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Zurück in die Zukunft - Nachhaltigkeit und Science Fiction

Nachhaltigkeit Zukuntsvisionen

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61 Antworten in diesem Thema

#1 WeepingElf

WeepingElf

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Geschrieben 28 August 2023 - 13:04

Science Fiction wird oft als die "Literatur der Ideen" definiert. In der Vergangenheit machte die Science Fiction viele neue Ideen, von der Raumfahrt bis zur Computertechnik, populär. Seit geraumer Zeit jedoch scheint Science Fiction jedoch eher eine "Literatur der Sorgen" zu sein. Es überwiegen Dystopien, aber es gibt auch viel Science Fiction, die sich in Scheinwelten flüchtet, die mit den Dingen, die uns im wirklichen Leben umtreiben, nichts zu tun haben - Fantasy mit Raumschiffen.

 

Es mangelt freilich nicht an Science Fiction, in der aktuelle Themen wie Klimawandel und Artensterben eine zentrale Rolle spielen. Aber: es handelt sich eben fast immer um Dystopien, in denen der Zusammenbruch der Zivilisation aufgrund der unbewältigten Nachhaltigkeitskrise geschildert wird. Vielfach ist das zukünftige dunkle Zeitalter auch Folge einer Katastrophe, die nichts mit der Nachhaltigkeitskrise oder anderen realweltlichen Problemen zu tun haat, wie etwa - derzeit besonders beliebt - einer Seuche, die Menschen massenhaft in Zombies verwandelt. Oder ein Bergbaukonzern sticht eine Höhle an, in der feuerspeiende Drachen hausen, die sich dann über die Menschheit hermachen. Hauptsache, es gibt wieder Raum für Helden und Abenteuer.

 

Manche Science-Fiction-Autoren fabulieren auch von einer Flucht auf einen Planeten B, nachdem die Menschheit die Erde zugrunde gerichtet hat, und wo es ebenfalls wieder Raum für Helden und Abenteuer gibt, sei es ein terraformter Mars oder ein Planet eines anderen Sterns. Das ist natürlich keine Lösung. Sollen wir etwa noch einen Planeten zugrunde richten? Aber diese Option haben wir nicht: Es ist mehr als ungewiss, ob Terraforming funktioniert - wenn ein Planet lebensfeindlich ist, dann hat das seine Gründe, die sich wahrscheinlich mit keiner Technologie abänder lassen - und interstellare Reisen scheinen jenseits des technisch Realisierbaren zu liegen. Es führt kein Weg herum um die Erkenntnis, die längst zu einem beliebten Motto der Klima- und Umweltschutzbewegung geworden ist: Es gibt keinen Planeten B!

 

Dabei könnte die Science Fiction die Lösung der Nachhaltigkeitskrise zu ihrem Thema machen. Denn Ideen zur Lösung unserer Probleme gibt es viele, nur werden sie bislang noch viel zu wenig in spannender, unterhaltsamer Literatur präsentiert, sondern schlummern in mehr oder weniger trockenen Sachbüchern und wissenschaftlichen Arbeiten, die kaum jemand liest. Wo bleiben sie also, die positiven und zugleich realistischen Zukunftsvisionen? Es gibt sie, wenn auch noch zu wenige.

 

Als ein Beispiel kann der Roman Das Ministerium für die Zukunft von Kim Stanley Robinson (2021) gelten, dessen Protagonistin eine UN-Klimaschutzbehörde leitet, die für die Umsetzung der internationalen Klimaschutzvereinbarungen zuständig ist. Sie stößt zunächst auf allerlei Widerstände, doch am Ende, so viel sei verraten, ist ihre Mission erfolgreich. Schon 2010 erschien die Anthologie Shine, die optimistische Nahzukunfts-Stories enthält, von denen einige von der Lösung aktueller Probleme handeln. Auch einige Werke von Bruce Sterling, einem der Hauptprotagonisten der Cyberpunk-Bewegung der 1980er, weisen in diese Richtung. Das Magazin Solarpunk versteht sich als eine Plattform für solche Science Fiction. Und Robinson hat schon in den 1990er Jahren einen Gegenentwurf zum entfesselten Kapitalismus in seiner Mars-Trilogie vorgelegt, wenn auch im Rahmen einer Planet-B-Geschichte, die auf einem terraformten Roten Planeten spielt.

 

Denn Erzählstoff bietet die Auseinandersetzung um eine nachhaltige Lebens- und Wirtschaftsweise mehr als genug! Umweltaktivisten und Whistleblower erleben Abenteuer und haben sich mit Gegnern wie profitgierigen Konzernen, korrupten Beamten und politischen Widersachern auseinanderzusetzen. Weitere Gegenspieler könnten Ökoterroristen sein, die für die richtigen Ziele mit den falschen Mitteln kämpfen, und damit der guten Sache schaden. Des weiteren kann eine spannende Kriminalgeschichte oder ein romantisches Liebesdrama in einer Welt spielen, die sich deutlich erkennbar in die richtige Richtung bewegt, können die Protagonisten ein Vorbild in Sachen nachhaltiger, verantwortungsbewusster Lebensführung sein. All das lässt sich in vielfältigster Weise miteinander kombinieren.

 

Es kommt hierbei darauf an, nicht nur zu beschreiben, wie eine nachhaltige, freie und gerechte Zukunft aussehen kann, sondern spannend zu erzählen. Ich habe beschlossen, dies zu meiner Lebensaufgabe zu machen. Derzeit sammle ich Ideen für solche Stories, von denen die ersten bereits beginnen, Gestalt anzunehmen. Das ist sicher nicht einfach, aber die oben genannten Beispiele zeigen, dass das machbar ist und wie solche Geschichten aussehen können.

 

Weblink

 

Solarpunk Magazine

 

Literatur

 

Jetse de Vries (Hg.) (2010): Shine. An Antholoy of Near-Future Optimistic Science Fiction. Oxford: Solaris.

Kim Stanley Robinson (1993): Red Mars. New York: Random House.

Kim Stanley Robinson (1994): Green Mars. New York: Random House.

Kim Stanley Robinsin (1996): Blue Mars. New York: Random House.

Kim Stanley Robinson (2021): Das Ministerium für die Zukunft. München: Heyne.

Peter Seyferth (2014): Wo bleibt das Positive? In S. Mamczack, S. Pierling, W. Jescke (Hg.): Das Science Fiction Jahr 2014. München: Heyne.

