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EXODUS Nr. 47 (11/2023)


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123 Antworten in diesem Thema

#91 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 03 März 2024 - 17:15

Witzigerweise war dieses Unkatzige fĂĽr mich ein Grund, das als Wahn und nicht als reale Katzenkommunikation zu lesen.


Ernsthafte Textarbeit gefällig? https://www.federteufel.de/

 

Science-Fiction-Buchblog: https://www.jol-rose.../de/rezensionen

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#92 Christian Hornstein

Christian Hornstein

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Geschrieben 03 März 2024 - 17:53

Aber dann könnte ich eine sehr große Zahl an Texten durch Einsenden bei einer fantastischen Zeitschrift zu Phantastik machen, oder?

 

Kann sein. Es gibt ja viele phantastische Texte. Käme auf die Texte an. :)

Aber damit ein Text als Phantastisch interpretiert werden kann, muss er phantastische Elemente aufweisen d.h. Ereignisse und/oder Entitäten, die nicht ohne weiteres realweltlich sind oder sein könnten. Drei Beispiele:

 

Späte Reue

Eine alte Frau sitzt in ihrem Schaukelstuhl auf der Veranda als plötzlich eine gute Fee erscheint.
„Du hast drei Wünsche frei“, sagt die Fee.
„Hmmmmm“, grübelt die Frau, „als erstes wünsche ich mir, dass ich reich bin.“
Die Fee schwingt ihren Zauberstab, und schon sitzt die Greisin in einem Schaukelstuhl aus purem Gold.
„Als nächstes wünsche ich mir, jung und schön zu sein.“
Die Fee schwingt ihren Zauberstab erneut, und schon ist die Frau jung und schön.
„Gut“, meint sie, als ihr alter Kater ihr zwischen den Beinen herumschleicht, „jetzt wünsche ich mir, dass mein lieber Moritz zu einem schönen jungen Mann wird.“
Die Fee schwingt ein letztes Mal den Zauberstab und verschwindet.
Vor der Frau steht der schönste Mann, den sie jemals erblickt hat.
Der JĂĽngling beugt den Kopf in ihre Richtung und die Frau bekommt weiche Knie.
Er flüstert in ihr Ohr: „Ich wusste, dass es dir früher oder später leid tun würde, mich zu kastrieren!“

 

Das Missverständnis

Ein Betrunkener kommt mit einer Katze zu seiner Frau nach Hause und sagt: „Siehst du? Hier ist der Affe des Dschungels.“

Seine Frau lacht: „Das nennt man KATZE“

Er: „Ich rede mit der Katze!“

 

Gentleman bis zum Schluss

„Was ist denn mit ihrem Kater los?“, fragt die Gartenbesitzerin den Nachbarn, „der flitzt ja wie ein Irrer durch sämtliche Gärten!“
„Nun“, sagt der Nachbar, „ich habe ihn kastrieren lassen und jetzt sagt er alle Rendezvous ab.“

 

In der ersten Geschichte taucht eine magische Entität auf mit magischen Kräften. Das kann die Realwelt nicht leisten. Also: Phantastik.

Bei der zweiten Geschichte ist alles ohne weiteres realweltlich erklärbar. Also: realweltlich.

Die letzte Geschichte kann sowohl realweltlich als auch phantastisch erklärt werden, je nachdem, ob angenommen wird, dass der Nachbar scherzt oder ob wir uns dafür entscheiden, dass der Kater tatsächlich solche Motive hat.

 

Wenn die zweite Geschichte bei einer Zeitschrift für Phantastik eingereicht würde, käme schon die Frage auf, worin das Phantastische bestehen soll.

 

Die Geschichte von Christian Endres lässt sich so oder so interpretieren. Durch Veröffentlichung im Exodus wird uns die phantastische Variante nahegelegt, denn was sollten wir davon halten, wenn die Herausgeber anfingen, realweltliche Geschichten zu veröffentlichen? Vergiss nicht: Das Magazin verspricht etwas und die Zielgruppe erwartet es.
 


Bearbeitet von Christian Hornstein, 03 März 2024 - 17:55.


#93 Christian Hornstein

Christian Hornstein

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Geschrieben 04 März 2024 - 07:24

Witzigerweise war dieses Unkatzige fĂĽr mich ein Grund, das als Wahn und nicht als reale Katzenkommunikation zu lesen.

