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VR-Simulation zur Behandlung von Magersucht

VR Virtual Magersucht

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3 Antworten in diesem Thema

#1 Weltraumschrott

Weltraumschrott

    Cybernaut

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Geschrieben 11 November 2023 - 13:10

Es gibt einen neuen, vielversprechenden Ansatz Magersucht zu behandeln. Bei diesem Ansatz werden die Körper der Patienten gescannt und deren Modell in eine VR-Simulation geladen. Die Patienten sehen "ihren" Körper mit einer VR-Brille. Allerdings ist der Körper dabei normalgewichtig. Hier geht es zum Artikel: https://www.tagessch...brille-100.html

Hier gibt es einen weiteren Artikel mit einem kurzen Video zum Thema: https://www.swr.de/w...rillen-100.html

 

Edit: inhaltliche Ergänzung


Bearbeitet von Weltraumschrott, 11 November 2023 - 13:13.


#2 Jannis

Jannis

    Infonaut

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Geschrieben 11 November 2023 - 15:55

Hier der Link zur Original-Veröffentlichung: https://karger.com/p...hy-Weight-Body 

 

Simone C BehrensJoachim TeschPhiline J.B. SunSebastian StarkeMichael J BlackHannah SchneiderJacopo PruccoliStephan ZipfelKatrin E. Giel; Virtual Reality Exposure to a Healthy Weight Body Is a Promising Adjunct Treatment for Anorexia Nervosa. Psychother Psychosom 20 June 2023; 92 (3): 170–179. https://doi.org/10.1159/000530932


Meistens gut gelaunt, offen für sehr viel und immer für eine angeregte Diskussion zu haben!
  • (Buch) gerade am lesen:Nichts Neues von Gurb von Eduardo Mendoza
  • • (Film) gerade gesehen: Dune: Part Two / Damsel / 3 Body Problem
  • • (Film) als nächstes geplant: Furiosa - A Mad Max Saga

#3 Weltraumschrott

Weltraumschrott

    Cybernaut

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Geschrieben 11 November 2023 - 19:15

Danke für die Verlinkung. Ich habe mir die Ergebnisse angeschaut. Diese Methode ist ein vielversprechender Ansatz, aber, wie die beiden Studien/Studienteile zeigen, eben kein Selbstläufer. Außerdem sind noch viele Fragen offen. Möglicherweise sind Instrutktionen, sich gedanklich mit dem virtuellen Ich so zu befassen, wie es die Patienten im Cluster 1 der Studie 2 gemacht haben, für die Patienten förderlich, um die Angst vor Gewichtszunahme zu verringern. Hoffentlich wird sich eine Folgestudie damit befassen.



#4 Christian Hornstein

Christian Hornstein

    Biblionaut

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Geschrieben 12 November 2023 - 09:49

Ich war vor vielen Jahren speziell auch zu Anwendungen für Essstörungen als beratende Instanz mit einem Unternehmen im Gespräch, das VR-Anwendungen für den psychotherapeutichen Bereich entwickelte (ich bin Applikationsentwickler Multimedia und Psychologischer Psychotherapeut in Verhaltenstherapie). Ich finde es super, dass nun jemand diesen Schritt gegangen ist.

Die Ergebnisse der Studie sind genauso, wie ich es aus der Praxis heraus erwarten würde. Die VR-Anwendung entspricht einem reinen Expositionsparadigma, d.h. ohne nennenswerte begleitende Maßnahmen. Es ist deshalb nicht überraschend, dass sich nur bei rund 56 % der Patientinnen, die überhaupt ein relevantes arousal zeigten, die Erregung reduzierte. Die anderen zeigten wenig, ansteigendes oder auf hohem Niveau verbleibendes arousal. Wie aus der Klinik zu erwarten, hat vor allem diese Gruppe Vermeidungsstrategien und dysfunktionale Bewertungen aufrecht erhalten. Aus der Praxis und der psychotherapeutischen Forschung ist bekannt, dass genau diese Prozesse addressiert werden müssen. Daneben gibt es aber noch viele andere Faktoren, die einen Einfluss haben.

Die VR-Exposition ist in jedem Fall ein praktisches und effektives Werkzeug, das für diese Störungsgruppe sicher noch weiterentwickelt werden wird, denn die bloße Exposition mit der gefürchteten Körperform ist nur ein Anfang und schöpft die Möglichkeiten von VR nicht aus. Es sind darüber hinaus aber neben kognitiver Umstrukturierung und geleiteter Wahrnehmung zur Alteration des Körperschemas noch viele weitere Maßnahmen notwendig um nachhaltig Wirkungen erzielen zu können. Es gibt schließlich viele Patientinnen und Patienten, die durchaus seit Jahren normalgewichtig  (gewissermaßen dauerexponiert) sind und dennoch weiterhin massive anorektisch-bulimische Essstörungen haben.





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