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Wie beeinflussen die Sehgewohnheiten des modernen SF -Kinos und - TVs die Leseerwartungen an einen SF Roman?


76 Antworten in diesem Thema

#1 head_in_the_clouds

head_in_the_clouds

    Ufonaut

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Geschrieben 04 Januar 2024 - 15:59

Viele jüngere SF Leser und vor allem Nicht-Leser werden ja mit unzähligen Filmen im Kino und TV mit SF Themen konfrontiert.

Durch CGI etc war da eine Revolution so ab den 2000ern.

 

Prägt zb das Block buster Kino durch seine Reichweite eine bestimmte Erwartungshaltung?

Gibt es eine Themenverengung zb. auf Subgenres wie Space Opera ?

Wird dann SF gerade bei Einsteigern nur noch als Space Opera wahrgenommen?

 

Ich nehme mich da nicht aus – hab aber dann trotzdem zu weiteren klassischen Themen gefunden.

 

Aber ist das wirklich alles SF im klassischen Sinn? Sind Marvel Filme SF? Sind Star Wars Filme SF?

 

Was meint ihr?


Bearbeitet von head_in_the_clouds, 04 Januar 2024 - 16:05.

"Why should one be afraid of something merely because it is strange?"


#2 Nina

Nina

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Geschrieben 04 Januar 2024 - 22:03

Da ist viel zusammengewürfelt. Ich bin ja auch schon eine Weile im Bereich SF-Buchkultur aktiv unterwegs, aber Filme und Serien gab es auch in meiner Kindheit schon. Und die Frage: Ist die Space Opera, also so was wie Star Trek nicht Klassik pur? Was haben denn die Leute vor Star Trek unter Space Opera oder Science-Fiction verstanden?

 

Der Science-Fiction-Begriff ist auch jetzt nicht so alt in der weiten Verbreitung in der Bevölkerung, gerade im deutschsprachigen Raum gab es oft so Begriffe wie "utopische Geschichten". 

 

Und ja, ich persönlich finde Superhelden-Filme und Star Wars Science-Fiction. Aber das heißt im Umkehrschluss nicht, dass ich mich nicht Science-Fiction-Fan nennen darf, wenn ich nicht alle Superheldenfilme der Welt gesehen habe, sondern da halt ab und an einen gucke. Oder ich mich auf Comiccons mit dem ganzen Zeugs, den vielen Leuten, dem Kommerz, dass Stargäste sich mit mir nicht abgeben, außer ich zahl für einen Foto- oder Autogrammtermin, nicht wohlfühle. Und ich auf anderen Cons so richtig aufblühe und glücklich bin. Und ich war schon auf vielen. 

 

Star Wars mag ich sehr gerne, aber bei diesen Lego-Sachen steige ich auch, und so einen Star Wars-Roman kann man mal lesen, aber ich lese dann doch lieber "was Vernünftiges". Also einen Roman oder Kurzgeschichtenband, teils original deutschsprachig, aber natürlich nicht nur. 

 

Manche Fans unterscheiden in der Abkürzung zwischen SF (eher literaturorientiert, eher hochwertig) und sci-fi (sogenannter "Mainstream" wie eben Star Wars, dem man Oberflächlichkeit nachsagt). 

 

Space Opera finde ich aber nicht, dass es das modernste Subgenre ist. Es ist zum Glück nicht totzukriegen, aber wir hatten schon andere Trends. Großverlage nennen SF gerne mal "Zukunftsthriller", weil Thriller halt läuft. Also ich würde den Trend eher in Nahzukunftszenarien vermuten. Vielleicht gewürzt mit etwas oder ein bisschen mehr Klimawandel-Horrorszenario. Oder Seuchen. Oder ... Blackout, halt die aktuellen Ängste. Space Opera scheint mir da eher Old School. 



#3 Peter-in-Space

Peter-in-Space

    Kenonaut

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Geschrieben 05 Januar 2024 - 00:23

@Nina hat schon Recht:

 

Schon immer existierte zwischen der Literatur und den kontemporären Sehgewohnheiten eine Korrelation. Dieses kann man aber in jedem Subgenre beobachten, besonders aber in der SF.

 

Ein Indiz ist die überlaufende Konfrontation des Zuschauers mit dystopischen Filmen ("2012" ist da nur ein beredtes Beispiel, "Die Wolke", selbst "Guardians of the Galaxy" kommt nicht ohne dystopisches Element aus). Dystopien lassen sich einfacher verfilmen als Utopien, sie sind irgendwie greifbarer.

