyklus schlecht war) und dann die MX-Hefte.

 

Ansonsten bin ich bei Jol. Heftserienfans sind selbst am ehesten im Stande, preiswürdige Hefte zu benennen. Sie könnten auch spezifisches bewerten wie etwa: Bedeutung im Serienkosmos und Kontinuität.

Bernd fordert ja schon länger, dass PR einen größeren Stellenwert innerhalb der SF-Preise bekommt, aber da sehe ich weiterhin nur eine eigene Kategorie als sinnvolle Integration.


Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#15 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 24 Februar 2023 - 07:00

Ich sehe auch nicht, wann und wie ich noch PR o. ä. lesen könnte, jedenfalls nicht regelmäßig, auch wenn schon sehr heftige und charmante Akquise-Versuche von verschiedenen eingefleischten PR-Fans (u. a. Roman Schleifer) an mir unternommen wurden. Ein paar Versuche gab es auch schon und immerhin den dicken Eschbach mit der PR-Vorgeschichte habe ich sehr genossen.

Ein Hörbuch, das mir speziell ans Herz gelegt wurde, habe ich jetzt auch heruntergeladen und höre demnächst rein.

 

Es ist schon nicht so einfach, sowohl bei den Klassikern noch etliches nachzuholen, gleichzeitig im deutschsprachigen SF-Bereich up-to-date zu bleiben (sowohl bei Kurz- als auch bei Langprosa), aber auch anglo-amerikanische Neuveröffentlichungen zu lesen und noch in anderen Genres ab und zu Ausflüge zu unternehmen, damit mein Hirn nicht nur SF aufnimmt. 

In den letzten beiden Jahren sind Sachbücher bei mir schlimm auf der Strecke geblieben, das kann irgendwie auch nicht so bleiben, ein bisschen Bildung muss auch her!


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#16 FranzH

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Geschrieben 24 Februar 2023 - 10:06

Ich lese (bzw. höre) die Perry Rhodan-Erstauflage und die PR-Miniserien. PR-NEO habe ich schon vor einigen Jahren gestoppt, hauptsächlich aus Zeitgründen.

Bei PR bin ich auch deshalb auf die Hörbücher umgestiegen, weil ich das am besten mit der Lektüre anderer SF (oder überhaupt anderer Bücher) vereinbaren konnte. 

 

Ich stelle auch bei mir immer wieder eine gewisse "Betriebsblindheit" fest, soll heißen: Ich überschätze die Eigenständigkeit eines PR-Romans und unterschätze die Abhängigkeit vom Serienkosmos. Versuche, nicht-PR-Lesern einzelne von mir als "selbstständig lesbar" klassifizierte Hefte zur Lektüre zu geben, scheiterten grandios.

Außerdem ist es ja z.B. so, dass mir Romane gerade deshalb gut gefallen, weil sie perfekt in den Serienkosmos passen, diesen erweitern oder auch einmal Bögen über hunderte Hefte schlagen. Genau hier hat ein Nichtleser ganz andere Kriterien und kommt zu ganz anderen Bewertungen. Es ist also nicht einfach und ein Vergleich eines beliebigen Serienromans mit einem eigenständigen Werk ist praktisch unmöglich. 

Am Schluss seines Artikels in den AN, führt Robert Corvus noch aus, wie "innovativ" PR sei. Nun, die genannten Bespiele zeigen schon, dass die Serie auf der Höhe der Zeit bei der SF sein mag und dass im Heftroman Erstaunliches möglich ist, aber natürlich wurdes keines der aufgeführten Themen von Rhodan erfunden bzw. dort zuerst dargestellt. Die Serie hat sich schon immer sehr gut den Trends angepasst, sonst hätte sie nicht so lange überlebt.



#17 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

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Geschrieben 24 Februar 2023 - 11:12

Hmmm, in der Phantastik (im Großen also) herrscht ein ziemliches "Kastenwesen". Ein großes "Entweder-Oder".

 

Als Beispiel kann ich den derzeit laufenden Rein A.Zondergeld-Preis im Rahmen des Vincent-Preises anführen. Dieser Preis ist ein Preis der die Sekundärliteratur der gesamten Phantastik im Auge hat und der Vincent-Preis ist ein Horror-Genre-Preis.

 

Die Vorschlagsliste der RAZ-Preises beinhaltet sowohl PR-Titel, als auch Titel zu Tolkien/Mittelerde, als auch Star Trek-Titel, als auch Titel zur Schauerliteratur.

