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J. Williamson: Die Endzeitingenieure


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68 Antworten in diesem Thema

#31 Rusch

Rusch

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Geschrieben 03 November 2004 - 23:11

Gerade das angesprochene zweite Kapitel mit dem singenden Wald ist das stärkste im Buch. Das hat mir sehr gut gefallen und merzt die Schwächen der folgenden Kapitel absolut aus. Nur schade, dass dann wieder so abrupt Schluß ist.

Ich fand auch die Stelle mich den singenden Wäldern am besten. Da war das Buch richtig gut und man hatte auch eine Beziehung zu den Protagonisten, wie man sie in dem ganzen Buch nicht hatte. Am Ende war ich irgendwie traurig. Mir hat Teil 2 auf jeden Fall besser gefallen als Teil 4, der ja ach so toll den Hugo gewonnen hat.

#32 Holger

Holger

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Geschrieben 04 November 2004 - 08:28

Mir hat Teil 2 auf jeden Fall besser gefallen als Teil 4, der ja ach so toll den Hugo gewonnen hat.

Das irritiert mich. Teil 4 soll den HUGO gewonnen haben. Umpff. :D
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#33 Rusch

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Geschrieben 04 November 2004 - 10:36

Das irritiert mich. Teil 4 soll den HUGO gewonnen haben. Umpff. :confused:

Ich muss mich korrigieren. Die Erzählung Ultimate Earth hat nicht nur den Hugo, sondern auch den Nebula Award gewonnen. Das muss ein verflucht mieses Jahr gewesen sein - oder die Konkurrenz für Novellas (am besten mit Kurzroman zu übersetzen) ist sehr, sehr dünn.

#34 ANUBIS

ANUBIS

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Geschrieben 04 November 2004 - 11:30

Das verwundert mich auch ganz schön!!Ich glaube der Autor wußte selber nicht was er uns mit dieser Story mitteilen wollte :confused: So viele naive und unglaubwürdige Charaktere habe ich schon lange nicht mehr geballt erlebt :blink: Greetz
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#35 Rusch

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Geschrieben 04 November 2004 - 11:41

Der Ansatz von Ultimate Earth war ja nicht schlecht. Ein wenig hat mich das an "Der Ewige Krieg" von Haldeman erinnert. Dort war es so, dass die Soldaten nach einigen Jahrhunderten auf die Erde zurück kamen und sich in der neuen Welt überhaupt nicht mehr zurecht fanden. Aber die Personen standen einem in diesem Buch 100 Mal näher. Wie wurde hier schon so schön gesagt: Pepe ist gestorben? Na und, der Nächste kommt bestimmt.

#36 Dave

Dave

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Geschrieben 04 November 2004 - 16:54

Ihr steht auf singende Wälder?Warum hat mir niemand erzählt, dass ihr auf singende Wälder abfahrt?*schongehörttuscheltuschel*Ich bin fassungslos... :confused: ;) :blink:

#37 Holger

Holger

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Geschrieben 04 November 2004 - 17:56

Jaja. Da tun sich Abgründe auf!:confused: :blink: ;)
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#38 Henrik Fisch

Henrik Fisch

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Geschrieben 04 November 2004 - 22:29

So Ihr Lieben,

ich bin jetzt also auch dabei, mit Teils eins fertig und stecke mitten in Teil zwei. Hier meine Eindrücke:

Teil eins

Tja, was soll ich sagen: Der Roman leidet vor allem darunter, das ich vor kurzem einen ganz ähnlichen Roman gelesen habe, der aber leider extrem ins Detail ging. Der hier liest sich vergleichsweise oberflächlich. Wobei ich nicht die am Anfang dieses Threads angesprochenen 40 Einleitungs-Seiten meinte; mit denen kam ich nämlich wunderbar klar.