 

(Dieses Post ist übernommen aus meinem Blog.)

 

 


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#2 Christian Hornstein

Christian Hornstein

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Geschrieben 28 August 2023 - 18:36

Dein Beitrag passt wunderbar zu mancher Diskussion hier. Nicht wenige wünschen sich weniger Dystopie und mehr inspirierende Zukunftentwürfe. Ich denke auch, dass Dystopie allein uns nicht weiter bringt und mittlerweile auch nicht mehr besonders originell ist. Die Herausforderung dabei ist, den Finger in die richtige Wunde zu legen, zugleich Ansätze zu veranschaulichen, wie sie heilen könnte, und das Ganze noch unterhaltsam zu vermitteln.



#3 WeepingElf

WeepingElf

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Geschrieben 28 August 2023 - 20:12

Genau! Beschreiben ist einfach, erzählen ist schwieriger. Ein Problem herausstellen ist einfach, eine Lösung vorstellen ist schwieriger. Darum werden ohne Ende Probleme beschrieben, und kaum von Lösungen erzählt. Aber die ständigen Beschreibungen von Problemen hängen den Leuten zum Hals raus, deswegen kaufen sie lieber Romantic Fantasy oder Kochbücher. Und deshalb denke ich, dass spannende Erzählungen von Lösungen mehr Leute erreichen als nüchterne Beschreibungen von Problemen, und mehr bewirken können. Und darum nehme ich diese Herausforderung an!


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#4 Dyrnberg

Dyrnberg

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Geschrieben 28 August 2023 - 20:31

Ich finde es wunderbar, was Du Dir vorgenommen hast. Darf ich dennoch etwas Wasser in den Wein gießen? Eine spannende Utopie zu erzählen, die noch dazu etwas Positives in der Gegenwart bewirkt, weil sie Lösungen für drückende Probleme beschreibt, erscheint mir nahezu unmöglich. Wie auch "andersherum" nicht jede Dystopie bei der "bloßen" Problembeschreibung bleibt.

 

Ich bringe ein drastisches Beispiel aus anderem Kontext: In "Früchte des Zorns" erzählt (!!!!) John Steinbeck wunderbar eindrücklich und furchtbar detailliert soziale Ungerechtigkeiten in der Lebensmittelproduktion im Schatten raffgieriger Turbokapitalisten. Also könnte man sagen: Probleme, Probleme, Probleme. Nichts als Probleme. Aber: Das Buch lässt einen wütend zurück. So wütend, dass die Leser damals die Augen geöffnet bekamen. Und manche von ihnen aktiv wurden. Und sich Politiker mit diesem Buch beschäftigten mussten. In short: Auch "reine Problembeschreibungen" können, wenn sie gut gemacht sind, "aktivieren". Vielleicht sogar eher als Utopien, die in der Gegenwart ja stets im Verdacht stehen, ein Paradies zu versprechen, das nicht existiert.

 

"Trotzdem": Weitermachen! ; )



#5 Helge

Helge

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Geschrieben 28 August 2023 - 20:54

Ehrlich gesagt habe ich hier ein Verständnisproblem: Einerseits taucht im Titel das hochgradig propagandistisch vergiftete Wort "Nachhaltigkeit" auf, das ich schon als ein Synonym für Dystopie empfinde, andererseits soll es um positive Zukunftsentwürfe gehen. Ja, was denn nun?



#6 WeepingElf

WeepingElf

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Geschrieben 28 August 2023 - 21:33

@Dyrnberg: Danke! Ich bin mir sehr bewusst, dass das kein leichter Spaziergang wird.

 

@Helge: Was ist für Dich an der Nachhaltigkeit dystopisch? Zwar wird mit diesem Wort viel Missbrauch betrieben, aber das entwertet das Wort doch nicht. Genauso wenig wie die DDR das Wort "Demokratie" nicht entwertet hat.


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#7 lapismont

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Geschrieben 29 August 2023 - 05:38

Dystopie ist für mich eher das Gegenteil von Nachhaltigkeit, außer man meint, alles wird nachhaltig zerstört.


Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#8 Kim

Kim

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Geschrieben 29 August 2023 - 09:28

Ich habe bisher in jeder meiner Dystopien solche Themen (Klimawandel, Ernährung ...) angesprochen und auch die Lösungen dazu (vertical farming, vegane Lebensweise, green cities ...).

Ich denke schon, dass es dazu einiges gibt. Natürlich muss man auch die Folgen zeigen, bevor man Lösungen demonstriert (die Menschheit denkt eh erst um, wenn es unangenehm wird!).

 

Gerade die Warnungen der Wissenschaftler regen ja zu Ideen an: was früher der kalte Krieg und die Sorge um einen Atomschlag war, ist heute der Klimawandel und dessen Folgen.

Ja, viele "New Earth" Romane handeln davon, dass man den zerstörten Planeten verlässt und einen Planet B findet, aber es gibt auch genug Dystopien, in denen keine Raumfahrt stattfindet und man sich eben um seinen Lebensraum selbst kümmern muss.

 

Auch die digitale Überwachung, wie bei 1984 ist im Grunde ja schon heute vorhanden, nur mehr im Sinne des Kapitalismus' als der Staatspropaganda.

 

Selbst in meinem "Expandier ins Sonnensystem"-Roman geht es um die Ernährung auf der Erde und Folgen des Klimawandels.

 

Sprich: ich finde, dass sehr, sehr viele SF Schreiber genau das zu ihrem Thema machen: Warnen und Lösungen bieten. Natürlich muss man die klassischen Space Soaps und MilitarySF davon separieren. Aber ein Mangel an Klima-Dystopien gibt es eher nicht.


Bearbeitet von Kim, 29 August 2023 - 09:31.

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#9 WeepingElf

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Geschrieben 29 August 2023 - 11:05

Klima-Dystopien gibt es nach meiner Einschätzung mehr als Geschichten, in denen die Menschheit dieses und andere Probleme bewältigt, und es sind die letzteren Geschichten, an denen es meiner Einschätzung nach mangelt - zumindest sind mir nicht viele bekannt, wobei ich aber hinzufügen muss, dass ich nur einen winzigen Ausschnitt dessen kenne, was insgesamt so publiziert wird. Insofern klopfe ich hier vielleicht an eine offene Tür.


