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SF-Literaturpreise nicht für PERRY RHODAN ? (AN 280 & SOL 109)


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196 Antworten in diesem Thema

#61 Bernard

Bernard

    Giganaut

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Geschrieben 04 März 2023 - 10:18

Mal abgesehen davon, dass Perry Rhodan Science-Fiction ist, daher die Differenzierung Rhodan/SF einer Unterscheidung Fußball/Ballsportarten gleicht ...

 

Ich denke, dass die meisten Leser von PR so gut wie nie ein Werk der SF außerhalb zur Hand nehmen.

 

Da Buchkäufe anonym erfolgen, wird man das kaum verifizieren können. Allerdings bespricht nahezu jeder Rhodan-Blog und jeder Rhodan-Podcast auch Science-Fiction über Rhodan hinaus, und auch auf der Rhodan-Verlagshomepage gibt es zahlreiche Literaturtipps über Rhodan hinaus.

Dass sich die wechselseitige Ergänzung steigern, der Lesehorizont für die gesamte SF-Szene erweitern ließe, indem man Begegnungsräume schafft, wie gemeinsame Preise es sein könnten - das ist ja genau mein Reden.

 

Wie ist das übrigens mit der Wahrnehmung und Würdigung der Preise innerhalb der Nicht-Rhodan-SF-Szene? Wird darüber berichtet? Gibt es Diskussionen zu den Nominierungslisten, zu den Gewinnertiteln (mein Angebot steht, Besprechungen zu den KLP-Gewinner-Titeln unter meinen jeweiligen Videos zu verlinken - bisher kein Rücklauf)?

Wie ist das mit den Gewinnerinnen und Gewinnern dieser Preise? Dass man ein Posting macht, wenn man nominiert ist oder gar gewonnen hat, ist klar - das dient ja auch der Werbung. Aber gibt es viele vorjährige Gewinnerinnen oder Gewinner, die zum Beispiel ihre Social-Media-Reichweite nutzen, um auf den Preis aufmerksam zu machen - auch, wenn sie selbst mal nicht nominiert sind? Vielleicht, weil sie überzeugt sind: "Was bei diesem oder jenem Preis nominiert wird, ist einen genaueren Blick wert - weil ich dem Preis mit seinem Verfahren vertraue"?


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#62 Naut

Naut

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Geschrieben 04 März 2023 - 10:26

Wenn Du nochmal genau nachliest, habe ich an keiner Stelle behauptet, dass PR keine SF sei. Meine einzige Aussage ist, dass die Verschmelzung beider Subszenen nie passieren wird, da die Ãœberschneidung beider *nach meiner Wahrnehmung* gering ist.
Zugegeben, nur eine weitere Meinung. Die Zeit wird es erweisen.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#63 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 04 März 2023 - 10:30

. Aber gemessen an der Gesamtzahl sind sie Ausnahmen, und allein werden sie, so meine Vorstellung, diese Idee nicht zum Erfolg führen.

Mein Eindruck und meine Erfahrungen aus vielen Jahren DSFP-Komitee und Mitgliedschaft in diesem Forum hier ist ein anderer. Ich würde das irgendwo zwischen 40 und 50 % verorten. Für viele Leser meiner Generation, also 50+ war Perry sozusagen die Einstiegsdroge. Ich würde zustimmen, dass die wenigsten letztlich bei beidem bleiben, also immer noch wöchentlich ihren Rhodan lesen und gleichzeitig die aktuelle internationale und deutsche SF verfolgen, was auch mit der schieren Menge zu tun hat. Viele jedoch, die heute hier profunde Kenntnisse zur SF zum Besten geben können, haben auch Erfahrungen mit der Perry Rhodan Serie gemacht und sind ehemalige oder zeitweilige Leser. Es gibt in beiden Gruppen Leute, die in ihrem Biotop bleiben, wenn man es so nennen will.



#64 Naut

Naut

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Geschrieben 04 März 2023 - 10:36

Volle Zustimmung, Am, ich meinte die, die dabeibleiben. Ich habe mich da unklar ausgedrückt.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#65 Bernard

Bernard

    Giganaut

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Geschrieben 04 März 2023 - 10:38

Ich würde zustimmen, dass die wenigsten letztlich bei beidem bleiben, also immer noch wöchentlich ihren Rhodan lesen und gleichzeitig die aktuelle internationale und deutsche SF verfolgen, was auch mit der schieren Menge zu tun hat.

Ich finde, das ist eine gute Gelegenheit, kurz innezuhalten und sich zu freuen: Denn das bedeutet ja, dass wir ein großes Angebot an SF im deutschsprachigen Raum (Originale und Übersetzungen) haben. Ich denke, das freut uns alle.


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#66 Naut

Naut

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Geschrieben 04 März 2023 - 10:55

Ich finde, das ist eine gute Gelegenheit, kurz innezuhalten und sich zu freuen: Denn das bedeutet ja, dass wir ein großes Angebot an SF im deutschsprachigen Raum (Originale und Übersetzungen) haben. Ich denke, das freut uns alle.

Auch hier: volle Zustimmung! Um so schöner wäre es, wenn sich mal alle irgendwie zu einer Szene finden könnten, aber das läuft, aus den bekannten Gründen, mal besser, mal schlechter.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#67 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 04 März 2023 - 11:57

Ich finde die Idee ja grandios. Also die der Erhöhung der Reichweite von SF allgemein und den beiden Preisen speziell. Ich kann auch gleich mal schauen, welche Preisträger*innen ich in meinem Blog besprochen habe. Yvonne Tunnat hat, glaube ich, alle besprochen letztes Jahr. Da könntest du verlinken, Bernard.

 

Die deutsche SF ist nicht in der Schmuddelecke, das ist nur eine Innenwahrnehmung einiger Akteure. Das denken manche Leute, die Fantasy schreiben, ebenso, und gut im Gedächtnis ist mir auch eine Autorin historischer Romane, die meinte: "Ihr in der Fantasy werdet ja immer bewundert - wir gelten nur als Wurmfortsatz der romantischen Literatur".

 

 

 

Hmm. Also ich persönlich ging davon gar nicht aus. Aber ich habe natürlich meine Erfahrung damit, wie Leute reagieren, wenn ich erzähle, das sich SF schreibe. Und da gibt es leider schon ganz häufig auffällig uninteressierte Reaktionen. Wenn ich dagegen erzähle, dass ich mich mit möglichen Zukünften und Gesellschaftsformen und deren Auswirkungen auf die Psyche einzelner Personen beschäftige, finden alle das mega spannend.

 

Eine Grundvoraussetzung für eine größere Wahrnehmung der Preise ist eine Steigerung von deren Relevanz, und dafür ist es wichtig, dass man darauf vertrauen kann, dass auch wirklich das drin ist, was drauf steht. Wenn zum Beispiel draufsteht: "Die besten Kurzgeschichten bzw. Romane der deutschsprachigen SF in diesem Jahr", dann ist notwendig, dass auch (möglichst) die Gesamtheit der deutschsprachigen SF geprüft wurde - in jedem Fall aber das, was die SF im jeweiligen Jahr geprägt hat. Wenn nur geprüft wurde, was gerade mal 25% der SF-Fans erreicht hat, dann ist die Relevanz entsprechend geringer.

Ein weiterer Effekt ist, dass die Chance bestünde, dass das (vergleichsweise) sehr große Rhodan-Fandom die Preise mit Interesse verfolgen würde, wenn eigene Pferdchen im Rennen wären. Das wäre dann auch für die weiteren Pferdchen im Rennen gut ...