In der gegenwärtigen Nominierungs-Runde gibt es - wenn überhaupt - kaum gemischte Nominierungsvorschläge. Wobei die Motivierung der einzelnen Genre-Mitglieder ebenfalls sehr dürftig ist. Ohne direktes Ersuchen um Abstimmung geht fast gar nichts.

 

Schon in der Entscheidung zwischen Buch und Kurztext gibt es kaum Überschneidungen. Entweder Buch oder Kurztext. Es gibt auch keine Nominierungsvorschläge die sowohl Horror-Primärliteratur als auch deutschsprachige Sekundärliteratur beinhalten. Alles immer schön getrennt und exklusive.

Hier läuft es so, wie auch bei der Primärliteratur.

 

PR-Titel in die Preise zu bekommen scheitert meines Erachtens daran, dass das PR-Universum etwas ganz anderes ist, als der übrige SF-Kosmos. An mir selbst beobachtet heißt das, seit ich Sekundärliteratur und "andere" SF lese, konsumiere ich kaum mehr PR. Davor war es ganz genau umgekehrt. Das liegt aber auch an der Menge des Stoffes. Man muss sich praktisch entscheiden, was man konkret liest und was man aus Zeitgründen vernachlässigt.

 

Meines Erachtens kann man PR nur in Verbindung mit anderen Serien beurteilen (es gibt vereinzelte Ausnahmen wie den Eschbachband und die Chronik) und da würde die Serie vermutlich alle andern platt machen. Würde ein SF-Preis PR forcieren, würde PR, bei entsprechendem Anklang in der PR-Szene, jede andere SF alleine schon in der Menge der potenziell Abstimmenden aus der PR-Szene, unter "ferner liefen" degradiert. Das kann/will sich kein SF-Preis (gewollt oder ungewollt) leisten. Das ist der Preis der eigentlichen Alleinstellung von PR.

 

Dieses Problem zu lösen wäre m.E. nur mit einer gemeinsamen Plattform der deutschsprachigen Preise, wo die Preise zwar für sich stehen, aber die Plattform mit einem gemeinsamen Ticket-System für die Abstimmung und gemeinsamen Aussenauftritt versucht alle potentiell Abstimmenden zu sammeln. Idee dazu gäbe es, allein die "Kastenbildung" verhindert da Inovationen …


Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria

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#18 Jol Rosenberg

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Geschrieben 24 Februar 2023 - 11:23

Das ist ein interessanter Beitrag, Thomas. Nur interessehalber: Wie stellst du dir denn den Vergleich von Texten der verschiedenen "Kasten" vor? Ich wüsste nicht einmal, wie ich eine 5-Seiten-Kurzgeschichte mit einem 500-Seiten-Roman vergleichen könnte. Schon den Vergleich von KGs von 6 Seiten mit denen von 100 Seiten finde ich schwierig. Eine Heftserie mit einer KG zu vergleichen, scheint mir fast unmöglich. Wenn wir dann noch Microfiction, Lyrik und Prosagedichte mit hinein nehmen, wird mir schon beim Nachdenken darüber völlig anders im Kopf. Ganz davon abgesehen, dass ich mich unwohl dabei fühlen würde, in einer Sparte abzustimmen, von der ich nur 10% oder so gelesen habe. Da ist es leichter zu sagen: Ich habe diesjahr mehr als 200 KGs gelesen, damit finde ich, dass ich abstimmen kann.


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#19 ChristophGrimm

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Geschrieben 24 Februar 2023 - 12:04

Ich lese (bzw. höre) die Perry Rhodan-Erstauflage und die PR-Miniserien. PR-NEO habe ich schon vor einigen Jahren gestoppt, hauptsächlich aus Zeitgründen.
Bei PR bin ich auch deshalb auf die Hörbücher umgestiegen, weil ich das am besten mit der Lektüre anderer SF (oder überhaupt anderer Bücher) vereinbaren konnte. 
 
