Hallo Yvonne, ich liebe deine gnadenlos positive Einstellung. Du schaffst doch immer noch einen Twist zum Guten. Ich sehe zu oft vordergründig nur das Schlechte.
Das Ende des DSFP?
#91
Geschrieben 04 November 2023 - 09:12
#92
Geschrieben 04 November 2023 - 09:23
Nochmal zum Offtopic: Ich habe die drei Personen, die für dieses Unterforum als Moderation eingetragen sind, heute angemailt und auf diesen Thread aufmerksam gemacht.
Insgesamt ist es definitiv mein Ziel, dass überall aktive Moderation da ist und einige aus dem bereits bestehenden Team haben netterweise auch schon Unterstützung zugesagt.
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#93
Geschrieben 04 November 2023 - 13:17
Moderatoreneingriff
3 Postings mit Ad-Hominem-Angriffen, bzw. Zitaten solcher wurden entsprechend der Forenregeln entfernt. Als Moderator dieses Forums bitte ich um sachliche Beiträge und darum, Interna intern zu belassen.
Martin Stricker
Mitglied im Science-Fiction-Club Deutschland e. V. (SFCD)
Listen mit deutschsprachiger Science-Fiction
Science-Fiction-Rezensionen
#94
Geschrieben 04 November 2023 - 15:59
Im Ausgangspost stehen unfassbare und durch nichts belegbare Anschuldigungen, die doch auch Ad-Hominem erfolgten oder irre ich hier? Wieso dieses messen mit zweierlei Maß?
Kannst Du derartige Fragen nicht direkt an den entscheidenden Mod stellen? Eure Vereins-internen Streitereien handelt bitte intern aus.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Moderator im Unterforum Fantasyguide
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Saramee
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#95
Geschrieben 04 November 2023 - 16:12
Hallo Amtranik,
du schreibst "Im Ausgangspost stehen unfassbare und durch nichts belegbare Anschuldigungen, die doch auch Ad-Hominem erfolgten oder irre ich hier? Wieso dieses messen mit zweierlei Maß?"
Du weißt sehr genau, dass meine Aussagen der Wahrheit entsprechen und für jeden belegbar sind, der Einsicht in das DSFP-Forum hat. Zudem habe ich mich mit Namensnennungen und Angaben zu einzelnen Personen stets zurück gehalten (also eben nicht Ad-Hominem).
Bearbeitet von rostig, 04 November 2023 - 16:13.
#96
Geschrieben 04 November 2023 - 16:28
Moderatoreneingriff
Ich habe einen Post von Amtranik entfernt. Diese Interna müssen auf anderen Wege geklärt werden, nicht durch eine Auseinandersetzung im Forum.
Außerdem war die Aussage des jetzt gelöschten Posts über den Eingangspost dieses Threads falsch.
#97
Geschrieben 04 November 2023 - 16:48
Überrascht aber "Danke", Franz.
#98
Geschrieben 05 November 2023 - 11:56
Habe die Diskussion im Faden nun insgesamt gelesen. Als Außenstehender erlaube ich mir diese Anmerkung:
Jedes Kunstwerk hat einen Urheber. Die Interessen des Urhebers sind m.E. bislang hier noch kaum gewürdigt worden:
Preisvergaben in Musik, Malerei, Filmwerke und Literatur setzen „Bewertung“ eines Kunstwerks voraus. „Bewertung“ und „Preisvergabe“ durch eine Jury sollten m.E. als obersten Selbstanspruch der Jury die
-Autonomie, Würde und Kunstfreiheit des Künstlers respektieren,
-eine solche gewährleistet durch die Anerkennung, ja gar das Erwarten einer von den möglichen Forderungen aus Zeitgeist, Politik, Ideologie und Religion unabhängigen Kunstform.
Die vollumfängliche uneingeschränkte Kunstfreiheit des Künstlers beruht mithin auf seiner eigenen Würde und Autonomie = beide Normen sind historisch erkämpft gegen Herrschaftsformen von Religion im Prozess der Aufklärung und Säkularisation.
Auf die heutige Zeit übertragen: jeder Künstler benötigt eine freie Gesellschaft, die ihn so akzeptiert wie er ist.
Demzufolge erwartet der Künstler in einer offenen, demokratischen Gemeinschaft eine Jury, die frei ist: die also ihrerseits vollständig unbeeinflusst von Zeitgeist, Politik, Ideologie und Religion das Kunstwerk bewertet.
Von Zeitgeist, Politik, Ideologie und Religion nicht befreite Jurys bedeuten den Tod der Individualität des autonomen freien Künstlers.
Besonders der Verstoß gegen einen Zeitgeist, gegen eine Herrschaftsform war historisch stets ein wundervoller Impetus für Neues in der gesamten Weite der Welt der Kunst.
Wunsch eines Außenstehenden an den DSFP:
Entpolitisierung des ganzen Konvoluts,
Konzentration auf literarisches Niveau.
In welcher operativen Form auch immer.
"Kritiker sind blutrünstige Leute, die es nicht bis zum Henker gebracht haben." (George Bernard Shaw)
Anmerkung zur heutigen Epoche des Internets:
"Die Depeschen, die die Stafetten ihm zutrugen, ließen seinen Schnupfen zum Schüttelfrost werden" (Victor, Schriften 3, 146)
Mitglied im PAN-Netzwerk:
https://wir-erschaff...stopher-sprung/
#99
Geschrieben 06 November 2023 - 16:21
Die Kunstfreiheit ultimativ zu respektieren, würde letzten Endes bedeuten, dass alle Werke gleich gut bewertet werden müssen, weil sie aus Sicht des jeweiligen Künstlers natürlich das beste sind, was sie oder er je erschaffen haben - ja ich weiß, das ist eine Zuspitzung.
