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Samantha Harvey: Umlaufbahnen

Booker Prize 2024 Samantha Harvey 2024 Weltall

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7 Antworten in diesem Thema

#1 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 04 Dezember 2024 - 07:56

Hallo zusammen,

 

in der letzten Locus wurde der Roman Umlaufbahnen von Samantha Harvey rezensiert, obwohl man hier streng genommen nicht von Science-Fiction sprechen kann: Es gibt nämlich kein phantastisches Element, alles hält sich an die Möglichkeiten unserer Gegenwart.

 

Der Roman wurde auch ins Deutsche übersetzt (dtv, von Julia Wolf), daher habe ich ihn mir besorgt und lese ihn gerade. Er ist nicht dick, insofern bin ich schon bei 25%.

 

Obwohl das phantastische Element fehlt, gibt es durchaus einen Sense of Wonder und die Kulisse ist durchaus etwas für SF-Fans. Die sechsköpfige Crew umkreist mehrmals täglich die Erde, sieht sechzehn Sonnenuntergänge pro "Tag", lebt ohne Schwerkraft, auf engstem Raum. Wir erfahren einiges über die Crew (4 m, 2 w), und ihren Alltag. Dabei gibt es Momente voller schöner Details, aber auch (für meinen Geschmack zu viele) Allgemeinheiten. 

 

Ich dachte mir, wenn schon mal ein Roman, der im Weltall spielt (Umlaufbahn der Erde) den Booker Prize gewinnt und sogar noch übersetzt wird, dann kann ich ihn auch lesen.

 

Viele Grüße, Yvonne


Podcast: Literatunnat

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#2 FranzH

FranzH

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Geschrieben 04 Dezember 2024 - 09:22

Der steht jetzt auf meiner "Weihnachtswunschliste"...



#3 ShockWaveRider

ShockWaveRider

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Geschrieben 04 Dezember 2024 - 11:27

Die ist bei mir schon so lang, da kann ich Santa Claus nicht noch ein Buch zumuten.
Vielleicht kann ja der Osterhase zwei Eier weniger bringen und dafür das Buch in die Kiepe stecken?

fragt ganz vorsichtig
Ralf

Verwarnungscounter: 2 (klick!, klick!)

ShockWaveRiders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten -
einen Kerl wie den sollte man lynchen!

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#4 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 08 Dezember 2024 - 08:55

Na ja, ich weiß nicht. Ich hab's jetzt durchgelesen und obwohl es durchaus bemerkenswert schöne Szenen gibt, vermisse ich doch eine Art Handlung. Für mich sind das 200 Seiten Slice of Life im Weltraum. Zwar habe ich es zeitweise schon genossen, aber es fehlte jede Art von Spannung. Die Figuren wurden durchaus teilweise plastisch, aber insgesamt haben doch alle zu wenig Bühnenzeit, um wirklich lebendig zu werden (wobei, es gibt Bücher, in denen Figuren deutlich rascher lebendig werden, es wäre also schon drin gewesen).

 

Und am Ende war ich etwas ratlos. Ähnlich wie bei dem, was hierzulande den Buchpreis gewonnen hat (Hallo, guten Morgen, wie geht es dir) habe ich den Eindruck, ein konventioneller Plot fehlt. (Und zwar hier noch stärker als bei "Hallo, guten Morgen ...")

 

Vermutlich bin ich auch altmodisch. Ich finde einen Roman mit Anfang, Mitte, Ende und dazwischen ein Spannungsbogen schon irgendwie gut. 


Podcast: Literatunnat

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#5 Selma die Sterbliche

Selma die Sterbliche

    Nautilia sempervirens

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Geschrieben 08 Dezember 2024 - 11:56

Das unterschreibe ich!!!


Es lebe die Vielfalt, denn Gegensätze ziehen sich an!  jottfuchs.de

 

 

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#6 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 01 Januar 2025 - 21:21

Ich habe das abgebrochen. Ich fand es sprachlich schön, aber letztlich langweilig, was für mich vor allem daran lag, dass keine der Figuren irgendwie plastisch wurde.


Ernsthafte Textarbeit gefällig? https://www.federteufel.de/

 

Science-Fiction-Buchblog: https://www.jol-rose.../de/rezensionen

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  • • (Film) als nächstes geplant: nope

#7 FranzH

FranzH

    Temponaut

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Geschrieben Gestern, 15:44

Ich stimme euch im wesentlichen zu, bin aber nicht ganz so streng.

 

Mein goodreads Review:

 

Ein Buch über das Leben von sechs Astronaut*innen auf der ISS. Es beschreibt sehr genau, wie sie an einem Tag sechzehn Mal die Erde umkreisen, was sie dabei tun, was sie sehen, woran sie denken. Mithilfe der kleinen Grafik am Anfang des Buches kann man die Reise sehr genau verfolgen, was ich aber nur am Anfang gemacht habe.

Ich habe einiges an diesem preisgekrönten (Booker Prize 2024) Buch geliebt: Die Beschreibungen der Erde aus der Sicht der sechs Menschen, die Beschreibungen des Alltags auf der ISS und all der Gedanken, die mensch sich so macht im Angesicht einer grandiosen Aussicht, für die jeder von ihnen Jahre des Lebens geopfert hat. Es gibt Beschreibungen, die durchaus Sense of Wonder erzeugen können, einen Flow, von dem ich mich als Leser mitreißen ließ. Ich hatte dabei oft die grandiosen Bildbände im Kopf, die ich von Alexander Gerst kenne und in denen er auch seine Erlebnisse auf der ISS schildert. 

Allerdings hat das Buch auch seine Probleme und dies sind für mich vor allem zwei: Ein  Mangel an Handlung und - für mich - Figuren, die ich nie wirklich voneinander unterscheiden konnte, weil sie nur mäßig charakterisiert wurden. Die Handlung besteht aus der Reise, dem ständigen freien Fall um die Erde, eben jenen sechzehn Umläufen in 24 Stunden und die Hauptfigur ist dabei die Erde. Gegen Ende des Buches gibt es noch einmal eine Beschreibung der Personen auf der ISS und mir wurde klar, dass schon einiges über sie gesagt wurde, dass es mir aber trotzdem überhaupt nicht gelungen ist, die Figuren auseinanderzuhalten. 

Man könnte das Buch als SF bezeichnen, weil es auch den Start einer neuen Mondlande-Mission beschreibt. Gemeint ist hier sicher das Artemis-Programm, bei dem die Landung im Augenblick für 2027 geplant ist. Mir reicht das nicht für die SF-Schublade, aber das ist eigentlich egal.

 

Ich bin trotzdem sehr froh, das Buch gelesen zu haben, weil ich von vielen Stellen wirklich sehr angetan war. Es hatte dann auch gerade die richtige Länge, denn mehr als zweihundert Seiten dieser gepflegten, wohl formulierten Erdbeschau wäre mir dann doch langweilig geworden.

 



#8 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben vor 6 Minuten

Inhaltlich stimme ich dir sehr zu, habe das nur negativer formuliert. Aber ja, sonst hätte ich es nicht zu Ende gelesen, wenn es nicht auch seine Lichtseiten gehabt hätte. :)


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