 

So waren auch die letzten Jahre Dystopien die Hauptvariante der SF in der Literatur.


Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

der dumme Mensch nach Schuldigen.

(Verfasser unbekannt)


#4 lapismont

lapismont

    Linksgrünversifft

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Geschrieben 05 Januar 2024 - 06:53

Ich denke nicht, dass Superheld·innenfilme unbedingt als SF wahr genommen werden. Sie werden so auch gar nicht beworben. GoG oder Iron-Man mögen SF sein, aber letztlich ist vieles davon Fantasy oder Märchen wie Star Wars.

Fans dieser Filme lesen ja auch primär Comics, meiner Erfahrung nach. Meine Kinder etwa gehen zwar in jeden SF-Film, lesen aber ganz selten auch mal etwas davon, zuletzt betraf das nur Dune.

Das war schon früher so. Fantasy ja, SF kaum. Und derzeit auch fast nur Sachbücher.

 

Also meine kleine Stichprobe sieht keinen Einfluss von SF-Filmen auf eine Lektüre-Wahl.


Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#5 S-01-D

S-01-D

    Mikronaut

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Geschrieben 05 Januar 2024 - 16:33

Meine Sehgewohnheiten prägen meine Erwartungshaltung in Bezug auf SF-Literatur definitiv. Ich bevorzuge filmisch geschriebene, schnörkellose Texte. Viele Sachen gehen im Buch aber auch nicht so wie im Film. Beispielsweise ausgedehnte Raumschlachten oder lange Kamerafahrten und Einstellungen. Zumindest bin ich ganz schnell raus, wenn zu viel erklärt und beschrieben wird. Ich will einen dialog- und handlungsgetriebenen Text, der meine Fantasie nicht zu sehr einschränkt. Star Wars ist in meinen Augen ein SF-Märchen, klassisch konzipierte Superheldenfilme haben mal mehr mal weniger SF-Anleihen, sind aber niemals genetisch SF – sondern, ja ... halt Superheldenfilme. Die Guardians-, Thor-, und neueren Supermanfilme sehe ich aber durchaus als SF oder SF-Hybride an.

 

Dystopien lassen sich einfacher verfilmen als Utopien, sie sind irgendwie greifbarer.

 

Eine positive Utopie hat wohl auch schnell das Problem des fehlenden Antriebs. Eine solche Utopie zu konzipieren, ist nicht schwer, die Geschichte dann aber auch für Leser oder Zuschauer für viele hundert Seiten oder zwei bis drei Stunden spannend zu gestalten, so ganz ohne Bedrohung, Widerlinge oder ein menschenverachtendes System, das ist die eigentliche Herausforderung. War da nicht diese Geschichte von Asimov auf einem Planeten, wo auf den ersten Blick wirklich alles perfekt ist? Selbst die brauchte einen Mordfall und Dreck hinter der schönen Fassade.

 

 



#6 rostig

rostig

    Temponaut

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Geschrieben 05 Januar 2024 - 17:39

Ja, Sehgewohnheiten prägen. Wie viele andere hier bin ich mit TOS und Raumpatrouille aufgewachsen, später waren DS9 und B5 beeindruckend. D.h. mich haben komplexe, wendungsreiche, oft doppelbödige Geschichten im Fernsehen mehr geprägt als das schnell vergessene Popcorn-Kino.



#7 Peter-in-Space

Peter-in-Space

    Kenonaut

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Geschrieben 06 Januar 2024 - 00:14

Meine Sehgewohnheiten prägen meine Erwartungshaltung in Bezug auf SF-Literatur definitiv. Ich bevorzuge filmisch geschriebene, schnörkellose Texte. Viele Sachen gehen im Buch aber auch nicht so wie im Film. Beispielsweise ausgedehnte Raumschlachten oder lange Kamerafahrten und Einstellungen. Zumindest bin ich ganz schnell raus, wenn zu viel erklärt und beschrieben wird. Ich will einen dialog- und handlungsgetriebenen Text, der meine Fantasie nicht zu sehr einschränkt. Star Wars ist in meinen Augen ein SF-Märchen, klassisch konzipierte Superheldenfilme haben mal mehr mal weniger SF-Anleihen, sind aber niemals genetisch SF – sondern, ja ... halt Superheldenfilme. Die Guardians-, Thor-, und neueren Supermanfilme sehe ich aber durchaus als SF oder SF-Hybride an.