 

 

Und hier verstehe ich nach wie vor nicht, wie du darauf kommst. Beim KLP kann jede Person abstimmen, die sich beruflich mit SF beschäftigt - wenn es ein engagiertes PR-Fandom und PR-Team gibt, sollte das gegeben sein. Beim DSFP habe ich jetzt mehrfach gelesen und mit Leuten gesprochen, dass unabhängig lesbare Serien-Titel gelesen werden. Irgendwer hatte doch sogar mal eine Zahl gepostet, das war nicht so wenig. Wie kommst du also darauf, die Pferde seien nicht im Rennen? Sie sind im Rennen - nach allem, was ich weiß. Sie gewinnen selten, aber das liegt offenbar nicht daran, dass sie nicht gelesen werden. Darüber hinaus gibt es doch hier diesen Vorschlagthread für den DSFP - den kannst du doch nutzen.
Ich persönlich finde es anstrengend, dass du trotz aller Versuche (nicht nur von mir), das auseinanderzudröseln, immer wieder Zahlen in den Raum wirfst, von denen ich mehrfach gesagt habe, dass sie für die Preise nicht relevant sind. Es geht nicht um Breitenwirkung, sondern um Qualität. Das du trotzdem immer wieder mit der Breitenwirkung kommst, gibt mir das Gefühl, mit einer Wand zu reden, und das ist echt schade. Dazu ist das Thema einfach zu wichtig. So ist es so, dass wir beide wollen, dass die Preise relevanter werden, du ihnen aber gleichzeitig jede Relevanz absprichst. Das ist dann eine schwierige Diskussionsgrundlage, die mich müde macht.


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#68 Bernard

Bernard

    Giganaut

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Geschrieben 04 März 2023 - 12:40

Ich kann auch gleich mal schauen, welche Preisträger*innen ich in meinem Blog besprochen habe. Yvonne Tunnat hat, glaube ich, alle besprochen letztes Jahr. Da könntest du verlinken, Bernard.

Gern. Jeder kann mir gern die Links zu seinen Besprechungen schicken, ich füge die dann in den Textboxen zu meinen Videos dazu. Im Gegenzug schicke ich die Links zu meinen Videos, damit eine wechselseitige Verlinkung und somit ein Netz entsteht.

Ich würde nur gern die Links von derjenigen/demjenigen bekommen, der/die die jeweilige Besprechung veröffentlicht hat, damit sichergestellt ist, dass die gegenseitige Verlinkung auch gewünscht ist.

 

Und hier verstehe ich nach wie vor nicht, wie du darauf kommst. Beim KLP kann jede Person abstimmen, die sich beruflich mit SF beschäftigt ...

Beim KLP liegt die Problematik anders; bevor wir dieses Fass hier auch noch aufmachen, verweise ich auf die eingangs zitierten Artikel.

 

 

Wie kommst du also darauf, die Pferde seien nicht im Rennen? Sie sind im Rennen - nach allem, was ich weiß.

1) Gespräche mit Kommiteemitgliedern.

2) Einige Beiträge hier im Forum.

3) Veröffentlichte Shortlists und Gewinnerlisten.

 

 

Es geht nicht um Breitenwirkung, sondern um Qualität. Das du trotzdem immer wieder mit der Breitenwirkung kommst, gibt mir das Gefühl, mit einer Wand zu reden, und das ist echt schade. Dazu ist das Thema einfach zu wichtig. So ist es so, dass wir beide wollen, dass die Preise relevanter werden, du ihnen aber gleichzeitig jede Relevanz absprichst. Das ist dann eine schwierige Diskussionsgrundlage, die mich müde macht.

Es geht zunächst einmal darum, das Untersuchungsfeld Deutsche Science-Fiction korrekt abzustecken. Davon ist Perry Rhodan ein konstituierender Bestandteil, was auch an der Verbreitung liegt.

In diesem Untersuchungsfeld ist dann die höchste Qualität zu ermitteln. Die Qualität einer Geschichte lässt sich aber nur beurteilen, nachdem sie gelesen wurde.

 

Du schreibst mir, was Dich "müde macht". Ich schreibe Dir, was mich müde macht:

Falschbehauptungen. "Rhodan entsteht unter schlechten Arbeitsbedingungen/ mit zu viel Zeitdruck/ kann nicht von Menschen mit Familie oder weiterem Beruf geschrieben werden" als Beispiel. Dass man von außen die Entstehungsmodalitäten nicht kennt, ist verständlich (wobei gerade die biografischen Kontexte der Rhodan-Teamautoren leicht zu recherchieren sind - nicht nur auf den Rhodan-spezifischen Seiten, sondern auch in der Wikipedia). Warum sie überhaupt relevant sind, wenn es nur auf die Qualität des Ergebnisses ankommt, ist mir schon ein Rätsel. Wieso man aber nicht fragt, wenn man etwas nicht weiß, sondern stattdessen falsche Dinge postuliert ... nun, das ist wohl eine Stilfrage.

Was ich mir wünschen würde:

Räume doch einfach mal ein, dass Du die Bedeutung von Rhodan in der SF und darüber hinaus unterschätzt hast und auch mit Deinen Annahmen zur Entstehung dieser Literatur, zu ihrer Wirkung, kulturellen Bedeutung und gesellschaftlichen Strahlkraft falsch lagst. Das würde mir das Gefühl geben, nicht mit einer Wand zu reden.
Was mich ebenfalls "müde macht": Die Vorstellung, dass über 60.000 Leute, die jede Woche Freude an Rhodan haben, kein Qualitätsempfinden haben, das man zumindest soweit respektieren müsste, dass man sich anschaut, was in diesem großen Bereich der SF qualitativ passiert, was diesen (auch weltweit einmaligen) Erfolg begründet - und damit vielleicht sogar herausfindet, welche Elemente SF in Deutschland zu einem Erfolg machen können.


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#69 Galax

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    Giganaut

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Geschrieben 04 März 2023 - 12:42

Ich denke, dass die meisten Leser von PR so gut wie nie ein Werk der SF außerhalb zur Hand nehmen. Und ebenso lesen Fans allgemeiner SF niemals lange PR.
 

 

Genau das ist das Ding.
Und derlei hat wohl seine berechtigten Gründe.


"Das Urteil folgt dem Vorurteil."

***
Warum auf alte Katastrophen zurückblicken? Es liegen noch unzählige vor einem!


#70 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 04 März 2023 - 13:09

Du schreibst mir, was Dich "müde macht". Ich schreibe Dir, was mich müde macht:

Falschbehauptungen. "Rhodan entsteht unter schlechten Arbeitsbedingungen/ mit zu viel Zeitdruck/ kann nicht von Menschen mit Familie oder weiterem Beruf geschrieben werden" als Beispiel. Dass man von außen die Entstehungsmodalitäten nicht kennt, ist verständlich (wobei gerade die biografischen Kontexte der Rhodan-Teamautoren leicht zu recherchieren sind - nicht nur auf den Rhodan-spezifischen Seiten, sondern auch in der Wikipedia). Warum sie überhaupt relevant sind, wenn es nur auf die Qualität des Ergebnisses ankommt, ist mir schon ein Rätsel. Wieso man aber nicht fragt, wenn man etwas nicht weiß, sondern stattdessen falsche Dinge postuliert ... nun, das ist wohl eine Stilfrage.

 

 

Okay. Ich hatte das absichtlich nicht weiter aufgegriffen. Aber da du es mir vor die Nase hältst, tue ich das und frage: Wie viel % der PR-Autor*innen sind männlich, weiblich bzw. haben ein anderes oder kein Geschlecht? Wie viele % haben eine chronische Erkrankungen oder Behinderung? Wie viele % sind BiPoC?