 
Ja, das ist ein Übersetzungsproblem im Sprachmodell des Moduls, das alles anthropomorphisiert. :) Tatsächlich - so habe ich gehört - soll die Geschichte so geendet haben:

"Und", fragt mein Tierischer Mitbewohner voller MitgefĂĽhl, "war dein Fellpfleger heute schmusiger?"
Ich seufze und schĂĽttle den Kopf.
"Ach, komm", sagt er, "wir gönnen uns 'ne Mauszeit."

Es gibt aber auch GerĂĽchte, nach denen es eine andere Variante geben soll, bei der eine intellektuellere Katze im Spiel ist. Die geht so:
"Und", fragt mein Tierischer Mitbewohner voller Verachtung, "war dein Therapeut heute einsichtiger?"
Ich seufze und schĂĽttle den Kopf.
"Ach, mach dir nichts draus", sagt er. "Meiner auch nicht."



#94 Christian Hornstein

Christian Hornstein

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Geschrieben 04 März 2024 - 08:27

Toni Frey - Die Patientin

Stimmungsvolle und im besten Sinne phantastische Geschichte um Leben und Sterben des Universums. Sehr empfehlenswert!

 

Das finde ich spannend. Mein Eindruck war ja durchwachsener. Wie nimmst Du z.B. die von mir angesprochenen Textpassagen wahr, die ich als sprachliche Stolpersteine empfinde?
 



#95 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 04 März 2024 - 08:30

Was wir aber auch nicht vergessen sollten, ist, dass die Exodus-Redaktion explizit Fan von Endres' Prosa ist, und seine Kurzgeschichten vermutlich im Regelfall nehmen. Selbst die Exodus Redaktion wird Schwierigkeiten haben, gute Ausgaben zusammenzustellen und da kaum auf Endres Beiträge verzichten, selbst wenn der Phantastik-Gehalt anzuzweifeln wäre.

 

Ich habe jetzt in zwei Redaktionen gesessen und finde es nicht ganz einfach, stets ausreichend gute Geschichten zu finden, um eine gute Magazinausgabe zusammenzustellen. Klar, die Exodus wird vermutlich bessere und auch mehr Einsendungen erhalten als die meisten (oder auch alle) anderen, da sie noch immer das Flagschiff der deutschsprachigen SF ist, aber sie brauchen auch wirklich viele Storys und das zweimal im Jahr!


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#96 rostig

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Geschrieben 04 März 2024 - 08:47

Ein wenig zu den "Stolpersteinen":

„… die sterbende Lebenszeit meiner Heimat.“
Die Lebenszeit kann nicht sterben, sie kann nur zur Neige gehen.

In dieser Geschichte sterben Zeit und Raum.

„Ich hörte den Mann reden, verstand ihn und seine Fragen aber nicht.“
Wenn sie allgemein angibt, dass sie den Mann nicht verstand, umfasst das natürlich auch seine Fragen, weshalb dies nicht zusätzlich erwähnt werden müsste.

Sie verstand den Mann (sein Ansinnen, seine Absichten, sein Sein) nicht und seine verbalen Ă„uĂźerungen nicht.

„Ich war keines, nicht so wie viele andere Patienten hier.“
Es wird nicht im Präsens, sondern im Präteritum erzählt. Deshalb müsste es heißen: „… nicht so wie viele andere Patienten dort.“

Mierenneuken

„Mit langsam neigenden Kopf beobachtete ich …“
Es muss „neigendem“ heißen (Dativ, nicht Akkusativ; mit wem beobachtete ich, nicht mit wen).

Stimmt: Typo.

„Ich öffnete die Augen, nur um sie wieder zu schließen. Jahrelang hatte ich das Schwarze Loch beobachtet, um festzustellen, dass es sich nicht ändern würde.“
Mit „um … zu“ wird die Absicht eines Subjekts ausgedrückt. Dazu bedarf es im Satz einer Absicht und eines entsprechenden Verbs. Hier sind aber keine Absichten gemeint, sondern Folgen.
Grammatikalisch nicht 100%ig aber für mich nicht störend.

„Und seine wachsende Größe am Himmel war zu minimal und nur über Jahre bemerkbar.“
Nicht die wachsende Größe war minimal, sondern der Zuwachs.

