Sarah Brooks - Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland
https://diezukunft.d...-durchs-oedland
Bearbeitet von Mammut, 01 September 2024 - 09:38.
Geschrieben 27 Juli 2023 - 21:09
Bearbeitet von Mammut, 01 September 2024 - 09:38.
Geschrieben 31 August 2024 - 17:40
Geschrieben 31 August 2024 - 18:55
Geschrieben 01 September 2024 - 08:22
Geschrieben 01 September 2024 - 08:27
Was ist denn falsch geschrieben?
Es heißt "durch das Ödland" und nicht "durchs Ödland" *lach*
Geschrieben 01 September 2024 - 09:40
Geschrieben 01 September 2024 - 11:45
Liebes Lesetagebuch,
heute habe ich mit dem Buch Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland von Sarah Brooks begonnen. Irgendwie hat mich die Werbung und vor allem das Cover mit der Dampflokomotive (Tschu Tschu! - da kommt das Kind aus mir hervor) angesprochen. Und nachdem das jetzt auch noch im Lesezirkel ausgewählt wurde, gibt es kein Halten mehr.
Es beginnt mit einem Auszug aus dem fiktiven Buch "Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland", eine Art Reiseführer und Ratgeber von dem russische Autor Valentin Rostow. Sowas mag ich, daran sieht man, dass sich die Autorin Mühe beim Worldbuilding gegeben hat. Auch das erste größere Kapitel beginnt mit einem weiteren Auszug (ich hab schon mal ein bisschen vorgeblättert, weitere Schnipsel aus diesem fiktiven Buch sind im Roman verteilt), bevor es tatsächlich in die Geschichte hineingeht.
In den folgenden drei Kapiteln werden die Hauptpersonen vorgestellt: eine Frau mit falscher Identität, eine Jugendliche, die seit Ihrer Geburt im Zug lebt und ein Forscher. Aber o Schreck, der erste Satz ist im Präsens. Das mag ich ja gar nicht. Aber egal, gekauft ist gekauft und wird auch gelesen. Am Ende dieser drei Kapitel hat das Buch auf mich bereits so einen Sog ausgeübt, dass mich das Präsens nicht mehr stört, ich bekomme es kaum noch mit. Das Worldbuilding, welches hier vor mir ausgebreitet wird, nimmt mich gefangen. Leider muss ich jetzt erst mal eine Pause einlegen. Mal sehen, wo dass noch hinführt.
SF
Geschrieben 01 September 2024 - 12:09
Das Worldbuilding beginnt hier schon auf der Innenseite des Umschlags wenn der Zug grafisch vorgestellt wird. Mich erinnern die Kompartimente beinahe schon an den Aufbau eines Raumschiffs inkl. Hydroponik und allem drumherum.
Geschrieben 01 September 2024 - 12:29
Das Worldbuilding beginnt hier schon auf der Innenseite des Umschlags wenn der Zug grafisch vorgestellt wird. Mich erinnern die Kompartimente beinahe schon an den Aufbau eines Raumschiffs inkl. Hydroponik und allem drumherum.
Geschrieben 01 September 2024 - 12:30
Ein Zug durchquert eine Zone, die sich so verändert hat, dass sie den Menschen gefährlich geworden ist und die Prozesse dort nicht verstanden werden. Da fallen mir sowohl "Picknick am Wegesrand" als auch die "Southern Reach Trilogie" ein.
Der Zug wird vorgestellt und die Vorgeschichte. Die Protagonisten werden vorgestellt. Alles sehr interessant und bildhaft dargestellt. Die Szenen entfalten sich detailliert vor meinem inneren Auge. Das gefällt mir sehr.
Wie der Zug durch das Ödland fährt so zieht der Stil den Leser durch die Geschichte - irgendwie fluide. Ich mag mit dem Hören gar nicht mehr aufhören.
Geschrieben 01 September 2024 - 12:36
Das fehlt im E-Book leider.
Ich habe ein Foto im jpg-Format, weiß leider nicht wie ich das hier einbinden kann.
Geschrieben 01 September 2024 - 12:45
Geschrieben 01 September 2024 - 13:50
Bearbeitet von Sam Francisco, 01 September 2024 - 13:53.
Geschrieben 01 September 2024 - 14:41
,
Am Ende dieser drei Kapitel hat das Buch auf mich bereits so einen Sog ausgeübt...