Konzentration auf "literarisches Niveau" ist meiner persönlichen Einschätzung nach nicht das, was der Großteil des Publikums von einem SF-Preis erwartet. Einen Roman auf allerhöchstem literarischen Niveau finde ich persönlich oft ziemlich schwer lesbar. Aber vielleicht sollte man dazu mal eine Umfrage machen? Hier haben wir doch hauptsächlich einzelne Stimmen, die dies oder jenes vom Preis wünschen. Keiner kann von sich behaupten, repräsentativ für alle zu sprechen, weder ich noch mein Vorredner, aber alle haben mehr oder weniger valide Argumente.
Es gibt doch eine Umfragefunktion im Forum. Was spricht dagegen, sich ein paar Fragen und Antwortoptionen zu überlegen und dann mal ein Stimmungsbild einzuholen? Was man draus macht, steht ja noch auf einem anderen Blatt.
Bearbeitet von Uwe Post, 06 November 2023 - 16:32.
#100
Geschrieben 06 November 2023 - 17:32
...
Demzufolge erwartet der Künstler in einer offenen, demokratischen Gemeinschaft eine Jury, die frei ist: die also ihrerseits vollständig unbeeinflusst von Zeitgeist, Politik, Ideologie und Religion das Kunstwerk bewertet.
Von Zeitgeist, Politik, Ideologie und Religion nicht befreite Jurys bedeuten den Tod der Individualität des autonomen freien Künstlers.
Besonders der Verstoß gegen einen Zeitgeist, gegen eine Herrschaftsform war historisch stets ein wundervoller Impetus für Neues in der gesamten Weite der Welt der Kunst.
Wunsch eines Außenstehenden an den DSFP:
Entpolitisierung des ganzen Konvoluts,
Konzentration auf literarisches Niveau.
...
Die Jury besteht aus Menschen. Wie sollen die sich denn von "Zeitgeist, Politik, Ideologie und Religion" befreien?
Was ist überhaupt der aktuelle "Zeitgeist"? Was man als den aktuellen "Zeitgeist" ansieht, ist doch auch eine individuelle Sache, die von "Politik, Ideologie und Religion" abhängt, dazu braucht man sich nur die gegensätzlichen Demonstrationen heutzutage anschauen.
Ja, Grenzüberschreitung und Widerstand gegen die "Herrschenden" sind Elemente, die bei Literatur und Kunst allgemein eine große Rolle spielen/spielten. Aber da der aktuelle "Zeitgeist" nicht allgemeingültig festgelegt ist, können völlig unterschiedliche Werke einen "Verstoß gegen einen Zeitgeist" für sich reklamieren.
Für mich sind Aussagen wie "in diesem Werk wird der Zeitgeist auf die Schippe genommen" in fast allen Fällen Platitüden, für die man drei Euro ins Phrasenschwein spenden sollte.
#101
Geschrieben 06 November 2023 - 17:53
Bearbeitet von Ming der Grausame, 06 November 2023 - 17:57.
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#102
Geschrieben 06 November 2023 - 18:00
Und wer auch noch Interna nach außen durchsticht, tut es nicht, weil er damit der Literatur etwas Gutes tun will, sondern weil er damit Privatinteressen verfolgt, die sonst nicht durchzusetzen wären. Meiner bescheidenen Meinung nach sollte man so was niemals goutieren. Interna sind Interna und haben gefälligst auch intern zu bleiben. Als ehemaliger Spin-Doctor lasse ich zumindest da keine Entschuldigung gelten...
Privatinteressen gibt es meinerseits nicht. Ich wüsste zumindest nicht welche. Mir ging es darum, dass der SFCD ein DFSP-Komitee braucht, das diesen Namen verdient um Schaden sowohl vom Preis als auch vom Club abzuwenden. Da war das öffentlich machen interner Vorgänge ein allerletzter Ausweg, da ich keinen anderen Weg mehr sah, die aktuellen Missstände intern zu beheben.
Bearbeitet von rostig, 06 November 2023 - 18:01.
#103
Geschrieben 07 November 2023 - 06:46
Wie auch immer die Jury ihren Preis ausrichtet, es sollte bekannt gemacht werden.
Bearbeitet von lapismont, 07 November 2023 - 06:46.
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#104
Geschrieben 07 November 2023 - 08:28
Wie auch immer die Jury ihren Preis ausrichtet, es sollte bekannt gemacht werden.
So ganz verstehe ich nicht, was du meinst.
Einige grundsätzliche Informationen dazu stehen in der Geschäftsordnung (z.B. wie wir von den Nominierungen zum Endergebnis kommen),
einige weitere Punkte habe ich beim BuCon mündlich erklärt.
Aber wie oben erwähnt: Wir diskutieren das Thema "Transparenz" gerade intern.
#105
Geschrieben 07 November 2023 - 08:36
Die Jury besteht aus Menschen. Wie sollen die sich denn von "Zeitgeist, Politik, Ideologie und Religion" befreien?