Hier stimmt der gewählte Ausdruck in der Tat nicht.

„Der Tod überstülpte den Planeten …“
Überstülpen ist ein trennbares Verb d.h. bei der Konjugation werden im vorliegenden Fall Präfix und Verbstamm getrennt: Der Tod stülpte sich über den Planeten.
Grammatikalisch in der Tat falsch, sprachlich aber passt es besser zum geschilderten Vorgang

„… sprudelte der Jungspund seine Frage aus wie ein übereifriger Springbrunnen.“
Das Verb aussprudeln gibt es im Duden, soweit ich weiĂź, nicht, heraussprudeln schon.

Fand ich als Bild passend.



#97 Christian Hornstein

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Geschrieben 04 März 2024 - 20:00

Was wir aber auch nicht vergessen sollten, ist, dass die Exodus-Redaktion explizit Fan von Endres' Prosa ist, und seine Kurzgeschichten vermutlich im Regelfall nehmen. Selbst die Exodus Redaktion wird Schwierigkeiten haben, gute Ausgaben zusammenzustellen und da kaum auf Endres Beiträge verzichten, selbst wenn der Phantastik-Gehalt anzuzweifeln wäre.

 

Ich habe jetzt in zwei Redaktionen gesessen und finde es nicht ganz einfach, stets ausreichend gute Geschichten zu finden, um eine gute Magazinausgabe zusammenzustellen. Klar, die Exodus wird vermutlich bessere und auch mehr Einsendungen erhalten als die meisten (oder auch alle) anderen, da sie noch immer das Flagschiff der deutschsprachigen SF ist, aber sie brauchen auch wirklich viele Storys und das zweimal im Jahr!

 
An diese Möglichkeit habe ich überhaupt nicht gedacht. Das fände ich ziemlich krass, wenn es so wäre ... und bedenklich. :wacko:



#98 Christian Hornstein

Christian Hornstein

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Geschrieben 04 März 2024 - 20:10

Ein wenig zu den "Stolpersteinen":

„… die sterbende Lebenszeit meiner Heimat.“
Die Lebenszeit kann nicht sterben, sie kann nur zur Neige gehen.

In dieser Geschichte sterben Zeit und Raum.

„Ich hörte den Mann reden, verstand ihn und seine Fragen aber nicht.“
Wenn sie allgemein angibt, dass sie den Mann nicht verstand, umfasst das natürlich auch seine Fragen, weshalb dies nicht zusätzlich erwähnt werden müsste.

Sie verstand den Mann (sein Ansinnen, seine Absichten, sein Sein) nicht und seine verbalen Ă„uĂźerungen nicht.

„Ich war keines, nicht so wie viele andere Patienten hier.“
Es wird nicht im Präsens, sondern im Präteritum erzählt. Deshalb müsste es heißen: „… nicht so wie viele andere Patienten dort.“

Mierenneuken

„Mit langsam neigenden Kopf beobachtete ich …“
Es muss „neigendem“ heißen (Dativ, nicht Akkusativ; mit wem beobachtete ich, nicht mit wen).

Stimmt: Typo.

„Ich öffnete die Augen, nur um sie wieder zu schließen. Jahrelang hatte ich das Schwarze Loch beobachtet, um festzustellen, dass es sich nicht ändern würde.“
Mit „um … zu“ wird die Absicht eines Subjekts ausgedrückt. Dazu bedarf es im Satz einer Absicht und eines entsprechenden Verbs. Hier sind aber keine Absichten gemeint, sondern Folgen.
Grammatikalisch nicht 100%ig aber für mich nicht störend.

„Und seine wachsende Größe am Himmel war zu minimal und nur über Jahre bemerkbar.“
Nicht die wachsende Größe war minimal, sondern der Zuwachs.

Hier stimmt der gewählte Ausdruck in der Tat nicht.

„Der Tod überstülpte den Planeten …“
Überstülpen ist ein trennbares Verb d.h. bei der Konjugation werden im vorliegenden Fall Präfix und Verbstamm getrennt: Der Tod stülpte sich über den Planeten.
Grammatikalisch in der Tat falsch, sprachlich aber passt es besser zum geschilderten Vorgang

„… sprudelte der Jungspund seine Frage aus wie ein übereifriger Springbrunnen.“
Das Verb aussprudeln gibt es im Duden, soweit ich weiĂź, nicht, heraussprudeln schon.

