The Book of the New Sun
#1
Geschrieben 05 November 2004 - 12:56
von Gene Wolfe
ISBN: 1-85798-977-5
''The Book of the New Sun'' ist der Auftakt der Reihe Fantasy Masterworks und eines der beeindruckendsten Werke, dass die Fantasyliteratur hervorgebracht hat. Vom Setting kann man die Reihe auch zur Science Fiction zählen, aber von der Handlung her würde ich sie zur Fantasy zählen. Im ersten Band sind die Teile The Shadow of the Torturer und The Claw of the Conciliator enthalten. Der zweite Teil hat den Nebula gewonnen.
Gene Wolfe beschreibt die Erde (oder Urth) in ferner Zukunft kurz vor dem Erlöschen der Sonne. Der Ich-Erzähler ist Severian, ein Angehöriger der Gilde der "Torturer" (dt. Folterer, Folterknecht), der zurück auf sein Leben blickt. In jungen Jahren hilft er einer "Klientin" beim Selbstmord, was strengstens verboten ist und ihn zu einer Reise nach Thrax führt, wo er fortan fernab von seinen Gildenbrüdern seinem Beruf nachgehen soll. Auf der Reise nach Thrax erlebt er ungewöhnliche Abenteuer und lernt viele Leute kennen. Manche werden seine Freunde, andere werden zu Feinden. Am Ende des zweiten Romans ist er seinem Ziel näher gekommen, aber bis nach Thrax ist es immer noch ein gutes Stück.
Das Buch ist alles andere als leicht zu lesen, aber dafür wird man reichlich belohnt. Gene Wolfe kann sehr gut mit der Sprache umgehen und nutzt sie, um eine beeindruckende Atmosphäre mit farbigen Charakteren zu schaffen. Die Handlung verweilt an zauberhaften Orten von denen man noch nicht einmal im Traum geahnt hätte, dass sie existieren. Die Zitadelle, in der Severian aufwächst, wird so echt beschrieben, dass man die kühlen Mauern förmlich spüren kann, hinter denen die Gefangenen auf ihr Urteil warten. Während sich der erste Teil noch wie ein Fantasy Roman liest, wird im zweiten Teil immer deutlicher, dass es eher in die Richtung SF geht. Viele Dinge sind nicht so wie sie auf den ersten Blick zu sein scheinen und die alten Legenden sind schwer zu verdauen.
Als Folterer hätte Severian der typische Antiheld sein können. Die meisten Menschen betrachten ihn mit einer Mischung aus Argwohn, Bewunderung und Abscheu und durch seine Berufskleidung vereinigt er schnell die Aufmerksamkeit auf sich. Für Severian ist das Leben aber völlig normal und Gene Wolfe schafft es, genau diesen Eindruck zu vermitteln. Er nimmt die Ideale und den "Beruf" ernst, tief in seinem Inneren schlummert aber auch die Sehnsuch nach Liebe und er philosophiert über die Welt, in der er lebt.
Die Charaktere im Buch sind sehr gut ausgearbeitet und haben eine Tiefe, die man häufig vermisst. Das gilt nicht nur für Severian sondern auch für die anderen Personen, denen man im Laufe der Reise begegnet. Häufig verbergen sie Geheimnisse, die im Laufe der Geschichte nach und nach gelüftet werden. Sehr gut gefallen haben mir die Frauen, sie sind nicht einfach nur oberflächliche Anhängsel oder Bettgefährtinnen sondern spielen eine wichtige Rolle.
Es gibt eigentlich nur zwei kleine Kritikpunkte. Gene Wolfe erzählt die Geschichte rückblickend und als Leser wird man ein wenig zu häufig daran erinnert. Dadurch wird ein wenig der Erzählfluss gestört, was nicht nötig gewesen wäre. Zweitens ist der Übergang zwischen den ersten beiden Teilen sehr abrupt, die Geschichte geht nicht nahtlos weiter sondern setzt etwas später ein. Dadurch hatte ich am Beginn des zweiten Teils Probleme, mich zu orientieren.
Schwamm drüber, ''The Book of the New Sun'' ist ein Meisterwerk, das mir lange in Erinnerung bleiben wird und das man immer wieder lesen kann. Von der Sprache konnten mich nur John C Wright oder Jeff Vandermeer ähnlich begeistern - ich freue mich schon auf die abschließenden beiden Teile!