Ich stelle auch bei mir immer wieder eine gewisse "Betriebsblindheit" fest, soll heißen: Ich überschätze die Eigenständigkeit eines PR-Romans und unterschätze die Abhängigkeit vom Serienkosmos. Versuche, nicht-PR-Lesern einzelne von mir als "selbstständig lesbar" klassifizierte Hefte zur Lektüre zu geben, scheiterten grandios.
Außerdem ist es ja z.B. so, dass mir Romane gerade deshalb gut gefallen, weil sie perfekt in den Serienkosmos passen, diesen erweitern oder auch einmal Bögen über hunderte Hefte schlagen. Genau hier hat ein Nichtleser ganz andere Kriterien und kommt zu ganz anderen Bewertungen. Es ist also nicht einfach und ein Vergleich eines beliebigen Serienromans mit einem eigenständigen Werk ist praktisch unmöglich. 
Am Schluss seines Artikels in den AN, führt Robert Corvus noch aus, wie "innovativ" PR sei. Nun, die genannten Bespiele zeigen schon, dass die Serie auf der Höhe der Zeit bei der SF sein mag und dass im Heftroman Erstaunliches möglich ist, aber natürlich wurdes keines der aufgeführten Themen von Rhodan erfunden bzw. dort zuerst dargestellt. Die Serie hat sich schon immer sehr gut den Trends angepasst, sonst hätte sie nicht so lange überlebt.


In Franz‘ Text finde ich mich wieder bzw. sehe vieles ähnlich.
Ich verstehe Roberts Bedürfnis, dass die PR-Romane eine Würdigung erfahren sollen. Doch abgesehen von dem Lächeln auf den Gesichtern der dann Nominierten: Was wäre der Zweck des Ganzen?
So wie ich die Zielsetzung des KLP und des DSFP verstanden habe, soll ein herausragendes Werk gewürdigt werden um es einem größeren Publikum schmackhaft zu machen. Das scheint auch zu funktionieren, denn meine Verlegerin Jana hat mir bestätigt, dass der größere Teil der Verkäufe von Sven Haupts „Stille zwischen den Sternen“ nach dem DSFP-Sieg erfolgte. (Jana hat keine Schmerzen damit, solche Informationen öffentlich zu machen, sonst hätte ich das jetzt nicht erwähnt).
Doch wer kauft sich ein Romanheft oder einen ganzen Zyklus oder eine 12bändige Miniserie?
Eschbach war die einzige Ausnahme, bei der ich diese Zielsetzung der Preise noch sehe: Ein toller Roman, der durch den Vorgeschichten-Charakter vermutlich die beste Einladung ist, in „Perry Rhodan“ hineinzuschnuppern.

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#20 Thomas Sebesta

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Geschrieben 24 Februar 2023 - 12:22

Das ist ein interessanter Beitrag, Thomas. Nur interessehalber: Wie stellst du dir denn den Vergleich von Texten der verschiedenen "Kasten" vor? Ich wüsste nicht einmal, wie ich eine 5-Seiten-Kurzgeschichte mit einem 500-Seiten-Roman vergleichen könnte. Schon den Vergleich von KGs von 6 Seiten mit denen von 100 Seiten finde ich schwierig. Eine Heftserie mit einer KG zu vergleichen, scheint mir fast unmöglich. Wenn wir dann noch Microfiction, Lyrik und Prosagedichte mit hinein nehmen, wird mir schon beim Nachdenken darüber völlig anders im Kopf. Ganz davon abgesehen, dass ich mich unwohl dabei fühlen würde, in einer Sparte abzustimmen, von der ich nur 10% oder so gelesen habe. Da ist es leichter zu sagen: Ich habe diesjahr mehr als 200 KGs gelesen, damit finde ich, dass ich abstimmen kann.

Ich nehme an du beziehst dich auf die gemeinsame Plattform?

Da soll auch nicht verglichen werden. Alle Preise sollten bestehen bleiben, wie sie sind, aber das Backoffice und der Außenauftritt würden gemeinsam stattfinden und eine Abstimmung welcher Preis welche Sparten auszeichnet sollte stattfinden. Mehrgleisigkeiten vermindern, Ressourcen teilen.


Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria

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#21 Bernard

Bernard

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Geschrieben 25 Februar 2023 - 14:15

DSFP und KLP haben - so, wie sie derzeit definiert sind - zum Ziel, die im jeweiligen Jahr herausragenden Leistungen der deutschsprachigen Science-Fiction auszuzeichnen.

Das herausragende Phänomen der deutschsprachigen Science-Fiction ist - schon länger, als diese Preise bestehen, bis in die Gegenwart hinein und wohl auch für die absehbare Zukunft - Perry Rhodan. In den Artikeln in AN und SOL ist das näher erläutert.

Aus diesen beiden Feststellungen und der Beobachtung, dass Perry Rhodan in den Preisen praktisch unsichtbar ist, ergibt sich, dass keiner der Preise aktuell sein Ziel erreicht.