Fand ich als Bild passend.

 

Vielen Dank, Rostig, für Deine Einschätzungen.

Der Mierenneuker :)



#99 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 04 März 2024 - 21:19

Interessant. Sowas wie "ĂĽberstĂĽlpte" oder "sprudelte aus" mag ich, wenn es passt. Aber sowas wie â€žâ€¦ die sterbende Lebenszeit meiner Heimat.“ regt mich auch auf.


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#100 lapismont

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Geschrieben 05 März 2024 - 06:14

Interessant. Sowas wie "ĂĽberstĂĽlpte" oder "sprudelte aus" mag ich, wenn es passt. Aber sowas wie â€žâ€¦ die sterbende Lebenszeit meiner Heimat.“ regt mich auch auf.

Vermutlich fällt so etwas umso mehr auf, wenn die Story weitere Schwächen hat.


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#101 rostig

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Geschrieben 05 März 2024 - 09:00

Die Lebenszeit stirbt hier wortwörtlich. Sie schwindet nicht oder geht zur Neige oder so etwas. Die Zeit stirbt zusammen mit dem ganzen Universum.



#102 Christian Hornstein

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Geschrieben 05 März 2024 - 09:36

Interessant. Sowas wie "ĂĽberstĂĽlpte" oder "sprudelte aus" mag ich, wenn es passt. Aber sowas wie â€žâ€¦ die sterbende Lebenszeit meiner Heimat.“ regt mich auch auf.

 
Warum regen dich solche Passagen auf? Ich wundere mich nur manchmal. Es kommt vor, dass das als Pingeligkeit missverstanden wird. Ich suche solche Stellen aber nicht. Ich stolpere einfach darüber. Oft erkenne ich erst bei genauerem Hinsehen warum. Ich erwähne es nur, wenn die Ursache nicht in einer meiner persönlichen Eigentümlichkeiten liegt, sondern in einer inkonsistenten Sprachanwendung, d.h. wenn es die offiziell festgelegten Regeln verletzt und/oder den Sinn des Geschriebenen in ungünstiger Weise bestimmt, und auch nur, wenn es öfter als etwa zwei- oder dreimal (je nach Art) vorkommt.

Den Neologismus "aussprudeln" hätte ich als solchen gar nicht erwähnt, hätte er inhaltlich in meinen Augen einen schlüssigen Sinn geboten. Aber er konnotiert z.B. andere Verben wie ausspucken oder auskotzen. Möglicherweise war das von der Autorin beabsichtigt. Ausspucken ist jedoch ein stoßweiser Akt, sprudeln nicht. Die Kombination, also ein sprudelnder Stoß, ist vielleicht das, was der Autorin vorschwebte, also verbal der Ausstoß einer wortreich formulierten Frage. Das passt aber nicht richtig zusammen. Entweder ist die Frage so kurz, dass sie als Stoß wahrgenommen werden kann, dann sollten wir auch gleich ausspucken sagen. Oder sie ist länger, dann wirkt sie nicht mehr als Stoß und wir sind mit heraussprudeln näher am Geschehen. Vielleicht wollte die Autorin beides vermeiden und origineller sein. Leider führt das hier aber zu einem Widerspruch.

Oder die sterbende Lebenszeit meiner Heimat: Wie gesagt stirbt Lebenszeit nicht. Eigentlich ist es ja die Heimat, die stirbt, wenn ihre Lebenszeit zu Ende geht. Falls dies gemeint sein sollte, wäre es unglücklich formuliert. Rostig hat darüber hinweg gesehen und es so interpretiert, dass es in diesem Satz um die Zeit selbst geht, die sterbe. Im übertragenen Sinn ist damit das Ende der Zeit gemeint, wenn sie aufhört zu existieren. In diesem Fall wäre es aber irreführend vom Sterben und Leben in Verbindung mit der Heimat zu sprechen, denn die Heimat hört ja nicht auf zu sein, nur weil die Zeit aufhört zu existieren. Die Heimat erstarrt lediglich, denn Zeit ist letztlich nur Veränderung.