#2
Geschrieben 05 November 2004 - 16:00
Grundsätzlich teile ich deine Einschätzung von Wolfes Werk, Sullivan. Die Romane sind ein echtes Leseerlebnis, obwohl die Handlung - wenn man sie nacherzählt - furchtbar dürr wirkt. Auch ich hatte Problem beim Einstieg ins zweite Buch, gerade der Anfang ist recht abrupt. Dagegen habe ich deinen anderen Kritikpunkt anders in Erinnerung. Dadurch dass Wolfte immer wieder andeutet, dass Severian noch eine große Zukunft bevorsteht und er nach Nessus zurückkehren wird, bliebt doch immer eine latente Spannung vorhanden. NessunoEs gibt eigentlich nur zwei kleine Kritikpunkte. Gene Wolfe erzählt die Geschichte rückblickend und als Leser wird man ein wenig zu häufig daran erinnert. Dadurch wird ein wenig der Erzählfluss gestört, was nicht nötig gewesen wäre. Zweitens ist der Übergang zwischen den ersten beiden Teilen sehr abrupt, die Geschichte geht nicht nahtlos weiter sondern setzt etwas später ein. Dadurch hatte ich am Beginn des zweiten Teils Probleme, mich zu orientieren.
#3
Geschrieben 05 November 2004 - 16:18
#4
Geschrieben 05 November 2004 - 16:38
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It's all fun and game until someone loses an eye
- • (Buch) gerade am lesen:Robert B Parker
#5
Geschrieben 07 November 2004 - 21:51
#6
Geschrieben 07 November 2004 - 23:12
#7
Geschrieben 08 November 2004 - 13:41
Aha, dann ging es nicht nur mir so. Ich habe den Ãœbergang sogar zweimal gelesen, aber wie genau Severian von den anderen getrennt wurde und mit Jonas weiterzieht, wird nicht deutlich. Der Nachfolgeband ist bestellt, mal sehen wie es weitergeht! SullivanAuch ich hatte Problem beim Einstieg ins zweite Buch, gerade der Anfang ist recht abrupt.
#8
Geschrieben 08 November 2004 - 20:47
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#9
Geschrieben 12 Dezember 2004 - 08:29
@ Sullivan Da wir beide dieselben Schwierigkeiten mit dem Einstieg hatten (und ich mir bei Wolfe nur schwer vorstellen kann, dass er gerade den Anfang nicht bewusst ganz sorgfältig gestaltet hat), habe ich ihn vor kurzem nochmals gelesen. Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass Wolfe hier (auch) ein Sprachexperiment machen wollte: anscheinend soll die Szene das Erwachen Severians sprachlich nachzeichnen - von den dumpfen, unbewussten, unreflektieren Bildern des Tiefschlafs bis zum vollständigen, geistig regen Wachsein zwei Seiten später. NessunoEs gibt eigentlich nur zwei kleine Kritikpunkte. Gene Wolfe erzählt die Geschichte rückblickend und als Leser wird man ein wenig zu häufig daran erinnert. Dadurch wird ein wenig der Erzählfluss gestört, was nicht nötig gewesen wäre. Zweitens ist der Übergang zwischen den ersten beiden Teilen sehr abrupt, die Geschichte geht nicht nahtlos weiter sondern setzt etwas später ein. Dadurch hatte ich am Beginn des zweiten Teils Probleme, mich zu orientieren.
#10
Geschrieben 22 Dezember 2004 - 09:19
#11
Geschrieben 22 Dezember 2004 - 18:06
#12
Geschrieben 23 Dezember 2004 - 12:03
#13 Gast_Guest_*
Geschrieben 23 Dezember 2004 - 13:33
Ist sicherlich nicht die schlechteste Idee ... Mir geht es bei Lektüre von Wolfe auch dauernd so, dass ich das Gefühl habe, irgendeinen großartigen Witz verpasst zu haben. Aber auch ohne großes Interpretieren kann man sich blendend unterhalten. Buch 2 fand ich übrigens noch überzeugender als Buch 1. Vor allem die Abendmahlszene/Kommunion mit dem Leib Theclas war der Hammer ... Bin schon gespannt, was du zu Buch 3 und 4 zu sagen hast. NessunoIch sehe schon, dass ich zum Schluss die Bücher gleich noch einmal lesen muss, um sie richtig zu verstehen.
