Mir ist da bei Aikis Geschichte jetzt nix besonderes mit Sex aufgefallen. Ist wohl eine sehr persönliche Sache. Hab grad Wild von Hanna-Linn Hava gelesen und da kam ich ein paar Mal an meine Grenzen, aber hier in der Antho nie.
Ich merke, dass ich Geschichten völlig anders lese als Christian, aber wirklich komplett anders. Und ich verstehe auch nicht, warum die sexuellen Szenen anstößig sein könnten. Was hier sicherlich mal bemängelt worden war, war es, wenn weibliche Körper nur dazu da sind, jemanden aufzugeilen. Das ist hier ja sowas von weit weg, ich wette, das geilt niemanden auf.
Über Sex schreiben darf ja jede*r, auch cis-männliche Figuren.
Wenn eine cis-männliche Figur diese Szenen geschrieben hätte, gäbe es aus meiner Sicht genauso wenige Probleme.
Ich finde auch nicht, dass die Stelle, in der es explizit wird (es ist nur eine, Yvonne), in irgendeiner Hinsicht anstößig oder sonstwie problematisch wäre. Ich bin mir aber sicher, dass sie geeignet wäre, manche Menschen zu kritischen Kommentaren zu provozieren. Stellt Euch die Szene einfach mal als Film vor. Warum ich vermute, dass es in unserem Thread nicht dazu gekommen ist, hatte ich ja geschrieben.
Yvonne, Du meinst, es wurde mal Anstoß genommen, weil ein weiblicher Körper nur dazu da war, jemanden zu erregen. Falls Du Die Stunde des Wahnsinns von Roland Grohs im Exodus 46 meinst: Der Kontext war aus meiner Sicht nicht gut dazu geeignet, Erregung durch das entsprechende Detail auszulösen. Dafür war dieser Kontext zu dystopisch. Davon abgesehen finde ich nichts problematisches daran, wenn ein Körper, gleich ob männlich oder weiblich, dargestellt wird um zu erregen, solange das Ziel nicht die Werbung für eine Objektifizierung von Menschen ist, so wie es in unzählichen pornographischen Werken der Fall ist, mit rühmlichen Ausnahmen.
In unserem Land darf jeder Mensch über Sex und ähnliches schreiben, das stimmt. Das heißt aber noch lange nicht, dass dies nicht interpretiert und zuweilen kritisch kommentiert wird. Das ist auch nicht unabhängig von Einstellungen und Annahmen. Ich bin mir nicht so sicher wie Du, Yvonne, dass es keine Rolle spielt, wer Du bist oder besser gesagt, für wen Dich die Leseri halten, wenn Du so etwas schreibst. Das wissen Menschen, die bevorzugt Erotik schreiben, ganz genau. Deshalb verwenden sie für dieses Genre auch immer ein anderes Pseudonym als für Romane, die sie in anderen Genres schreiben. Und in Hinsicht dessen, was die Pseudonyme an Assoziationen bei den Leseri wecken sollen, sprechen diese Namen für sich.
Hat Dir die Geschichte gefallen? Das hab ich jetzt nicht herausgelesen.
Ja, sie hat mir gefallen, unter anderem weil Aiki ein paar schöne Schlaglichter auf die emotionale Ebene der Beziehung gerichtet hat. So etwas kann sie gut. Das hat Yvonne z.B. bei ihren Trauergeschäften auch getan, einer der Gründe, weshalb ich auch diesen Text gemocht habe.
Bearbeitet von Christian Hornstein, Gestern, 19:10.