Das ist für mich die perfekte Beschreibung meines Leseerlebnisses: Sog. Ich hab reingelesen und hatte von den ersten Seiten an das Gefühl, als Leser in den besten Händen bei dieser Autorin zu sein. Stil ist wunderbar. Das Setting ebenso. Kluge Beschreibungen treffen auf Spannung.
Ich war jedenfalls sofort "in der Story drin".
Nur den Zug würde ich mir anhand der Beschreibung anders als auf dem Titelbild vorstellen. Noch mächtiger.
Geschrieben 01 September 2024 - 14:59
Das fehlt im E-Book leider.
In meinem EPUB ist es auf Seite 3.
Viele Grüße, Helli
Immer cool bleiben.
Geschrieben 01 September 2024 - 15:47
In meinem EPUB ist es auf Seite 3.
Das ist ja merkwürdig. Ich habe meine EPUB-Datei sowohl in Calibre, auf dem E-Reader als auch auf dem Tolino-Web-Reader geöffnet und nirgens ist dieses Bild vorhanden. In Calibre kann man sich auch die Struktur der Datei ansehen, dieses Bild ist nicht darin enthalten. Dafür viele andere, nicht referenzierte Grafiken (kopfschüttel).
Wo hast du dein E-Book her? Meins ist von Thalia.
Geschrieben 01 September 2024 - 19:48
Geschrieben 01 September 2024 - 20:04
Das ist ja merkwürdig. Ich habe meine EPUB-Datei sowohl in Calibre, auf dem E-Reader als auch auf dem Tolino-Web-Reader geöffnet und nirgens ist dieses Bild vorhanden. In Calibre kann man sich auch die Struktur der Datei ansehen, dieses Bild ist nicht darin enthalten. Dafür viele andere, nicht referenzierte Grafiken (kopfschüttel).
Wo hast du dein E-Book her? Meins ist von Thalia.
Meins ist von Genialokal.
Viele Grüße, Helli
Immer cool bleiben.
Geschrieben 02 September 2024 - 06:14
Ich habe heute Morgen mein Hörbuch 'Weit über der smaragdgrünen See' von 'Brandon Sanderson' beendet und starte heute mit dem Hörbuch Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland.
Ich hatte das im Frühsommer als Vorab-Druck-PDF schon gelesen. Da fehlen übrigens auch die Illustrationen. Die hatte ich mir mal im Print in Dussmann/Berlin angeschaut. Und ja, das ist so eines dieser Bücher, bei denen ich denke: Pah, eines Tages kaufe ich mir wieder Print-Bücher!
Und die Sommerferien sind auch vorbei, juhu!
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 02 September 2024 - 08:02
So, es sind kurze Kapitel, ich stecke jetzt nach der Fahrt ins Büro in Kapitel 3.
Kapitel 1 (Perspektivfigur Maria Petrowna):
Fährt in Trauerkleidung und unter falschem Namen. Ich mag ja sehr Figuren, die mir so richtig plastisch gemacht werden, das leistet dieser Roman eher nicht so sehr. Der arbeitet eher mit Mysterien. Aber auch, wenn man die Mysterien bereits kennt, ist es immer noch ausreichend interessant und sprachlich ansprechend, sehr atmosphärisch. Ich bekomme direkt Lust, eine richtig weite Zugreise zu unternehmen. Vielleicht nicht unbedingt durch das Ödland.
An Picknick am Wegesrand musste ich auch denken, auch an das Ende des dritten Teils und den Beginn des vierten Teils der dunkler-Turm-Serie von Stephen King, als die vier Hauptfiguren im Zug "Blaine" durch das Wasteland fahren. Klar, total anders, aber trotzdem, in einem Zug durch eine tote oder unheimliche Landschaft zu fahren, das ist jetzt nicht neu, muss es auch nicht sein. Es muss nur gut gemacht sein. Hier finde ich es durchaus gut gemacht.
Kapitel 2 (Perspektivfigur Weiwei, das im Zug geborene Kind)
Die Figur liegt mir persönlich mehr, sie ist auch etwas interessanter, ungewöhnlicher. Ein weiteres Fragezeichen: Warum war der Zug in den letzten zehn Monaten nicht unterwegs?
Kapitel 3 (Perspektivfigur Dr. Henry Grey)
Hier kommen jetzt wirklich viele andere Figuren vor, ich bin versucht, mir eine Liste zu machen. Ist vermutlich unnötig. Es sind vermutlich nicht alle mega wichtig. Auch hier gibt es ein Geheimnis um den Erzähler.