Warum ist das relevant? Nun, weil unser biografischer Hintergrund bestimmt, wie wir die Welt sehen. Und weil das wiederum Einfluss darauf hat, welche Texte wir wie schreiben. Aufgrund meiner eigenen Zugehörigkeit zu einer marginalisierten Gruppe und meiner eigenen Vorlieben schaue ich bei einem Qualitätsurteil immer darauf, ob -ismen reproduziert werden. Das ist einfach mein persönlicher Blick und mein persönliches Qualitätsurteil. Andere setzen andere Schwerpunkt, die auch valide sind.

 

Was ich mir wünschen würde:

Räume doch einfach mal ein, dass Du die Bedeutung von Rhodan in der SF und darüber hinaus unterschätzt hast und auch mit Deinen Annahmen zur Entstehung dieser Literatur, zu ihrer Wirkung, kulturellen Bedeutung und gesellschaftlichen Strahlkraft falsch lagst. Das würde mir das Gefühl geben, nicht mit einer Wand zu reden.

 

 

Ich habe die Bedeutung von PR in der SF unterschätzt. Das kann ich einräumen und ich danke dir dafür, mir das deutlich zu machen. Zur Wirkung, kulturellen Bedeutung und gesellschaftlichen Strahlkraft kann ich leider nur einräumen, dass ich nichts darüber weiß.

 

 

 

Was mich ebenfalls "müde macht": Die Vorstellung, dass über 60.000 Leute, die jede Woche Freude an Rhodan haben, kein Qualitätsempfinden haben, das man zumindest soweit respektieren müsste, dass man sich anschaut, was in diesem großen Bereich der SF qualitativ passiert, was diesen (auch weltweit einmaligen) Erfolg begründet - und damit vielleicht sogar herausfindet, welche Elemente SF in Deutschland zu einem Erfolg machen können.

 

Ich habe ja ein Heft gekauft und werde es lesen. Dann kann ich dazu etwas sagen - zu diesem einen Heft. Eine Aussage über Qualität (bzw. Geschmack in diesem Falle) zu machen, ohne etwas gelesen zu haben, finde ich unseriös. Dass rein von der Zahl her nicht auf Qualität geschlossen werden kann, ist für mich eine Binsenwahrheit - sonst wäre Aldi der qualitativ beste Discounter und welches wohl das beste Bier? Und Bockwurst das beste Essen? Und was die beste Serie? Bild die beste Zeitung? Bitte, lass uns die Diskussion nicht auf diesem Niveau führen.

Kaufentscheidungen sind doch vielfältig bestimmt und gerade bei Unterhaltung kenne ich einige Leute, die sagen, sie wollen etwas zum Abschalten, nicht zum Nachdenken. Ob das nun auf PR zutrifft oder nicht, kann ich nicht sagen, denn ich muss zugeben: Ich habe es in den letzten 20 Jahren nicht gelesen. Zu untersuchen, was dazu führt, dass Leute PR kaufen oder abonnieren, wie viele davon die Hefte wirklich lesen, wie sich die Käufer*innenschaft zusammensetzt - fände ich alles spannend. Kennst du dazu Studien?

Auf jeden Fall werden die meisten Preiskomitees nicht darauf setzen, dass es rein um gute Unterhaltung geht. Ich erwarte auch anderes von ihnen.


Ernsthafte Textarbeit gefällig? https://www.federteufel.de/

 

Science-Fiction-Buchblog: https://www.jol-rose.../de/rezensionen

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#71 ShockWaveRider

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Geschrieben 04 März 2023 - 13:43

[...] Das wäre in etwa so, als würde ich sagen, Jol Rosenbergs Texte machten 75% der deutschen psychotherapeutisch geschulten queeren Autor*innen aus, die ein Aquarium zu Hause haben und regelmäßig auf Schreibklausuren fahren. [...]

 

[OT]

Das erinnert mich an eine Diskussion, die vor vielen Jahren einmal im Schwesterforum geführt wurde.

Ich zitiere sinngemäß aus dem Gedächtnis:

 

Andreas Eschbach (lebte damals und lebt heute immer noch in der Bretagne, der Vorschlag war erkennbar scherzhaft gemeint): "Wie wäre es mit einer Kategorie 'Bester deutschsprachiger SF-Roman eines im nicht-deutschsprachigen Auslands lebenden deutschsprachigen SF-Autors'?"

Andreas Brandhorst (lebte damals noch in Norditalien): "Da sind es schon zwei."

Shock Wave Rider (reitet auf dem Kamm der Schockwelle): "Da würde es noch nicht einmal helfen, wenn man den Vorschlag auf  'Bester deutschsprachiger SF-Roman eines im nicht-deutschsprachigen Auslands lebenden deutschsprachigen SF-Autors mit Vornamen Andreas' erweiterte."

Andreas Eschbach (s.o.): "Ja, das ist schon schwierig mit diesen Kategorien."

 

Gruß
Ralf

[/OT]


Bearbeitet von ShockWaveRider, 04 März 2023 - 13:57.

Verwarnungscounter: 2 (klick!, klick!)

ShockWaveRiders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten -
einen Kerl wie den sollte man lynchen!

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#72 lapismont

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Geschrieben 04 März 2023 - 13:59

Meiner Meinung nach hat PR außerhalb der PR-Blase keinerlei Bedeutung. Weder für die deutschsprachige SF noch für die deutschsprachige Kultur generell. Das mag vor einem halben Jahrhundert noch anders gewesen sein, aber wer heute SF auf Deutsch schreibt, bezieht sich nicht auf irgendetwas, das in den PR-Heften stattfindet. Zumindest nicht in den deutschsprachigen SF-Werken, die ich in den letzten Jahren las.

Dass PR bei den Preisen nicht stattfindet spiegelt das nur wieder. Egal, wieviele Menschen die Reihe auch konsumieren, es hat wenig über den Unterhaltungswert hinaus.


Ãœberlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#73 Felix

Felix

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Geschrieben 04 März 2023 - 14:10

Ich habe in den letzten 20 Jahren immer mal wieder versucht, einen Zugang zu Perry Rhodan zu finden, auch weil ich verstehen wollte, wie sich diese Serie so lange am Markt halten und erfolgreich sein konnte. Ich habe es über die Heftromane versucht, über eine Taschenbuchausgabe, über ein Computerspiel, über Hörspiele. Aber ich habe es nicht geschafft, anzudocken. Das hing mal daran, dass ich tatsächlich nicht das Gefühl hatte, ausreichend zu verstehen, mal daran, dass ich zwar eine rasante, aber doch ziemlich eindimensionale Abenteuergeschichte vor mir hatte (wobei ich nicht ausschließen will, dass ich aufgrund fehlendem Wissen nicht alles verstanden habe). Damit will ich ganz sicher nicht sagen, dass Perry Rhodan grundsätzlich schlecht ist. Für ein solches Urteil habe ich einen viel zu geringen Einblick! Aber für mich ist die Serie ganz offenbar nichts. Und deshalb vermisse ich persönlich sie auch nicht auf Listen der SF-Preise, um die es hier geht.

Was mich aber wundert, denn meine Einschätzung ist für beide Preise nicht relevant, ist, dass Perry Rhodan beim KLP so gut wie keine Berücksichtigung findet. Denn soweit ich verstanden habe, ist der KLP doch anders als der DSFP, der ja vieles ausschließt, für Perry Rhodan offen. Warum werden die Heftromane dann nicht nominiert?