Was danach kommt, lässt meine Stirnfalten gelegentlich kräuseln: Mal werden Zeitsprünge von Millionen mal von tausend Jahren gemacht. Dann scheinen die Klone immer nur im Alter von 21 aktiv zu werden. Und prompt bauen sie irgend einen Mist, gehen dabei hops - was man meistens nicht erfährt - und ... schwups ... ein paar tausend Jahre, oder auch Millionen Jahre, später werden vom Mastercomputer erneut Klone gezüchtet und das ganze beginnt von vorne. Nicht sonderlich spannend. Zumal der Entscheidungsprozess, wann denn nun der Master-Rechenschieber geruht neue Klone ins Leben zu lassen, völlig im dunklen bleibt. Und dann will ich außerdem einen in nicht allzu ferner Zukunft gebauten Computer sehen, der ein paar Millionen Jahre und das auch noch fehlerfrei (!) überdauert. „Sense of Wonder“ hin oder her, aber da wäre eine klitzekleine Erklärung fällig.

Ok, wir wollen mal nicht so sein. Das Buch ist ja noch ein wenig dicker.


Teil zwei

Es kommt mir so vor, als wären die Teile- und die Kapitel-Abschnitte relativ willkürlich gesetzt worden. Ein Freund von mir meinte einmal, dass das durchaus auch von den deutschen Verlagen so eingeteilt wird. Ich möchte niemanden die Schuld in die Schuhe schieben, aber der sich angesprochen Fühlende sollte mal seine Antennen bezüglich der Aufteilung prüfen. Mir kommt das Ganze nämlich schlichtweg einfach nur willkürlich vor: Mal vergehen mitten im Kapitel Jahrmillionen, mal gibt es eigentlich gar keine logische Trennung von Kapitel zu Kapitel.

Noch ein Eindruck von Teil eins bleibt bestehen: Dass der Roman nämlich immer dann spannend wird, wenn es etwas Unbekanntes zu entdecken gibt. So geschehen bei den merkwürdigen Pflanzen in Afrika und Amerika, wo auch der Expeditionsleiter verloren geht (zumindest bis zu der Stelle, an der ich gerade bin). Wenn es dagegen um Evolutionstheorie geht, was ja auch durch spannend geschildert sein kann - wir erinnern uns an den guten Onkel Baxter mit „Evolution“ aus einer der vergangenen Leserunden - dann würgt Herr Williamson die Geschichte mit geradezu traumwandlerischer Sicherheit ab. Ich hätte nur zu gerne erfahren, wie es mit den roten tintenfischartigen Wesen nach der ersten Evolutionsstufe oder den offensichtlichen Säugetier-Herden nach der zweiten Evolutionsstufe weiterging.

Dann haben die Klone immer irgendwie den selben Charakter: Egal ob es nun der zweite oder der sechste Klon ist. Immer sind die Rollen vorher festgeschrieben. Spannend würde ich finden, wenn es da mal Fehler im Programm geben würde. Aber das kann ja noch kommen.

Und wenn das Hologramm den erneut Geklonten noch einmal erklärt, dass auf der Erde der große Impaktor einschlug und die große ehrenvolle Mission vor allem Vorrang hat, dann schmeiße ich das Buch aus dem Fenster!

Und trotzdem: Ich will irgendwie weiterlesen. Ich hoffe nur, Herrn Williamson gehen die Ideen nicht aus. Das ist im Moment eigentlich meine Triebfeder.

Bis dennen,
Henrik
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#39 Lomax

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Geschrieben 05 November 2004 - 00:47

Ein Freund von mir meinte einmal, dass das durchaus auch von den deutschen Verlagen so eingeteilt wird.

Nein definitiv nicht! Nicht bei diesem Buch, und das habe ich auch sonst noch nicht gehabt. Ich weiß nur, dass mitunter Bücher im Deutschen neu aufgeteilt werden, weil sie zu dick werden. Aber das innerhalb eines Buches Kapiteleinteilung "erfunden" werden, das würde ich schon als erwähnenswerten Ausrutscher ansehen. Ich würde also sagen, dass der Autor für dieses Buch auch genau diese Aufteilung gewollt hat.
"Modern Economics differs mainly from old Political Economy in having produced no Adam Smith. The old 'Political Economy' made certain generalisations, and they were mostly wrong; new Economics evades generalisations, and seems to lack the intellectual power to make them." (H.G. Wells: Modern Utopia)

#40 Henrik Fisch

Henrik Fisch

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Geschrieben 05 November 2004 - 06:58

@Lomax:

Ich würde also sagen, dass der Autor für dieses Buch auch genau diese Aufteilung gewollt hat.