Natürlich kann man von den Juroren kein Übermenschentum verlangen, aber zumindest ein ehrliches Bemühen sollte schon erkennbar sein. Und das absolute Mindestmaß, das man erwarten kann und muss, ist, dass niemand ganz im Gegenteil verlangt, Zeitgeist, Politik, Ideologie oder Religion zum Maßstab zu machen.
@Denisovan: Danke für Deinen Beitrag. Es gab Zeiten, in denen diese Einstellung als selbstverständliche zivilisatorische Errungenschaft galt. Heute gehört schon wieder Mut dazu, so etwas zu schreiben.
#106
Geschrieben 07 November 2023 - 08:38
So ganz verstehe ich nicht, was du meinst.
Einige grundsätzliche Informationen dazu stehen in der Geschäftsordnung (z.B. wie wir von den Nominierungen zum Endergebnis kommen),
einige weitere Punkte habe ich beim BuCon mündlich erklärt.
Aber wie oben erwähnt: Wir diskutieren das Thema "Transparenz" gerade intern.
Ich meinte, wenn die Jury beschließen sollte, einige der hier im Thread diskutierten Ideen für Kriterien zu berücksichtigen.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#107
Geschrieben 07 November 2023 - 10:38
Ich möchte noch einmal mein Kernanliegen betonen: Das DSFP-Forum sollte für jedes SFCD-Mitglied einsehbar werden. Es kann doch nicht sein, dass unser Preis in einem geheimen Konklave wie bei der Pabstwahl ausgehandelt wird und wir nur das Endergebnis zu sehen bekommen. Ein öffentliches DSFP-Forum hätte viele Vorteile:
- mehr Verständnis für den Arbeitsaufwand
- Einsicht in die von den Jurymitgliedern angelegten Kriterien
- Verminderung von persönlichen Angriffen (das zeigt schon der Vergleich beim Einsatz der Moderatoren zwischen diesem öffentlichen Thread und dem geschlossenen Forum)
- die Möglichkeit, für die aktuelle DFSP-Diskussion relevante Vorschläge hier im öffentlichen Bereich zu posten
- überhaupt die Möglichkeit der Anteilnahme für alle SFCDler/innen
#108
Geschrieben 07 November 2023 - 10:46
Ich möchte noch einmal mein Kernanliegen betonen: Das DSFP-Forum sollte für jedes SFCD-Mitglied einsehbar werden. Es kann doch nicht sein, dass unser Preis in einem geheimen Konklave wie bei der Pabstwahl ausgehandelt wird und wir nur das Endergebnis zu sehen bekommen. Ein öffentliches DSFP-Forum hätte viele Vorteile:
- mehr Verständnis für den Arbeitsaufwand
- Einsicht in die von den Jurymitgliedern angelegten Kriterien
- Verminderung von persönlichen Angriffen (das zeigt schon der Vergleich beim Einsatz der Moderatoren zwischen diesem öffentlichen Thread und dem geschlossenen Forum)
- die Möglichkeit, für die aktuelle DFSP-Diskussion relevante Vorschläge hier im öffentlichen Bereich zu posten
- überhaupt die Möglichkeit der Anteilnahme für alle SFCDler/innen
Aktuell gibt es aber kein Forum, das nur für SFCD Mitglieder sichtbar ist, oder? Die Unterforen wie dieses ist ja für alle erreichbar.
http://defms.blogspo...blick-2023.html
#109
Geschrieben 07 November 2023 - 10:58
Könnte man doch einrichten, oder?
#110
Geschrieben 07 November 2023 - 11:34
Ich möchte noch einmal mein Kernanliegen betonen: Das DSFP-Forum sollte für jedes SFCD-Mitglied einsehbar werden. Es kann doch nicht sein, dass unser Preis in einem geheimen Konklave wie bei der Pabstwahl ausgehandelt wird und wir nur das Endergebnis zu sehen bekommen. Ein öffentliches DSFP-Forum hätte viele Vorteile:
- mehr Verständnis für den Arbeitsaufwand
- Einsicht in die von den Jurymitgliedern angelegten Kriterien
- Verminderung von persönlichen Angriffen (das zeigt schon der Vergleich beim Einsatz der Moderatoren zwischen diesem öffentlichen Thread und dem geschlossenen Forum)
- die Möglichkeit, für die aktuelle DFSP-Diskussion relevante Vorschläge hier im öffentlichen Bereich zu posten
- überhaupt die Möglichkeit der Anteilnahme für alle SFCDler/innen
Ich halte gar nichts davon, die gesamten internen Komitee Diskussionen öffentlich zu machen.
Wir reden hier übrigens nicht über wenige Tage oder wenige Wochen, wie vielleicht bei anderen Jurypreisen..
Wir diskutieren ständig, immer, das ganze Jahr.
Wir brauchen dafür einen "Safe Space", wo auch klar gesagt werden kann, dass einem ein Text nicht gefallen hat, ohne dass sich jemand beleidigt fühlt.
(Ja, ich weiß, "Safe Space" mag wie Ironie klingen, ist und bleibt aber natürlich das Ziel.)
Nur ein Beispiel: Mein aktueller Stand ist, dass ich 130 Kurzgeschichten aus dem Jahrgang 2023 bisher gelesen habe. Bis es in die Nominierungsphase irgendwann im nächsten Jahr geht, kommt noch einmal eine ähnliche Zahl hinzu. Zu jeder Geschichte gibt es dann eine mehr oder wenige lange grobe Einschätzung, ob bei der betreffenden Geschichte eine "Nominierungsgefahr" besteht. Hier geht es darum, einen Großteil der Geschichten auszusondern. Dies heißt übrigens überhaupt nicht, dass diese Geschichten alle "Schrott" sind, es reicht IMHO einfach nicht für eine Nominierung. Ich diskutiere diese Einschätzungen auch gerne mit Komiteemitgliedern, die die Geschichte auch gelesen haben.