 

 

Ich überschätze die Eigenständigkeit eines PR-Romans und unterschätze die Abhängigkeit vom Serienkosmos. Versuche, nicht-PR-Lesern einzelne von mir als "selbstständig lesbar" klassifizierte Hefte zur Lektüre zu geben, scheiterten grandios.

In meinem Umfeld finde ich bestätigt, dass 80% der Rhodan-Heftromane eigenständig lesbar sind. Allerdings enthalten sie oft eine zusätzliche Bedeutungsebene, wenn man den Serienzusammenhang kennt. Jeder kann die erzählte Geschichte erfassen, die Handlung nachvollziehen, sich in die Figuren hineinversetzen, die Geschichte erleben. Dass nur die "Kenner" die Einordnung des Geschehens in den Serienkosmos vornehmen können, ist davon unbenommen. Ich halte das für vergleichbar mit Werken wie Im Westen nichts Neues: Das persönliche Drama des Protagonisten und die Schrecken des Krieges sind menschlich-empathisch für jeden Leser zugänglich. Jemand, der sich mit dem Ersten Weltkrieg auskennt, wird darüber hinaus eine historische Einordnung vornehmen können, und jemand, der aus dem Raum Osnabrück kommt, kann manche Schauplätze sehr genau verorten und mit ihrem heutigen Erscheinungsbild vergleichen. Das ist zwar bereichernd, aber nicht notwendig für den Zugang zur Geschichte.
Gerade für Science-Fiction-Fans sollte es zur alltäglichen Leseerfahrung gehören, in ihrer Lektüre Schauplätzen und Gegebenheiten zu begegnen, die ihnen (zunächst) unbekannt sind. Das macht die "Kontaktscheu" für mich unverständlich.

 

Die angesprochene Frage der Vergleichbarkeit eines Heftromans (oder eines Heftroman-Mehrteilers) zu Kurzgeschichten oder Romanen ist sicher berechtigt, sollte aber meines Erachtens nicht überbewertet werden, denn sie stellt sich bei jeder Jurybewertung:

Sind die Beiträge beim Eurovision Song Contest wirklich vergleichbar, obwohl dort Folk Songs, Hard Rock und lockerer Pop dargeboten werden?

Lassen sich bei einer Karate-Weltmeisterschaft unterschiedliche Kata bewerten, obwohl sie in unterschiedlichen Karatestilen wurzeln, die manchmal sogar gegensätzliche Anforderungen an den Umgang mit dem Körperschwerpunkt oder der Atmung stellen?

Wenn die großen Feuilletons die empfehlenswertesten Sachbücher des Monats auflisten, steht eine historische Betrachtung über den Ersten Weltkrieg neben einem Ernährungsratgeber und einem autobiografischen Erfahrungsbericht über Depressionen - wie kann man das vergleichen?

Ich sehe nicht, dass das Feld der Science-Fiction-Literatur weiter wäre als die skizzierten Beispiele. Letztlich geht es darum: Was konnte im Bereich der Science-Fiction am stärksten beeindrucken? Die ESFS Awards verleihen einen Preis für das "Best written work of fiction" - unterscheiden also nicht nach Länge der Texte.

Wenn ich auf meine Lektüre seit Jahresbeginn schaue, dann waren darunter mehrere Heftromane, einige Kurzgeschichten, mehrere Artikel in Magazinen, vier Romane (davon zwei in Heftromanlänge, aber im Buchmarkt publiziert). Was mich am meisten beeindruckt hat, kann ich trotz der formalen Diversität sofort sagen: eine Horror-Kurzgeschichte und ein Bilderbuch für Erwachsene in Kombination mit einer musikalischen Begleit-CD. In beiden Fällen könnte ich die Punkte, in denen ich die besondere Qualität sehe, auch über ein "gefällt mir" hinaus aufführen.

 

Wenn es aber einer Kategorisierung bedarf, fände ich sinnvoll, sich am wichtigsten Genre-Preis überhaupt, dem HUGO Award, zu orientieren.


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#22 Peter-in-Space

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Geschrieben 25 Februar 2023 - 15:25

@Bernard schrieb:

 

Lassen sich bei einer Karate-Weltmeisterschaft unterschiedliche Kata bewerten, obwohl sie in unterschiedlichen Karatestilen wurzeln, die manchmal sogar gegensätzliche Anforderungen an den Umgang mit dem Körperschwerpunkt oder der Atmung stellen?

sollte es so sein, kämpfen da nicht die unterschiedlichen Kämpfer in unterschiedlichen Klassen, sprich: jede "Schule" in ihrer Rubrik?