Die dann aber wie gesagt ein klein wenig merkwürdig weil lesetechnisch willkürlich ist.

Bis dennen,
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#41 Holger

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Geschrieben 05 November 2004 - 11:18

Man könnte fast den Eindruck gewinnen, als sei das Buch so eine Art Schnipselwerk. Wie z.B. das letzte Queen-Studioalbum, wo alles mögliche alte Material neu bearbeitet und zusammengeworfen wurde, um ein gemeinsames neues Werk zu schaffen. Dass es letztendlich doch eine Sammlung von Versatzstücken ist, merkt der aufmerksame Konsument schließlich aber doch.Irgendwie erinnert mich Williamsons Schreibe auch an Ben Bova. Das ist ja auch so ein lieber SF-Opa, der es gut meint und uns nette, leichte Abenteuergeschichten beschert. :devil:
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#42 Lomax

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Geschrieben 05 November 2004 - 11:43

Tja, ich fand, das Buch hat gute Ideen und gute Szenen. Es hat auch eine gewisse "Gesamtanmutung", eine Atmosphäre. Aber als geschlossenen Roman konnte ich es trotzdem nie wahrnehmen; eine Sammlung von Kurzgeschichten war es allerdings auch nicht, weil viel von der Gesamtwirkung eben erst durch die lange zeitliche Perspektive zustande kommt.Ganz ketzerisch betrachtet hatte ich den Eindruck, dass der Autor noch eine Menge Sachen in seinem Ideenbuch stehen hatte, die er unbedingt noch bringen wollte, die für einen Roman aber nicht genug hergaben. Also hat er all dieses Material, das ihn am Herzen lag, in eine Rahmenhandlung gebettet, um es auf diese Weise noch zu präsentieren ...Dementsprechend habe ich auch den Eindruck, dass hier eine Menge Stilelemente aus den verschiedensten Epochen der SF paradieren, die man eigentlich selten gemeinsam findet: technische SF, die von der Idee lebt und die Figuren nur benutzt, um die Aussage des Autors rüberzubringen; esoterische oder psychedelische SF; dazu auch brandneue Themen. Ich habe mich immer gefragt, ob die Verwechslungen z.B. zwischen "Robo-" und "Holovater" am Anfang des Romans nicht genau daher rühren, dass der Autor einen älteren Entwurf modernisiert und dabei auch mal was übersehen hat?
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#43 Henrik Fisch

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Geschrieben 05 November 2004 - 13:08

@Lomax:

... Ich habe mich immer gefragt, ob die Verwechslungen z.B. zwischen "Robo-" und "Holovater" am Anfang des Romans nicht genau daher rühren ...

Moment, entweder habe ich darüber großzügig hinweg gelesen, oder für mich gab es keine Verwechslung:

Holo-Vater: Dreidimensionales Abbild in einem der Holotanks, dass den Geb-geber für die Klone darstellt. Also die Person, die damals kurz vor der Katastrophe im Raumschiff auf den Mond flüchtete.
Robo-Vater: Genau ein Roboter, der sich physikalisch um die Kinder kümmert und dass diese nicht allzu viel Blödsinn machen.

Ich ging bis jetzt eigentlich von der Existenz sowohl eines Robo- als auch eines Holo-Vaters aus.

Bis dennen,
Henrik

Bearbeitet von Henrik Fisch, 05 November 2004 - 13:08.

