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Rebecca Campbell: Arborealität (Verlag Carcosa)


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63 Antworten in diesem Thema

#61 lapismont

lapismont

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Geschrieben 09 April 2025 - 20:38

Okay, du hattest schon weitergelesen. Da ist es ja einfach das so zu sehen. :bighlaugh:

Ich hab das beim Lesen der Geschichte gleich gedacht und mich dann sehr gefreut, dass sie in der nächsten wirklich zusammen kamen.

Kneipenessen ist so eine kleine Atempause, die uns etwas vorbereitet, erklärt, was so passiert ist und die Welt wieder etwas für uns öffnet. Die Erzählweise ist insgesamt sehr ruhig und wir bekommen wirklich nur Mosaiksteinchen der Utopie geliefert, die uns die Autorin erzählen will.


Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#62 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 10 April 2025 - 18:15

Die Baumkathedrale

 

Eigentlich gibt es ja vermutlich nicht mehr wirklich Länder und Ländergrenzen, aber trotzdem sind die Kanadier eben "die Kanadier", was irgendwie nice ist. Obwohl mittlerweile die meisten weit nach dem Zusammenbruch der Welt, wie wir sie kennen, geboren wurden, haben sie das Denken und gewisse Begriffe eben doch übernommen. 

 

Das mit dem Aurumbäumen (oder überhaupt Möbel aus lebendigen Bäumen/Pflanzen) ist das Besonderes an dem Buch (sagt ja auch Titel usw.) und das finde ich schon sehr cool. Vermutlich können jetzt die längerjährigen Nerds die Romane aufzählen, die sowas schon in den 1950ern erfunden haben (oder so), für mich ist die Ideen jedenfalls sehr frisch. 

 

Schön auch, Oral history Projekt und "das dunkle Zeitalter" (und ob es denn schon vorbei ist), hier wird eine ganz neue Welt gemalt. Fachfrage: Ist das denn eigentlich schon eine Utopie? Eine Dystopie ist es jedenfalls nicht, ja, es gibt gewisse Annehmlichkeiten (und Import-Obst), die vermisst werden, und auch die medizinische Versorgung, aber es wird auch einiges gewonnen, nicht nur verloren. Oder fällt das einfach unter Climate Fiction (oder sogar unter Post-Climate-Fiction?).

 

Ernstgemeinte Frage

 

Schön auch der Bogen zu den ersten Kapitel ("Woher kamen die Bücher?"), so sieht man, dass jene Herren ihren Stempel hinterlassen haben.  Dazu dann die Kehrseite "Wie sollten sie ohne die letzten der Alten zurechtkommen?" (die Alten, das wären dann wir, die wir die Welt von jetzt noch kennen). Wirklich schön.

 

Schönes Buch. Für mich ein klarer KLP Kandidat.


PS: Spaßeshalber habe ich meine Rezension von damals noch mal rausgeholt, offenbar fand ich damals auch schon den Anfang am stärksten, da ist die Figurenbindung für mich am besten gelungen.


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#63 Mammut

Mammut

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Geschrieben 10 April 2025 - 19:09

Arborealität heißt Baumrealität? Okay.

 

Das Finale hat mir auch gut gefallen. Alle kommen zusammen, entweder vor Ort oder in der Erinnerung und die letzte Geschichte bietet auch Hoffnung für die fiktionale Zukunft. Sehr schön. Einzig die Baumkathedrale wurde für mich nicht mit Worten erschaffen, die bleibt doch eher vage.

Doch, mir hat das Buch ebenfalls gefallen. Zukunft ist hier Rückbesinnung auf alte Werte, die aber am Ende wieder zum Fortschritt wird. Schönes Buch. Einzig die ganzen Figuren habe ich, zumindest bei der Baumkathedrale, nur schwer auseinander halten können.

 

Das Titelbild der englischen Ausgabe gefällt mir übrigens auch sehr. Das mit den Kanadiern hatte ich auch nicht so richtig verstanden. Gehört Vancouver Island nicht zu Kanada? Also sehen die Kathedralier nur Kanada als Ausland an?

Ach ja, warum da immer alles abgebrannt wird, habe ich auch nicht verstanden.

Zum Thema Utopie/Dystopie kann ich auch nichts zusteuern. Das meiste was die Leute als Dystopie einstufen, ist für mich ziemlich utopisch.


Bearbeitet von Mammut, 10 April 2025 - 19:14.


#64 lapismont

lapismont

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Geschrieben 10 April 2025 - 21:22

Arborealität schließt den Geschichtenreigen, bringt Generationenlebensläufe zusammen und öffnet die Welt wieder. 

Ja, die Idee mit gewachsenen Möbeln und Gebäuden ist schön und ja, Yvonne, das ist nix Neues. Hier wird es zum Symbol der Naturanpassung nach der Klimakrise und ich fand das okay. Warum es eine Kathedrale sein musste, erschloss sich mir nicht. Ein religiöser Bau und keine kulturelle Einrichtung? Theater, Bibliothek, Forum – all das hätte aus meiner Sicht besser zu dem Rest der Geschichten gepasst.

 

Insgesamt fand ich das ganze nett. Der Großteil der Geschichten ist eher angerissen, blieb Schlaglicht. Von den Figuren bleibt mir kaum etwas in Erinnerung, alles plätschert eher so dahin. Der Grundton ist Harmonie, egal was da an Katastrophen im Hintergrund abläuft und dadurch hatte ich oft das Gefühl, eher einer Vision als einer fiktiven Realität zu folgen. Uncanny valley immer wieder.

 

Es ist gut geschrieben, ja, für mich in Summe aber nur etwas über Durchschnitt. 


Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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