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#10 J. A. Hagen

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Geschrieben 29 August 2023 - 12:01

Umweltaktivisten und Whistleblower erleben Abenteuer und haben sich mit Gegnern wie profitgierigen Konzernen, korrupten Beamten und politischen Widersachern auseinanderzusetzen. Weitere Gegenspieler könnten Ökoterroristen sein, die für die richtigen Ziele mit den falschen Mitteln kämpfen, und damit der guten Sache schaden.

 

 

Damit habe ich Bauchschmerzen. Zwar verwende ich ähnliche (Feind-)Bilder auch in meinen Geschichten, aber diese setzen sich nicht mit realen Problemen auseinander. Für komplexe (Kilma-)Probleme gibt es keine einfachen Lösungen, und ich fände es falsch, dies in Erzählungen zu suggerieren.
Politisch ist das in meinen Augen knifflig, weil es um Umweltschutz einerseits und um wirtschaftliche Interessen andererseits geht. Hier gilt es, einen Mittelweg zu finden und zu überlegen, wie sich die Kosten halbwegs gerecht verteilen lassen.
Selbst eine fiktionale Erzählung, die sich mit einem realen Problem befasst, sollte verschiedene Sichtweisen zulassen und abbilden.

Mir ist das schon bei "Avatar" aufgestoßen: gute Indigene, die im Einklang mit der Natur leben, gegen einen profitgierigen Konzern und dessen gehorsame Militärhandlanger. Es wäre in dem Zusammenhang interessant gewesen, die Sterblichkeitsrate bei einem Stammesvolks mit der einer postindustriellen Gesellschaft gegenüberzustellen.

 

Oder: "Okay, wir beuten die Ressourcen unter dem Baum der Indigenen nicht aus, aber dafür fehlt auf der Erde in zwanzigtausend Haushalten der Strom. Wie entscheidest du dich?"


  • (Buch) gerade am lesen:Samantha Shannon: The Priory of the Orange Tree
  • (Buch) als nächstes geplant:Batgirl Vol. 2: Knightfall descends
  • • (Buch) Neuerwerbung: Mark Waid/Chris Samnee: Black Widow
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#11 WeepingElf

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Geschrieben 29 August 2023 - 12:09

Mir hat Avatar auch nicht so recht gefallen, aus den von Dir genannten Gründen. Das ist im Grunde genommen nur ein aufgemotzter Indianerfilm, mit den üblichen Klischees (gute Indianer vs. böse Goldgräber). Ich verstehe auch Deine Bedenken gegen einfache Lösungen für komplexe Probleme, und bin mir bewusst, dass es sehr schwierig ist, eine solche komplexe Problematik in einem fiktionalen Text angemessen und gut lesbar darzustellen. Kim Stanley Robinson bekommt das in Das Ministerium für die Zukunft auch nur einigermaßen hin, das Buch hat Längen und enthält Fakten-Einschübe, die den Lesefluss stören und dem geneigten Leser wahrscheinlich ohnehin schon bekannt sind. Vielleicht ist das, was ich vorhabe, auch keine wirklich sinnvolle Art, die Sache anzugehen, aber ich will es wenigstens versuchen.


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#12 J. A. Hagen

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Geschrieben 29 August 2023 - 13:28

Ich verstehe auch Deine Bedenken gegen einfache Lösungen für komplexe Probleme, und bin mir bewusst, dass es sehr schwierig ist, eine solche komplexe Problematik in einem fiktionalen Text angemessen und gut lesbar darzustellen.

Das geht in meinen Augen; man muss nur auf Schwarzweißmalerei verzichten und die Motivation z. B. von Konzernen differenziert darstellen. Auch Manager oder Geschäftsführer, egal welchen Geschlechts, sehen sich mit Anforderungen konfrontiert. Sofern eine umweltgerechtere Produktion die Kosten erhöht, müssen diese über den Produktpreis an die Endverbraucher und Endverbraucher weitergegeben werden. Das kann aber zu verringerter Nachfrage führen und das Unternehmen Geld kosten. Das gleiche entsteht, falls die Kosten nicht umgewälzt werden. Letztlich ist ein Unternehmen dem Selbsterhalt verpflichtet und muss Rücklagen für schlechte Zeiten bilden. Die Verantwortlichen müssen also abwägen, und kaum eine Person wird freiwillig ihre Stelle aufs Spiel setzen, um die Umwelt zu schonen. Sollte es aber gelingen, einen Imagegewinn aus einem umweltfreundlicheren Verhalten zu ziehen, dann kann man das weiter oben schmackhaft machen.

Auch eine Führungskraft kann in innere Konflikte geraten, gerade in denen von dir angedachten Geschichten.

 

Vielleicht ist das, was ich vorhabe, auch keine wirklich sinnvolle Art, die Sache anzugehen, aber ich will es wenigstens versuchen.

Ich drücke Dir die Daumen. Irre Dich auf der Seite des Handelns. Immerhin bist Du bereit, Dir Arbeit zu machen. Viel Glück!


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#13 WeepingElf

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Geschrieben 29 August 2023 - 17:04

Das geht in meinen Augen; man muss nur auf Schwarzweißmalerei verzichten und die Motivation z. B. von Konzernen differenziert darstellen. Auch Manager oder Geschäftsführer, egal welchen Geschlechts, sehen sich mit Anforderungen konfrontiert. Sofern eine umweltgerechtere Produktion die Kosten erhöht, müssen diese über den Produktpreis an die Endverbraucher und Endverbraucher weitergegeben werden. Das kann aber zu verringerter Nachfrage führen und das Unternehmen Geld kosten. Das gleiche entsteht, falls die Kosten nicht umgewälzt werden. Letztlich ist ein Unternehmen dem Selbsterhalt verpflichtet und muss Rücklagen für schlechte Zeiten bilden. Die Verantwortlichen müssen also abwägen, und kaum eine Person wird freiwillig ihre Stelle aufs Spiel setzen, um die Umwelt zu schonen. Sollte es aber gelingen, einen Imagegewinn aus einem umweltfreundlicheren Verhalten zu ziehen, dann kann man das weiter oben schmackhaft machen.

Auch eine Führungskraft kann in innere Konflikte geraten, gerade in denen von dir angedachten Geschichten.

 

Ich drücke Dir die Daumen. Irre Dich auf der Seite des Handelns. Immerhin bist Du bereit, Dir Arbeit zu machen. Viel Glück!