Ein anderes als die von Dir aufgegriffenen Beispiele: "Ich war keines, nicht so wie viele andere Patienten hier."
So formuliert bedeutet es, dass die erzählende Figur immer noch an Ort und Stelle ist während sie erzählt, was aber nicht zutrifft, wie sich im weiteren Verlauf herausstellt. Das ist ein Bruch in der Logik.

Diese Erwägungen mögen als Haarspalterei wirken, aber je genauer man die Bedeutung der Sprache / des Geschriebenen erfasst, desto mehr drängen sich die Widersprüche auf.



#103 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 05 März 2024 - 11:28

Da kann man echt viel noch sehr lange finden, trotz allem. Ich habe gerade eine 20.000-Zeichen-Kurzgeschichte bei einem Testleser mit Fokus auf Klarheit und Sprache und der hat enorm viel gefunden. Da bin ich total dankbar. So "monkig" bin ich diesbezĂĽglich von alleine ganz sicher nicht.

 

Mich nerven nur schräge Inquits und da ich gerade Der kleine Vampir vorlese, sehe ich sowas gerade echt oft. Da geht es nur so "sagte er" (nach einer Frage) oder "lächelte sie", "lachte er", stöhn.


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#104 ShockWaveRider

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Geschrieben 05 März 2024 - 12:08

Mich nerven nur schräge Inquits und da ich gerade Der kleine Vampir vorlese, sehe ich sowas gerade echt oft. Da geht es nur so "sagte er" (nach einer Frage) oder "lächelte sie", "lachte er", stöhn.

 

Das finde ich jetzt sehr speziell und nur schwer nachvollziehbar. Ja, es gibt fürchterliche Inquits. Aber eine mündlich gestellte Frage ist auch etwas Gesagtes. Und mit "lächelte sie" oder "lachte er" wird gleich noch etwas Mimik abgefrühstückt, für die man dann keinen Extra-Satz mehr braucht.

 

Mich nervt am meisten, wenn in einem Dialog hinter jeder wörtlichen Rede ein "sagte er" oder "sagte sie" auftaucht. Ohne Abwechslung, immer nur das.

 

Dann schon lieber ein zĂĽnftiges "kratzte er sich am Ellenbogen". :bighlaugh:

 

statuiert

Ralf

ein Exempel  


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#105 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 05 März 2024 - 13:05

Das finde ich jetzt sehr speziell und nur schwer nachvollziehbar. Ja, es gibt fürchterliche Inquits. Aber eine mündlich gestellte Frage ist auch etwas Gesagtes. Und mit "lächelte sie" oder "lachte er" wird gleich noch etwas Mimik abgefrühstückt, für die man dann keinen Extra-Satz mehr braucht.

 

Mich nervt am meisten, wenn in einem Dialog hinter jeder wörtlichen Rede ein "sagte er" oder "sagte sie" auftaucht. Ohne Abwechslung, immer nur das.

 

Dann schon lieber ein zĂĽnftiges "kratzte er sich am Ellenbogen". :bighlaugh:

 

statuiert

Ralf

ein Exempel  

 

Ja, da werden wir uns nicht einig. :-)

 

Bei mir ist es genau andersherum. Richtig cool sind natĂĽrlich keine Inquits (so wie der KĂĽper das beispielsweise drauf hat, dass man trotzdem weiĂź, wer spricht), ansonsten halte ich es wie Stephen King: "sagte er ist Gold".

 

Mir wurde es angestrichen, wenn ich sowas gemacht habe: "Wie spät ist es?", sagte er. (und ich finde, zu Recht). Und jetzt weiĂź ich auch, woher ich das habe. Sommer-Bodenburg, Blyton, K. Rowling: Alle schrieben die so. 

Genau wie "lächelte er", ich weiß, ihr Ralfs (du und lapismont) findet das okay, ich finde es falsch. Man kann nichts "lächeln". Ein Inquit ist ein Verb des Sagens. Man kann also etwas stammeln oder röcheln, aber nichts "lächeln". Versuch mal, ein "Danke" zu lächeln. Seufz.

 

Aber den inneren Monk kriege ich nicht mehr weg. Ich würde so einen Text vermutlich nicht bringen, wenn ich in einer Redaktion säße. Das liefe für mich unter "fehlerhaft" und nicht unter "künstlerischer Freiheit". Aber da man eh nur sehr schwer überhaupt Texte findet, wäre ich vermutlich in so einer Situation nicht am längeren Hebel (dachte sie mit Grauen).


