Trace, ich würde dir dann doch ganz gern ein paar direkte Fragen stellen:
Betrachtest du eine medizinische Behandlung gegen den Willen des Patienten ebenfalls als Körperverletzung?
Ja, das sehe ich auch so. Bedeutet aber nicht, dass es Fälle geben kann, ich den ich bereit bin diese Körperverletzung zu begehen. Bsp. ich gehe durch die Fussgängerzone jemand bricht zusammen. Ich gehe hin und schaue mir die Sache an. fühle vielleicht den Puls, prüfe die Atmung, rufe die 112 an und diese rät eine Wiederbelebungsmaßnahme zu beginnen bis weitere Hilfe eintrifft. Da diese Maßnahme mit Rippenbrüchen einhergehen kann und die Person ohnmächtig ist, kann ich von ihr keine Willensbekundung erhalten. Also kann (muss) ich mich entscheiden.
Betrachtest du den Versuch, jemanden zu einer medizinischen Behandlung zu zwingen, ebenfalls als Nötigung?
Die Frage ist für mich zu voll. Der Versuch jemanden zu einer Handlung zu bewegen durch zB Drohung ist für mich versuchte Nötigung. Jemand zu einer med. Behandlung zu zwingen also diese an ihm ausführen, ist für mich gravierende und Zwang im Sinne von festhalten und fixieren.
Es gibt Situationen in denen Menschen in einem med. Zusammenhang durch Fixierung davon abgehalten werden sich oder anderen Schaden zuzufügen. Ist an dieser Stelle eine Güterabwägung.
Betrachtest du das Aufhetzen einer Bevölkerungsgruppe gegen die andere ebenfalls als unzulässig?
Nicht nur "einer ... gegen die andere" sondern das Aufhetzen von gegeneinander im Allgemeinen. Bevölkerungsgruppen sind nicht so homogen.
Betrachtest du die gezielte Diffamierung von Personen ebenfalls als üble Nachrede bzw Verleumdung?
Ja.
Betrachtest du das bewusste Ausschließen von Personen mit bestimmten Gruppierungsmerkmalen ebenfalls als Diskriminierung/Mobbing?
Kommt drauf an.
"Das bewusste Ausschließen von Personen mit bestimmten Gruppierungsmerkmalen" kann richtig sein und gewünscht. Menschen die unter Drogeneinfluss stehen (Gruppierungsmerkmal) werden bewusste von verschiedensten Aktivitäten oder Orten ausgeschlossen, zB das Führen von schweren Maschinen oder aktuell auch das konsumieren in der Nähe von Minderjährigen. Raucher werden von Innenräumen ausgeschlossen. Fühlt sich die Person dadurch diskriminiert? Kann ich nicht pauschal beurteilen.
Aber ich empfinde es nicht als Diskriminierung/Mobbing, dass ich als Sturzbetrunckener oder schon als leicht Alkoholisierter vom Führen schwerer Maschinen ausgeschlossen werde, solange auch alle anderen mit dem gleichen Gruppierungsmerkmal auch ausgeschlossen werden.
Ich denke, bevor wir nicht eine gemeinsame ethische Basis geklärt haben, ist diese Unterhaltung etwas sinnlos geworden.
Ich habe leider jetzt Zeit und nicht später, deswegen muss ich die Antwort antizipieren.
Ich denke mal, wir werden uns einig sein, dass solche Verhaltensweisen unethisch, sogar illegal sind. Eventuell wird jemand sagen: Ja, aber das waren doch nur Auswüchse.
Nein, waren es nicht. Das sind ganz genau die Methoden, die systematisch und absichtlich von den Verantwortlichen in Politik und Medien eingesetzt wurden, um die Bevölkerung zum gewünschten Verhalten zu bringen. Dass man sich auch da in Dinge hineingesteigert haben mag, die ursprünglich nicht beabsichtigt waren, mag wohl sein.
Was haben wir auf der anderen Seite? Menschen, die eine medizinische Behandlung ablehnen, und Menschen, die die Angemessenheit der Coronamaßnahmen bezweifeln. Beides ist in keinster Weise verwerflich. Man könnte das sogar aus den bescheuertsten Gründen tun, und es wäre immer noch nicht verwerflich.
Darum bin ich es ein wenig Leid, ständig versichern zu müssen, dass ich an das Virus glaube oder es überhaupt wert bin, dass man sich dazu herablässt, mit mir zu reden.
Der Druck, sich zu rechtfertigen, liegt eindeutig auf der Seite derjenigen, die solche Mittel als legitim angesehen haben. Sie müssen nachweisen, dass sie einen verdammt guten Grund dazu hatten. Dass es keine ethisch sauberen Wege gab. Dass ihre Methoden überhaupt irgendeinen messbaren Einfluss hatten. Ich würde von den Verantwortlichen schon erwarten, vor allem sich selbst zu beweisen, dass sie keinen Fehler begangen haben. Wenn ich in irgendeiner Situation solche Mittel anwenden würde, würde ich das wissen wollen. Und vor allem würde ich mich hinterher vollkommen anders den Menschen gegenüber verhalten, die Ziel dieser Mittel geworden sind.
