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Joanna Russ: "Wir, die wir geweiht sind ..." - Hard SF mit feministischem Blick

Alien planet Crash Gender

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#1 head_in_the_clouds

head_in_the_clouds

    Yoginaut

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Geschrieben 28 November 2024 - 16:08

Zunächst scheint es das bekannte Hard SF-Thema zu sein: „Schiff muss auf einem fremden, erdähnlichen Planeten notlanden und die Besatzung muss um ihr Überleben kämpfen.“
Doch was Russ dann in „We Who Are About To…“ tut, war einzigartig im Genre (zumindest zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung 1977):

Aus der Perspektive einer Frau erzählt, wird klar, dass dies ein aussichtsloses Unterfangen ist, weil die Tatsache geleugnet wird, dass alle zum Tode verurteilt sind, wenn die geretteten Schiffsvorräte aufgebraucht sind. Die Männer (als dominante – und zunehmend patriarchalische – Gruppe) beschließen dennoch, einen Adam-und-Eva-artigen Plan auf die Beine zu stellen – notfalls mit Gewalt und erzwungener Schwangerschaft, um den Fortbestand der Gruppe mit allen Mitteln zu sichern. Was nichts anderes als systematische Vergewaltigung bedeuten würde.

Der weiblichen Protagonistin bleibt nichts anderes übrig, als aus Selbstverteidigung zu töten, um dies zu verhindern. Sie erkennt, dass nichts das Überleben der Gruppe auf dem desolaten Planeten sichern kann, und angesichts der Ausweglosigkeit ihrer Lage unternimmt sie für sich auch selbst den letzten, logischen Schritt.

„Der Roman funktioniert nicht nur als scharfzüngige Satire, sondern auch als Analyse der zugrunde liegenden rhetorischen Voreingenommenheit vieler traditioneller Hard-SF-Szenarien.“ (John Clute)

 

Was die Kombination an Hard SF mit feministischem Blick angeht, kommt man an dem Roman und generell was letzteres angeht , an Russ nicht vorbei. Auch ihr bekanntestes Werk (The Female Man) gehört an dieser Stelle genannt.

 

Was Notlandungen auf fremden Planeten betrifft , sind als weitere  gute Umsetzungen zu erwähnen

 

* Chris Becketts „Dark Eden“-Trilogie aus 2012- 2015 ist thematisch ähnlich, aber der Abschluss ist bei weitem nicht so düster (Rezension hier: „Dark Eden“ (2012): Epische Parabel über menschliche Grundkonflikte in fremdartiger Weltenkreation

 

* Charles Logan: Shipwreck (1975) (wie bei Russ.... düster wie es nur geht... kein Witz

 

 

 

Joanna Russ in der isfdb:

 

We Who Are About to ... (1977) also appeared as:

 

The Female Man (1975) also appeared as:


Bearbeitet von head_in_the_clouds, 28 November 2024 - 16:45.

"Why should one be afraid of something merely because it is strange?"

  • • (Buch) gerade am lesen:Best of SF 2015 - Gardner Dozois (Hrsg.)



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