 

Ja, man muss differenzieren. Beispielsweise sind nicht alle Konzerne böse! Die wollen die Welt gar nicht zerstören, die wollen nur Geld verdienen. Und wenn sie die Möglichkeit sehen, mit guten, sozial verträglichen, umwelt- und klimafreundlichen Produkten mehr Geld zu verdienen (zum Beispiel, weil viele ihrer potentiellen Kunden auf solche Dinge Wert legen und dies bei der Kaufentscheidung berücksichtigen), dann produzieren sie eben solche Produkte.

 

Und danke dafür, dass Du mir die Daumen drückst!


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#14 Christian Hornstein

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Geschrieben 30 August 2023 - 10:58

Sprich: ich finde, dass sehr, sehr viele SF Schreiber genau das zu ihrem Thema machen: Warnen und Lösungen bieten. Natürlich muss man die klassischen Space Soaps und MilitarySF davon separieren. Aber ein Mangel an Klima-Dystopien gibt es eher nicht.

 
Ganz ehrlich: Mir ist in Bezug auf den Klimawandel und das Artensterben noch kein SF-Text (oder -Film) begegnet, der das Kunststück hinbekommen hätte, zugleich die entscheidenden Ursachen der Probleme zu zeigen, plausible Lösungsansätze einzuflechten (nicht platt zu bewerben o.ä.) und all dies in eine richtig spannende Geschichte umzusetzen. Wenn Ihr einen kennt: Ich bin ganz Ohr ... äh, Auge.



#15 Christian Hornstein

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Geschrieben 30 August 2023 - 11:08

Das geht in meinen Augen; man muss nur auf Schwarzweißmalerei verzichten und die Motivation z. B. von Konzernen differenziert darstellen. Auch Manager oder Geschäftsführer, egal welchen Geschlechts, sehen sich mit Anforderungen konfrontiert. Sofern eine umweltgerechtere Produktion die Kosten erhöht, müssen diese über den Produktpreis an die Endverbraucher und Endverbraucher weitergegeben werden. Das kann aber zu verringerter Nachfrage führen und das Unternehmen Geld kosten. Das gleiche entsteht, falls die Kosten nicht umgewälzt werden. Letztlich ist ein Unternehmen dem Selbsterhalt verpflichtet und muss Rücklagen für schlechte Zeiten bilden. Die Verantwortlichen müssen also abwägen, und kaum eine Person wird freiwillig ihre Stelle aufs Spiel setzen, um die Umwelt zu schonen. Sollte es aber gelingen, einen Imagegewinn aus einem umweltfreundlicheren Verhalten zu ziehen, dann kann man das weiter oben schmackhaft machen.

Auch eine Führungskraft kann in innere Konflikte geraten, gerade in denen von dir angedachten Geschichten.

 

Ich drücke Dir die Daumen. Irre Dich auf der Seite des Handelns. Immerhin bist Du bereit, Dir Arbeit zu machen. Viel Glück!

 

Ja, wenn die Dinge auf irreführende Weise dargestellt werden, ist das nicht gut. Da muss zuweilen differenziert werden. Aber ich finde es auch wichtig, manche Dinge beim Namen zu nennen, ungeschönt. In Bezug auf den Klimawandel müssen wir z.B. schon feststellen, dass die Bundesregierungen bisher in Deutschland grundsätzlich hinter dem geblieben sind, was aus wissenschaftlicher Sicht notwendig gewesen wäre, selbst nach dem Übereinkommen von Paris, und zwar so sehr, dass das Bundesverfassungsgericht sie zur Nachbesserung verdonnern musste. Dieses Versäumnis ist nicht deshalb geschehen, weil es nicht anders möglich war, sondern weil es Interessenskonflikte gab, die zuungunsten der zukünftigen Generationen gelöst wurden. Das ist moralisch nicht in Ordnung gewesen und ich glaube, das sollte man dann auch so unverblümt sagen.


Bearbeitet von Christian Hornstein, 30 August 2023 - 11:10.


#16 Kim

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Geschrieben 30 August 2023 - 12:00

 
Ganz ehrlich: Mir ist in Bezug auf den Klimawandel und das Artensterben noch kein SF-Text (oder -Film) begegnet, der das Kunststück hinbekommen hätte, zugleich die entscheidenden Ursachen der Probleme zu zeigen, plausible Lösungsansätze einzuflechten (nicht platt zu bewerben o.ä.) und all dies in eine richtig spannende Geschichte umzusetzen. Wenn Ihr einen kennt: Ich bin ganz Ohr ... äh, Auge.

 

Ich habe in meiner Dilogie ein Europa nach dem Klimawandel erschaffen und die sozialen Probleme aufgezählt, aber eben auch die Lösungen, die in Angriff genommen wurden (Vertical farming etc.). Die Story selbst handelt allerdings eher um die soziale Schere und den Frust der Bevölkerung, die populistische Parteien wieder Aufschwung gibt. Also nicht über den Klimawandel selbst.

 

Aber genau das finde ich so spannend, wenn man unterschwellig eine Zukunft erschafft, die solche Dinge ansazweise gelöst hat.

(wäre "Die Verschwörung des Raben" und "Die Rückkehr des Raben", falls du man in den KT schauen möchtest, sind allerdings schon ein paar Jährchen alt).

 

In dem neuen Buch, das im September erscheint, wird auch nebenher besprochen, wie vegane Ernährung einige Probleme gelöst hat, es aber noch Extensivhaltung zur Wiesenpflege gibt, da die Nutztierhaltung schon lange Flora und Faune geprägt hat (ist so mein Themenbereich).

 

Aber es ist kein Sachbuch, bei dem es primär um die Lösungen der Zulunftsprobleme geht, sie werden nur nebenbei erwähnt.

 

P.S. ich habe in dem Buch damals übrigens erwähnt, dass GB aus der EU ausgetreten ist, obwohl es lange vor dem Brexit geschrieben wurde ^^


Bearbeitet von Kim, 30 August 2023 - 12:02.

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#17 Dyrnberg

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Geschrieben 30 August 2023 - 12:17

Ich hab mal vor Jahren einen Aufsatz für einen philosophischen Sammelband geschrieben, der irgendwie zu diesem Thema hier passt. Titel: "Utopia im Garten. Neues utopisches und dystopisches Denken in gegenwärtigen Debatten über Natur, Landwirtschaft und Nahrung."

 

Sollte daran Interesse besteht, kann man mir eine pm mit Mailadresse schicken. Dann sende ich die PDF-Version.