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#44 Lomax

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Geschrieben 05 November 2004 - 17:05

[QUOTEMoment, entweder habe ich darüber großzügig hinweg gelesen, oder für mich gab es keine Verwechslung[/QUOTE]Wenn es keine mehr gab, nehme ich das mal großzügig als Kompliment für das deutsche Lektorat :devil: Aber im Original kam es schon mal vor, dass der Holovater etwas erklärt, und mittendrin wird er plötzlich zum Robovater (oder umgekehrt); oder es wird am Anfang gesagt, dass der Holovater im Holotank auftritt, und irgendwann später joggt er dann mit den Protagonisten durch die Station.So etwas meinte ich. Das passt zwar nicht zur laufenden Diskussion, wenn diese Fehler im Deutschen tatsächlich alle erfolgreich gefunden wurden; aber die Art der Fehler hat mich schon dazu verleitet, Mutmaßungen über die Entstehung der Geschichten anzustellen. Denn es sind eigentlich typische Fehler bei einer Überarbeitung nach grundlegenden Änderungen am Hintergrund.
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#45 dyke

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Geschrieben 05 November 2004 - 17:33

Hallo,also zusammenhanglos ist der Roman für mich nicht. Weder von der Handlung noch stilistisch sehe ich Brüche, auch wenn alles etwas sehr hausbacken klingt.Bei Romanen, deren Geschichte über die Dauer mehrerer Menschenlebens geht, ist es einfach notwenig, ganze Zeitspannen auszulassen. Beispiele sind hier die Geschichten über Orte von der ersten Besiedlung bis zur jüngsten Vergangenheit. Auch die Protagonisten müssen notgedrungen wechseln, denn nicht sie sind die Hauptperson, sondern der Ort.Und hier ist es letztendlich die Mondstation und die Erde.Wobei der Autors das hier durchs Klonen ganz gut gelöst hat. Man trifft immer wieder die gleichen Namen, ähnliche Charaktere. Auch der geringe Selbsterhaltungstrieb der Mannschaft erscheint mir ganz normal. Schließlich wachsen sie nicht in einer menschlichen Gesellschaft auf, sondern werden von Robotern und Hologrammen erzogen und auf ein einziges Ziel hin konditioniert. Allein Arne scheint da immer wieder auszubrechen. Hat vielleicht etwas mit seinem Vater zu tun, nur müsste ich nachschlagen wer das war.Wenn man bedenkt, dass heute Menschen dazu gebracht werden, freudigen Gemütes als Selbstmordattentäter anderen Menschen den Tod zu bringen, ist das Verhalten dieser Mannschaft doch ganz normal.Gerade im dritten Teil kommt an einer Stelle zum Ausdruck, wie stark die Berichte der Vorgänger den aktuellen Klon beeinflussen, ja das er diese sogar als seine eigene Vergangenheit ansieht.Man kann das Verhalten der Klon, die in einer komplett zweckgebunden, isolierten Umgebung aufwachsen nicht mit den normalen Maßstäben bewerten. Das hat der Autor richtig erkannt und seine Vorstellung ist in sich geschlossen.Interessant finde ich, dass im zweiten und dritten Teil unbekannte Lebewesen und Pflanzen gleich als Außerirdisch definiert werden. Es gibt schließlich keine Garantie, dass die Evolution auf der Erde immer die gleichen Wege geht. Dass die Entwicklung der Menschen immer ähnlich verläuft, ist dagegen klar, den sie bringen ihr Erinnerung an das verlorene Vergangene mit.Werde mich jetzt an den vierten Teil machen und bin neugierig, was der Autor unter der ultimativen Erde versteht.LG Dyke

#46 Darnok

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Geschrieben 05 November 2004 - 18:57

und bin neugierig, was der Autor unter der ultimativen Erde versteht.

Das wüsste ich auch gerne, verlassen die Charaktere doch jetzt zum ersten mal die Erde.

#47 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 07 November 2004 - 17:21

Ich bin mit dem Buch jetzt durch und muß sagen daß es mir ganz gut gefallen hat. Ich gebe dem Buch 7 Punkte, einen Punkt Abzug gibt es für den letzten Teil. Der vierte Teil hat mir zu beginn noch ganz gut gefallen. Die Idee das die Mondmenschen in einem riesigen Vergnügnungspark landen und niemand merkt, daß sie echt sind, war noch ganz witztig. Den letzten Teil fand ich aber nur noch langweilig. Da hat sich alles nur noch einmal wiederholt. Gruß Markus

#48 dyke

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Geschrieben 07 November 2004 - 23:20

