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Was ich allerdings auch spannend finde: Science Fiction (egal, ob man nur die Superhelden dazu zählt oder nicht) ist im Kino ein starkes Genre. In den Buchhandlungen, besonders in Österreich, allerdings fast nicht existent. Lesen all die SF-Kinogeher nicht? Vielleicht, weil Action ihr Hauptmotivator ist und das in einem Buch einfach nicht so pompös rüberkommt?
Ich selbst sehe auch wahnsinnig viel - allerdings im Kino eben selten. Es ist allerdings auch die Frage, wie man auswählt - und für wen. So richtig stöbern und was in einer Buchhandlung kaufen, das mache ich auch sehr selten. Zum einen ist es natürlich ein Teufelskreis - wenn wenig angeboten wird, wandern die Kunden natürlich auch ab, dadurch wird in dem Segment natürlich noch weniger verkauft. Ich bin ja sprachlos gewesen, wie ich mal von einer Buchhändlerin gefragt wurde, was mich denn interessiert, ich meinte, Science-Fiction und Fantasy und ich schau mich mal um und dann wollte sie mir "Herr der Ringe" aufschwatzen! Also ich war nahe dran, mir mit der Hand ins Gesicht zu klatschen. Also die dachte ernsthaft, ein Fantasyfan hätte noch nie im Leben von dem Buch gehört!
Viele Bücher, die mich interessieren, sind von so kleinen Verlagen, da macht der stationäre Buchhandel nicht wirklich Sinn. Stöbern mache ich eigentlich nur noch für Geschenke, zuletzt vor Weihnachten ist mir dann noch ein lustiges kleines Buch mit "Tagespresse"-Artikeln aufgefallen, und dann: Oh, lustig, knackig-kurze Beiträge - könnte Mama gefallen. (K.A. wie beliebt "Die Tagespresse" bei Deutschen ist, das ist halt so eine Satireseite mit Tagespolitik und anderen Nachrichten, aber inzwischen kostenpflichtig, aber alleine die Überschriften sind oft gut.)
Es ist halt immer die Frage, nach welchen Büchern man dann greift, wenn sie ausliegen. Der Geschenkefaktor ist so ein Punkt. Anno dazumals hat mir meine Mama öfter den neuen Hohlbein als Geschenk geholt, aber inzwischen steigt sie bei meinen Lesegewohnheiten nicht mehr durch.
Und das wäre sicherlich auch eine eigene Diskussion wert, wie man Büchergeschenke für andere auswählt. Also ich kaufe praktisch nie wem einfach einen Roman, aber z.B. wenn wer Trekkie ist, vielleicht ein Sachbuch zum Thema. "Die Physik von Star Trek". Auch Kochbücher zu Serien, egal ob "Star Trek" oder "Sturm der Liebe", das sind halt für Fans davon naheliegende Geschenke. Irgendein SF-Roman oder gar ein Kurzgeschichtenband, das finde ich schwierig als Geschenk. Ich habe meiner Mama meine erste Veröffentlichung in einer Anthologie unter den Tannenbaum gelegt, und die war auch so: "Ah hm.", hat es dann weggelegt und man sah förmlich die Fragezeichen über ihrem Kopf, was das denn soll. - Es gibt das ja jedes Jahr zu Weihnachten, dass bei Facebook alle möglichen Autoren ihr Buch als Weihnachtsgeschenk vorschlagen. Ein liebes Kinderbuch mit Katzen, okay, aber wem soll man denn bitte einen Phantastikroman aus dem Selfpublishing-Bereich schenken?
Wem aber z.B. ein Buch zum Film zu schenken, den der mochte oder zu einer Serie, das ist halt was Nachvollziehbares und kein völliger Schuss ins Blaue.
In Buchhandlungen dürfte das mit den Geschenken ein wesentlicher Faktor sein, man hat erst mal keine Ahnung, was man will und geht gucken. Ich glaube, die ganz eingefleischten SF-Fans gehen vielleicht eben auch nicht mehr gucken, weil sie ja ohnehin die ganzen Neuerscheinungen im Blick haben, auf Social Media mit x Autoren vernetzt sind usw. Ich würde eigentlich neben dem Geschenkefaktor den einzigen Grund, noch in eine Buchhandlung zu gehen, wenn es einen Mehrwert wie interessante Lesungen gibt. Nur um ein Buch zu bekommen, wo man den Titel schon kennt. - Nein. Das ist auch echt kompliziert, erst da hinfahren, warten, bis das da ist, dann auch möglichst innerhalb Tagen abholen geht, weil der Buchhändler sonst panisch wird, ob man überhaupt kommt