#18 Christian Hornstein

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Geschrieben 02 September 2023 - 14:39

Ich habe in meiner Dilogie ein Europa nach dem Klimawandel erschaffen und die sozialen Probleme aufgezählt, aber eben auch die Lösungen, die in Angriff genommen wurden (Vertical farming etc.). Die Story selbst handelt allerdings eher um die soziale Schere und den Frust der Bevölkerung, die populistische Parteien wieder Aufschwung gibt. Also nicht über den Klimawandel selbst.

 

Aber genau das finde ich so spannend, wenn man unterschwellig eine Zukunft erschafft, die solche Dinge ansazweise gelöst hat.

(wäre "Die Verschwörung des Raben" und "Die Rückkehr des Raben", falls du man in den KT schauen möchtest, sind allerdings schon ein paar Jährchen alt).

 

In dem neuen Buch, das im September erscheint, wird auch nebenher besprochen, wie vegane Ernährung einige Probleme gelöst hat, es aber noch Extensivhaltung zur Wiesenpflege gibt, da die Nutztierhaltung schon lange Flora und Faune geprägt hat (ist so mein Themenbereich).

 

Aber es ist kein Sachbuch, bei dem es primär um die Lösungen der Zulunftsprobleme geht, sie werden nur nebenbei erwähnt.

 

P.S. ich habe in dem Buch damals übrigens erwähnt, dass GB aus der EU ausgetreten ist, obwohl es lange vor dem Brexit geschrieben wurde ^^

 
Ich habe ja schon geahnt, dass nun jemand sein Werk erwähnt. :)

 

Wenn ich Deinen Post und den Prolog von Die Verschwörung des Raben richtig verstehe, dann handelt es sich um eine CliFi, die nach den dramatischen Veränderungen des Klimawandels ihren Ausgang nimmt. Millionenstädte wie San Francisco sind in den Fluten versunken, große Wüsten wie die Sahara haben sich über Ländergrenzen ungebremst ausgedehnt, die USA führen Bürgerkrieg, ...

Was ich meine ist jedoch ein Werk mit einem Szenario, das die globale Erwärmung unter 2°C gehalten und/oder es sogar rechtzeitig zurück unter 1,5 geschafft hat, wobei auch die drohenden sozialen und politischen Verwerfungen abgemildert oder gar vermieden wurden. Das ist ja jetzt die Herausforderung. Alles andere wird eher ein zusammenkehren der Scherben, auch wenn das natürlich nicht zwingend das Ende der Menschheit bedeutet.

Es ist völlig ok wenn die Lösungen nicht im Vordergrund stehen. Für eine spannende Geschichte brauchen andere Dinge den Fokus. ;)


Bearbeitet von Christian Hornstein, 03 September 2023 - 07:53.


#19 Fermentarius

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Geschrieben 02 September 2023 - 18:53

Christian,

ein Roman braucht einen Konflikt, am besten einen richtig dramatischen Konflikt. Vermiedene Katastrophen, fehlende soziale Verwerfungen oder nicht stattgefundene Kriege lassen sich schlecht in einem Roman verwerten. Wenn es der Welt beispielsweise gelingt, die globale Erwärmung unter 1,5 °C zu halten, ändert sich wenig gegenüber der Gegenwart. Wir sind in diesem Jahr schließlich bereits über 1,3 °C. Jeder zentrale Konflikt eines Romans würde sich dann vor dem Hintergrund eines unveränderten Klimas abspielen. Klima wäre dann einfach kein Thema. Denk einfach mal an den Rhein: Da leben heute mehr als 60 Fischarten. Noch vor vierzig bis fünfzig Jahren war er beinahe tot. Das ist eine fantastische Verbesserung, aber sie wäre kein Thema für einen dramatischen Roman.

Dystopien lassen sich einfach besser verkaufen. Auch Kim Stanley Robinsons Roman "Das Ministerium der Zukunft" fängt mit einer Katastrophe an, und setzt auf wirklich drastische und illegale Maßnahmen für die Vermeidung weiterer Katastrophen. Außerdem ist der Roman mehr ein Lehrstück als ein Roman. Wäre der Autor nicht so bekannt, hätte der Roman sicher Schwierigkeiten gehabt, sich am Markt durchzusetzen.

 

Viele Grüße

 

Thomas



#20 Christian Hornstein

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Geschrieben 03 September 2023 - 08:57

Christian,

ein Roman braucht einen Konflikt, am besten einen richtig dramatischen Konflikt. Vermiedene Katastrophen, fehlende soziale Verwerfungen oder nicht stattgefundene Kriege lassen sich schlecht in einem Roman verwerten. Wenn es der Welt beispielsweise gelingt, die globale Erwärmung unter 1,5 °C zu halten, ändert sich wenig gegenüber der Gegenwart. Wir sind in diesem Jahr schließlich bereits über 1,3 °C. Jeder zentrale Konflikt eines Romans würde sich dann vor dem Hintergrund eines unveränderten Klimas abspielen. Klima wäre dann einfach kein Thema. Denk einfach mal an den Rhein: Da leben heute mehr als 60 Fischarten. Noch vor vierzig bis fünfzig Jahren war er beinahe tot. Das ist eine fantastische Verbesserung, aber sie wäre kein Thema für einen dramatischen Roman.

Dystopien lassen sich einfach besser verkaufen. Auch Kim Stanley Robinsons Roman "Das Ministerium der Zukunft" fängt mit einer Katastrophe an, und setzt auf wirklich drastische und illegale Maßnahmen für die Vermeidung weiterer Katastrophen. Außerdem ist der Roman mehr ein Lehrstück als ein Roman. Wäre der Autor nicht so bekannt, hätte der Roman sicher Schwierigkeiten gehabt, sich am Markt durchzusetzen.

 

Viele Grüße

 

Thomas

 
Na ja, ich stimme Dir zu, dass wir beim Erzählen von Geschichten ohne Konflikte schwerlich auskommen, soll das Ganze spannend werden, auch wenn ich mal ketzerisch (in Bezug auf den Mainstream der Schreibschulen) ergänzen würde, dass Spannung auch ohne Konflikte möglich ist.