 

 

Eine positive Utopie hat wohl auch schnell das Problem des fehlenden Antriebs. Eine solche Utopie zu konzipieren, ist nicht schwer, die Geschichte dann aber auch für Leser oder Zuschauer für viele hundert Seiten oder zwei bis drei Stunden spannend zu gestalten, so ganz ohne Bedrohung, Widerlinge oder ein menschenverachtendes System, das ist die eigentliche Herausforderung. War da nicht diese Geschichte von Asimov auf einem Planeten, wo auf den ersten Blick wirklich alles perfekt ist? Selbst die brauchte einen Mordfall und Dreck hinter der schönen Fassade.

na, "Foundation" würde ich auch nicht als Utopie bezeichnen, sondern als Dystopie mit Elementen der Space Opera oder aber auch umgekehrt. Alleine beim komplett umbauten Planeten wird mir als altem Umweltaktivist schon speiübel: der Planet untendrunter ist tot.

 

Allerdings ist die gesamte Trilogie dermaßen komplex, dass ich noch mal einen Lesedurchgang benötige. Da ist ja sogar Dune noch einfacher zu verstehen, aber da gibt es ja auch jede Menge Sekundärliteratur.

 

Im Allgemeinen drehen sich Utopien ja um die Beseitigung von Störungen in der "allgemeinen Trutscheligkeit", besonders wird dieses in der Space Opera sichtbar (Star Trek hat die Romulaner als Erzfeinde, selbst die Borg stellen sich am Ende als kooperativ heraus), die nur selten dystopisch aufgebaut sind (obwohl es dieses auch gibt, "Enders Game" zum Bleistift, in dem das Militär als Sinnbild für den Rest der terranischen Gesellschaft als im Kern verkommen und verderbt dargestellt wird).


Bearbeitet von Peter-in-Space, 06 Januar 2024 - 00:16.

Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

der dumme Mensch nach Schuldigen.

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#8 S-01-D

S-01-D

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Geschrieben 06 Januar 2024 - 02:31

würde ich auch nicht als Utopie bezeichnen

 

Ob The Naked Sun am Ende des Tages eine positive Utopie ist? Eher nicht. Die Geschichte war als Beispiel gedacht, dafür, dass auch Asimov Gewalt und Abgründe brauchte, um eine eigentlich positive Utopie spannend zu gestalten.

 

Im Allgemeinen drehen sich Utopien ja um die Beseitigung von Störungen in der "allgemeinen Trutscheligkeit"

 

Den Begriff "Trutscheligkeit" höre ich gerade zum ersten Mal. Auch meine Suchmaschine ist wenig hilfreich. Wie meinst du das in dem Zusammenhang? Eine positive Utopie sehe ich persönlich als Entwurf eines geradezu unerreichbar wünschenswerten Gesellschaftsmodells. Da ist dann für mein Verständnis nur noch wenig, das stört. Wobei ich mich auf die Utopie im klassischen Sinne beziehe, und den Begriff antonym zur Dystopie bzw. Antiutopie nutze und verstehe, die ja wiederum gar nicht wünschenswert ist.

 



#9 Helli-S

Helli-S

    Infonaut

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Geschrieben 06 Januar 2024 - 11:57

Den Begriff "Trutscheligkeit" höre ich gerade zum ersten Mal. Auch meine Suchmaschine ist wenig hilfreich.
 

https://www.wortbede....info/Trutsche/
 

Ich war immer schon mehr der Leser als der Gucker. Den Film 2012 als Buch? Da würde ich wahrscheinlich das Buch hochgradig verärgert ins Altpapier stecken. Die Dune-Filme fand ich eher daneben. Die Harry-Potter -Filme sind ok. "Herr der Ringe" find ich großartig, weil da die Stimmung der Bücher authentisch eingefangen wird.

 

Die Filme aus dem Marvel-Umkreis sind so gar nicht mein Fall.


Viele Grüße, Helli

 

 

 

Immer cool bleiben.


#10 Peter-in-Space

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Geschrieben 06 Januar 2024 - 11:58

na ja, wenn alles in "Friede, Freude, Eierkuchen" lebt, ist der Stoff für Utopien auserzählt. Deshalb geht es auch in der besten aller Utopien immer um die Störung dieses Lebensstils und der Behebung dieser Umstände. Anders: wenn man keine Störung mehr hat, entsteht sehr schnell ein Gefühl des Biedermeiers, des Rückzugs in die eigene Wohlfühlzone, eine durchaus für den Einzelnen positiv empfundenen, doch letztlich langweiligen Umgebung nebst Untätigkeit. Das ist für mich Trutscheligkeit: Überbehütung und Spitzendeckchen auf dem Fernsehgerät inklusive: auch die Älteren, die von vergangenen Abenteuern in der Erreichung dieses utopischen Zustandes erzählen konnten, sterben aus.

