Das lange Morgen von Leigh Brackett
Original: The Long Tomorrow, 1955
Übersetzer: Hannes Riffel
Taschenbuch, 284 Seiten
Carcosa, 2023
Cover: s.BENeš
Verlagsinfo:
Len Colter und sein Vetter Esau wachsen in einer Welt auf, die sich von der unseren grundlegend unterscheidet: Nach einem Atomkrieg, der sämtliche Städte zerstörte, wurde die Verfassung der Vereinigten Staaten um einen Zusatzartikel erweitert, der es den Menschen nur noch gestattet, in kleinen Dörfern zusammenzuleben. Das ganze Land ist von religiöser Demut geprägt und von einfachsten agrarischen Verhältnissen.
Die beiden jungen Burschen wollen sich damit jedoch nicht zufriedengeben. Nachdem Len und Esau auf ein technisches Wunderwerk stoßen, das ihnen ein anderes Leben verspricht, machen sie sich auf die Suche nach dem geheimnisvollen, kulturell hochentwickelten »Bartorstown« – und entdecken eine Welt, in der im Ringen mit der Vergangenheit über die Zukunft entschieden wird.
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Mein erster Roman von Leigh Brackett. Sie behandelt hier die Ängste vor den folgen katastrophalem Umgangs mit der Atomkraft. Zwar überlebt in ihrem Buch die Gesellschaft, versucht aber durch Regeln eine Wiederholung der Entwicklung zu verhindern.
Im Zentrum steht ein junger Neu-Mennonit, der vom Reiz der Technik und der fernen Welt angesteckt wird und sein Dorf mit einem Kumpel verlässt um das legendäre Bartorstown zu besuchen.
Seine Reise lässt ihn wachsen, nicht nur körperlich, sondern auch im Begreifen dessen, was ihm wichtig ist.
Erstaunlicher Weise gibt es nur schwache Frauenfiguren, wohl dem Zeitgeist geschuldet.
Insgesamt fand ich den Roman okay, er las sich schnell weg, aber er wird jetzt keinen besonderen Platz in meinem SF-Herzen gewinnen. Weder die Figuren noch ihre Welt gingen mir irgendwie nah, es ist eher eine Mahnung, dass sich so eine Gesellschaft entwickeln könnte, wenn man restriktive Antworten auf Probleme findet.
Alles sehr pessimistisch, ein Buch seiner Zeit.