Da hat sich alles nur noch einmal wiederholt

Das scheint letztendlich der Sinn des Buches zu sein: Bei ähnlichen Voraussetzungen ähneln sich auch die Ergebnisse. Es gibt keine Unsterblichkeit für die Menschheit. Wie weit sie sich auch entwickelt, wird sie früher oder später untergehen. Das ist nun einmal Evolution. Der Schluß hat sich mir allerdings nicht erschlossen. Warum folgt Dunc nicht den Rufen von Pepe (?) und bleibt allein im Crown? Nur weil ihm der Glaube an ein Leben nach dem Tode fehlt? Vom Aufbau erinnert mich das Buch an Asimovs Foundation Trilogie, kann ihr aber nicht das Wasser reichen. Es lebt von Namen aus Autors (wobei ich mich an kein Buch von Jack Williamson erinnern kann) und es ist schade, dass es statt innovativerer Romane übersetzt wurde. Aber Bastei hat ja einen Faibel für Alt-Meister. Davo ausgehend. dass eine 5 knapper Durchschnitt bedeutet bekommt der Roman von mir eine Sechs. Langatmigkeit ersetzt nun einmal keinen Tiefgang. LG Dyke

#49 Lomax

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Geschrieben 08 November 2004 - 15:29

Es gibt keine Unsterblichkeit für die Menschheit. Wie weit sie sich auch entwickelt, wird sie früher oder später untergehen. Das ist nun einmal Evolution.

Ich habe den Schluss eher anders gesehen. Letztlich ist die Menschheit ja nicht ausgestorben, sondern sie hat sich weiterentwickelt - man mag sich nun darüber streiten, ob dieses neue Dasein tatsächlich die höchste Erfüllung ist. Aber laut Aussage des Buches entsprach es ja den unbewussten Wünschen der Menschen. Insofern könnte man eher sagen, dass die Menschheit ihr Ziel erreicht und sich damit überlebt hat - und doch legt das Buch nahe, dass der Mond irgendwann die Menschen wieder neu auf die Startlinie setzen wird. Bei mir hat das einen tragischen Beigeschmack hinterlassen, denn es hat etwas von "Sisyphos" an sich. Der Schluss stellt letztendlich den Sinn der Mondstation in Frage: Warum setzt man eine neue Menschheit wieder allen Mühen und Anstrengungen aus, zwingt sie, ihre Fehler noch mal neu zu machen, wenn die Menschheit an sich es doch schon hinter sich gebracht hat? P.S.: und ich frage mich wirklich, warum ich plötzlich die Buttons hier nicht mehr verwenden kann, z.B. für die Zitate. Grummel.
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#50 Rusch

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Geschrieben 08 November 2004 - 16:00

Ich finde, dass am Ende nicht vollkommen klar herauskommt, ob das Endergebnis gut war oder nicht. Kann sein, dass die Menschen nur glaubten in eine nächsthöhrere Stufe "evolviert" zu sein. Letztendlich wird sich aber nichts daran ändern, dass die Station die nächsten Klone großziehen und zur Besiedlung auf die Erde schicken wird.

#51 Darnok

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Geschrieben 08 November 2004 - 17:47

Ich frage mich allerdings ob es nun wirklich noch Menschen waren, die sich da am Ende irgendwo zwischen den Sternen tummelten. Man kann imho davon ausgehen, dass die Erde wiedereinmal ausgestorben ist und die Mondstation die nächsten Klone schicken wird.

#52 Dave

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Geschrieben 08 November 2004 - 18:54

Vom Aufbau erinnert mich das Buch an Asimovs Foundation Trilogie, kann ihr aber nicht das Wasser reichen. Es lebt von Namen aus Autors (wobei ich mich an kein Buch von Jack Williamson erinnern kann) und es ist schade, dass es statt innovativerer Romane übersetzt wurde. Aber Bastei hat ja einen Faibel für Alt-Meister.

Diesen Gedanken habe ich auch gehabt, den Roman hätte man sich für den deutschen Markt sparen können.



Mit dem dritten Teil bin ich nicht zurecht gekommen, da konnte ich gar nichts mit anfangen.