 

Ist es nicht das, was eine Meisterschaft für den Außenstehenden so kompliziert macht?

 

Ich kenne mich in Karate nun nicht aus, aber die "Schulen" dürften untereinander eher wenig vergleichbar sein, n'est-ce pas?


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#23 lapismont

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Geschrieben 25 Februar 2023 - 15:59

DSFP und KLP haben - so, wie sie derzeit definiert sind - zum Ziel, die im jeweiligen Jahr herausragenden Leistungen der deutschsprachigen Science-Fiction auszuzeichnen.

Das herausragende Phänomen der deutschsprachigen Science-Fiction ist - schon länger, als diese Preise bestehen, bis in die Gegenwart hinein und wohl auch für die absehbare Zukunft - Perry Rhodan. In den Artikeln in AN und SOL ist das näher erläutert.

Aus diesen beiden Feststellungen und der Beobachtung, dass Perry Rhodan in den Preisen praktisch unsichtbar ist, ergibt sich, dass keiner der Preise aktuell sein Ziel erreicht.

Da sind wir wieder beim Ei-Henne-Problem.

 

Wenn kein Perry-Heftchen für den KLP nominiert wird, liegt das doch wohl am Leseverhalten der Nominierenden.

Beim DSFP kann jede und jeder in der Jury mitmachen. Wenn dort also Heftromane unterrepräsentiert sind, ließe sich das durch ein paar mitmachfreudige Fans ändern. 

 

Persönlich denke ich aber weiterhin, Heftromane gehören in eine eigene Kategorie, die dann von den Heftoman-Lesenden bespielt werden müsste. Und wenn dann dort ein Heftroman gewönne, würde ich ihn zumindest dann trotzdem nicht lesen.  Aber vielleicht ja die Heftromanfans anderer Reihen.


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#24 Bernard

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Geschrieben 25 Februar 2023 - 16:22

@Bernard schrieb:

sollte es so sein, kämpfen da nicht die unterschiedlichen Kämpfer in unterschiedlichen Klassen, sprich: jede "Schule" in ihrer Rubrik?

Off Topic:
Karate kennt drei große "Disziplinen":
- Kihon: Grundtechniken. In der Regel keine Wettkampf-Disziplin.
- Kumite: Zweikampf. Da wird bei den meisten Turnieren tatsächlich in Gewichtsklassen und nach Geschlechtern unterteilt. Eine Unterteilung nach Stil findet nicht statt, wäre hier aber auch nicht sachgerecht, weil Treffer gewertet werden.
- Kata: Die Vorführung bestimmter "Formen" (das ist auch die Übersetzung des Begriffs), ähnlich wie beim Tai Chi. Die ursprünglichste Art, Karate zu erlernen und zu praktizieren. Über die darin gelehrten Kata definiert sich ein Karate-Stil (Shotokan, Goju Ryu, etc.). Kata werden in der Regel allein, selten in Dreiergruppen vorgeführt und von Punktrichtern bewertet, die nicht notwendigerweise denselben Karate-Stil beherrschen. Hier ein Wettkampf-Video, in dem man auch die Punktrichter sieht (an jeder Ecke der Wettkampffläche sitzt einer). Die Wertung erfolgt mithilfe von Wertungstäfelchen, ähnlich wie in anderen Sportarten.
Ende Off-Topic-Einschub.

 

 

Wenn kein Perry-Heftchen für den KLP nominiert wird, liegt das doch wohl am Leseverhalten der Nominierenden.

Beim DSFP kann jede und jeder in der Jury mitmachen. Wenn dort also Heftromane unterrepräsentiert sind, ließe sich das durch ein paar mitmachfreudige Fans ändern. 

Das ist exakt meine Meinung, wie den zu Beginn des Threads angeführten Artikeln zu entnehmen ist. Solange das nicht gegeben ist, erfassen die Preise nur den kleineren Teil der deutschsprachigen Science-Fiction (wie klein bzw. wie stark die Rhodan-Dominanz ist, lässt sich ebenfalls den Artikeln entnehmen).


