Ich fange einfach mal an …
„Mond im schwarzen Spiegel“ (Susan Obando-Amendt)
Etwa in der Mitte des 21. Jahrhunderts: Die Teenagerin Alix lebt mit ihrer Mutter, einer Forscherin, in einem großen und eher isoliert gelegenen Forschungsinstitut. Dort befindet sich auch eine Art Privatschule. Ohne dass es im Text oft hervorgehoben wird, ist den Leser:innen schnell klar, dass Alix hochbegabt ist, jedoch von verschiedenen Ängsten geplagt wird. Der Besuch der nahe gelegenen Stadt Werrn mit seiner überalterten und verarmten Bevölkerung ist ihr und weiteren Studierenden selten und nur mit ausdrücklicher Genehmigung erlaubt. Eines Tages kommt es zu Entführungen durch Menschenhändler …
Die erste Geschichte ist mit 58 Seiten fast schon als Novelle zu werten. Die Autorin verarbeitet mit Fachekräftemangel, einer überalterten Gesellschaft, Menschenhandel und den Problemen ihrer Protagonistin viele Themen, aber keines davon wirklich gut. Die 58 Seiten muten sich wie ein überhastet erzähltes Destillat populärer Young-Adult-Dystopien („Die Perfekten / Die Vereinten“, „Maze Runner“, „Die Bestimmung“ ff. etc.) an, dessen originellere Ansätze in einer vorhersehbaren, kein Klischee auslassenden Handlung untergehen.
Die Erzählperspektive von Alix ist gut getroffen, rettet diese Geschichte aber leider nicht.
Zu „Eijeijei“ von Regina Schleheck halte ich mich kurz: Die Geschichte ist sicher als bissige Satire gedacht, aber mich spricht sie nicht an.
Ich hoffe, die Ausgabe gefällt mir nach diesem unglücklichen Start im weiteren Verlauf besser.
Bearbeitet von ChristophGrimm, Gestern, 13:55.