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Investitionen in Rüstungsunternehmen: moralisch vertretbar?


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7 Antworten in diesem Thema

#1 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 07 April 2023 - 15:01

Rüstungsindustrie, das sind die Firmen, die Panzer bauen, Raketen, U-Boote, Munition, etc.

 

Ist es jetzt moralisch vertretbar, in solche Firmen zu investieren?

Hier mal ein paar Meinungen:

http://simple-value-...isch-vertretbar

 

https://www.boerse-o...n-20309677.html

 

Es gibt natürlich auch Firmen, die keine direkten Rüstungsfirmen sind wie es Rheinmetall ist, sondern der Militäranteil eine gewisse Größe hat, wie bei Airbus. Dann gibt es natürlich eine Reihe hochinteressanter Firmen, deren Produkte auch einen militärischen Nutzen haben können, wie es viele der Firmen sind, die mit der Raumfahrt zu tun haben oder Sensoren herstellen.

Und es gibt natürlich sowas wie die Automobilindustrie, deren Fahrzeuge auch militärischen Zwecken dienen können.

 

Wie seht ihr das? Ist Rüstung ein notwendiges Übel, oder sogar ein Garant für Frieden, oder eine Industrie zum Töten?

Wo würdet ihr die Grenze ziehen, wo so eine Firma bzw. ein Produkt für euch nicht mehr tragbar ist.

 

 



#2 Helge

Helge

    Cybernaut

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Geschrieben 08 April 2023 - 12:04

Was mich persönlich angeht, meide ich bei der Anlage meiner Spargroschen tatsächlich die Aktien typischer Rüstungs- oder Pharmakonzerne. Mir ist klar, dass sich überall irgendwelche Haare in der Suppe finden lassen, aber an der Stelle ziehe ich einfach eine Grenze.



#3 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 09 April 2023 - 08:09

Medizin hat noch mehr wie Rüstung zwei Seiten. Ohne moderne Medizin würde es uns doch viel schlechter geh. Warum siehst du diese Sparte denn so überaus kritisch?

#4 Helge

Helge

    Cybernaut

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Geschrieben 09 April 2023 - 10:25

Da, wo es um Geld geht, geht es darum, möglichst viel davon zu verdienen, und zwar ausschließlich nur darum allein. Ein Kranker, der geheilt wird, ist nicht lukrativ, denn ab dem Moment, in dem er gesund ist, bringt er keinen Gewinn mehr. Den maximalen Gewinn zieht diese Industrie aus möglichst vielen möglichst kranken Menschen, die so lange wie möglich am Leben gehalten, aber niemals geheilt werden. Und wenn man sich anschaut, wie es läuft, dann ist es genau das, was geschieht. Dass die Krankheits- und die Junkfoodindustrie häufig miteinander verbandelt ist, dürfte wohl auch kein Zufall sein. Diese Industrie ist für mich also tatsächlich ein noch größeres Übel als die Rüstungsindustrie. Klar will ich nicht bestreiten, dass bei beiden auch immer mal wieder erfreuliche Entwicklungen und echter Fortschritt abfallen (sowohl das Internet als auch Satellitennavigation z.B. haben militärische Ursprünge), aber das ist eben nicht die eigentliche Absicht.


Bearbeitet von Helge, 09 April 2023 - 10:26.


#5 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 09 April 2023 - 12:33

Da, wo es um Geld geht, geht es darum, möglichst viel davon zu verdienen, und zwar ausschließlich nur darum allein. Ein Kranker, der geheilt wird, ist nicht lukrativ, denn ab dem Moment, in dem er gesund ist, bringt er keinen Gewinn mehr. Den maximalen Gewinn zieht diese Industrie aus möglichst vielen möglichst kranken Menschen, die so lange wie möglich am Leben gehalten, aber niemals geheilt werden. Und wenn man sich anschaut, wie es läuft, dann ist es genau das, was geschieht. Dass die Krankheits- und die Junkfoodindustrie häufig miteinander verbandelt ist, dürfte wohl auch kein Zufall sein. Diese Industrie ist für mich also tatsächlich ein noch größeres Übel als die Rüstungsindustrie. Klar will ich nicht bestreiten, dass bei beiden auch immer mal wieder erfreuliche Entwicklungen und echter Fortschritt abfallen (sowohl das Internet als auch Satellitennavigation z.B. haben militärische Ursprünge), aber das ist eben nicht die eigentliche Absicht.