Ich möchte sie aber nicht alle in einem großen Forum mit den entsprechenden Autor*innen diskutieren.
Wer mit uns so intensiv diskutieren möchte, darf gerne ins Komitee kommen.
#111
Geschrieben 07 November 2023 - 11:38
Hallo zusammen,
zunächst einmal: rein technisch kann man das einrichten. Ich glaube sogar, dass es möglich ist, zwei Gruppen zu haben:
- eine aktive Gruppe, die posten und Threads erstellen kann
- eine passive Gruppe, die lediglich Einblick hat und nicht selbst posten kann
Es gibt haufenweise Vor- und Nachteile, zu denen ich gleich kommen möchte.
Da die Idee interessant ist und ich glaube, diese Idee aufgrund mehrere Dinge gut beurteilen zu können, melde ich mich nun zu Wort.
Transparenz:
Ich bin Yvonne (Tunnat), 45 Jahre alt und war bis vor Kurzem zwei Jahre lang Jury-Mitglied. Das war auch immer öffentlich bekannt, ich habe teilweise ja auch Kontakte zu Verlagen hergestellt usw..
Ein paar Zahlen: Für den Preis gelesen habe ich in meiner aktiven Zeit dort (einiges hätte ich auch so aus Interesse gelesen, aber ich habe aufgrund meiner Komitee-Mitgliedschaft deutlich mehr außerhalb meiner Komfortzone gelesen):
Romane aus 2021: 33
Kurzgeschichten aus 2021: 319
Romane aus 2022: 35
Kurzgeschichten aus 2022: 357
Romane aus 2023: 14
Kurzgeschichten aus 2023 (bis zu meinem Austritt, seither sind einige dazu gekommen): 91
Ich möchte betonen, dass es mehrere Komitee-Mitglieder gibt, die deutlich mehr Romane gelesen haben und zumindest in 2023 auch einige, die mehr Kurzgeschichten gelesen haben. (Ich plaudere hoffentlich nicht zu viel intern, wenn ich zugebe, dass das 2021 und 2022 eher schwierig war, mich bei den Kurzgeschichten zu überholen).
Ihr seht auch meine Posting-Anzahl, die ist zum allergrößten Teil im DSFP-Forum zustande gekommen und eher weniger hier im öffentlichen Teil. Außerdem bin ich seit einigen Monaten Globalmoderator und versuche, die verwaisten Foren mit anwesenden Moderatoren zu besetzen, sowie technisch im Hintergrund zu unterstützen.
Nun könnt ihr meine Antwort besser einordnen.
Ein offen einsehbares Forum des DSFP hat aus meiner Sicht folgende Vorteile:
Wie von Roland bereits erwähnt, würde man sich dort vermutlich jederzeit bewusst sein, dass man eine wichtige Gruppe des SFCD präsentiert und sich entsprechend verhalten. Außerdem könnten SFCD Mitglieder mitlesen und bekämen ggf. Lust, sich ebenfalls aktiv einzubringen. Da es nie ganz einfach ist, neue Leute für das Komitee zu gewinnen, wäre das ein Vorteil. Man wüsste auch (zumindest als SFCD Mitglied), welche Kriterien es gibt und wie die unterschiedlichen Meinungen zustande kommen.
Man könnte einordnen, wie die Ergebnisse zustande kommen.
Ich vermute übrigens, dass selbst die schärfsten Kritikgebenden hier hier positiv überrascht wären, aber das nur am Rande. Da steckt schon eine Menge Arbeit dahinter und die Leute machen sich viele Gedanken.
Nachteile gibt es auch:
Es ist wesentlich schwieriger, Rezensionen so zu verfassen, dass man auch aushält, dass die Autor:innen ggf. mitlesen (von denen ja nicht wenige SFCD Mitglied sind). Auch seitens der Autor:innen ist das Feedback vielleicht manchmal nicht ganz leicht auszuhalten, selbst wenn die Komitee-Mitglieder sich um Sachlichkeit und Neutralität bemühen.
Und das kann ich beurteilen, denn ich habe im Jahr 2022 und 2023 mehrere SF-Kurzgeschichten veröffentlicht, die im Komitee während meiner Anwesenheit besprochen wurden.
Und wenn ich das mal wirklich sehr offen sagen darf (und ich hoffe, ihr behandelt meine Offenheit mit Respekt): Das ist nicht einfach! Meine eigene Meinung zu meinen Werken und die Meinung von einzelnen Komitee-Mitgliedern ist ja nicht identisch. Man kann einiges gegen meine Texte sagen und das wird auch getan, in einem Komitee, in dem es um einen Preis geht, deutlich offener als in öffentlichen Rezensionen. Mal hier mal da muss man dann vor dem Einschlafen schon mal ein paar Minuten länger wachliegen, wenn so ein Feedback gepostet wird.
Klar, es gab auch sehr angenehme Rezensionen (eine meiner Kurzgeschichten landete immerhin auf Platz 2), aber selbst das zu lesen ist irgendwie schräg.