Außerdem, es scheint zwar noch nicht in den Köpfen angekommen zu sein, aber die Pandemie ist vorbei. Mag es in einer Pandemie möglicherweise für manches eine Berechtigung gegeben haben, jetzt gibt es diese nicht mehr. Diese Mittel weiterhin unverdrossen anzuwenden, ist heute nur noch unethisch, ohne jede mögliche Entschuldigung.
Wie meinen Antworten zu entnehmen, können bestimmte Verhaltensweisen in konkreten Fällen ethische Fragen aufwerfen, die dann jeder einzelne für sich beantworten kann/muss. Eine entsprechende Differenzierung habe ich in Form der Antworten gegeben.
Wenn eine Verhaltensweise illegal ist, muss jemand Anzeige erstatten oder Klage einreichen. Also konkret ein Fahrradfahrer der sich gemobbt sieht, weil er mit 2 Promille Alkohol im Blut bewusst von der Teilnahme am Straßenverkehr ausgeschlossen wird, sollte da gegen Klagen. Den Abwägungsprozess des Gesetzgebers und mögliche bereits dazu existierende Rechtsprechung kenne ich nicht, aber vielleicht gab es dabei zB auch eine Güterabwägung bei dem ein Eingriff in die Freiheit des Individuums mit dem Abwenden von Schaden für andere in Betracht gezogen wurde.
Darum bin ich es ein wenig Leid, ständig versichern zu müssen, dass ich an das Virus glaube oder es überhaupt wert bin, dass man sich dazu herablässt, mit mir zu reden.
Durch die mediale Darstellung und auch durch die Kommunikationsstrategie von Teilen der politischen Opposition sah es so aus, als gebe es nur zwei große Blöcke. Dabei ließen sich die extremen Positionen wahrscheinlich lauter und besser verbreiten.
Ich kann von außen nicht erkennen, welche Position zum Thema Corona jemand hat. Und das beginnt mit der Frage, ob für die Person das Virus existiert, es eine Erkrankung beim Menschen aus löst, wie schwer die Krankheitslast ist, usw.
Das dabei die Teile der politischen Opposition, sich aus meiner Sicht eher als fundamental Opposition hervor getan hat, trägt dann noch dazu bei, dass diese Unklarheiten und die Fragen danach entstanden sind und weiterhin bestehen. Das entsprechendes Verhalten auf beiden Seiten statt gefunden hat kann man in dem Interview (ist aber hinter einer Paywall) nachlesen.
Bedauerlicherweise sind für mich diese Fragen halt wichtig um einschätzen zu können, ob oder worüber wir wie diskutieren können. Ich weiß nicht wie ich es sonst anstellen soll. Bedauerlich im doppelten Sinne, einerseits, dass es an so vielen unterschiedlichen alle möglichen widersprüchlichen Informationen dazu gibt und keine in der Gesellschaft allgemein anerkannte Position, da wurde doch zu Beginn behauptet, dass kommt vom Funkstandard 5G und andererseits, dass alle Menschen die ihre berechtigten Zweifel an den Maßnahmen haben, von all dem lauten Krawall überdeckt wurden und nicht gehört wurden oder gehört werden wollten.
Diese Mittel weiterhin unverdrossen anzuwenden, ist heute nur noch unethisch, ohne jede mögliche Entschuldigung.
Mit diesem Austausch siehst du dich, also durch mich als diffamiert an?
Mit Mitteln meinst du "bewusster Ausschluss", "den Versuch dich zu einer medizinischen Handlung zu nötigen" und Diffamierung, weil du den Maßnahmen kritisch gegenüber stehst?
Der Druck, sich zu rechtfertigen, liegt eindeutig auf der Seite derjenigen, die solche Mittel als legitim angesehen haben. Sie müssen nachweisen, dass sie einen verdammt guten Grund dazu hatten. Dass es keine ethisch sauberen Wege gab. ...
Das sollte doch in einer Art vorliegen, zB Infektionszahlen, Sterberate, RKI Tages- und Wochenberichte, usw. Aber dazu wurde weiter oben doch schon festgestellt, dass es auf "mein Wissenschaftler - dein Wissenschaftler" hinaus läuft.
Also bleibt es wie es ist, ... keine Chance auf zumindest eine bessere Kommunikationsweise für das nächste Mal.
Und da es mal erwähnt wurde, die USA hatten ja eine Blaupause für "die Reaktion auf schwerwiegende Gefahren durch Infektionskrankheiten und biologische Vorfälle" (frei übersetzt). Wurde auch frei geklagt. Siehe hier.
Da auch Schweden als positives Beispiel hervor gehoben wurde habe ich mal gesucht und "nur" "Nationell plan för pandemisk influensa" (nur schwedisch) gefunden. Ist von 2009 und da nur in schwedisch, kann ich nicht einmal sagen, ob es das richtige Dokument ist aber Tegnell hat das Vorwort geschrieben, also ist als vielleicht nicht so weit weg.
Vielleicht gibt es ja auch einen Plan oder eine Blaupasue aus Deutschland.
Ist zwar Off-Topic und auch wieder nicht.
Gibt es Sci-Fi oder Fantasy Werke zum Thema "Tyrannei der Mehrheit"?