Da ich als Autor in der Ausgabe vertreten bin, habe ich mein Belegexemplar schon seit drei Tagen, und im Gegensatz zum Rest der Community, die auf dem MetropolCon Spaß hat, hatte ich schon Zeit, reinzulesen.
Hier ein kurzer Zwischenstand.
Cover und Galerie von Horst Rellecke: Klasse.
"Das Chinesische Zimmer" von Ulf Fildebrandt: Ich will nicht spoilern, daher nur dies: Storys um das Thema (Cyber)implantate gibt es schon viele. Diese hier sticht nicht besonders hervor.
"Hier leben nur die Enkel von Elon Musk" von Aiki Mira: Eine Art Chatroulette zwischen einer vereinsamten Person auf dem Mond und ein paar an einer Seuche aussterbenden Menschen auf der Erde. Sprachlich wie immer voller Wortverkünstelungen, die man besser nicht anfängt zu hinterfragen. Es klingt halt alles toll. Ich muss allerdings sagen, dass das Metoo-Thema mit der Schlangen-Klitoris etwas aufgesetzt wirkt, und der Schluss ist einfach nur deprimierend. Wieso sprechen die denn nicht miteinander auf dem Mond? Weil sie die Enkel von Elon Musk sind? Ist das irgendwie zwingend, logisch oder soll mir das irgendwas über Mr. Musk sagen, das ich nicht schon weiß? Na ja, jedenfalls mir alles eine Schattierung zu düster.
"Die Welt in guten Händen" von Marcel Meder: Habe leider überhaupt keinen Zugang zum Text gefunden und nach ein paar Sätzen mit einem Gesicht wie ein Fragezeichen aufgegeben.
"Die Todbringerin" von Lisa Jenny Krieg: Im Grunde eine Quest auf einem fernen, exotischen Planeten. Sehr lesbar geschrieben, sehr fantasievoll. Prima Unterhaltung!
"Der Flaschenwal" von Uwe Post: Zu diesem Text sage ich vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt etwas.
"Ein vierblättriges Kleeblatt" von Meike Braun: Durchaus interessante Geschichte um eine Art außersinnlicher Wahrnehmung. Ist mir persönlich aber ein bisschen zu unrealistisch.
"Das Tor zur Goldenen Stadt" von Andreas Eschbach: Im Legenden-Stil erzählte Legende, deren (nicht sooo überraschenden) wahren Kern ich nicht spoilern möchte. Routiniert geschrieben, Eschbach halt.
"Die Stunde des Wahnsinns" von Roland Grohs: Hab ich nicht verstanden. Bin vielleicht nicht wahnsinnig genug. Oder nicht Philosoph genug.
"Die End-of-Life-Schaltung" von Uwe Hermann: Ein 105-Jähriger mit Demenz bekommt einen Pflegeroboter. Wie von Uwe gewohnt, sehr flott geschrieben, den Plot meine ich aber in einer Folge Black Mirror schonmal fast genauso gesehen zu haben, aber ich mag mich irren. Jedenfalls unterhaltsam. Der Titel nimmt leider schon eine Wendung in der Geschichte vorweg ...
"Ritter, Tod und Teufel" von Scipio Rodenbücher: Ein Nano-Raumschiff auf Forschungstour im Epsilon-Eridani-System. Leider hat man es versäumt, die Datenbank redundant anzulegen, daher wissen die an Bord befindlichen Avatare nach einer Kollision mit einem hochenergetischen Teilchen nichtmal mehr ihre Namen. Das ist soweit alles physikalisch korrekt, schließlich ist der Autor ja auch Physiker - wäre er Ingenieur, gäbe es die Story nicht, denn dann wäre sicher ein Datenbank-Backup an Bord gewesen Die Geschichte ist flott und durchaus ideenreich geschrieben, der Plot ist aber ein bisschen altmodisch.
Rest folgt.
Bearbeitet von Uwe Post, 20 Mai 2023 - 21:40.