Es hat in der Vergangenheit andere Autor:innen im Komitee gegeben und es wurde sehr unterschiedlich "verkraftet", wie Werke da besprochen werden. Selbst ein komplett sachliches "ist für mich nicht nominierungswürdig" wurde da ja nicht immer total easy weggesteckt (und ich kann das sogar nachvollziehen!).
Wenn man das Forum öffnet, hat man gleich wirklich viel mehr Autor:innen, die Einsicht haben, zumindest sofern sie im SFCD Mitglied sind und auch Lust haben, sich hier einen Account einzurichten (denn ohne ginge das nicht, es sei denn man öffnet das Forum ganz, wie dieses hier).
Wenn ich auch mal sehr ehrlich sein darf: Zu vielen Werken hätte ich dann aber sehr ungern etwas gesagt und eher so getan, als hätte ich es gar nicht gelesen.
Ich glaube, es wäre sehr hemmend, wenn man das Forum öffnen würde, und sei es nur für den SFCD. Transparenz hat nicht nur gute Seiten.
Plus, viele Leute würden sich ggf. unbegründet Hoffnungen machen. Stellt euch vor, Person X veröffentlich Januar die Hammer-Kurzgeschichte. Das ganze Komitee findet sie toll. Das ganze Jahr über keine Konkurrenz. Dann erscheinen im Dezember rasch noch acht richtig gute Kurzgeschichten und die Januar-Story von Person X wird nicht mal nominiert. Das wäre schon enttäuschend und nicht alle würden das sehr gut wegstecken.
Es gibt ja auch gern mal knappe Entscheidungen. Dann gibt es vielleicht ein Mitglied, dass deutlich weniger Punkte gibt als die anderen und zack, hat man den ersten Platz knapp verfehlt. Würde man das vergessen können? Aufrichtig? Ich vermute, eine große Anzahl von uns SF-Schaffenden wäre dem Mitglied dann vielleicht doch böse, selbst wenn die Argumentation sachlich und absolut nachvollziehbar war.
Nochmal Ehrlichkeit: In einem so offenen Forum hätte ich vermutlich nie im Komitee mitgemacht. Ich verstehe deinen Gedankengang, Roland, und ich bin sicher, für dich wäre das auch kein Problem. Nur möchte ich davor warnen, so viel Transparenz zu verlangen.
Es steckt eine Menge Arbeit in der Komitee-Arbeit und die Leute machen das alle ehrenamtlich und mit viel Enthusiasmus. Belohnungen gibt es eher selten, öffentliche Anerkennung auch nicht so richtig. ;-) Eher oft viel Kritik oder Ideen Außenstehender, was man besser machen könnte (und da ist sicher oft was dran, nur manchmal nicht ganz einfach umzusetzen).
Ich sehe, Franz hat inzwischen auch geantwortet und sich wesentlich kürzer gefasst als ich. Was soll's, das war mir einfach wichtig, hier ein bisschen auszuholen.
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#112
Geschrieben 07 November 2023 - 11:41
Hallo Franz,
du brauchst deine Einschätzungen mit niemanden zu diskutieren, du solltest sie nur offen legen. Einen Text nicht gut zu finden beleidigt niemanden. Einen Autor des Geschriebenen wegen zu beleidigen würde in einem offenen Forum wahrscheinlich nicht (mehr) vorkommen.
#113
Geschrieben 07 November 2023 - 11:47
Hallo Yvonne,
danke für deine ausführliche Darstellung. In einem nicht-öffentlichen Forum würde ich nicht wieder mitarbeiten. Dazu fehlt mir das Vertrauen in die Durchsetzungsfähigkeit der Moderatoren und in die "Humanitas" aller Mitglieder.
Bearbeitet von rostig, 07 November 2023 - 11:47.
#114
Geschrieben 07 November 2023 - 11:49
Was Yvonne sagt: Wenn man jede Phase der Diskussion offenlegt, dann holt man sich automatisch Schelte ins Haus. Es gibt immer jemanden, dem etwas nicht passt, der sich und seine / ihre Geschichte missverstanden sieht.
Vielleicht:
Liste eins: (diese KG / Romane sind erschienen / auf dem Radar der Jury)
Liste zwei: (daraus wurden die für eine evtl Nominierung ausgewählt / Longlist)
Liste drei: (daraus wurden diese dann tatsächlich nominiert / Shortlist)
Liste vier: Gewinner und Reihenfolge
Das ist spannend und zeigt zugleich die Arbeit der Jury.
Wer dann wem wie viele Punkte gegeben hat, wäre mir egal.
Der Transparenz wäre m.E. damit ausreichend Genüge getan.
† In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen : 'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.
#115
Geschrieben 07 November 2023 - 12:47
Hallo zusammen,
zunächst einmal: rein technisch kann man das einrichten. Ich glaube sogar, dass es möglich ist, zwei Gruppen zu haben:
- eine aktive Gruppe, die posten und Threads erstellen kann
- eine passive Gruppe, die lediglich Einblick hat und nicht selbst posten kann
Es gibt haufenweise Vor- und Nachteile, zu denen ich gleich kommen möchte.
Da die Idee interessant ist und ich glaube, diese Idee aufgrund mehrere Dinge gut beurteilen zu können, melde ich mich nun zu Wort.
Transparenz:
Ich bin Yvonne (Tunnat), 45 Jahre alt und war bis vor Kurzem zwei Jahre lang Jury-Mitglied. Das war auch immer öffentlich bekannt, ich habe teilweise ja auch Kontakte zu Verlagen hergestellt usw..