Ich vermute, das liegt an einem bestimmten und nicht an einem fehlenden Qualitätsempfinden.

 

Was mich ebenfalls "müde macht": Die Vorstellung, dass über 60.000 Leute, die jede Woche Freude an Rhodan haben, kein Qualitätsempfinden haben, das man zumindest soweit respektieren müsste, dass man sich anschaut, was in diesem großen Bereich der SF qualitativ passiert, was diesen (auch weltweit einmaligen) Erfolg begründet - und damit vielleicht sogar herausfindet, welche Elemente SF in Deutschland zu einem Erfolg machen können.

Du hast den Goethe-Vergleich gebracht, den ich nicht für treffend halte. Deshalb möchte ich einen anderen Vergleichspunkt ins Spiel bringen: Wie ich kaufen tausende Menschen wöchentlich im Supermarkt mittelalten Gouda in Scheiben. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass das eines der erfolgsreichsten Käse-Produkte ist. Und eigentlich alle, die ihn kaufen, essen ihn im Alltag doch vermutlich auch recht gerne. Und vermutlich wird sogar mehr gekaufter Käse gegessen, als gekaufte Literatur auch gelesen. Aber trotzdem lehne ich mich nicht weit aus dem Fenster, wenn ich davon ausgehe, dass so ziemlich alle, die diesen Gouda tagtäglich essen, ihn nicht nominieren würden, wenn es darum geht, den besten Käse zu prämieren. Denn alle wissen oder ahnen, da gibt es noch mehr und anderes.

Gouda ist ganz sicher ein beliebtes Grundnahrungsmittel und vielleicht ist Perry Rhodan genau das für zahlreiche Leserinnen und Leser. Und diese Funktion ist nicht zu unterschätzen, aber dafür gibt es bisher einfach keinen Preis.
 


Bearbeitet von Felix, 04 März 2023 - 17:14.


#74 Bernard

Bernard

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Geschrieben 04 März 2023 - 14:27

Nehmen wir uns noch einmal Dein Zitat vor, Jol Rosenberg:

Ich bin aber auch eine von den Personen, die zwei Berufe haben - solche Personen sind als Autor*innen von PR außen vor, ebenso wie welche, die aufgrund von Erkrankungen und Behinderungen oder auch einfach nur dem Vorhandensein von Familie nicht in 6 Wochen 120 Seiten schreiben können.

Falschbehauptung 1: Personen, die zwei Berufe haben, seien außen vor. Beispiele habe ich geliefert, meine Liste ist sogar noch unvollständig.

Falschbehauptung 2: Personen, bei denen Familie vorhanden ist, seien außen vor. Dito.

Erkrankungen/ Behinderungen: Da bitte ich um Verständnis, dass ich so private Informationen nicht darlegen kann. Öffentlich gemacht hat der Autor Arndt Ellmer den Umstand, dass er unter einem Hirntumor litt und es (wegen Fehldiagnose) sehr ernst stand, und zwar über Monate und Jahre hinweg. In all dieser Zeit war er Teil des Autorenteams, wobei seine Beiträge/ das Arbeitspensum der gesundheitlichen Lage angepasst war. Das Team hat es aufgefangen. Inzwischen geht es ihm wieder gut, er hat gute Ärzte gefunden, eine schwierige Operation ist glücklich verlaufen. Das freut uns alle. Ein Einzelfall ist das leider nicht, es gibt Personen mit besonderen gesundheitlichen Problemen im Team - aber das ist zu privat, wenn sie es nicht von sich aus öffentlich machen. Für unsere Diskussion nur relevant: Auch hier - falscher Eindruck Deinerseits.

 

Warum ist das relevant? Nun, weil unser biografischer Hintergrund bestimmt, wie wir die Welt sehen. Und weil das wiederum Einfluss darauf hat, welche Texte wir wie schreiben. Aufgrund meiner eigenen Zugehörigkeit zu einer marginalisierten Gruppe und meiner eigenen Vorlieben schaue ich bei einem Qualitätsurteil immer darauf, ob -ismen reproduziert werden.

Wieso reicht Dir da der Text nicht aus? Wieso ist die Information wichtig, wer diesen Text verfasst hat und auf welche Weise?
Ich kenne Frauen, die sehr gut Männer charakterisieren können. Ich kenne Homosexuelle, die schwulenfeindlich sind. Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose, und ein Text ist ein Text ist ein Text.

 

 

Andere setzen andere Schwerpunkt, die auch valide sind.

Deswegen ist die Juryzusammensetzung bei Jurypreisen oft von Interesse: Dann kann das Publikum abschätzen, ob die eigenen Schwerpunkte in der Jury angemessen vertreten sind. Wobei ich, wie mehrfach erwähnt, verstehe, dass man beim DSFP diese Möglichkeit nicht nutzt, weil das zu ungewünschter Einflussnahme auf Jurymitglieder führen könnte.

Der KLP macht es hier über die Masse - auch beim KLP weiß man nicht, wer abstimmt, man sieht aber, dass 2022 in der Romankategorie 77 Personen abgestimmt haben und vermutet, dass bei dieser Anzahl alle wesentlichen Strömungen vertreten sind und besonders exotische Geschmäcker wegnivelliert werden.

 

 

Ich habe die Bedeutung von PR in der SF unterschätzt. Das kann ich einräumen und ich danke dir dafür, mir das deutlich zu machen. Zur Wirkung, kulturellen Bedeutung und gesellschaftlichen Strahlkraft kann ich leider nur einräumen, dass ich nichts darüber weiß.

1) Danke.
2) Hm, wir hatten ja schon über Wahrnehmung im Feulliton, in Kultursendungen im Fernsehen, über eine lebendige Fankultur gesprochen und ich hatte einen einstündigen Podcast verlinkt, in dem ein namhafter Wissenschaftler genau diese Thematik beleuchtet ...?

 

 

Dass rein von der Zahl her nicht auf Qualität geschlossen werden kann, ist für mich eine Binsenwahrheit - sonst wäre Aldi der qualitativ beste Discounter und welches wohl das beste Bier? Und Bockwurst das beste Essen? Und was die beste Serie? Bild die beste Zeitung? Bitte, lass uns die Diskussion nicht auf diesem Niveau führen.
...

Auf jeden Fall werden die meisten Preiskomitees nicht darauf setzen, dass es rein um gute Unterhaltung geht. Ich erwarte auch anderes von ihnen.

1) Alle diese Beispiele sind vielfach studiert und ihr Erfolg ist erklärt worden. Aldi hat eine sehr kluge Sortimentsstrategie (habe ich in BWL-Vorlesungen gelernt), Bild hat - bei aller angebrachten Kritik - oftmals zuerst die Meldungen draußen etc.
2) Ich erwarte, dass der Untersuchungsgegenstand "deutsche SF" in den Kernbereichen erfasst wird - auch, um überhaupt einen Dialog mit der Zielgruppe "SF-Fans" zu ermöglichen. Dazu gehört, dass Perry Rhodan angemessen betrachtet wird, aber auch, dass zum Beispiel SF-Titel, die es auf die Bestsellerlisten geschafft haben (selten genug ...) begutachtet werden.

3) Mir ist im Grunde egal, welche Kriterien Preiskomitees anlegen - sie sollten nur transparent sein. Daraufhin kann ich entscheiden, ob der Preis für mich relevante Leseempfehlungen produziert. Falls nicht, ist das aber auch nicht schlimm - andere Leute werden ihn dann schon interessant finden.