 

Allerdings kann ich Dir in einem anderen Punkt nicht zustimmen. In einer Welt, in der wir die globale Erwärmung unter 2°C gehalten und/oder sie sogar rechtzeitig zurück unter 1,5 gebracht haben, wird sich durchaus gegenüber der Gegenwart einiges geändert haben und sei es auch nur die vollkommen andere Art zu wirtschaften. Selbst wenn das Klima im Vergleich zu heute unverändert wäre, hätten wir es nicht mit einer Selbstverständlichkeit zu tun, sondern mit einem Umstand, der durch drastische Veränderungen in der Art, wie Menschen leben, errungen worden wäre. Das sollte sich dann auch in der Mentalität der Menschen und in der Gestalt der Gesellschaften zeigen. Klima wäre durchaus an vielen Stellen ein Thema, wenn auch oft eher indirekt und implizit. Wir brauchen in einer Geschichte keine Katastrophen um Klimaschutz zum Thema zu machen, auch wenn ich nahe Zukünfte ohne Katastrophen momentan für unwahrscheinlich halte aufgrund des unzureichenden Wandels in den Gesellschaften.

 

Eine solche Geschichte bezöge ihre Dramatik nicht aus Klimakatastrophen, so wie ihr Inhalt nicht um wissenschaftliche Erörterungen kreisen würde, was er ohnehin nicht sollte. Es wäre völlig ausreichend, wenn es z.B. ein spannender Krimi wäre, dessen Rahmenbedingungen jedoch durch eine ganz andere Gesellschaft gebildet würden als die heutige, so dass sich für uns Menschen des Jahres 2023 ungewöhnliche kriminologische Szenarien böten, die uns wiederum fortwährend mit den Veränderungen konfrontieren würden, die den Klimakollaps verhindert haben.

 

In Bezug auf Kim Stanley Robinsons Roman Das Ministerium der Zukunft stimme ich Dir zu. Er macht es uns stellenweise schwer, weil er sehr didaktisch ist und einen schwachen Spannungsbogen hat. Ich finde es gut, dass er als Initiatoren der wirklich drastischen illegalen Maßnahmen ehrenwerte Leute gewählt hat, weil es das moralische Dilemma unterstreicht, dem sich schon heute Menschen wie Mitglieder der LG gegenüber sehen. Dieser Punkt ist auch ein zentrales Thema in einer Story, die im nächsten Exodus erscheinen wird. Manche Maßnahmen im Roman zeigen in die richtige Richtung wie der Carboncoin oder eine Stärkung demokratischer Strukturen mit mehr Teilhabe an den politischen Entscheidungen. Andere sehe ich eher kritisch wie manches Geoengineering. Wie öfter in Kim Stanley Robinsons Romanen bleiben die Figuren wie ich finde wenig nahbar. Besonders gut gelungen finde ich das erste Kapitel, weil es uns anschaulich und fühlbar damit konfrontiert, was die uns erwartende Erwärmung bedeuten kann.


Bearbeitet von Christian Hornstein, 03 September 2023 - 10:06.


#21 Fermentarius

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Geschrieben 03 September 2023 - 17:06

 
Allerdings kann ich Dir in einem anderen Punkt nicht zustimmen. In einer Welt, in der wir die globale Erwärmung unter 2°C gehalten und/oder sie sogar rechtzeitig zurück unter 1,5 gebracht haben, wird sich durchaus gegenüber der Gegenwart einiges geändert haben und sei es auch nur die vollkommen andere Art zu wirtschaften. Selbst wenn das Klima im Vergleich zu heute unverändert wäre, hätten wir es nicht mit einer Selbstverständlichkeit zu tun, sondern mit einem Umstand, der durch drastische Veränderungen in der Art, wie Menschen leben, errungen worden wäre. Das sollte sich dann auch in der Mentalität der Menschen und in der Gestalt der Gesellschaften zeigen. Klima wäre durchaus an vielen Stellen ein Thema, wenn auch oft eher indirekt und implizit. Wir brauchen in einer Geschichte keine Katastrophen um Klimaschutz zum Thema zu machen, auch wenn ich nahe Zukünfte ohne Katastrophen momentan für unwahrscheinlich halte aufgrund des unzureichenden Wandels in den Gesellschaften.

Hallo Christian,

 

es ist durchaus ein Punkt, dass die drastische Veränderung der Lebensweise allein ein spannendes Thema wäre, auch wenn sie ohne Klimakatastrophen abgeht. Meine Erfahrung spricht allerdings dagegen. Ich habe noch die Zeit erlebt, als dass Benzin bleihaltig war, Katalysatoren gerade erst erfunden waren, Kohlekraftwerke weder Staubfilter noch SOx-Abscheider hatten.

Der Düngereinsatz in der Landwirtschaft war nicht begrenzt, ein Eutrophierung von Gewässern war ein ständiges Problem. Im Ruhrgebiet konnte man in den sechziger Jahren sein Auto keine zwei Tage im Freien stehen lassen, sonst wurde es grau, ganz gleich, welche Farbe es vorher hatte.

 

In der DDR war Braunkohle der universelle Brennstoff für Öfen, Heizungen und Kraftwerke - mit teilweise schlimmen Folgen. Mir sagte 1991 ein Professor, den ich in Leipzig besucht habe: "Schnee ist nur weiß, wenn er frisch gefallen ist. Danach wird er grau, und wenn er taut, ist er schwarz."

Mediziner sehen noch heute die Folgen.

https://www.lungenae...ke-in-leipzig/

 

Schweinefleisch war mit Hormonen durchsetzt, weil die Tiere dann kurz vor der Schlachtung Wasser einlagerten. Schweineschnitzel wurden in der Pfanne klein und hart.

 

Das alles ist verschwunden, ohne dass die Menschen den Wandel in ihrem täglichen Leben bemerkt hätten. Die Gesellschaft und damit die Lebensweise der Deutschen hat sich grundlegend geändert, und die meisten Menschen haben es nicht einmal bemerkt.

 

Mit der globalen Erwärmung kann es ähnlich laufen - im besten Fall, wohlgemerkt.