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#25 Peter-in-Space

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Geschrieben 25 Februar 2023 - 17:39

Wenn Du das weißt, warum machst Du nicht mit? Das Tor zu unserem "Elfenbeinturm" (der niedrigste des Universums) steht Allen offen. Auch Dir, @Bernard.

 

Viele Autoren nebst Verleger sind gerade im letzten Jahr unserem ach so [sinngemäßes Zitat, nicht dieselben Worte] "klandestinen Geheimbund"[Zitat Ende] beigetreten, und haben gemerkt: wir kochen auch nur mit Wasser ... allerdings nach Kochbuch (unsere ach so arkanische "Geschäftsordnung"), das zumindest momentan Endlosserien ausschließt, weil z. B. die Komplexitätshöhe einfach zu hoch ist. Diese Geschäftsordnung ist öffentlich einsehbar. Auch ist die Komplexitätshöhe viel zu hoch, und Du weißt das! Ich gehe davon aus, dass Du das ganze Forum im Blick hast, genau wie ich. Und jedes Wochenende freut sich eine eingeschworene Gemeinschaft von Rhodanfans auf einen einzigen Thread:

 

https://scifinet.org...ry-rhodan-quiz/

 

Und Klein-@Bernard meint, die Einstiegshöhe in das Perryversum sei mit 30 bis 40 Romanfolgen gemeistert? Da sagt Klein-Peter-in-Space: Nö!

 

Ich kenne PR überhaupt nicht (was Du vielleicht entsetzt als Ding der Unmöglichkeit empfindest), weil ich mit den rund 10000+ Seiten, die ich jedes Jahr lese, einfach genug zu tun habe. Ich lese auch keine Kurzgeschichten, weil ich mich auf Romaninhalte konzentrieren möchte. Sogar Deine Romane, ich besitze auch einen "Rhodan" von Dir, der einfach nur zu spät bei mir eintraf - da war der Jahrgang auch schon kalter Kaffee.

 

Wir sind auch kein Auflagenpreis. Deal with it. Dafür kannst Du Dich an den DPP oder den KLP halten, bei dem jeder Autor/Illustrator/sonstiger Künstler sein eigenes Werk vorschlagen kann.


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#26 lapismont

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Geschrieben 25 Februar 2023 - 17:52

 

Das ist exakt meine Meinung, wie den zu Beginn des Threads angeführten Artikeln zu entnehmen ist. Solange das nicht gegeben ist, erfassen die Preise nur den kleineren Teil der deutschsprachigen Science-Fiction (wie klein bzw. wie stark die Rhodan-Dominanz ist, lässt sich ebenfalls den Artikeln entnehmen).

Das ist Dein Thema seit langer Zeit und es völlig in Ordnung, wenn Du Deine Medien-Sparte irgendwo unrepräsentiert findest. Frag mal die SF-Comicschaffenden, was sie vom KLP oder DSFP halten.

Schafft einen eigenen Preis und ich bin sehr gespannt, wie ihr die ganzen Probleme mit dem Preisen von Heftromanen lösen werdet, die hier und so oft schon woanders genannt wurden.


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#27 Jol Rosenberg

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Geschrieben 25 Februar 2023 - 18:07

Ich würde das ja gern mal prüfen. Den letzten PR habe ich vor ca. 20 Jahren gelesen - ich kann da also gar nicht mitreden. Bernard, magst du mir einen PR-Heftroman empfehlen, der als Einstieg taugt und allein lesbar ist? Ich kann  auch gern über das Experiment bloggen. Damit er bei mir eine Chance hat, wäre eine schöne Sprache und queere Besetzung super.


Ernsthafte Textarbeit gefällig? https://www.federteufel.de/

 

Science-Fiction-Buchblog: https://www.jol-rose.../de/rezensionen

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#28 Bernard

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Geschrieben 25 Februar 2023 - 18:42

Wenn Du das weißt, warum machst Du nicht mit?

Weil mir die Vorstellung absurd erscheint, dass ein Profi-Autor bei einem solchen Jurypreis mitmacht. Im Jahr 2022 wurden etwa eine halbe Million Exemplare von SF-Titeln verkauft, auf denen mein Name steht. Ich sollte nicht auch noch die Preise vergeben.
Außerdem habe ich dafür keine Zeit, was letztlich - da jeder von uns 24 Stunden am Tag zur Verfügung hat - ein anderes Wort ist für: "andere Prioritäten".