 

 

Zu untersuchen, was dazu führt, dass Leute PR kaufen oder abonnieren, wie viele davon die Hefte wirklich lesen, wie sich die Käufer*innenschaft zusammensetzt - fände ich alles spannend. Kennst du dazu Studien?

Es gibt subjektive Eindrücke und ein paar auf witzige Weise gescheiterte Studienversuche, aber nichts belastbares - was übrigens für den gesamten Literaturbetrieb gilt. Der Kunde ist und bleibt ein unbekanntes Wesen. Was ich auf gewisser Ebene sogar beruhigend finde.

 

 

[OT]

Das erinnert mich an eine Diskussion, die vor vielen Jahren einmal im Schwesterforum geführt wurde.

Ich zitiere sinngemäß aus dem Gedächtnis:

 

Andreas Eschbach (lebte damals und lebt heute immer noch in der Bretagne, der Vorschlag war erkennbar scherzhaft gemeint): "Wie wäre es mit einer Kategorie 'Bester deutschsprachiger SF-Roman eines im nicht-deutschsprachigen Auslands lebenden deutschsprachigen SF-Autors'?"

Andreas Brandhorst (lebte damals noch in Norditalien): "Da sind es schon zwei."

Shock Wave Rider (reitet auf dem Kamm der Schockwelle): "Da würde es noch nicht einmal helfen, wenn man den Vorschlag auf  'Bester deutschsprachiger SF-Roman eines im nicht-deutschsprachigen Auslands lebenden deutschsprachigen SF-Autors mit Vornamen Andreas' erweiterte."

Andreas Eschbach (s.o.): "Ja, das ist schon schwierig mit diesen Kategorien."

 

Gruß
Ralf

[/OT]

:biggrin2:  :biggrin2:  :biggrin2:

 

 

Meiner Meinung nach hat PR außerhalb der PR-Blase keinerlei Bedeutung. Weder für die deutschsprachige SF noch für die deutschsprachige Kultur generell. Das mag vor einem halben Jahrhundert noch anders gewesen sein, aber wer heute SF auf Deutsch schreibt, bezieht sich nicht auf irgendetwas, das in den PR-Heften stattfindet. Zumindest nicht in den deutschsprachigen SF-Werken, die ich in den letzten Jahren las.

Nun, das sehen Leute wie Frank Schätzing, Andreas Eschbach, Dietmar Dath, Tanja Kinkel, Denis Scheck etc. anders.

 

Dass PR bei den Preisen nicht stattfindet spiegelt das nur wieder.

Welchen kulturellen Einfluss siehst Du bei den Werken, die mit diesen Preisen ausgezeichnet wurden - und der den von Rhodan übersteigt?


Bearbeitet von Bernard, 04 März 2023 - 14:44.

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#75 Bernard

Bernard

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Geschrieben 04 März 2023 - 14:38

Aber für mich ist die Serie ganz offenbar nichts. 

Das Feld der SF ist erfreulich weit, und niemandem kann oder muss alles gefallen - fair enough.  :)

 

 

Denn soweit ich verstanden habe, ist der KLP doch anders als der DSFP, der ja vieles ausschließt, für Perry Rhodan offen. Warum werden die Heftromane dann nicht nominiert?

Ich vermute, das liegt an einem bestimmten und nicht an einem fehlenden Qualitätsempfinden.

Es ist in den verlinkten Artikeln ausgeführt. Hier in Kurzform: kulturelle Diskrepanz. Bei den Rhodan-Machern, die allesamt Abstimmungsberechtigte beim KLP sind, gibt es eine starke Strömung, grundsätzlich nichts zu nominieren (oder für nichts zu stimmen), worauf Perry Rhodan steht. Entweder, weil sie den KLP für irrelevant halten (sehr zu meinem Bedauern), weil sie die Preisgremien für arrogant und hochnäsig halten ("die sind sich zu fein für uns" - ebenfalls ein aus meiner Sicht bedauerliches Missverständnis) oder, weil sie den Ansatz fahren: "Nichts, womit ich selbst auch nur entfernt zu tun habe, bekommt meine Stimme - ich stimme nicht für mich selbst." Ein valider Ansatz, aber der prallt frontal auf den anderen - ebenso validen - Ansatz: "Als Verleger telefoniere ich alle und jeden ab, der irgendwann in den vergangenen 10 Jahren entfernt mit meinem Verlag zu tun hatte, und bitte ihn um seine Stimme." Wenn eine riesige Fankurve schweigt, während die kleinere gegenüber sich die Lunge aus dem Hals schreit, ist klar, wer lauter ist. Was ich nicht als Kritik an Verlegern verstanden haben möchte, die ihre Bücher pushen - aber es ist die Erklärung für die Diskrepanz.

Ein untergeordneter Faktor ist, dass sich (laut Treuhänder) Rhodan-Nominierungen oft verteilen. Da werden in einem Jahr vielleicht 10 Rhodan-Titelbilder genannt, aber keines für sich genommen häufig genug, um auf dem Stimmzettel zu landen.


Bearbeitet von Bernard, 04 März 2023 - 14:38.

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#76 lapismont

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Geschrieben 04 März 2023 - 15:24

 

Welchen kulturellen Einfluss siehst Du bei den Werken, die mit diesen Preisen ausgezeichnet wurden - und der den von Rhodan übersteigt?

Den Bedeutungsmangel von PR hast Du ins Spiel gebracht und ich sage, es gibt keine aktuelle Bedeutung außerhalb der PR-Bubble.

Dass PR mal wichtig war, ist unbestritten, aber eben aktuell grad nicht.

Der kulturelle Einfluss von deutschsprachiger SF ist nicht groß, aber vorhanden. Es gibt gerade die Schwarm-Serie, es gab diverse Theaterinszenierungen etwa von Dath und Zeh, oder nimm Die Wolke, die sogar Schulstoff war.

 

Da sehe ich PR aktuell nirgends.


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#77 Jol Rosenberg

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Geschrieben 04 März 2023 - 16:21

Felix und Ralf, danke für das OT (das ich gar nicht OT finde) und den Gouda-Vergleich. Beides benennt für mich wichtige Aspekte.

 

Puh, ich habe das Gefühl, du drehst mir die Worte im Mund um, Bernhard, und mir scheint, dir geht es bei mir genauso. Ich stelle Annahmen auf, die du als Behauptungen liest, um mir dann Unbelehrbarkeit zuzuschreiben. Gleichzeitig nimmst du den Punkt, um den es mir geht, nicht auf und behauptest, ich sei nicht in der Lage, Texte für sich zu bewerten. Unter diesen Umständen macht mir der Austausch leider keine Freude, daher steige ich hier aus. Ich finde das enorm schade, weil ich glaube, dass wir uns eigentlich einiges zu sagen hätten. Vielleicht treffen wir uns irgendwann mal persönlich und können das nachholen - erfahrungsgemäß lässt sich im persönlichen Gespräch einiges besser klären als im Forum.

 

Nur kurz noch: Ich habe extra und sehr bewusst nach Prozentzahlen gefragt, nicht nach persönlichen Outings. Es ist mir unangenehm, dass du daraus die Forderung nach Outings machst.


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#78 Peter-in-Space

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Geschrieben 05 März 2023 - 01:59

[OT]

Das erinnert mich an eine Diskussion, die vor vielen Jahren einmal im Schwesterforum geführt wurde.

Ich zitiere sinngemäß aus dem Gedächtnis:

 

Andreas Eschbach (lebte damals und lebt heute immer noch in der Bretagne, der Vorschlag war erkennbar scherzhaft gemeint): "Wie wäre es mit einer Kategorie 'Bester deutschsprachiger SF-Roman eines im nicht-deutschsprachigen Auslands lebenden deutschsprachigen SF-Autors'?"