 

Viele Grüße

 

Thomas



#22 WeepingElf

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Geschrieben 03 September 2023 - 18:15

Natürlich braucht ein Roman einen dramatischen Konflikt. Den kann man aus der politischen Kontroverse um die Klimakrise ziehen - Leute, die die Krise leugnen, oder sie herunterzuspielen versuchen, weil sie ihre politischen und wirtschaftlichen Interessen tangiert, gibt es ja zuhauf! Das muss gar kein Erzschurke à la Blofeld oder Sauron sein, das können "ganz normale" korrupte Politiker oder geld- und machtgierige Wirtschaftsbosse sein. Oder Leute setzen sich mit den falschen Mitteln (Terrorismus) für die richtige Sache ein (siehe die Debatte um die "Letzte Generation", die ich nicht als Terroristen ansehe, an denen sich aber abzuzeichnen beginnt, wie Menschen aus der Wut auf unzureichendes Handeln von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu radikalen Aktionsformen greifen). Eine weitere Möglichkeit wäre, eine Welt, in der die Wende in Gang gekommen oder gar schon vollzogen ist, als Hintergrund für einen "beliebigen" dramatischen Konflikt zu verwenden (etwa einen Kriminalfall oder, da wir ja hier in einem Science-Fiction-Forum sind, eine Auseinandersetzung über den Erstkontakt mit einer außerirdischen Intelligenz) indem man eben schildert, wie anders die Welt ist, in der die Akteure leben.

 

Aber ich setze in meinen Schreibprojekten auf die erstere Variante, derzeit jedenfalls - also die Auseinandersetzung um die Wende zur Nachhaltigkeit einschließlich der Frage, wie weit man dafür gehen darf. Für Geschichten, die vor dem Hintergrund der Nach-Wende-Gesellschaft spielen, habe ich auch schon die ersten Ideen, das kommt aber später.


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#23 Christian Hornstein

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Geschrieben 04 September 2023 - 10:53

Aber ich setze in meinen Schreibprojekten auf die erstere Variante, derzeit jedenfalls - also die Auseinandersetzung um die Wende zur Nachhaltigkeit einschließlich der Frage, wie weit man dafür gehen darf. Für Geschichten, die vor dem Hintergrund der Nach-Wende-Gesellschaft spielen, habe ich auch schon die ersten Ideen, das kommt aber später.

 
Das dürfte momentan auch die interessantere Frage sein.



#24 Christian Hornstein

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Geschrieben 04 September 2023 - 11:04

Hallo Christian,

 

es ist durchaus ein Punkt, dass die drastische Veränderung der Lebensweise allein ein spannendes Thema wäre, auch wenn sie ohne Klimakatastrophen abgeht. Meine Erfahrung spricht allerdings dagegen. Ich habe noch die Zeit erlebt, als dass Benzin bleihaltig war, Katalysatoren gerade erst erfunden waren, Kohlekraftwerke weder Staubfilter noch SOx-Abscheider hatten.

Der Düngereinsatz in der Landwirtschaft war nicht begrenzt, ein Eutrophierung von Gewässern war ein ständiges Problem. Im Ruhrgebiet konnte man in den sechziger Jahren sein Auto keine zwei Tage im Freien stehen lassen, sonst wurde es grau, ganz gleich, welche Farbe es vorher hatte.

 

In der DDR war Braunkohle der universelle Brennstoff für Öfen, Heizungen und Kraftwerke - mit teilweise schlimmen Folgen. Mir sagte 1991 ein Professor, den ich in Leipzig besucht habe: "Schnee ist nur weiß, wenn er frisch gefallen ist. Danach wird er grau, und wenn er taut, ist er schwarz."

Mediziner sehen noch heute die Folgen.

https://www.lungenae...ke-in-leipzig/

 

Schweinefleisch war mit Hormonen durchsetzt, weil die Tiere dann kurz vor der Schlachtung Wasser einlagerten. Schweineschnitzel wurden in der Pfanne klein und hart.

 

Das alles ist verschwunden, ohne dass die Menschen den Wandel in ihrem täglichen Leben bemerkt hätten. Die Gesellschaft und damit die Lebensweise der Deutschen hat sich grundlegend geändert, und die meisten Menschen haben es nicht einmal bemerkt.

 

Mit der globalen Erwärmung kann es ähnlich laufen - im besten Fall, wohlgemerkt.

 

Viele Grüße

 

Thomas

 
Ich habe diese Zeit auch noch erlebt. Das, worum es jetzt geht, ist jedoch etwas ganz anderes. Damals gab es keinen Systemwechsel. Die Grundfesten unserer Art zu wirtschaften, die letztlich auf Ausbeutung hinaus läuft, wurden nicht verändert. Mittlerweile steht jedoch der gesamte Planet auf dem Spiel. Wir können der Wurzel des Übels nicht mehr ausweichen, erst recht nicht auf den Mars. Der Klimawandel und sämtliche ökologischen Probleme wie Artensterben, Vergiftung von Böden, Aufbrauchen von Grundwasser sind letztlich eine Folge davon, etwas zu nutzen, ohne Verwertbares zurück zu geben, so dass kein Kreislauf aufrecht erhalten werden kann. Wenn man noch tiefer geht, stellt sich heraus, dass unsere Neigung zur gewalttätigen Lösung von Konflikten z.B. durch Krieg, ebenfalls dieser Mentalität entspringt. Wenn unsere Gesellschaft (und die gesamte Welt müsste eigentlich mitziehen, sonst klappt es nicht) diese Prämisse ändern würde, hätten wir einen ganz anderen und viel grundsätzlicheren Wandel.



#25 WeepingElf

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Geschrieben 04 September 2023 - 12:09

Ganz genau. Wir müssen weg von einer Wirtschaft, die nicht erneuerbare Ressourcen ausbeutet und nicht verwertbare Abfälle produziert (ein extremes Beispiel dafür ist übrigens die oft als "Klimaretter" gefeierte Kernenergie), und hin zu einer Kreislaufwirtschaft, in der alles, was genutzt wird, auch wieder verwendet wird, so dass in der Summe nichts verbraucht wird und keine Abfälle entstehen. Was in der Natur schon seit Millionen Jahren ganz gut funktioniert (sonst gäbe es schon längst kein Leben auf der Erde mehr). Abfall ist Rohstoff - mehr noch, Abfälle sind die besten Rohstoffe! Zum Beispiel enthält selbst das rostigste Stück Alteisen mehr Reineisen als die besten Erze, und muss nicht erst mit hohem Kostenaufwand und ebenfalls hoher Umweltbelastung aus der Erde gegraben werden. Und was für Metalle, wo das schon im großen Stil gemacht wird, gilt, gilt für alle anderen Rohstoffe auch. Zwar muss vieles davon aufwendig bearbeitet werden, um die Wertstoffe in der erwünschten Qualität und Reinheit zu gewinnen, das gilt aber auch für primäre Rohstoffe. Im Übrigen ist auch das derzeit im Übermaß freigesetzte CO2 ein wertvoller Rohstoff. Denn daraus lässt sich Kohlenstoff gewinnen, das vielseitigste Element des ganzen Periodensystems, das sich dementsprechend vielseitig verwenden lässt.