Ein paar Zahlen: Für den Preis gelesen habe ich in meiner aktiven Zeit dort (einiges hätte ich auch so aus Interesse gelesen, aber ich habe aufgrund meiner Komitee-Mitgliedschaft deutlich mehr außerhalb meiner Komfortzone gelesen):
Romane aus 2021: 33
Kurzgeschichten aus 2021: 319
Romane aus 2022: 35
Kurzgeschichten aus 2022: 357
Romane aus 2023: 14
Kurzgeschichten aus 2023 (bis zu meinem Austritt, seither sind einige dazu gekommen): 91
Ich möchte betonen, dass es mehrere Komitee-Mitglieder gibt, die deutlich mehr Romane gelesen haben und zumindest in 2023 auch einige, die mehr Kurzgeschichten gelesen haben. (Ich plaudere hoffentlich nicht zu viel intern, wenn ich zugebe, dass das 2021 und 2022 eher schwierig war, mich bei den Kurzgeschichten zu überholen).
Ihr seht auch meine Posting-Anzahl, die ist zum allergrößten Teil im DSFP-Forum zustande gekommen und eher weniger hier im öffentlichen Teil. Außerdem bin ich seit einigen Monaten Globalmoderator und versuche, die verwaisten Foren mit anwesenden Moderatoren zu besetzen, sowie technisch im Hintergrund zu unterstützen.
Nun könnt ihr meine Antwort besser einordnen.
Ein offen einsehbares Forum des DSFP hat aus meiner Sicht folgende Vorteile:
Wie von Roland bereits erwähnt, würde man sich dort vermutlich jederzeit bewusst sein, dass man eine wichtige Gruppe des SFCD präsentiert und sich entsprechend verhalten. Außerdem könnten SFCD Mitglieder mitlesen und bekämen ggf. Lust, sich ebenfalls aktiv einzubringen. Da es nie ganz einfach ist, neue Leute für das Komitee zu gewinnen, wäre das ein Vorteil. Man wüsste auch (zumindest als SFCD Mitglied), welche Kriterien es gibt und wie die unterschiedlichen Meinungen zustande kommen.
Man könnte einordnen, wie die Ergebnisse zustande kommen.
Ich vermute übrigens, dass selbst die schärfsten Kritikgebenden hier hier positiv überrascht wären, aber das nur am Rande. Da steckt schon eine Menge Arbeit dahinter und die Leute machen sich viele Gedanken.
Nachteile gibt es auch:
Es ist wesentlich schwieriger, Rezensionen so zu verfassen, dass man auch aushält, dass die Autor:innen ggf. mitlesen (von denen ja nicht wenige SFCD Mitglied sind). Auch seitens der Autor:innen ist das Feedback vielleicht manchmal nicht ganz leicht auszuhalten, selbst wenn die Komitee-Mitglieder sich um Sachlichkeit und Neutralität bemühen.
Und das kann ich beurteilen, denn ich habe im Jahr 2022 und 2023 mehrere SF-Kurzgeschichten veröffentlicht, die im Komitee während meiner Anwesenheit besprochen wurden.
Und wenn ich das mal wirklich sehr offen sagen darf (und ich hoffe, ihr behandelt meine Offenheit mit Respekt): Das ist nicht einfach! Meine eigene Meinung zu meinen Werken und die Meinung von einzelnen Komitee-Mitgliedern ist ja nicht identisch. Man kann einiges gegen meine Texte sagen und das wird auch getan, in einem Komitee, in dem es um einen Preis geht, deutlich offener als in öffentlichen Rezensionen. Mal hier mal da muss man dann vor dem Einschlafen schon mal ein paar Minuten länger wachliegen, wenn so ein Feedback gepostet wird.
Klar, es gab auch sehr angenehme Rezensionen (eine meiner Kurzgeschichten landete immerhin auf Platz 2), aber selbst das zu lesen ist irgendwie schräg.
Es hat in der Vergangenheit andere Autor:innen im Komitee gegeben und es wurde sehr unterschiedlich "verkraftet", wie Werke da besprochen werden. Selbst ein komplett sachliches "ist für mich nicht nominierungswürdig" wurde da ja nicht immer total easy weggesteckt (und ich kann das sogar nachvollziehen!).
Wenn man das Forum öffnet, hat man gleich wirklich viel mehr Autor:innen, die Einsicht haben, zumindest sofern sie im SFCD Mitglied sind und auch Lust haben, sich hier einen Account einzurichten (denn ohne ginge das nicht, es sei denn man öffnet das Forum ganz, wie dieses hier).
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Ich glaube, es wäre sehr hemmend, wenn man das Forum öffnen würde, und sei es nur für den SFCD. Transparenz hat nicht nur gute Seiten.
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Es gibt ja auch gern mal knappe Entscheidungen. Dann gibt es vielleicht ein Mitglied, dass deutlich weniger Punkte gibt als die anderen und zack, hat man den ersten Platz knapp verfehlt. Würde man das vergessen können? Aufrichtig? Ich vermute, eine große Anzahl von uns SF-Schaffenden wäre dem Mitglied dann vielleicht doch böse, selbst wenn die Argumentation sachlich und absolut nachvollziehbar war.
Nochmal Ehrlichkeit: In einem so offenen Forum hätte ich vermutlich nie im Komitee mitgemacht. Ich verstehe deinen Gedankengang, Roland, und ich bin sicher, für dich wäre das auch kein Problem. Nur möchte ich davor warnen, so viel Transparenz zu verlangen.