Andreas Brandhorst (lebte damals noch in Norditalien): "Da sind es schon zwei."

Shock Wave Rider (reitet auf dem Kamm der Schockwelle): "Da würde es noch nicht einmal helfen, wenn man den Vorschlag auf  'Bester deutschsprachiger SF-Roman eines im nicht-deutschsprachigen Auslands lebenden deutschsprachigen SF-Autors mit Vornamen Andreas' erweiterte."

Andreas Eschbach (s.o.): "Ja, das ist schon schwierig mit diesen Kategorien."

 

Gruß
Ralf

[/OT]

*lol*

 

bester Austausch ever!

 

@Bernard schrieb:

 

Die deutsche SF ist nicht in der Schmuddelecke, das ist nur eine Innenwahrnehmung einiger Akteure.

...

Das ist ein Trugschluß Deinerseits. Die SF gehört als als exaltierte Vertreterin der Trivialliteratur nicht zum Bildungskanon und -anspruch deutscher Literatur.

 

 

3) Mir ist im Grunde egal, welche Kriterien Preiskomitees anlegen - sie sollten nur transparent sein.

Die Geschäftsordnung ist öffentlich einsehbar, ich gehe - so pro bono, ne ;) - davon aus, dass Du sie gelesen hast. Mehr Transparenz hat noch nicht mal Gorbatschow geschafft! Diese mag sehr streng sein, gibt uns allerdings Freiheiten, da sie den Großteil aller Eventualitäten abdeckt. Sicher geht immer besser, wir arbeiten dran.


Bearbeitet von Peter-in-Space, 05 März 2023 - 02:50.

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#79 valgard

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Geschrieben 05 März 2023 - 04:19

Da ich sowohl als auch lese oder gelesen habe, Rhodan oder deutsche SF oder ausländische SF,  ist die Diskussion für mich teilweise nicht nachvollziehbar. Mich wundert teilweise nicht das die oder eine deutsche SF Szene nicht zusammenfindet. Wenn sie es überhaupt will oder es sein muss oder es sie überhaupt gibt. Wobei ich sagen muss das ich natürlich auch nicht deutsche SF lese oder gelesen habe. Und ich auch meine Pausen oder Phasen bei Rhodan behabt habe bei denen ich nur aus Gewohnheit dabei blieb. Der Rhodan Leser wird scheinbar in einer gewissen SF Szene absolut pauschaliert. Oder Dinge von anderen für ihn voraus gesetzt die für mich gar nicht zutreffen.  Mir erscheint bei manchen der deutschen SF ein gewisses Elitedenken vorhanden zu sein. 
Da ich auch schon mal den Laßwitz Preis gewonnen habe kann ich sagen das er mir Auftragsmäßig nichts gebracht hat. 


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#80 Bernard

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Geschrieben 05 März 2023 - 08:58

Die SF gehört als als exaltierte Vertreterin der Trivialliteratur nicht zum Bildungskanon und -anspruch deutscher Literatur.

 Die Wolke von Gudrun Pausewang hat sowohl KLP als auch DSFP gewonnen und war in einigen Bundesländern Pflichtlektüre im Deutschunterricht.

Wir haben im Deutschunterricht einen Essay über Perry Rhodan durchgenommen (bei dem Perry Rhodan allerdings sehr schlecht wegkam - aber dass es behandelt wurde, zeigt ja, dass es als relevant angesehen wurde).

Carl Amery hat mehrfach den KLP gewonnen, war Mitglied der Gruppe 47, PEN-Präsident, Träger des Bundesverdienstkreuzes (ja, man darf annehmen, dass dafür seine Aktivitäten außerhalb der SF den Ausschlag gaben - aber geschadet hat ihm die SF nicht, und er hat seine Aktivitäten in diesem Feld nie verheimlicht).

Michael Marrak wird mit seiner SF vom Goethe-Haus in Dublin (wenn ich nicht irre) eingeladen.

Andreas Brandhorst wird auf Foren, die von offiziellen Regierungsstellen ausgerichtet werden (Forschungsministerium, wenn ich mich nicht vertue), eingeladen, um über die Themen seiner SF-Werke (z.B. künstliche Intelligenz) zu sprechen.

Literatinnen wie Sibylle Berg und Juli Zeh unternehmen Ausflüge ins Genre, die zum Teil auch für KLP und DSFP nominiert werden.

Vergangenes Jahr erschien die Anthologie Grenzerfahrungen erzählen im Reclam-Verlag mit Texten speziell für den Deutschunterricht; darin findet sich neben meinem Beitrag eine weitere SF-Kurzgeschichte.

In Tel Aviv wurde kürzlich eine Nacht der europäischen Science-Fiction veranstaltet (unter anderem vom dortigen Goethe-Institut), in der auch aus einem aktuellen Perry Rhodan vorgetragen wurde.

An der Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel finden zweimal jährlich Schreibworkshops mit Schwerpunkt in der fantastischen Literatur statt.

 

Science-Fiction ist sicher nicht das, was einem zuerst in den Sinn kommt, wenn man an "deutsche Literatur" denkt - aber vollkommen außen vor ist sie auch nicht. Da sollten wir unser Licht nicht unter den Scheffel stellen.  :)

 

 

Die Geschäftsordnung ist öffentlich einsehbar, ich gehe - so pro bono, ne ;) - davon aus, dass Du sie gelesen hast.

Habe ich, und habe ich jetzt gerade nochmal, um mich zu versichern und die Aktualisierungen seit meiner letzten Lektüre zu erfassen.

Ich finde, es ist eine gute Geschäftsordnung, und ich finde selbstverständlich gut, dass sie öffentlich ist.

Jol Rosenbergs Beitrag zielte aber auf einen anderen Punkt, nämlich inhaltliche Bewertungskriterien:

 

Aufgrund meiner eigenen Zugehörigkeit zu einer marginalisierten Gruppe und meiner eigenen Vorlieben schaue ich bei einem Qualitätsurteil immer darauf, ob -ismen reproduziert werden. Das ist einfach mein persönlicher Blick und mein persönliches Qualitätsurteil. Andere setzen andere Schwerpunkt, die auch valide sind.

Da inhaltliche Kriterien solcher Art nicht angegeben sind, gehe ich davon aus, dass die Komiteemitglieder zwar jeweils ihre eigenen Vorstellungen von Qualität(skriterien) haben, es aber für den Preis insgesamt keine Vorgabe gibt, sondern vielmehr eine Near-Future-Climate-Fiction-Geschichte a priori dieselben Siegchancen hat wie ein Cyberpunkroman oder eine Space Opera oder eine Alternate-History-Geschichte - was ich gut finde und auch sachgerecht für das Ziel, die deutsche Science-Fiction in ihrer Gesamtheit zu erfassen.  :thumb:


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#81 FranzH

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Geschrieben 05 März 2023 - 11:13

 

Um mal eine Außensicht zu bieten:

Heute ging ein interessanter Podcast online, in dem Dr. Michael Blume interviewt wird. Er spricht etwa eine Stunde über die kulturelle Strahlkraft von Perry Rhodan, auch aus seiner Perspektive als Theologe und Beauftragter der baden-württembergischen Landesregierung gegen Antisemitismus. Er ist übrigens laut Interview jemand, der die Serie nicht kontinuierlich liest, sondern ab und zu zu ausgewählten Heften greift - offenbar ohne (relevante) Verständnisprobleme ...

 

Mal volle Zustimmung von mir! 