 

Das mit dem Geldaspekt, also die dunkle Seite des Kapitalismus, hast du natürlich in allen Bereichen.

Aber gerade in der Medizinforschung ist ohne Kapital ja das meiste überhaupt nicht möglich. Da ist die moderne Medizin, mit all ihren Nebenwirkungen und negativen Auswüchsen, aber ein Segen. Wir wären wohl alle nicht so gesund und langlebig wie wir sind, wenn es das nicht gäbe. Daher sehe ich deine Replik als ein wenig einseitig negativ. 

Mein Onkel z.B. hatte mit 37 seinen ersten Herzinfarkt. Ohne die entsprechenden Medikamente wäre der nie 78 geworden. Und der hat noch mit 56 die 35jährigen beim Fußball naß gemacht. 


Bearbeitet von Mammut, 09 April 2023 - 12:33.


#6 Helge

Helge

    Cybernaut

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Geschrieben 09 April 2023 - 17:51

Ja, sicher fallen da auch gelegentlich ganz positive Dinge dabei mit ab, wie ich schon erwähnt hatte. Allerlei Militärutensilien sind z.B. höchst praktisch fürs Camping, und die verwende ich da auch. Aber das ist eben nicht die allgemeine Richtung, deshalb will ich bei diesen Dingen nicht zu denen gehören, die daran verdienen. Das ist Ansichtssache und ich komme auch nicht mit der Moralkeule daher, wenn jemand es anders hält, aber ich persönlich will mir diesen Luxus leisten.



#7 lapismont

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Geschrieben 09 April 2023 - 19:21

Als Kapitalist macht es durchaus Sinn in Rüstung zu investieren, da es immer jemanden gibt, der das benötigt, entweder um es einzusetzen oder zu haben, weil andere es einsetzen könnten.


Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

Moderator im Unterforum Fantasyguide
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#8 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 14 April 2023 - 15:47

 Daher sehe ich deine Replik als ein wenig einseitig negativ.

Um das mal sehr milde zu formulieren... Dass Pharmafirmen fast nichts Wesentliches beitragen zur Gesundheit wurde in den letzten 2-3 Jahren gerade ad absurdum geführt (wobei ich BionTech zu der Branche dazu zähle u.a.); dass viele sich oft als sehr gierig verhalten fast wannimmer sie können, ist leider auch wahr. Letzteres müsste man mit globalen Boykott-Strafen irgendwie versuchen einzudämmen, irgendwie - da könnte die EU vielleicht Vorreiter sein.

 

Bei Militärrüstung bin ich mir momentan unsicher; auch da war das letzte Jahr augenöffnend. Für mich war es erschreckend wie weit vorn Deutschland liegt bei der Entwicklung von effektiven Panzern, was ich erst durch die Ukraine-Invasion Russlands wahrnahm; andererseits tragen dt. Haubitzen, Abwehrsysteme und nun Panzer auch evtl. wesentlich zur Selbstverteidigung der Ukraine bei. Ich finde die Verherrlichung des dt. "Meister Todes", z.B. in YT-Clips über dt. Panzer, nicht gerade toll, aber da wird bei mir innerlich noch ein wenig gebacken was die Ansicht ggü. den dt. Herstellern dieser Großwaffen angeht. Was ich nach wie vor unangenehm finde, ist dass die bekannteste Handwaffe der Welt auch dt. Herkunft ist - bei den meisten gewalttätigen Todesfällen weltweit sind bekanntlich Handwaffen im Spiel.
 

Ich bin irgendwie froh dass ich zzt. keine Aktien in irgendwas habe...

 

P.S. (late edit): Dieser gerade entdeckte Artikel zum ominösen von Merkel mitbestellten MGCS, das bei zukünftiger Fertigstellung statt des Leo2 EU-weit eingesetzt werden sollte, lässt bei mir zufällig gerade den Impuls "Hurra, Leo!" aufkommen. q:p Weil ich automatisierte bzw. ferngesteuerte Waffensysteme für eine der schlimmsten Entwicklungen halte. (Als langjähriger IT'ler.)


Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 14 April 2023 - 17:05.

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)



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