 

Viele Autoren nebst Verleger sind gerade im letzten Jahr unserem ach so [sinngemäßes Zitat, nicht dieselben Worte] "klandestinen Geheimbund"[Zitat Ende] beigetreten, ...

Das erfahre ich hier zum ersten Mal. Autoren, Autorinnen, Verleger und Verlegerinnen sitzen in der Jury? Das finde ich interessant.

Kann man die aktuelle Jurybesetzung einsehen?

 

 

Bernard, magst du mir einen PR-Heftroman empfehlen, der als Einstieg taugt und allein lesbar ist? ... Damit er bei mir eine Chance hat, wäre eine schöne Sprache und queere Besetzung super.

Da ich ja der Meinung bin, dass 80% aller Rhodan-Hefte keine höhere Einstiegshürde haben als jede andere far future sf, können Interessierte meines Erachtens einfach das aktuelle Heft am Kiosk erstehen. Okay, ausgerechnet das Heft dieser Woche (Nr. 3210 Countdown) schließt eine zusammenhängende Trilogie ab - aber generell ...

Ansonsten begann mit Nr. 3200 Mission MAGELLAN ein neuer Handlungsabschnitt - da wird die Figur Perry Rhodan in unterschiedlichen Kontexten gezeigt, das Figurenensemble insgesamt ist überschaubar, es geht an einen neuen Schauplatz, man begegnet einer neuen Kultur - also ist dort für die Stammleser vieles ebenso neu wie für jemanden, der noch nie einen RHODAN gelesen hat. Der Begriff "queer" wird ja weit gefasst - in Mission MAGELLAN gibt es zwei Positronisch-Biologische Roboter, von denen sich der eine (Marat) als weiblich empfindet, der andere (Aurelia Bina) meist als weiblich, manchmal auch als männlich, wobei Letzteres aber in diesem Roman keine Rolle spielt, also für das Leseerlebnis irrelevant sein sollte. Ob eine Maschine, die sich einem Geschlecht zugehörig fühlt, als "queer" gilt, werden unterschiedliche Leserinnen und Leser wohl unterschiedlich auslegen.
Wenn queere Figuren im engeren Sinne entscheidend sind, wäre 3195 Der Überläufer eine Option. Dort spielt die Figur Iwán/Iwa Mulholland mit; der Doppelname resultiert daraus, dass männliche Figuren Mulholland männlich lesen, weibliche dagegen weiblich, und Maschinenintelligenzen keine Geschlechtsbestimmung vornehmen können. Mulholland selbst identifiziert sich mit beiden Namen und empfindet sich selbst als sächlich. Körperlich ist es (Mulholland benutzt "es") ein Hermaphrodit mit voll ausgeprägten männlichen wie weiblichen Geschlechtsorganen. Diese Eigenschaft wird in Der Überläufer auch thematisiert, aber - ich weiß nicht, ob das relevant ist - es handelt sich um casual queerness. Die Geschlechtlichkeit wird geschildert, ist aber im RHODAN-Universum eine selbstverständliche Erscheinungsform, die kein besonderes Aufsehen erregt und auch kein Handlungstreiber im Roman ist. Mulhollands Aktionen innerhalb der Handlung werden nicht von seiner Geschlechtsidentität getrieben, sondern davon, dass es Mitglied eines Infiltrationsteams ist und dabei eine bestimmte Rolle ausfüllt.


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#29 Peter-in-Space

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Geschrieben 25 Februar 2023 - 19:50

Ich erlaube mir - Dein Einverständnis vorausgesetzt - mal in blau in Deinen Post hineinzuschreiben:

Weil mir die Vorstellung absurd erscheint, dass ein Profi-Autor bei einem solchen Jurypreis mitmacht. Im Jahr 2022 wurden etwa eine halbe Million Exemplare von SF-Titeln verkauft, auf denen mein Name steht. Ich sollte nicht auch noch die Preise vergeben.

Stellen wir uns mal eine Preisvergabe nach unserem Kochbuch - vulgo: Geschäftsordnung - vor (und ein bass erstaunter @Bernard mittendrin): Du hättest einen Roman in der Wertung. Du dürftest gar nicht in dieser Kategorie mit abstimmen.
Außerdem habe ich dafür keine Zeit, was letztlich - da jeder von uns 24 Stunden am Tag zur Verfügung hat - ein anderes Wort ist für: "andere Prioritäten".

Ausreden, nichts als Ausreden! :cheers:

 

Das erfahre ich hier zum ersten Mal. Autoren, Autorinnen, Verleger und Verlegerinnen sitzen in der Jury? Das finde ich interessant.