Ich habe Michael Blume zuletzt bei der "Next Frontiers" Veranstaltung in Stuttgart erlebt und finde sehr spannend, wie er SF mit anderen Themen verbindet.

Außerdem kann man sich RFE auch immer anhören.



#82 Peter-in-Space

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Geschrieben 05 März 2023 - 13:04

 Die Wolke von Gudrun Pausewang hat sowohl KLP als auch DSFP gewonnen und war in einigen Bundesländern Pflichtlektüre im Deutschunterricht.

Wir haben im Deutschunterricht einen Essay über Perry Rhodan durchgenommen (bei dem Perry Rhodan allerdings sehr schlecht wegkam - aber dass es behandelt wurde, zeigt ja, dass es als relevant angesehen wurde).

Carl Amery hat mehrfach den KLP gewonnen, war Mitglied der Gruppe 47, PEN-Präsident, Träger des Bundesverdienstkreuzes (ja, man darf annehmen, dass dafür seine Aktivitäten außerhalb der SF den Ausschlag gaben - aber geschadet hat ihm die SF nicht, und er hat seine Aktivitäten in diesem Feld nie verheimlicht).

Michael Marrak wird mit seiner SF vom Goethe-Haus in Dublin (wenn ich nicht irre) eingeladen.

Andreas Brandhorst wird auf Foren, die von offiziellen Regierungsstellen ausgerichtet werden (Forschungsministerium, wenn ich mich nicht vertue), eingeladen, um über die Themen seiner SF-Werke (z.B. künstliche Intelligenz) zu sprechen.

Literatinnen wie Sibylle Berg und Juli Zeh unternehmen Ausflüge ins Genre, die zum Teil auch für KLP und DSFP nominiert werden.

Vergangenes Jahr erschien die Anthologie Grenzerfahrungen erzählen im Reclam-Verlag mit Texten speziell für den Deutschunterricht; darin findet sich neben meinem Beitrag eine weitere SF-Kurzgeschichte.

In Tel Aviv wurde kürzlich eine Nacht der europäischen Science-Fiction veranstaltet (unter anderem vom dortigen Goethe-Institut), in der auch aus einem aktuellen Perry Rhodan vorgetragen wurde.

An der Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel finden zweimal jährlich Schreibworkshops mit Schwerpunkt in der fantastischen Literatur statt.

 

Science-Fiction ist sicher nicht das, was einem zuerst in den Sinn kommt, wenn man an "deutsche Literatur" denkt - aber vollkommen außen vor ist sie auch nicht. Da sollten wir unser Licht nicht unter den Scheffel stellen.  :)

 

 

Habe ich, und habe ich jetzt gerade nochmal, um mich zu versichern und die Aktualisierungen seit meiner letzten Lektüre zu erfassen.

Ich finde, es ist eine gute Geschäftsordnung, und ich finde selbstverständlich gut, dass sie öffentlich ist.

Jol Rosenbergs Beitrag zielte aber auf einen anderen Punkt, nämlich inhaltliche Bewertungskriterien:

 

Da inhaltliche Kriterien solcher Art nicht angegeben sind, gehe ich davon aus, dass die Komiteemitglieder zwar jeweils ihre eigenen Vorstellungen von Qualität(skriterien) haben, es aber für den Preis insgesamt keine Vorgabe gibt, sondern vielmehr eine Near-Future-Climate-Fiction-Geschichte a priori dieselben Siegchancen hat wie ein Cyberpunkroman oder eine Space Opera oder eine Alternate-History-Geschichte - was ich gut finde und auch sachgerecht für das Ziel, die deutsche Science-Fiction in ihrer Gesamtheit zu erfassen.  :thumb:

Dein Name fehlt, und das ist der eigentliche Skandal. Ich gehe vom anerkannten Kanon des Feuilletons aus, das die Leistungen der genreimmanenten Autoren geflissentlich ignoriert (der erste Literaturkritiker, den ich mitbekommen habe, war MRR, der mal verlauten ließ, er kenne keine [gute - ?] deutsche SF - womit der Käse für den deutschen Durschschnittsbildungsbürger gegessen war). 

 

Ich argumentiere formal. Ansonsten hast Du natürlich Recht, die GO ist dufte. :biggrin2:

 

... hier darf ich auf den Post von @ShockwaveRider (# 71) verweisen.


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#83 fancy

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Geschrieben 05 März 2023 - 14:13

Jetzt muss ich doch dem Bernhard mal zur Seite springen.

Wenn ein Preis sich Deutscher Science-Fiction Preis nennt, muss er alles, was im deutschsprachigen Raum unter diesem Label erscheint, für eine Nominierung in Betracht ziehen. Eben auch Perry Rhodan, Ren Dhark und Konsorten. Mir will beim besten Willen nicht einleuchten warum ausgerechnet die kommerziell erfolgreichen außen vor bleiben sollen. 

Wenn die Geschäftsordnung das nicht hergibt, müsste sie meiner Meinung nach geändert werden.

Es gibt ja eine Rubrik für Serien, die könnte man bequem ausbauen.

Mir ist klar, dass nicht jedes Komitee Mitglied jeden Roman, jede KG und jedes Heft lesen kann, aber zu meiner Zeit gab es schon Personen, die lieber KG und andere, die Roman lieber lasen. Die Vielleser markieren das, was sie für lesenswert halten und dann erst lesen weitere Personen es. 

Mir drängt sich der Vergleich auf: Es soll das beliebteste Auto gekürt werden, aber Dreitürer bleiben außen vor. 

Ich denke auch, dass wir uns gerne selbst schlecht machen nur weil wir überwiegend keine großen Verkaufszahlen produzieren, aber ich denke auch, dass das nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal sein muss. 


Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach!
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
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#84 Amtranik

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Geschrieben 05 März 2023 - 14:42

Jetzt muss ich doch dem Bernhard mal zur Seite springen.

Wenn ein Preis sich Deutscher Science-Fiction Preis nennt, muss er alles, was im deutschsprachigen Raum unter diesem Label erscheint, für eine Nominierung in Betracht ziehen. Eben auch Perry Rhodan, Ren Dhark und Konsorten. Mir will beim besten Willen nicht einleuchten warum ausgerechnet die kommerziell erfolgreichen außen vor bleiben sollen. 

Wenn die Geschäftsordnung das nicht hergibt, müsste sie meiner Meinung nach geändert werden.

Es gibt ja eine Rubrik für Serien, die könnte man bequem ausbauen.

Mir ist klar, dass nicht jedes Komitee Mitglied jeden Roman, jede KG und jedes Heft lesen kann, aber zu meiner Zeit gab es schon Personen, die lieber KG und andere, die Roman lieber lasen. Die Vielleser markieren das, was sie für lesenswert halten und dann erst lesen weitere Personen es. 

Mir drängt sich der Vergleich auf: Es soll das beliebteste Auto gekürt werden, aber Dreitürer bleiben außen vor. 

Ich denke auch, dass wir uns gerne selbst schlecht machen nur weil wir überwiegend keine großen Verkaufszahlen produzieren, aber ich denke auch, dass das nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal sein muss. 