#14 Gast_g. b. corner_*
Geschrieben 17 Januar 2005 - 08:52
Hallo die Runde - bin neu in diesem Forum und freue mich, dass es doch auch ein paar Wolfe-Fans gibt! Der gute Mann schreibt seine Bücher tatsächlich so, dass wiederholtes Lesen Pflicht ist - meiner Meinung nach erhöht das den Wert eines Buchs! Habe 'New Sun' samt Nachfolger jetzt seit '99 drei Mal gelesen und finde immer wieder Neues oder Zusammenhänge, die ich übersehen hatte. Ähnlich komplex sind die vier Bücher, die das 'Book of the Long Sun' bilden - jedoch in einem SF-typischeren Setting. Vor allem muss man Wolfe LANGSAM lesen - nicht zu viele Kapitel am Tag, und nicht zu viele Sätze pro Minute. Oft reitet Severian absatzweise auf irgendwelchen bunten Sinneseindrücken herum (immerhin hat er ja angeblich das perfekte Gedächtnis), nur um dann in einem lakonischen Nebensatz eine Tatsache zu erwähnen, die in anderen Romanen zur Schlüsselstelle werden würde, so auch zum Beispiel am Anfang von Buch 2: "Then I was awake. Country smells - much like the pleasant odors of flower and tree that used to float across the ruined curtain wall from the necropolis, but mixed now with the hot reek of a stable - drifted through the window. The bells began again, ringing in some campanile not far away, calling the few who retained their faith to beseech the coming of the New Sun, though it was very early still, the old sun had hardly dropped Urth's veil from his face, and save for the bells the village lay silent. As Jonas had discovered the night before, our water-ewer held wine. I used some to rinse my mouth, ... " Ich meine, beim ersten Durchlesen war mir komplett entgangen, dass der gute Kerl Wasser in Wein verwandelt hat - das Schräge ist noch dazu, dass er es offenbar nicht sehr auffällig findet und sich gleich einmal den Mund damit ausspült ... Wenn man sehr aufmerksam liest, kriegt man jedenfalls etwas mehr mit als Severian selbst, der kein sehr scharfsinniger Beobachter ist. Durchhalten! Grüße, G.B.CornerIch sehe schon, dass ich zum Schluss die Bücher gleich noch einmal lesen muss, um sie richtig zu verstehen.
#15
Geschrieben 17 Januar 2005 - 13:55
#16
Geschrieben 19 Januar 2005 - 16:45
Ich habe höchstens 50 Seiten pro Tag geschafft. Das Buch gibt sein eigenes Tempo vor, eigentlich könnte man ein wenig frustriert sein dass es so langsam vorwärts geht, aber hier genieße ich jede Seite und jeden einzelnen Satz. SullivanVor allem muss man Wolfe LANGSAM lesen - nicht zu viele Kapitel am Tag, und nicht zu viele Sätze pro Minute.
#17
Geschrieben 19 Januar 2005 - 18:13
Unbedingt! Aber vielleicht solltest du vorher "Die Urth der Neuen Sonne" (The Urth of the New Sun) lesen, quasi der "fünfte" Band der "Neuen-Sonne-Tetralogie". Wolfe bringt da einige Dinge um Severian, die ungeklärt geblieben sind, zum Abschluss. NessunoBevor ich mich aber an seine neuesten Bücher setze, lohnen sich vielleicht die 4 Bände um "The Long Sun"?!
