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Han Kang: Unmöglicher Abschied (Literaturnobelpreis 2024)

Korea magischer Realismus Südkorea Literaturnobelpreis 2024

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Eine Antwort in diesem Thema

#1 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 03 Januar 2025 - 09:01

Hallo zusammen,

 

um mal eine kurze Pause von der SF zu machen, lese ich Unmöglicher Abschied und bin halb durch. Der Roman ist nicht sehr dick. Es wird als leicht phantastisch angehaucht beworben, was aber wirklich sehr sehr leicht sein muss (oder in der zweiten Hälfte zu finden).

 

Im Unterschied zu den Gewinnerbüchern des Booker Prize und des Deutschen Buchpreises gibt es hier eine Handlung und auch einen schönen Sog. Sprachlich gefällt es mir auch. Es ist jetzt nicht super-rasant und strukturell auch nicht komplett chronologisch und ich weiß auch kaum etwas über die neuere koreanische Geschichte (was etwas hinderlich ist), aber mir leuchtet ein, warum der Roman so gefeiert wird.

 

Die Ich-Erzählerin wird von ihrer Freundin angerufen. Sie soll dringend kommen. Die Freundin ist im Krankenhaus, weil sie sich in ihrer Werkstatt zwei Finger der rechten Hand abgetrennt hatte. Die Behandlung ist sehr langwidrig und extrem, wird sehr detailliert geschildert (nichts für schwache Nerven). Mir war nicht klar, wie anstrengend es ist, wenn Nerven wieder zusammenwachsen müssen. Die Freundin bittet sie, doch bitte zu ihr nach Hause zu fahren, um den Vogel zu versorgen, der würde sonst sterben. Die Ich-Erzählerin macht sich auf den Weg, was aber aufgrund eines Schneesturms wirklich nicht einfach ist.

 

Es gibt viele tolle Details. Anfänglich wird eine sehr heiße Jahreszeit geschildert, dann später die extrem Kälte mit Schnee und Sturm. Die Ich-Erzählerin hat ziemlich heftige Migräne. Dann die Vergangenheit der beiden, das Verhältnis der Freundin zu ihrer Mutter. Da ist eine Menge dabei, das mich bei der Stange hält.

Aber auch viel Gewalt, vor allem in der jüngeren Vergangenheit Koreas spielt eine Rolle. Die beiden Frauen haben viel damit zu tun gehabt, das auszugraben, zu dokumentieren, zu beschreiben, zu fotografieren. Nicht alle Stücke haben sich schon zusammengesetzt, aber mehr und mehr ergibt sich ein interessantes Bild.

 

Schräg ist es schon ein bisschen, so ganz phantastisch ist es aber bisher nicht, mal sehen.


Podcast: Literatunnat

  • (Buch) gerade am lesen:meistens viele
  • • (Film) gerade gesehen: The Whale, Everything everywhere at once, Zurück in die Zukunft III

#2 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 03 Januar 2025 - 10:25

Ähm, ja, es gibt eine phantastische Komponente, die kommt etwa ab der Hälfte

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