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Ich sehe, Franz hat inzwischen auch geantwortet und sich wesentlich kürzer gefasst als ich. Was soll's, das war mir einfach wichtig, hier ein bisschen auszuholen.
Das hast du sehr toll zusammengefasst und ich finde auch nachvollziehbar. Ich persönlich kann verstehen dass das Komitee den ganzen Ablauf mit Diskussionen etc. nicht veröffentlichen will.
Aber eine Anmerkung aus Außenstehender und damit wiederhole ich das, was lapismont immer sagt. Es kommen die Nominierungslisten und da sind einige Werke, die aus dem Nichts auftauchen und die in der Szene, respektive hier, nicht mal erwähnt wurden.
Bei solch positiven Kandidaten wäre es natürlich schön, auch im offenen Forum positives Feedback zu lesen. Das alleine würde doch einiges transparenter machen. Und es muss ja nicht mal so offen sein, liebe Yvonne, wie du es hier machst, indem du sogar deine Top Kurzgeschichten des jeweiligen Jahrgangs mit Begründung veröffentlichst.
Man könnte also positive Leseerfahrung ruhig offen im Forum posten und die Detailsdiskussion intern belassen (was jetzt generell nichts mit rostigs Anliegen zu tun hat).
Bearbeitet von Mammut, 07 November 2023 - 16:32.
http://defms.blogspo...blick-2023.html
#116
Geschrieben 07 November 2023 - 15:35
Einen Text nicht gut zu finden beleidigt niemanden.
Bei allem Respekt: Aber das ist schlicht naiv. Schon der englische Dichter Joseph Addison sagte in der Frühzeit der Aufklärung: „Man sollte stets erwägen, dass eine Beleidigung nicht nach dem Maßstab dessen, der sie zufügt, beurteilt werden darf, sondern nach der Empfindung dessen, der sie empfängt.“ Und meiner bescheidenen Meinung nach sind Menschen aus noch so nichtigen Gründen beleidigt. Wenn Menschen nämlich keine Argumente mehr vorbringen können, können sie gewöhnlich immer noch ausreichend beleidigend sein. Das ist einfach die Causa Humana. Daher wiederhole ich nochmals: Transparenz ist kein Selbstzweck. Kein Mensch möchte ein Gläserner Mensch sein – warum verlangst du es also von den Juroren? Was bezweckst du wirklich mit dieser Forderung? Und beleidige nicht meinen Intellekt, indem du rotzfrech behauptest, keine Eigeninteressen zu haben. Jeder Mensch hat zu jeder Zeit eine Unzahl an Eigeninteressen. Auch das ist die Causa Humana...
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#117
Geschrieben 07 November 2023 - 15:42
Nur so ein Gefühl: Wenn man den Diskussions- und Aushandlungsprozess eines Preises vollständig transparent macht, tut sich niemand mehr die Arbeit an.
Das wäre ja dann selbst schon preiswürdig, dieser diplomatische Tango auf rohen Eiern, der alles möglichst rational und objektiv erklären, daber aber auch niemanden in seinen Gefühlen verletzen soll.
Gibt es irgendwo auf der Welt einen Preis, der das so handhabt? Handhaben kann? Ich kenne keinen und vermute, dass es in solch einer Transparenz-Situation eher zu sehr, sehr, sehr wenig Diskussion kommt und die "echte" Entscheidungsfindung sich ins innere Exil der Einzelperson zurückzieht.
Eventuell gilt: Die Entscheidungsfindung eines künstlerischen Preises ist wie Würste und Gesetze: Beim Machen ist man lieber nicht dabei.
#118
Geschrieben 07 November 2023 - 15:47
Das hast du sehr toll zusammengefasst und ich finde auch nachvollziehbar. Ich persönlich kann verstehen dass das Komitee den ganzen Ablauf mit Diskussionen etc. veröffentlichen will.
Aber eine Anmerkung aus Außenstehender und damit wiederhole ich das, was lapismont immer sagt. Es kommen die Nominierungslisten und da sind einige Werke, die aus dem Nichts auftauchen und die in der Szene, respektive hier, nicht mal erwähnt wurden.
Bei solch positiven Kandidaten wäre es natürlich schön, auch im offenen Forum positives Feedback zu lesen. Das alleine würde doch einiges transparenter machen. Und es muss ja nicht mal so offen sein, liebe Yvonne, wie du es hier machst, indem du sogar deine Top Kurzgeschichten des jeweiligen Jahrgangs mit Begründung veröffentlichst.
Man könnte also positive Leseerfahrung ruhig offen im Forum posten und die Detailsdiskussion intern belassen (was jetzt generell nichts mit rostigs Anliegen zu tun hat).
Also ich habe ja z.b. über die Jahre sehr viele mal kürzere, mal längere Rezensionen im ich lese gerade Thread gepostet. Davon waren nicht wenige direkt übernommene Rezensionen aus meiner internen DSFP Arbeit. Ich habe eine ziemlich positive Rezension zum diesjährig zweitplatzierten Roman online gestellt, der vermutlich zu den von dir benannten eher aus dem Nichts kommenden Werken gezählt hat. Es ist also nicht so das da gar nichts gewesen wäre. Bei der Breite der Bewertungen weiß man auch nie wo ein Werk, das man selbst ganz gut findet, am Ende landen wird. Letztlich war es nur eine Stimme aus dem Komitee. Aber da bei mir ja bekannt war und ist, das ich da mitmache, hätte man dort schon mal den ein oder anderen Roman finden können, der eventuell Chancen hat auf der Nominierungsliste zu landen.