Es wird ausreichend Spannung und Neugier aufgebaut, ein Roman, der verspricht, nicht langweilig und langatmig zu werden. Ungewöhnliches Setting. Obwohl es in der Vergangenheit (einer alternativen Vergangenheit) spielt, ist mein Interesse geweckt.
Wenn ich das richtig im Kopf habe, kam die deutsche Übersetzung hier echt schnell. Ich hatte gerade die Rezension in der Locus gelesen, zack, dann gab es schon die Ankündigung der Übersetzung. 20. Juni auf Englisch erschienen und am 24. Juli auf Deutsch. Echt Luxus!
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 02 September 2024 - 08:19
Den Naturforscher finde ich wunderbar getroffen. In der Philosophiegeschichte nennt man seinen Zugang, glaub ich, "Physikotheologie", das waren Männer, die überall in der Natur nach dem Beweis für die Existenz und das Gutsein Gottes gesucht haben. Und diese völlig überraschend auch immer fanden. Da gibt es absurdes Zeug - und Grey argumentiert ja auch absurd, aber zugleich (für mich) immer noch eine irgendwie sympathische Figur.
Die Autorin setzt da tausend bekannte Bausteine zu einem bislang wundervollen Buch zusammen: Ein klein wenig China Mieville, etwas Orient-Express, ein Hauch Titanic, ein bisschen Moby Dick (der grummelige Captain, der sich nicht blicken lässt), und und und.... ich meine das nicht als Kritik, denn es kippt meines Erachtens nie in ein langweiliges Klischee. Im Gegenteil, es wirkt "frisch" und wohl überlegt. Aber das alles hilft (mir), so schnell in der Geschichte drin zu sein.
Bearbeitet von Dyrnberg, 02 September 2024 - 08:22.
Geschrieben 02 September 2024 - 08:26
Den Naturforscher finde ich wunderbar getroffen. In der Philosophiegeschichte nennt man seinen Zugang, glaub ich, "Physikotheologie", das waren Männer, die überall in der Natur nach dem Beweis für die Existenz und das Gutsein Gottes gesucht haben. Und diese völlig überraschend auch immer fanden. Da gibt es absurdes Zeug - und Grey argumentiert ja auch absurd, aber zugleich (für mich) immer noch eine irgendwie sympathische Figur.
Die Autorin setzt da tausend bekannte Bausteine zu einem bislang wundervollen Buch zusammen: Ein klein wenig China Mieville, etwas Orient-Express, ein Hauch Titanic, ein bisschen Moby Dick (der grummelige Captain, der sich nicht blicken lässt), und und und.... ich meine das nicht als Kritik, denn es kippt meines Erachtens nie in ein langweiliges Klischee. Im Gegenteil, es wirkt "frisch" und wohl überlegt. Aber das alles hilft (mir), so schnell in der Geschichte drin zu sein.Greyis
Grey ist aber auch sehr arrogant und von sich eingenommen - das macht ihn auch unsympathisch.
Mir gefällt der Professor sehr, der an jeder Zugfahrt in der 3. Klasse dabei ist und beobachtet was sich vor ihm und um ihn herum abspielt. Da steckt sicher etwas dahinter und ich bin gespannt, was da zum Vorschein kommen wird.
Bearbeitet von Susanne11, 02 September 2024 - 08:32.
Geschrieben 02 September 2024 - 08:59
Mir gefällt der Professor sehr, der an jeder Zugfahrt in der 3. Klasse dabei ist und beobachtet was sich vor ihm und um ihn herum abspielt. Da steckt sicher etwas dahinter und ich bin gespannt, was da zum Vorschein kommen wird.
Den mag ich auch sehr, meine Lieblingsfigur
Und Dyrnberg, an die Titanic musste ich heute auch denken, vermutlich wegen all des Dampfs
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 03 September 2024 - 08:35
Musste erst den Haubold "Imperator" beenden und steige jetzt ein. Die Einleitung "Handbuch" grummelt nett mit Unheil und Gefahren. Das hat schon was von vanderMeer oder Lovecraft. Diese Handbuch wurde rund 20 Jahre vor dem Beginn der "aktuellen" Handlung geschrieben. Die Bahn hat also bereits eine längere. erfolgreiche (?) Geschichte hinter sich. Das erste Kapitel bietet einen gelungenen Einstieg: interessante Figurenzeichnung mit vielen Andeutungen, dampfgeschwängerte Zugatmosphäre, mit fehlt ein wenig das Asiatische, Pekingtypische.