 

 

ein kleiner Exkurs:

Eine (hochgradig) perfekte Gesellschaft, in der jede/r/x so leben kann, wie er/sie/en möchte, haben wir z. B. auf der Erde bei Star Trek: darüber hinaus kann jede/r/x werden, was man möchte - der ultimative Beweis der Individualität, Theoretiker sprechen vom idealen Kommunismus, ein Begriff, bei dem ich vorsichtig bin: ich würde eher von einem späten Zustand des Individualsyndikalismus sprechen - wo jetzt genau die Unterschiede liegen, wäre zumindest eine Bibliothek wert.

 

In dieser Gesellschaft existieren Kräfte, die den status quo (Stichwort Biedermeier) aktiv leben. Es zieht sich hinauf bis zur Sternenflotte, die komplette Saga von TOS bis DSC ist durchsetzt von untätigen Generälen, die direkt aus der Zeit nach dem Wiener Kongress zu stammen scheinen - bloß nicht bewegen!

 

Aber warum empfinden wir dieses gerade bei ST so stark: weil es in der Nachbarschaft andere Gesellschaftsformen gibt, die eher unperfekt sind: Klingonen, Romulaner, Borg (die es auch noch selbst zugeben). Selbst die ach so friedlichen Vulkanier sind zu ihrem "Glück" gezwungen worden, unter Verlust eines Teiles ihrer Gesellschaft, den Romulanern. Daneben ist die vulkanische Gesellschaft hochgradig rassistisch, selbst Spocks Vater hat so seine Probleme damit, dass sein Sohnemann zu 50 % Mensch ist. Auch in der Jugend muss Spock gelitten haben wie ein Hund.


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#11 Peter-in-Space

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Geschrieben 06 Januar 2024 - 12:05

https://www.wortbede....info/Trutsche/
 

Ich war immer schon mehr der Leser als der Gucker. Den Film 2012 als Buch? Da würde ich wahrscheinlich das Buch hochgradig verärgert ins Altpapier stecken. Die Dune-Filme fand ich eher daneben. Die Harry-Potter -Filme sind ok. "Herr der Ringe" find ich großartig, weil da die Stimmung der Bücher authentisch eingefangen wird.

 

Die Filme aus dem Marvel-Umkreis sind so gar nicht mein Fall.

diese Übersetzung kannte ich bis dahin nicht, und so etwas liegt mir auch fern, ohne zu behaupten, dass es auch männliche Trutschen gibt. So!

 

nein: "Trutscheligkeit" ist meiner Definition nach Biedermeier, Untätigkeit, Überbehütung. Und Spitzendeckchen - ganz wichtig!

 

Es existiert nur ein Film über Dune, der von David Lynch - und ja, der ist daneben! Francis Ford Coppola hat ja entnervt hingeschmissen. Ich kann das Werk von Denis Villeneuve noch nicht beurteilen, dafür fehlt der zweite Teil.

 

Und Marvel ist lustig, aber sinnbefreit.


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#12 Helge

Helge

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Geschrieben 06 Januar 2024 - 13:40

Eine (relative) Utopie kann nur so lange eine solche sein, wie sie immer neue Ziele verfolgt. Sobald sie damit aufhört, wird sie schnell zur Dystopie.

Die hauptsächliche Wechselwirkung zwischen Film/Fernsehen und der SF, die mir heute meist begegnet, sind Menschen, die mit SF nichts zu tun haben wollen, weil "das alles Blödsinn ist und es immer nur um Krieg geht." Das sind diejenigen, die das eben nur aus Film/Fernsehen kennen und keine Bücher lesen, und was das angeht, was da heute geboten wird, ist ihre Meinung auch weitgehend korrekt.


Bearbeitet von Helge, 06 Januar 2024 - 13:41.


#13 Peter-in-Space

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Geschrieben 06 Januar 2024 - 14:05

Eine (relative) Utopie kann nur so lange eine solche sein, wie sie immer neue Ziele verfolgt. Sobald sie damit aufhört, wird sie schnell zur Dystopie.