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#106 rostig

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Geschrieben 05 März 2024 - 13:43

Einige unzusammenhängenden Gedanken:

1) Viele hier kämpfen für handwerklich gut gemachte Geschichten: dudengerecht, stilistisch einwandfrei, grammatikalisch korrekt. Und das ist auch gut so. Aber vielleicht ist es auch Syndrom unserer Einstellung zur Literatur. Wir betrachten (oft unbewusst) Schreiben als ein Handwerk und weniger als eine Kunstform. Kunst, das ist Bildhauerei, Malerei, Musik. Handwerke sind u.a. Kochen und Schreiben.

2) Große Maler und Komponisten haben die Regeln ihres "Kunsthandwerks" gebrochen, wurden dafür zeitgenössisch angefeindet und heute verehrt. In der Literatur scheinen solche Regelbrüche seltener erfolgreich zu sein. Goethe war z.B. mit neuen Wortschöpfungen sehr kreativ aber nie umstritten.

3) Mir ist eine Geschichte, die mich emotional berĂĽhrt, auch wenn sie schlampig mit der Sprache umgeht, allemal lieber als eine handwerkliche saubere, aber mich langweilende.



#107 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 05 März 2024 - 13:57

Punkt 3 stimme ich ausdrĂĽcklich zu

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#108 Jol Rosenberg

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Geschrieben 05 März 2024 - 14:18

Wieso regt mich sowas auf, hast du gefragt, Christian? Ich bin ein Sprachmonk. Und wenn Sachen da für mich nicht stimmen, dann regt es mich auf. Aber wie rostig schon sagt: Bei Literatur geht es nicht nur um korrekt verwendete Sprache. Darum stört mich sowas wie "übersprudelte" auch nicht - wenn es in sich stimmig angewendet ist. Ich liebe Neologismen, verwende ja auch selbst welche. Eigenwillige Bilder, halbe Sätze, neue Wörter - immer her damit! Nur muss es eben für mich stimmig sein. Und wenn es das nicht ist und ich es auch intuitiv nicht erfassen kann, dann mag ich es nicht.

 

Genau darum bin ich auch Team "sagte", was die Inquits angeht: Man kann nichts lächeln oder kratzen. Aber ein Satz kann gestöhnt oder gerufen oder geschrien werden.


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Science-Fiction-Buchblog: https://www.jol-rose.../de/rezensionen

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#109 fancy

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Geschrieben 05 März 2024 - 15:41

Absolute Zustimmung meinerseits! Ich sehe darin auch Fehler, wenn Sätze gelächelt werden ...

 

@rostig: Es ist allerdings ein enormer Unterschied, wenn Meister sich dazu entscheiden, Regeln zu brechen und wenn Laien vorgeben, Regeln zu brechen, um handwerkliches Unvermögen zu kaschieren. 

 

Mir sind handwerklich gut verfasste Texte lieber, als welche, bei denen die Idee gut sein mag, ich aber vor lauter Fehlern ganz schnell den Lust am Text verliere.


Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach!
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten ĂĽber ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der KĂĽnstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)

www.mluniverse.wordpress.com
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#110 Christian Hornstein

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Geschrieben 05 März 2024 - 19:41

Absolute Zustimmung meinerseits! Ich sehe darin auch Fehler, wenn Sätze gelächelt werden ...

 

@rostig: Es ist allerdings ein enormer Unterschied, wenn Meister sich dazu entscheiden, Regeln zu brechen und wenn Laien vorgeben, Regeln zu brechen, um handwerkliches Unvermögen zu kaschieren. 

 

Mir sind handwerklich gut verfasste Texte lieber, als welche, bei denen die Idee gut sein mag, ich aber vor lauter Fehlern ganz schnell den Lust am Text verliere.

 
Dem schließe ich mich an und ergänze: Für mich ist Schreiben beides: Kunst und Handwerk.



#111 Christian Hornstein

Christian Hornstein

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Geschrieben 06 März 2024 - 09:10

Mir fiel gerade ein: Zwei Ausnahmen würde ich beim Lächeln von Sätzen gelten lassen: Bauchredneri und Roboter. :)


Bearbeitet von Christian Hornstein, 06 März 2024 - 11:47.