Kann man die aktuelle Jurybesetzung einsehen?

Auch hier sieht die Geschäftsordnung vor, dass jedes Jurymitglied über die Publikation seiner Mitgliedschaft selbst entscheiden kann. Deshalb halte ich mich auch bedeckt, was das "Outing" von anderen Mitgliedern angeht, mit der Teilnahme an dieser Diskussion habe ich mich selbst geoutet, oder korrekt: ein offenes Geheimnis zu keinem mehr gemacht. Du siehst, bei uns ist Alles abgedeckt, vielleicht ein wenig bürokratisch, aber genau diese strengen Regeln geben uns Freiheit. Und glaube mir: die nutzen wir! :thumbup:

 

 

Da ich ja der Meinung bin, dass 80% aller Rhodan-Hefte keine höhere Einstiegshürde haben als jede andere far future sf, können Interessierte meines Erachtens einfach das aktuelle Heft am Kiosk erstehen. Okay, ausgerechnet das Heft dieser Woche (Nr. 3210 Countdown) schließt eine zusammenhängende Trilogie ab - aber generell ...

... und gerade das erste Beispiel Eines, das die Ausnahme von der Regel bestätigt. Na na na!

 

Ich verweise gerne auf den PR-Quiz-Thread. Vielleicht mag das ein extremes Beispiel sein, aber es ist nun mal als Beispiel vorhanden und greifbar! (ich muss gestehen, Nerds bzw. Geeks sind faszinierende Gestalten) :lmaosmiley:

...

 


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#30 Bernard

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Geschrieben 25 Februar 2023 - 20:13

Okay, dann dürfte ich schon qua Geschäftsordnung nie mitnominieren bzw. mitstimmen, da ich sowohl Romane als auch Kurzgeschichten veröffentliche.

 

 

Ich verweise gerne auf den PR-Quiz-Thread.

Ich kenne den Thread, verstehe aber nicht, was Du damit sagen möchtest. Dass es viele Verästelungen und Interna gibt, über die man diskutieren kann, und dass man viel Spezialwissen in Sachen Perry Rhodan ansammeln kann? Geschenkt - mindert aber nicht die Aussage, dass man nahezu jeden Rhodan-Roman auch als Nicht-Rhodan-Kenner lesen und seine Handlung so weit nachvollziehen kann, dass man seine Qualität bewerten kann. Und vielleicht ist auch ein Peter-in-Space brass erstaunt, wenn er erfährt, dass ich vermutlich die meisten in diesem Quiz gestellten Fragen ebenfalls nicht beantworten könnte - und ich habe nicht nur sämtliche in 2022 erschienenen Rhodan-Romane ohne Verständnisschwierigkeiten gelesen - es gibt auch niemanden, der in 2022 mehr davon geschrieben hat als ich.

 

Als Vergleich biete ich mein Lieblings-Franchise Dune. Der gleichnamige Auftaktband (deutsch Der Wüstenplanet) ist vielfach preisgekrönt, auch über die SF hinaus als literarisches Meisterwerk anerkannt, es gibt ein riesiges Fandom, kommerziell ist das Franchise ebenfalls extrem erfolgreich, und es hat erhebliche Wellen im Genre geschlagen - die SF, wie wir sie kennen, sähe ohne Dune anders aus. Ein solcher Triumph wäre sicher nicht gelungen, wenn man die zahlreichen weiteren Beiträge zum Dune-Universum kennen müsste, um das Buch zu verstehen. Sie erweitern aber das Verständnis - es ist ein Vergnügen, die Seitenpfade zu erkunden.

Im Podcast Spiceworld wurde jedes einzelne Kapitel des Schmökers detailliert besprochen. Ein solches Kapitel hat im Schnitt ca. 15 Seiten, ist also wahrlich nicht lang. Dennoch gibt es kaum eine Folge, die kürzer als zwei Stunden wäre. Die allermeisten Dune-Fans werden den Roman aber ohne Kenntnis des Podcasts und der dort thematisierten versteckten Spezifika des Dune-Universums und seiner Querverweise nach Pakistan oder ins antike Griechenland genießen - und diejenigen, die tiefer einsteigen wollen, finden dort gehaltvolle neue Einsichten. Damit wären sie auch für einen Quiz-Thread gerüstet, neben dem das Perry-Quiz in diesem Forum verblassen würde ...  :)


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