Die hauptsächliche Wechselwirkung zwischen Film/Fernsehen und der SF, die mir heute meist begegnet, sind Menschen, die mit SF nichts zu tun haben wollen, weil "das alles Blödsinn ist und es immer nur um Krieg geht." Das sind diejenigen, die das eben nur aus Film/Fernsehen kennen und keine Bücher lesen, und was das angeht, was da heute geboten wird, ist ihre Meinung auch weitgehend korrekt.

Eben das meine ich.

 

Ich kann die Wiederholungen von "Edge of Tomorrow" in den letzten 2 oder 3 Jahren nicht mehr an zwei Händen abzählen (auch nicht mit der "indischen Methode"...).

 

Dabei ist "Oblivion" aus SF-Sicht der weitaus bessere Film, oder auch "Elysium". Ja, ich stehe ein wenig auf Blockbuster, man möge mir verzeihen :rolleyes:


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#14 S-01-D

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Geschrieben 06 Januar 2024 - 14:55

wenn alles in "Friede, Freude, Eierkuchen" lebt, ist der Stoff für Utopien auserzählt.

 

Das ist mein Punkt. Es ist schwer, den Leser oder Zuschauer mit einer durchweg positiven Erzählung bei der Stange zu halten. Ich würde gern eine Utopie lesen, die spannend ist, aber ohne Mord, Totschlag oder Bedrohung auskommt. Bei der von dir angesprochenen Untätigkeit und Überbehütung als Staatsmaxime gehe ich analog zu Helge, das ist dystopisch. Eine für mich denkbare positive Utopie wäre ein optimistisches Aufbruchszenario, beispielsweise der Beginn des Zeitalters der technologischen Singularität. Die Beseitigung von Krieg, Hunger, Leid, Zwang, Erwerbsarbeit quasi über Nacht. Was tun die Menschen mit ihrer neu gewonnenen Zeit, mit ihrer totalen Freiheit? Ich würde das wahrscheinlich spannend finden. Je nachdem, wie es geschrieben ist.



#15 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 06 Januar 2024 - 14:59

Diesen Roman fand ich sehr utopisch und lesenswert:
http://defms.blogspo...m-planeten.html

#16 Michael Böhnhardt

Michael Böhnhardt

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Geschrieben 06 Januar 2024 - 15:08

 Eine für mich denkbare positive Utopie wäre ein optimistisches Aufbruchszenario, beispielsweise der Beginn des Zeitalters der technologischen Singularität. Die Beseitigung von Krieg, Hunger, Leid, Zwang, Erwerbsarbeit quasi über Nacht. Was tun die Menschen mit ihrer neu gewonnenen Zeit, mit ihrer totalen Freiheit?

Wie muss man sich das Szenario vorstellen? Warum sollte durch eine technologische Singularität dieses Wunder geschehen?

 

Und was die Menschen tun würden? Sie würden sich aus Langeweile aus irgend einem nichtigen Grund gegenseitig an die Kehle gehen.



#17 Michael Böhnhardt

Michael Böhnhardt

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Geschrieben 06 Januar 2024 - 15:29

Unabhängig von der Realisierbarkeit, ein Film, der ganz gut die Frage behandelt, wie erstrebenswert solche Utopien sind, ist "Demolition Man". Ich finde die dort dargestellte Gesellschaft nicht sonderlich sympathisch. Aber sei's drum, warum sollten die Menschen meinem Geschmack folgen. Allerdings demonstriert der Film auch etwas anderes: Eine solch friedliche Gesellschaft könnte sich nicht gegen katastrophale Einbrüche wie hier den durch Wesley Snipes dargestellten Verbrecher verteidigen.


Bearbeitet von Michael Böhnhardt, 06 Januar 2024 - 15:39.


#18 S-01-D

S-01-D

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Geschrieben 06 Januar 2024 - 15:54

Diesen Roman fand ich sehr utopisch und lesenswert:
http://defms.blogspo...m-planeten.html

 

Klingt sehr spannend. Auch der Autor selbst. Hat sich mit dem Neffen Napoleons I. geprügelt und mit Jules Verne zusammengearbeitet. Danke für den Tipp!

 

Wie muss man sich das Szenario vorstellen?

 

»Hier, Bürger, dein druckfrisches Überlichtgeschwindigkeitsraumschiff. Es ist startbereit. Dein Bankkonto wird von nun an jeden Monat ohne dein Zutun mit Summe X befüllt werden. Du kannst also auch einfach hierbleiben und das tun, was du sonst so tust. Oder dir ein paar bescheidene Wünsche erfüllen. Wie wäre es zur Abwechslung mal mit einer Tauchreise unter die Antarktis oder den Eispanzer Europas?«

 

Warum sollte durch eine technologische Singularität dieses Wunder geschehen?