#112 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 06 März 2024 - 09:38

 

Mir sind handwerklich gut verfasste Texte lieber, als welche, bei denen die Idee gut sein mag, ich aber vor lauter Fehlern ganz schnell den Lust am Text verliere.

 

"Nur die Idee" trägt eigentlich fast keine Story, es gibt auch kaum richtig neue Ideen. Da fallen mir auch gleich eine Handvoll deutschsprachiger Autory ein, die immer mit dem "meine Ideen sind ja so gut"-Argument kommen. 

 

 

Roland hatte aber geschrieben, Geschichten, die ihn emotional berühren. Das ist etwas anderes als eine Story, die "nur" (angeblich) eine gute Idee hat. Da wäre ich auch gnädiger, würde den Diamanten aber vor dem Publizieren polieren wollen. Wenn das nicht geschieht, weil Herausgebende es nicht machen oder Autory es nicht zulassen, finde ich das unfair den Lesenden gegenüber.

 

Je nachdem wir gravierend diese Schwächen dann sind, werde ich auch entsprechend urteilen. Oder eben schweigen, je weniger Aufmerksamkeit sowas kriegt, umso besser


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#113 Christian Hornstein

Christian Hornstein

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Geschrieben 06 März 2024 - 11:54

"Nur die Idee" trägt eigentlich fast keine Story, es gibt auch kaum richtig neue Ideen. Da fallen mir auch gleich eine Handvoll deutschsprachiger Autory ein, die immer mit dem "meine Ideen sind ja so gut"-Argument kommen. 

 

 

Roland hatte aber geschrieben, Geschichten, die ihn emotional berühren. Das ist etwas anderes als eine Story, die "nur" (angeblich) eine gute Idee hat. Da wäre ich auch gnädiger, würde den Diamanten aber vor dem Publizieren polieren wollen. Wenn das nicht geschieht, weil Herausgebende es nicht machen oder Autory es nicht zulassen, finde ich das unfair den Lesenden gegenüber.

 

Je nachdem wir gravierend diese Schwächen dann sind, werde ich auch entsprechend urteilen. Oder eben schweigen, je weniger Aufmerksamkeit sowas kriegt, umso besser

 
Bei mir ist es leider so, dass wenn ein Text mich auf der sprachlichen Ebene ausbremst, ich aus dem luziden Traum erwache, weil mir wieder bewusst wird, dass ich nur einen Text lese. Dann klappt das auch mit den Emotionen nicht mehr. Das ist wie wenn mir jemand eine verführerisch duftende Suppe serviert und ich dann beim Essen plötzlich ein paar Haare im Mund habe. :wacko:



#114 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 06 März 2024 - 11:56

Schöner Vergleich, Christian!


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#115 Christian Hornstein

Christian Hornstein

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Geschrieben 06 März 2024 - 11:58

Wieso regt mich sowas auf, hast du gefragt, Christian? Ich bin ein Sprachmonk. Und wenn Sachen da für mich nicht stimmen, dann regt es mich auf. Aber wie rostig schon sagt: Bei Literatur geht es nicht nur um korrekt verwendete Sprache. Darum stört mich sowas wie "übersprudelte" auch nicht - wenn es in sich stimmig angewendet ist. Ich liebe Neologismen, verwende ja auch selbst welche. Eigenwillige Bilder, halbe Sätze, neue Wörter - immer her damit! Nur muss es eben für mich stimmig sein. Und wenn es das nicht ist und ich es auch intuitiv nicht erfassen kann, dann mag ich es nicht.

 

Genau darum bin ich auch Team "sagte", was die Inquits angeht: Man kann nichts lächeln oder kratzen. Aber ein Satz kann gestöhnt oder gerufen oder geschrien werden.

 
Ich habe auch nichts gegen Neologismen und verwende auch ständig welche. Ich habe sogar nichts gegen grammatische Regelbrüche. Aber wie Du richtig sagst: Sie müssen passen.

 

Warum es Dich als Sprachmonk ärgert ist mir jetzt aber immer noch nicht klar. Siehst Du Dich dann irgendwie betrogen oder so etwas?



#116 fancy

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Geschrieben 06 März 2024 - 13:33

Ein handwerklich grottiger Text wird es erfahrungsgemäß nicht schaffen, mich emotional zu packen, weil ich vorm Ende entnervt abbreche ...


Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach!
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten ĂĽber ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der KĂĽnstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)

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#117 Jol Rosenberg

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Geschrieben 06 März 2024 - 20:12

Nee, ich fühle mich nicht betrogen. Das ist wie mit der Suppe: Die ist lecker und sieht erstmal gut aus, aber dann hast du da laute holzige Stücken von irgendwas drin, die unschön gegen die Zähne hobeln. Spätestens nach dem dritten solchen Stück kann ich die Suppe nicht mehr goutieren. Ich werde misstrauisch bei jedem Bissen und höre vielleicht sogar auf zu essen. Das ist dann einfach ein Störfaktor für mich. Wie wenn ich ein schönes Musikstück höre und jemand trötet mit so einer Karnevalströte die ganze Zeit dazwischen. Da will ich dann bitte die Suppe, die Musik, den Text ohne Störung genießen.


Ernsthafte Textarbeit gefällig? https://www.federteufel.de/

 

Science-Fiction-Buchblog: https://www.jol-rose.../de/rezensionen

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#118 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 07 März 2024 - 08:04

Schönes Bild, Jol!


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#119 Christian Hornstein

Christian Hornstein

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Geschrieben 07 März 2024 - 08:46

Nee, ich fühle mich nicht betrogen. Das ist wie mit der Suppe: Die ist lecker und sieht erstmal gut aus, aber dann hast du da laute holzige Stücken von irgendwas drin, die unschön gegen die Zähne hobeln. Spätestens nach dem dritten solchen Stück kann ich die Suppe nicht mehr goutieren. Ich werde misstrauisch bei jedem Bissen und höre vielleicht sogar auf zu essen. Das ist dann einfach ein Störfaktor für mich. Wie wenn ich ein schönes Musikstück höre und jemand trötet mit so einer Karnevalströte die ganze Zeit dazwischen. Da will ich dann bitte die Suppe, die Musik, den Text ohne Störung genießen.

 
Ah, okay, verstehe. Du fühlst Dich von der Erzählstimme gestört und bist dann verärgert. Das ist ja auch frustrierend, wenn Du Dir die Zeit nimmst, Genuss erwartest und dann das. Bei deutschen SF-Kurzgeschichten habe ich mittlerweile gemerkt, dass öfter mal irgendwas schief hängt, deshalb rechne ich damit, dass so etwas kommen könnte, auch wenn es zunächst gut aussieht. Deshalb ärgere ich mich nicht. Ich sehe es eher so, dass durch eine fundierte Rückmeldung alle etwas dazu lernen können. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn ich nachvollziehbar rückmelde, es dem anderen auch etwas bringt, nicht immer, aber meist. Die Autori merken ja oft nicht, was sie da fabrizieren. Das geht mir auch immer wieder so. Und die Texte, die in den besseren Medien publiziert werden, sind ja nicht so schlimm. In Schreibgruppen ist das anders. Dort gibt es zuweilen Haarschöpfe mit etwas Suppe drin statt Suppe mit ein paar Haaren. In solchen Fällen breche ich ab, weil der Aufwand einer ausführlichen Rückmeldung zu groß wäre. Da sage ich nur kurz, worum es grundsätzlich geht, und warte, bis der Text ausreichend überarbeitet ist.



#120 ShockWaveRider

ShockWaveRider

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Geschrieben 07 März 2024 - 09:00

2) Große Maler und Komponisten haben die Regeln ihres "Kunsthandwerks" gebrochen, wurden dafür zeitgenössisch angefeindet und heute verehrt. In der Literatur scheinen solche Regelbrüche seltener erfolgreich zu sein. Goethe war z.B. mit neuen Wortschöpfungen sehr kreativ aber nie umstritten.

 

Volle Zustimmung!

Aber: Um bewusst Regeln zu brechen, muss man sie erstmal kennen, im Idealfall (als KĂĽnstler) sogar beherrschen. Dann kann ein Regelbruch in der Tat innovativ sein und zu fruchtbaren Resultaten fĂĽhren.

Viele "KĂĽnstler" rechtfertigen mit diesem Argument jedoch ihre Faulheit (wenn es darum geht, die bestehenden Regeln zu erlernen) bzw. ihre Schlampigkeit in der AusfĂĽhrung.

 

Und das kann

Ralf

nicht gutheiĂźen


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Denn er tut sich verbitten
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