Bearbeitet von WeepingElf, 04 September 2023 - 12:10.

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#26 Helge

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Geschrieben 04 September 2023 - 14:16

Die Kernenergie ist sehr weitgehend eine Kreislaufwirtschaft, zumindest wenn man es richtig anstellt. Mit schnellen Reaktoren können Kernbrennstoffe sehr weit ausgenutzt werden, bis nur noch Isotope mit überschaubarer Halbwertzeit übrigbleiben und mit Schnellen Brütern können dabei sogar wieder höherwertige Brennstoffe erbrütet werden. Zum Glück finden solche Entwicklungen ja auf der Welt statt; in Russland, China und Indien läuft solche Technik bereits. Es gilt mal wieder der Spruch, dass die Zukunft schon stattfindet, nur nicht überall gleichmäßig. Deutschland ist raus.



#27 J. A. Hagen

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Geschrieben 04 September 2023 - 14:40

Das muss gar kein Erzschurke à la Blofeld oder Sauron sein, das können "ganz normale" korrupte Politiker oder geld- und machtgierige Wirtschaftsbosse sein.

 

Die "Schurken" können ganz normale Verbraucher sein, die hartnäckig am bisherigen Lebensstil festhalten wollen und lieber die Boten enthaupten, die unbequeme Nachrichten bringen.

Klimaretten ja, aber es darf mich nichts kosten.


  • (Buch) gerade am lesen:Samantha Shannon: The Priory of the Orange Tree
  • (Buch) als nächstes geplant:Batgirl Vol. 2: Knightfall descends
  • • (Buch) Neuerwerbung: Mark Waid/Chris Samnee: Black Widow
  • • (Film) gerade gesehen: Deadpool/Wolverine

#28 WeepingElf

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Geschrieben 04 September 2023 - 16:02

Die Kernenergie ist sehr weitgehend eine Kreislaufwirtschaft, zumindest wenn man es richtig anstellt. Mit schnellen Reaktoren können Kernbrennstoffe sehr weit ausgenutzt werden, bis nur noch Isotope mit überschaubarer Halbwertzeit übrigbleiben und mit Schnellen Brütern können dabei sogar wieder höherwertige Brennstoffe erbrütet werden. Zum Glück finden solche Entwicklungen ja auf der Welt statt; in Russland, China und Indien läuft solche Technik bereits. Es gilt mal wieder der Spruch, dass die Zukunft schon stattfindet, nur nicht überall gleichmäßig. Deutschland ist raus.

 

Nein, es ist keine Kreislaufwirtschaft - der Ausdruck "Brennstoffzyklus" ist eine glatte Lüge, ein Unwort von gleicher Güte wie "Schwangerschaftsunterbrechung" oder "Weltraumspaziergang". Am Ende erhält man immer radioaktive Abfälle, mit denen niemand etwas anfangen kann und die das Giftigste und Umweltschädlichste sind, was Menschen je produziert haben. Es wird nur mehr davon aus dem Uranerz herausgeholt, als ohne die Brütertechnologie. Also noch mehr Atommüll statt weniger, zumal auch die ganzen Chemikalien, die dabei eingesetzt werden, radioaktiv belastet und werden und die Menge radioaktiven Abfalls, von dem noch niemand weiß, wohin damit, noch vergrößern. Und die Länder, in denen das "zum Glück", wie Du sagst, gemacht wird, machen das, um Plutonium für Atombomben zu produzieren, und nur deswegen, denn ökonomisch ergibt das überhaupt keinen Sinn. Das ist viel zu teuer! Deshalb darf diese Technologie gar nicht weiter verbreitet werden, weil dann auch Regimes Atomwaffen produzieren können, denen man zutrauen kann, sie einzusetzen oder auf dem "freien Markt" zu verhökern - oder willst Du, dass am Ende Terroristen Zugang zu Atomwaffen bekommen?


Bearbeitet von WeepingElf, 04 September 2023 - 16:09.

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#29 Helge

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Geschrieben 04 September 2023 - 20:33

Ja, perfekt in sich geschlossene Kreisläufe gibt es nicht in der realen Welt und kann es auch gar nicht geben, weil das ein Perpetuum Mobile wäre. Es gibt immer ein Vorher und Nachher und eine Veränderung; das ist so in diesem Universum.

Und kein einziges jener Länder mit solch fortgeschrittener Atomtechnologie hat die dafür gebraucht, um Atomwaffen herzustellen; die hatten alle schon vorher welche. Was die Wirtschaftlichkeit angeht, ist eine noch desaströsere Misswirtschaft als diejenige, die gerade in Deutschlands Energieversorgung veranstaltet wird, wohl kaum noch vorstellbar.

Da wir hier übrigens in einem SF-Forum sind, wo ein gewisses Interesse an Raumfahrt verbreitet ist: Wie sollte eine Weiterentwicklung der Raumfahrt eigentlich überhaupt möglich sein ohne Nukleartechnologie?



#30 Fermentarius

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Geschrieben 05 September 2023 - 09:16

Ich stimme zu: einen auch nur annähernd perfekten Kreislauf wird es nicht geben. Wenn wir 80 Prozent recyclen, wäre das schon grandios. Und wir können auch nicht auf eine revolutionär andere Gesellschaft warten, um den Klimawandel aufzuhalten. Demokratische Prozesse auszuhebeln, um rigorose Klimagesetze durchzupeitschen, wäre eine gruselige Vorstellung. Man könnte beispielsweise einen Klimanotstand ausrufen, der erst dann aufgehoben wird, wenn sichergestellt ist, dass die weltweiten Temperaturen nicht mehr 1,5 °C steigen, Dann wäre bis ca. 2080 Notstand, und die Regierung hätte diktatorische Vollmachten. Aber Macht korrumpiert bekanntlich, und absolute Macht korrumpiert absolut (Zitat von John Dalberg-Acton, 1. Baron Acton). Wer garantiert also, dass die Regierung mehr als 50 Jahre lang ihre Macht nicht auch für andere Zwecke nutzt?

 

Thema Raumfahrt und Nukleartechnik: Ohne Nukleartechnik, sei es Fusion oder Kernspaltung, werden Reisen zwischen den Planeten extrem zeitaufwändig. Wenn die Menschheit wirklich eine multiplanetare Spezies werden will, wird sie die Nukleartechnik nutzen müssen.





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