Bearbeitet von Amtranik, 07 November 2023 - 15:50.
#119
Geschrieben 07 November 2023 - 16:37
Nur so ein Gefühl: Wenn man den Diskussions- und Aushandlungsprozess eines Preises vollständig transparent macht, tut sich niemand mehr die Arbeit an.
Das wäre ja dann selbst schon preiswürdig, dieser diplomatische Tango auf rohen Eiern, der alles möglichst rational und objektiv erklären, daber aber auch niemanden in seinen Gefühlen verletzen soll.
Gibt es irgendwo auf der Welt einen Preis, der das so handhabt? Handhaben kann? Ich kenne keinen und vermute, dass es in solch einer Transparenz-Situation eher zu sehr, sehr, sehr wenig Diskussion kommt und die "echte" Entscheidungsfindung sich ins innere Exil der Einzelperson zurückzieht.
Ich führte bereits das Beispiel des Ingeborg-Bachmann-Preises mit Vorlesewettbewerb in Klagenfurt an, eines der renommiertesten Literaturpreises des deutschsprachigen Raums, vermutlich auch weltweit in der Spitzenklasse. Dort diskutiert die Jury öffentlich mit Publikum im Studio und Live-Übertragung auf 3sat. Diplomatisch geht es dabei selten zu, da wird schon mal das Florett gegen die Kettensäge getauscht. Man könnte das als "intellektuell hochstehende Streitgespräche auf offener Bühne" bezeichnen.
Aber: Die Juroren sind Vollprofis, extrem renommierte Kritiker, die zum Teil auch davon leben, sich in solchen Streitgesprächen zu profilieren, es gewohnt sind, auszuteilen und (heftig) einzustecken. Die Autoren wissen vorher, dass sie bei der Diskussion ihrer Texte live dabei sind und ihre Reaktion gefilmt wird.
Es ist ein Spektakel für ein sehr spezielles Publikum. Ob man es auf den DSFP übertragen sollte, bezweifle ich.
Was den Vorschlag einer öffentlichen Diskussion via Forum angeht, stellt sich mir die Frage, ob es dann überhaupt noch ein Komitee im heutigen Sinne gäbe, oder ob schlicht fallweise jeder mitdiskutiert, der zu einem Werk etwas zu sagen hat, und am Ende alle Leute mit Login in diesem Forum abstimmen können (so, wie wir es bei den ESFS-Awards gemacht haben). Nicht, dass ich ein solches Verfahren für den DSFP vorschlagen wollte - ich denke nur, das wäre die konsequenteste Ausformung, wenn man die Transparenz des Entscheidungsprozesses als oberstes Ziel setzt. Das würde aber eben auch bedeuten, dass die Stimme von jemandem, der ein Werk kaum oder auch gar nicht kennt, ebenso gewichtet wird wie die von jemandem, der sich mit vielen Werken eines Jahrgangs intensiv auseinandergesetzt hat. In gewisser Weise sehr demokratisch (ist ja bei politischen Wahlen nicht anders), aber für eine Preisvergabe vielleicht nicht optimal und ein radikaler Bruch mit der bisherigen Tradition des DSFP.
Ich persönlich wäre eher für eine evolutionäre Weiterentwicklung mit der wichtigsten "Reform", die Mitglieder des Komitees öffentlich zu machen und sie mit (relevanten Teilen aus dem) Lebenslauf und Stichpunkten zu ihrer jeweiligen Bewertungsmethodik (worauf achten sie jeweils bei der Bewertung) vorzustellen.
www.robertcorvus.net
- • (Buch) gerade am lesen:Die Sinistra
- • (Buch) als nächstes geplant:Dysfunctional
-
• (Buch) Neuerwerbung: Anno Salvatio 423: Das Licht der Ketzer
-
• (Film) gerade gesehen: Alien: Romulus
#120
Geschrieben 07 November 2023 - 16:42
Also ich habe ja z.b. über die Jahre sehr viele mal kürzere, mal längere Rezensionen im ich lese gerade Thread gepostet. Davon waren nicht wenige direkt übernommene Rezensionen aus meiner internen DSFP Arbeit. Ich habe eine ziemlich positive Rezension zum diesjährig zweitplatzierten Roman online gestellt, der vermutlich zu den von dir benannten eher aus dem Nichts kommenden Werken gezählt hat. Es ist also nicht so das da gar nichts gewesen wäre. Bei der Breite der Bewertungen weiß man auch nie wo ein Werk, das man selbst ganz gut findet, am Ende landen wird. Letztlich war es nur eine Stimme aus dem Komitee. Aber da bei mir ja bekannt war und ist, das ich da mitmache, hätte man dort schon mal den ein oder anderen Roman finden können, der eventuell Chancen hat auf der Nominierungsliste zu landen.
Du meintest Interspace One« von Andreas Suchanek?
Für den Roman gibt es nicht einmal einen eigenen Thread im Forum. Das wäre für mich das Minimum an äußerer Wertschätzung.
Ich lese Thread, das ist so ein wenig, da kommt halt alles rein. Für den Zweitplatzierten des DSFP wirkt das ein wenig dünn.
http://defms.blogspo...blick-2023.html
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