 

Das weiß ich nicht. Soweit ich weiß, kann niemand mit Sicherheit sagen, was ab diesem theoretischen Punkt passiert.

 

Und was die Menschen tun würden? Sie würden sich aus Langeweile aus irgend einem nichtigen Grund gegenseitig an die Kehle gehen.

 

»Sei gegrüßt, Bürger, die Benommenheit sollte gleich verschwinden. Du hast versucht, jemanden zu töten. Das war nicht nett. Ruh dich noch etwas aus, und verlasse dann das Krankenhaus. Du kannst tun und lassen, was du möchtest. Mit einer Einschränkung: Anderen Menschen Schaden zufügen, funktioniert nicht mehr. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag.«

 

"Demolition Man".

 

Sanfte Grüße – was sind Ihre Extreme?



#19 Michael Böhnhardt

Michael Böhnhardt

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Geschrieben 06 Januar 2024 - 16:03

»Hier, Bürger, dein druckfrisches Überlichtgeschwindigkeitsraumschiff. Es ist startbereit. Dein Bankkonto wird von nun an jeden Monat ohne dein Zutun mit Summe X befüllt werden. Du kannst also auch einfach hierbleiben und das tun, was du sonst so tust. Oder dir ein paar bescheidene Wünsche erfüllen. Wie wäre es zur Abwechslung mal mit einer Tauchreise unter die Antarktis oder den Eispanzer Europas?«

 

Geld kann man nicht essen. Warum sollte diese technologische Wesenheit die Menschen bis in alle Ewigkeit durchfüttern? Bist du sicher, dass sie dabei nie auf Energie- oder Ressourcenprobleme stoßen würde? Und was wird aus deinen menschlichen Haustieren, wenn irgendetwas mit diesem Technikzauber passiert? Und das wird es irgendwann.


Bearbeitet von Michael Böhnhardt, 06 Januar 2024 - 16:04.


#20 S-01-D

S-01-D

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Geschrieben 06 Januar 2024 - 16:39

"Warum sollte diese technologische Wesenheit die Menschen bis in alle Ewigkeit durchfüttern?"

Warum nicht? Es ist eine positive Utopie. Es tritt also ein wünschenswerter Zustand ein. Der Rechner könnte die Menschheit als Kunst identifizieren, als schützenswert, als Mutter, als niedlich. Analog zu deinem Haustierbeispiel: Wieso füttern Menschen Katzen? Wieso streicheln Menschen Hunde? Wir könnten sie auch einfach essen. Oder allesamt umbringen. So wie böse Maschinen in dystopischen Zukunftsszenarien das für gewöhnlich mit Menschen tun.

"Bist du sicher, dass sie dabei nie auf Energie- oder Ressourcenprobleme stoßen würde?"

Kann es sein, dass du dich auf die Realität beziehst? Dann verneine ich deine Frage. Beziehst du dich auf eine positive Utopie, lautet meine Antwort Ja.

"Und was wird aus deinen menschlichen Haustieren, wenn irgendetwas mit diesem Technikzauber passiert?"

Das wäre keine positive Utopie, sondern das Ende derselben.

"Geld kann man nicht essen."

Ich bin davon überzeugt, dass Maschinen in nicht all zu ferner Zukunft flächendeckend eigenständig Felder bewirtschaften und ernten werden, die Güter automatisch in Fabriken liefern, dort verarbeiten und so weiter.

Arbeit = Geld = Essen

wird dann zu

Geboren = Geld = Essen

 



#21 Michael Böhnhardt

Michael Böhnhardt

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Geschrieben 06 Januar 2024 - 16:46

Warum nicht? Es ist eine positive Utopie. Es tritt also ein wünschenswerter Zustand ein.
 

Das ist nicht wirklich eine Utopie. Eine Utopie ist ein als wünschenswert angestrebter Zustand der menschlichen Gesellschaft, den diese prinzipiell auf irgendeinem Weg erreichen könnte.

 

Was du beschreibst, ist ein Wunder, das sich wie durch Zauberei fügt.



#22 Helge

Helge

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Geschrieben 06 Januar 2024 - 17:00

Unabhängig von der Realisierbarkeit, ein Film, der ganz gut die Frage behandelt, wie erstrebenswert solche Utopien sind, ist "Demolition Man". Ich finde die dort dargestellte Gesellschaft nicht sonderlich sympathisch. Aber sei's drum, warum sollten die Menschen meinem Geschmack folgen. Allerdings demonstriert der Film auch etwas anderes: Eine solch friedliche Gesellschaft könnte sich nicht gegen katastrophale Einbrüche wie hier den durch Wesley Snipes dargestellten Verbrecher verteidigen.