Geschrieben 03 September 2024 - 08:39
Rostig hat recht, ich finde, das Russische steht ein wenig im Vordergrund, dabei fahren sie ja in Peking los. Ja, es kommt noch was zu chinesischen Namen und zur Sprache, aber so richtig viel China-Atmosphäre habe auch nicht nicht gespürt.
Ich habe etwas weiter gehört und finde, die Geheimnisse um Maria und Grey werden etwas zu früh aufgelöst. Ja, sie tafelt neue Mysterien drauf, aber das hätte man ruhig etwas länger halten können.
Sehr schön charakterisiert finde ich die Krähen, die es trotz der häufigen Durchquerungen immer noch nicht hinkriegen, sich im Zug zu bewegen (wie Zugratten), so dass sie nicht herumtorkeln.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 03 September 2024 - 09:11
Rostig hat recht, ich finde, das Russische steht ein wenig im Vordergrund, dabei fahren sie ja in Peking los. Ja, es kommt noch was zu chinesischen Namen und zur Sprache, aber so richtig viel China-Atmosphäre habe auch nicht nicht gespürt.
Ich habe etwas weiter gehört und finde, die Geheimnisse um Maria und Grey werden etwas zu früh aufgelöst. Ja, sie tafelt neue Mysterien drauf, aber das hätte man ruhig etwas länger halten können.
Welche Geheimnisse meinst du?
Ich kann mich kaum von Hören losreißen. Das Buch habe ich inzwischen auch und bin bei Seite 172 angekommen. Spoilern will ich nicht. Zu kritisieren habe ich nichts - ich bin umfassend gut unterhalten.
Maria und WeiWei entpuppen sich als die Hauptfiguren der Geschichte und Grey bleibt blass und wenig interessant.
Geschrieben 03 September 2024 - 09:26
Ich antworte mal in Spoiler-Tags
Abgesehen mal davon ist meine Lieblingsfigur der "Professor", der Weiwei ausgebildet hat. Und Weiwei selbst. Marie ... geht so.
Grey war jetzt bei mir erst einmal dran, daher spreche ich mal noch kein Urteil.
Was mir noch einfällt: Ich finde den französischen Akzent cool, mit dem die Sprecherin LaFontaine spricht. Sehr herrlich!
Überdies scheine ich erst ungefähr bei Seite 50 zu sein, wenn ich das PDF hier richtig überblicke. Also liege ich weit hinter dir zurück, Suzanne.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 03 September 2024 - 15:06
Wer immer dieses Buch vorgeschlagen hat: Danke.
Ich habe bislang rein gar nichts auszusetzen, im Gegenteil: Ein wunderbares Buch, das ich auch meinen (älteren) Kindern empfehlen werde. Alles in diesem Roman schreit nach einer Verfilmung, bei der wir dann alle sagen: "Das Buch war aber besser!"
Geschrieben 03 September 2024 - 17:09
Geschrieben 05 September 2024 - 10:13
Hm, dafür, dass so viele mitlesen, ist hier ja nicht sonderlich viel los. Zu heiß zum lesen?
Ich habe auf dem Weg ins Büro und beim Joggen weitergehört und da es ja ein Reread ist, ist es anders als beim ersten Mal. Beim ersten Mal hatte ich vermutet, dass mir vielleicht einiges entgangen wäre, ist es aber nicht. Ich bin jetzt weniger begeistert als die meisten hier. Schade.
Es sind noch ca. vier Stunden übrig, also bin ich vermutlich bei der Hälfte.
Insgesamt habe ich den Eindruck, dass mir die Ideen zum Weltenbau gefallen (Ödland, der Zug, die Strecke, der Aufbau des Zugs). Sprache und Stil empfinde ich als überdurchschnittlich.
Ich habe viel Luft nach oben sehe beim Plot und bei den Figuren.
Das ist nicht wirklich die Prosa, die ich suche, aber ich ziehe das jetzt durch, weil ich den Schluss als etwas komplexer in Erinnerung habe und gern schauen würde, ob ich beim zweiten Durchlauf mehr mitnehme.
Insgesamt verstehe ich, dass ich damals keine Rezension gemacht hatte, denn so wirklich viel fällt mir dazu nicht ein. Es gibt einfach Werke, über die könnte ich seitenlang sprechen, aber dies ist keines davon. Vielleicht ist es deswegen so still hier?
Podcast: Literatunnat
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