Den vierten Abschnitt fand ich allerdings ganz passabel, er kann für sich stehen und ist eher nachvollziehbar. Durch Sandor Pen zu Beginn und Captain Flix am Ende gab es einen richtig angenehmen Bogen in der Ministory.
Mit den Mikrobots als tragendes Element hat mir die zündende Idee für eine immerhin preisgekrönte Kurzgeschichte dann aber doch gefehlt. Sogar das Buch insgesamt hat ja noch einen Preis eingeheimst, was mich noch mehr erstaunt.

Oftmals gab es Ereignisse oder Lebensformen, bei denen ich mir eine nähere Betrachtung gewünscht hätte.
Mehrmals lesen musste ich folgenden Satz zu Beginn des fünften Teils:

Immer wieder formten sich die Konstellationen ruckartig zu neuen Mustern, während wir über die Lichtjahre zurücksprangen.

Ein wahrlich erstaunlicher Satz, und wieder einmal sah ich mich mit Dingen konfrontiert, die wie aus dem Hut gezaubert erschienen. Im Folgenden ergaben sich ein paar klägliche Antworten, großzügig gesprochen.

Was kann man denn nun als positiv oder lesenswert an diesem Roman herausstellen?

#53 dyke

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Geschrieben 08 November 2004 - 19:29

Man kann imho davon ausgehen, dass die Erde wiedereinmal ausgestorben ist und die Mondstation die nächsten Klone schicken wird

Das ist die Frage!! Die Station wurde ja "versiegelt". Der Wiederaufbau diente doch ausschließlich dazu, die Information über die Vergangenheit zu bekommen. Irgendwo deutet Sandor auch an, dass die Station nicht mehr gebraucht würde, da eine Neubesiedlung von den Kolonien aus erfolgen würde. Möglicherweise ist Dunc der "letzte Mensch". spekuliert Dyke

Der Schluss stellt letztendlich den Sinn der Mondstation in Frage: Warum setzt man eine neue Menschheit wieder allen Mühen und Anstrengungen aus, zwingt sie, ihre Fehler noch mal neu zu machen, wenn die Menschheit an sich es doch schon hinter sich gebracht hat?

Davon ausgehend, dass die Mondstation noch ihren Zweck erfüllt, fehlen ihr einfach Information darüber, was geschehen ist.

#54 Gast_Guest_*

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Geschrieben 08 November 2004 - 20:30

Das Ende hat mich sehr an Arthur C. Clarks 2001 und 2010 erinnert. Dort wird der Astronaut, dessen Name mir gerade entfallen ist, zu einem "Sternenkind". Ein substanzlose, unsichtbare Wesenheit, die einfach so durch das All reisen kann und die Ketten des menschlichen Körpers abgelegt hat.

#55 Pogopuschel

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Geschrieben 08 November 2004 - 20:35

Ups, da hatte ich vergessen mich einzuloggen.An die Foundationtrilogie erinnert mich das Buch insofern, daß die Trilogie eine Sammlung von Kurzgeschichten ist, die ein wenig auf Romanform getrimmt wurde. Deswegen war ich von ihr ein wenig entäuscht, obwohl mir die Kurzgeschichten gut gefallen haben. Gruß Markus

#56 Pogopuschel

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Geschrieben 08 November 2004 - 21:16

@Darnok War das Buch wirklich so furchtbar, dass es nur einen Punkt in deiner Rezi verdient hat. darnoks-Rezi Immerhin ist es handwerklich und stilistisch gute Arbeit. Ich finde die schlechteste Wertung sollte Büchern vorbehalten bleiben, deren Autoren wirklich nicht schreiben könne. Ich finde die Wertung etwas hart, auch wenn das Buch eine Qual für dich war. Gruß Markus

Bearbeitet von Pogopuschel, 08 November 2004 - 21:20.


#57 Rusch

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Geschrieben 08 November 2004 - 21:30

^ Recht hast Du PP. Das Buch war jetzt nicht von gewaltigen Längen geprägt (was ich persönlich sehr schlimm finde) noch war es vollkommen uninteressant. Bei mir waren es 5 (von 10 Punkten). Hier nochmals im Vergleich meine Rezi.