"Demolition Man" fand ich auch toll, das war einer der guten SF-Filme. Nein, eine Utopie war das nicht und sollte es wohl auch gar nicht darstellen; es war eine ätzende Satire auf Political Correctness und ein allgegenwärtig bevormundendes Staatswesen - etwas, das mit dem heutigen Wokistentum noch seine Steigerung gefunden hat.

 

Die Idee, dass eine stagnierende Utopie ganz und gar keine ist, egal auf welchem Niveau sie stagniert, findet sich übrigens auch schon in Sir Edward Bulwer-Lyttons Roman "Vril - oder Eine Menschheit der Zukunft".



#23 S-01-D

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Geschrieben 06 Januar 2024 - 17:08

Eine Utopie ist ein als wünschenswert angestrebter Zustand der menschlichen Gesellschaft, den diese prinzipiell auf irgendeinem Weg erreichen könnte.

 

Hm. Ich sehe nicht, wo das meinen vorangegangenen Äußerungen widerspricht.

 

Was du beschreibst, ist ein Wunder, das sich wie durch Zauberei fügt.

 

Ich habe mir den Begriff der technologischen Singularität nicht ausgedacht. Schlauere Köpfe taten das. Ich stimme ihnen allerdings darin zu, dass ab dem Punkt, ab dem Maschinen sich (intellektuell unermesslich schnell) selbst verbessern können, theoretisch alles möglich ist.

 

 



#24 Michael Böhnhardt

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Geschrieben 06 Januar 2024 - 17:20

Hm. Ich sehe nicht, wo das meinen vorangegangenen Äußerungen widerspricht.

 

 

Ich habe mir den Begriff der technologischen Singularität nicht ausgedacht. Schlauere Köpfe taten das. Ich stimme ihnen allerdings darin zu, dass ab dem Punkt, ab dem Maschinen sich (intellektuell unermesslich schnell) selbst verbessern können, theoretisch alles möglich ist.

 

Ab dem Moment, an dem die Singularität erreicht ist, kann die Menschheit nichts mehr beeinflussen, sondern nur das Beste hoffen. Sie hängt auf Gedeih und Verderb von etwas ab, das sich sonstwie entwickeln kann. Wie kannst du behaupten, die Menschheit hätte es irgendwie in der Hand, deinen beschriebenen Traumzustand zu erreichen?



#25 Michael Böhnhardt

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Geschrieben 06 Januar 2024 - 17:28

Nein, eine Utopie war das nicht und sollte es wohl auch gar nicht darstellen; es war eine ätzende Satire auf Political Correctness und ein allgegenwärtig bevormundendes Staatswesen -

Klar war das in dem Film von Anfang an negativ dargestellt. Und das sehr überzeugend.



#26 S-01-D

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Geschrieben 06 Januar 2024 - 17:52

Ab dem Moment, an dem die Singularität erreicht ist, kann die Menschheit nichts mehr beeinflussen, sondern nur das Beste hoffen. Sie hängt auf Gedeih und Verderb von etwas ab, das sich sonstwie entwickeln kann.

 

Wieso?

 

Wie kannst du behaupten, die Menschheit hätte es irgendwie in der Hand, deinen beschriebenen Traumzustand zu erreichen?

 

Ich habe andere Worte genutzt. Sinn & Definitionen verschieben sich mit deinen Worten ein wenig. Aber selbst mit deinen Worten und in dem von dir vorgegebenen Rahmen passt es für mein Verständnis: Die Maschine wurde von Menschen entwickelt. Ein menschengemachtes Werkzeug, das den Weg ebnet. Vielleicht kommen wir in dieser Sache nicht so einfach auf einen Nenner. Mir ist bewusst, dass es für beide Positionen Pros und Kontras gibt.



#27 Michael Böhnhardt

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Geschrieben 06 Januar 2024 - 18:01

Vielleicht kommen wir in dieser Sache nicht so einfach auf einen Nenner. Mir ist bewusst, dass es für beide Positionen Pros und Kontras gibt.

Mir ist es im Grunde egal, ob du das eine Utopie nennst oder nicht. Und selbstverständlich könnte man dieses Szenario in einem Roman verwenden.

 

Mir persönlich wäre das zu weit von jeglicher Plausibilität entfernt.