Liebe Marianne. Jetzt hast du es wirklich geschafft das ich mich doch noch aufrege, denn eigentlich habe ich diesem Thema bisher ziemlich entspannt gegenüber gestanden. Habe ich nicht längst den Beweis angetreten, dass es nicht so ist, wie auch du jetzt hier wieder unterstellst? Es stimmt nicht das wie du es formulierst, die kommerziell erfolgreichen außen vor bleiben sollen. Im Falle von Perry Rhodan ist es sogar so, dass es überdurchschnittlich viele Leser des Komitees hat. Also mehr als der durchschnittliche Roman, der bei etwa 2 Lesern liegt. Hast du überhaupt alles komplett gelesen? Das muss ich irgendwie in Zweifel ziehen. Am meisten schmerzt mich aber deine lapidare Feststellung zu einem Komitee und dem Arbeitsaufwand, den sich (manche) dort machen, dem du ja selber kurze Zeit angehört hast. Mir war nicht bewusst, dass du das so gesehen hast. Also ein paar nützliche Idioten, die Vielleser genannt, die markieren was und dann erst lesen es die anderen. Kann ja sein, dass du das so gehandhabt hast, sollte so aber nicht sein. Dass mich niemand falsch versteht. Jedem, und es waren so einige, die ich gefragt habe, ob sie sich vorstellen könnten, bei uns mitzumachen, im Laufe der Jahre habe ich immer wieder gesagt, dass es bei uns keine Mindestanforderungen gibt und das ist auch so. Lieber 15 Komiteemitglieder von denen 5 nur die Nominierten lesen und abstimmen als 10 Komiteemitglieder. Aber es ist auch klar, dass ein Komitee nicht so funktionieren kann, dass es nur noch Leute gibt, die 10 Romane pro Jahr lesen, dann würde das ganze nicht funktionieren.



#85 fancy

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Geschrieben 05 März 2023 - 14:59

Lieber Jörg,

 

es lag nicht in meiner Absicht, dich aufzuregen. 

Ich habe es vielleicht nicht richtig formuliert. Ich meinte nicht, dass ihr PR außen vor lasst, weil es erfolgreich ist. 

Allerdings verstehe ich nicht, warum das Komitee Einschränkungen macht. 

Ich habe die Vielleser keinesfalls als nützliche Idioten dargestellt. Das wäre ja auch kompletter Blödsinn. Ich habe es zu meiner Zeit immer als sehr hilfreich empfunden, wenn einige schon mal "vorsortiert" hatten. Ich habe zu meiner Zeit selbst viele KG gelesen und war immer bemüht, meine Meinung dazu schnell kundzutun, damit die Storys, die ich toll fand, nicht untergingen. Ich habe das immer als Arbeitsteilung gesehen. Anders kann man die Masse an Texten ja auch gar nicht bewältigen. 

Auf keine Fall wollte ich eure Arbeit schlecht machen. Ich habe Hochachtung vor dem Komitee, denn ich würde dieses Pensum nicht schaffen und ich bewundere alle, die wie du, länger dabei bleiben und so viel lesen, obwohl beileibe nicht jeder Text Spaß macht. 


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#86 lapismont

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Geschrieben 05 März 2023 - 15:53

Dann wird es Zeit für ein neues Fazit.

 

Für den DSFP kann man wohl sagen, dass Heftromanreihen wie Perry Rhodan dort durchaus berücksichtigt werden, es aber bisher nicht aufs Treppchen schafften.

 

Beim KLP machen die Heftromanlesenden einfach zu wenig mit.


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Geschrieben 05 März 2023 - 17:12

Für den DSFP kann man wohl sagen, dass Heftromanreihen wie Perry Rhodan dort durchaus berücksichtigt werden, es aber bisher nicht aufs Treppchen schafften

Nein. Für den DSFP kann man bisher sagen, dass Heftromanserien laut GO sogar explizit ausgeschlossen waren.

 

Kürzere Romanreihen außerhalb der Heftromane sind aber durchaus relevant und werden auch beachtet.

Robert Feldhoffs Werk "Grüße vom Sternenbiest" (Band 1 der vierbändigen PR-Reihe "Space Thriller") wurde 1998 sogar als "Bester Roman" ausgezeichnet.

 

Gruß

Ralf


Bearbeitet von ShockWaveRider, 05 März 2023 - 17:20.

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#88 Peter-in-Space

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Geschrieben 05 März 2023 - 17:27

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Mir drängt sich der Vergleich auf: Es soll das beliebteste Auto gekürt werden, aber Dreitürer bleiben außen vor. 

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als der DSFP geschaffen wurde, war die PR-Heftraomanserie schon 24 Jahre alt - oder nach PR-Fanbase-Zählweise knapp 1250 Ausgaben. ich mag mich um +/- 50 irren, tut auch hier nichts zur Sache.

 

Ich habe die PR-Fanbase immer als ziemlich eingeschworene Gemeinschaft erlebt, die ihren Blick mehrheitlich eben nicht nach außen - auf weitere Werke deutscher SF - gelenkt hat, von einem Fan habe ich sogar die Aussage (Achtung: Einzelmeinung!): "Es gibt ja sonst nix Anderes aus Deutschland". Damals habe ich noch nicht einmal gewusst, dass es so etwas Geiles wie den SFCD gibt - und wenn, wäre ich nicht eingetreten, eben weil er damals alles Andere als geil war. Einige Akteure von damals ... lassen wir das!

 

Und so denken Viele - beileibe nicht Alle! -, die jedes Jahr zu ihren Dealern gehen, um sich ihre Wochenration Eskapismus zu leisten. @fancy: ich weiß, von was ich spreche, auch wenn ich mir mehrwöchige Depoteinheiten leisten kann :D :ninja: :coool:

 

Was ich damit sagen möchte und was auch meine Meinung ist: ich gehe davon aus, dass der PR-Kosmos damals schon so sehr geschlossen war, dass ein Neuling nur schwer in das Thema reingefunden hätte. Zumindest für mich wäre es sehr komisch geworden, bin ich doch eher mit Jules Verne sozialisiert (zum damaligen Zeitpunkt dürfte ich "Die Erfindung Des Verderbens" gelesen haben).

 

Und das hat das damalige Komitee wohl auch zum Ausschluss eines jeden Endlosserienromanes bewogen - von denen es früher gefühlt halt noch mehr gab wie heute. Ich weiß es nicht, es interessiert ja auch nur noch Historiker. Damals hieß der Kanzler noch Kohl. Only for records.


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Geschrieben 05 März 2023 - 17:31

Nein. Für den DSFP kann man bisher sagen, dass Heftromanserien laut GO sogar explizit ausgeschlossen waren.

 

Kürzere Romanreihen außerhalb der Heftromane sind aber durchaus relevant und werden auch beachtet.

Robert Feldhoffs Werk "Grüße vom Sternenbiest" (Band 1 der vierbändigen PR-Reihe "Space Thriller") wurde 1998 sogar als "Bester Roman" ausgezeichnet.

 

Gruß

Ralf

 

Durch eigene Lektüren berücksichtigt werden sie aber schon, das war die Aussage der hier schreibenden Jury-Mitglieder. Dass die GO sie nicht zur Nominierung vorsieht, ist ein ganz anderes Ding.

Aber sie werden wahrgenommen und wertgeschätzt.


Bearbeitet von lapismont, 05 März 2023 - 17:31.

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Geschrieben 05 März 2023 - 17:34

 

Durch eigene Lektüren berücksichtigt werden sie aber schon, das war die Aussage der hier schreibenden Jury-Mitglieder. Dass die GO sie nicht zur Nominierung vorsieht, ist ein ganz anderes Ding.

Aber sie werden wahrgenommen und wertgeschätzt.

 

 

Aber nicht im Rahmen des DSFP, sondern als Privat-Lektüre einzelner Komiteemitglieder.

Es gibt ein Leben neben dem DSFP, und da kann man durchaus PR-Heftromane lesen. ;-)

 

Gruß

Ralf


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