#58 Darnok

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Geschrieben 09 November 2004 - 21:44

Ich weiß, ich hab auch Ruschs Rezi gelesen, aber ich fand das Buch wirklich furchtbar.Am Ende wird es etwas besser, aber ehrlich gesagt kann das denn Gesamteindruck nicht wirklich verbessern. Hätte Bastei lieber einen Groschenroman daraus gemacht und die ersten Kapitel gestrichen.

#59 Henrik Fisch

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Geschrieben 10 November 2004 - 07:36

So,

ich bin jetzt auch durch, und fand das Buch ebenfalls fürchterlich. Und zwar für mich interessanterweise gerade zum Ende hin: Nur noch bruchstückhafte Aneinanderreihungen von Story-Fragmenten, die allesamt den Eindruck von Skizzen machen. So etwas will ich nicht lesen.

Auch dykes Einwurf mit der Konditionierung der Klone - von wegen sie machen sich nichts draus zu sterben - kann ich sehr gut nachvollziehen, aber auch das möchte ich nicht lesen. Ich lebe in und glaube an einer Welt, in der das einzelne individuelle Leben als wertvoll angesehen wird; hoffe ich jedenfalls. Da mag ich nicht an die beliebig austauschbaren Personen glauben, nach dem Motto „Och, ist ja alles nicht so schlimm, ich werde ja wieder geklont.“ Ja, mag ja sein, aber das vorherigen Leben mit all seinen gefühlen und Hoffnungen ist dann trotzdem futsch. So einen ähnlichen Einwand hatte ich ja schon bei „Das Unsterblichkeitsprogramm“.

Ach Leute, ich komme aus dem Meckern gar nicht mehr heraus, wenn ich mal auf den Schreibstil achte: So eine gefühllose Aneinanderreihung habe ich selten in den Fingern gehabt. Es mag ja alles sein, dass man die Beweggründe der Handelnden mit etwas Logik ganz gut nachvollziehen kann. Aber ich möchte das auch nachFÜHLEN können. Und das fehlt hier komplett. Widerlich!

Was bleibt sind ein paar nette Ideen - ich denke da an die singenden Wälder - die das Buch wieder aufwerten. Aber, und auch das wurde hier schon genannt, wenn es interessant wird, wenn man als Leser sich also gerade an die neue völlig fremde Umgebung gewöhnt hat, mit ihr langsam warm wird und sich eigene Gedanken macht, dann ist schon wieder Schluss, es kommt ein neuer Meteroid und wir fangen von vorne an. Ja zum Geier, was soll denn das? Nette Geschichts-Anfänge kann ich mir auch haufenweise ausdenken. Aber die dann fort und einem für den Leser (!) befriedigendem Ende zu führen, dass ist doch gerade die Kunst beim Schreiben.

Und so ein Roman kassiert Preise. Wahrscheinlich - entschuldigt meine Worte - sind die Juroren schon genau so vergreist wie der Autor. Nee, nee, ich glaube Bücher von Herrn Williamson habe ich für den Rest meines Lebens genug gelesen.

Wertung: 5 von 10 Punkten

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#60 Rusch

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Geschrieben 10 November 2004 - 08:45

Und so ein Roman kassiert Preise. Wahrscheinlich - entschuldigt meine Worte - sind die Juroren schon genau so vergreist wie der Autor. Nee, nee, ich glaube Bücher von Herrn Williamson habe ich für den Rest meines Lebens genug gelesen.

Wertung: 5 von 10 Punkten

Bis dennen,
Henrik

Ich bin ja überrascht, dass Du dem Buch noch 5 Punkte gegeben hast. Nach dem Text hätte ich eher auf 3 getippt.

Was die Preise betrifft, so denke ich, dass die Rubrik Novellet beim Hugo einfach sehr dünn besetzt ist. Vielleicht schang noch etwas Sympathie für den Greis, der noch schreibt mit. Für nächstes Jahr habe ich mir schon vorgenommen, alle Hugo nominierten Romane zu lesen und dann auf dem Worldcon mitabzustimmen. Vielleicht kann ich ja das Niveau ein wenig steigern. ;)


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