#28 Peter-in-Space

Peter-in-Space

    Kenonaut

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Geschrieben 06 Januar 2024 - 18:19

...

 

»Hier, Bürger, dein druckfrisches Überlichtgeschwindigkeitsraumschiff. Es ist startbereit. Dein Bankkonto wird von nun an jeden Monat ohne dein Zutun mit Summe X befüllt werden. Du kannst also auch einfach hierbleiben und das tun, was du sonst so tust. Oder dir ein paar bescheidene Wünsche erfüllen. Wie wäre es zur Abwechslung mal mit einer Tauchreise unter die Antarktis oder den Eispanzer Europas?«

 

...

... falls es den dann noch gibt (dystopische Vorahnung)

 

"Warum sollte diese technologische Wesenheit die Menschen bis in alle Ewigkeit durchfüttern?"

Warum nicht? Es ist eine positive Utopie. Es tritt also ein wünschenswerter Zustand ein. Der Rechner könnte die Menschheit als Kunst identifizieren, als schützenswert, als Mutter, als niedlich. Analog zu deinem Haustierbeispiel: Wieso füttern Menschen Katzen? Wieso streicheln Menschen Hunde? Wir könnten sie auch einfach essen. Oder allesamt umbringen. So wie böse Maschinen in dystopischen Zukunftsszenarien das für gewöhnlich mit Menschen tun.

Wir könnten uns auf dieses Szenario einstellen. Der Sieg der menschlichen, allzu menschlichen Faulheit.

"Bist du sicher, dass sie dabei nie auf Energie- oder Ressourcenprobleme stoßen würde?"

Nein, dann nicht mehr, denn der Mensch hat gelernt, mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen zu haushalten.

Kann es sein, dass du dich auf die Realität beziehst? Dann verneine ich deine Frage. Beziehst du dich auf eine positive Utopie, lautet meine Antwort Ja.

"Und was wird aus deinen menschlichen Haustieren, wenn irgendetwas mit diesem Technikzauber passiert?"

Technikzauber ist schon wieder so ein Clarke'scher Begriffsfetzen. Ähnlich wie "Zappelstrom".

Das wäre keine positive Utopie, sondern das Ende derselben.

"Geld kann man nicht essen." tja und deshalb...

Ich bin davon überzeugt, dass Maschinen in nicht all zu ferner Zukunft flächendeckend eigenständig Felder bewirtschaften und ernten werden, die Güter automatisch in Fabriken liefern, dort verarbeiten und so weiter.

Arbeit = Geld = Essen

wird dann zu

Geboren = Geld = Essen
als Übergangsmaxime zu einer vollversorgten Gesellschaft bestimmt nicht falsch, und mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auch der Übergang zu einer Gesellschaft wie unter Star Trek, indem man Geburt = Essen setzte. Inklusive heißem Earl Grey. Und Spitzendeckchen.

 


Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

der dumme Mensch nach Schuldigen.

(Verfasser unbekannt)


#29 Michael Böhnhardt

Michael Böhnhardt

    Giganaut

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Geschrieben 06 Januar 2024 - 18:29

Nein, dann nicht mehr, denn der Mensch hat gelernt, mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen zu haushalten.

 

..

 

als Übergangsmaxime zu einer vollversorgten Gesellschaft bestimmt nicht falsch, und mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auch der Übergang zu einer Gesellschaft wie unter Star Trek, indem man Geburt = Essen setzte. Inklusive heißem Earl Grey. Und Spitzendeckchen.

 

Mir ist nicht ganz klar, wie die Menschheit mit ihren Ressourcen haushalten kann, ohne die Verteilung der Güter irgendwie zu regeln, welche Funktion ja irgendeine Art Geld übernehmen müsste.

 



#30 S-01-D

S-01-D

    Mikronaut

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Geschrieben 06 Januar 2024 - 18:39

Mir ist es im Grunde egal, ob du das eine Utopie nennst oder nicht. Und selbstverständlich könnte man dieses Szenario in einem Roman verwenden.

 

Jetzt sind wir doch noch auf einen gemeinsamen Nenner gekommen.

 

Mir persönlich wäre das zu weit von jeglicher Plausibilität entfernt.

 

Das Buch, das du gewonnen hast. Nicht, dass ich wüsste, was da drin steht. Aber: Öffne die Mail nicht. In den Papierkorb damit!

 

... falls es den dann noch gibt (dystopische Vorahnung)

 

Jetzt habe ich gerade Lust bekommen, Europa Report erneut zu schauen.





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