#18
Geschrieben 15 Februar 2005 - 19:18
Da liegt für mich bislang noch ein bisschen die Enttäuschung - bisher finde ich, das Wolfe sich bei seinen Frauenfiguren fast hundertprozentig an die Klischees des bürgerlichen Romans hält: Dorcas: Die "Jungfrau" oder "Heilige" (das sie keine Jungfrau ist, spielt für das klischee dabei kaum eine Rolle). Die wird auf "reinere" Weise geliebt und durch Sexualität eigentlich tendenziell "beschmutzt" (In Shadow of the Torturer wird dieses Klischee angedeutet, wenn Severian bemerkt, dass er sie "zwangsläufig verletzen" wird, wenn sie sich lieben - was auch eine Art ist, sie als "Jungfräulich" darzustellen). Agia: Die "Hure". Wird immer wieder als "Begehrenswert" und sexversessen beschrieben. Tatsächlich verbergen sich hinter ihrem Handeln jedoch durchweg niedere Motive, sprich: Gewinnsucht. Sie ist eine lebensbedrohliche Gefahr für die Hauptfigur. Bleibt noch Thecla, die ich nicht so einfach auf ein Klischee reduzieren könnte und wollte: eine interessante Mischung aus Erhabenheit, Würde und Verletzbarkeit. Nur Schade, dass sie nicht allzu lange vorkommt ... Aber vielleicht tue ich der Reihe ja unrecht - schließlich hab ich noch nicht mal die Hälfte durch, und Wolfe hat Severian einige so auffällige Sexismen in den Mund gelegt, dass es fast Absicht sein muss - vielleicht stellt er ja die Figuren Agia und Dorcas noch so auf den Kopf, dass sie nicht mehr ins Standard-Modell "Heilige/Hure" passen.Sehr gut gefallen haben mir die Frauen, sie sind nicht einfach nur oberflächliche Anhängsel oder Bettgefährtinnen sondern spielen eine wichtige Rolle.
R. Scott Bakker
"We have failed to uphold Brannigan's Law. However I did make it with a hot alien babe. And in the end, is that not what man has dreamt of since first he looked up at the stars?" - Zapp Brannigan in Futurama
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#19 Gast_g. b. corner_*
Geschrieben 12 März 2005 - 17:07
#20
Geschrieben 20 Juni 2005 - 16:07
#21
Geschrieben 20 Juni 2005 - 16:36
Ja, für jemanden, der nicht wie Severian mit einem perfekten Gedächntis ausgestattet ist ( ), ist es ziemlich nützlich. Alle relevanten Stellen sind aufgeführt, viele Termini werden erklärt und sämtliche Namen in einen historischen Kontext gestellt. Aber leider ist es seit langem vergriffen und antiquaririsch nur dann zu erwerben, wenn du deine Großmutter zu verkaufen bereit bist. Außerdem brauchst du die (ich glaube, mittlerweile drei) Ergänzungssheets, die es bei siriusfiction.com zu kaufen gibt. In deutschen Bibliotheken gibt es das Buch leider auch nicht, so dass Fernleihe nichts nützt. Die Entscheidung hängt wohl davon ab, wie sehr du nach Wolfe verrückt bist. Nessunound eine frage: hat einer von euch das "Lexicon Urthus" von Michael Andre-Driussi verwendet? taugt das was?
#22
Geschrieben 20 Juni 2005 - 16:54
R. Scott Bakker
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#23
Geschrieben 21 Juni 2005 - 16:04
#24
Geschrieben 21 Juni 2005 - 16:37
Ich rechne es Wolfe hoch an, dass man Spaß an der Tetralogie haben kann, ohne jede Wendung verstehen zu müssen. Im Hinterkopf setzt sich zwar der Gedanke fest, dass da noch mehr ist und man etwas verpasst hat, aber das Buch funktioniert auf mehreren Ebenen hervorragend.
"Most bang for the buck", nicht schlecht.
Sullivan
#25
Geschrieben 21 Juni 2005 - 22:53
Ich bin nicht sicher, ob ich euch richtig verstehe. "Metaliteratur" bedeutet doch "Literatur über Literatur". Darum geht es bei Wolfe sicher auch (etwa die Bezüge zu Borges), aber ob das wirklich das Charakteristische an seinem Werk ist? Noch weniger sicher bin, ob man Wolfes "Religion" tatsächlich so anthropozentrisch interpretieren darf, wie es Jakob und Georg tun (wenn ich beide richtig verstehe). Über den Hierodulen scheinen ja, wie "Urth of the New Sun" andeutet, noch höhere Wesen zu stehen. In Wolfes Sicht ist das Universum also letzten Endes nicht von Menschen erschaffen/strukturiert/mythologisiert (von dem wir als Menschen ohnehin nur einen Ausschnitt wahrnehmen können), sondern wohl tatsächlich von einer Art Schöpfergott. Aber Letzteres ist natürlich nur meine Interpretation. Nessuno"metaliterarisch" ist ein guter begriff!
#26
Geschrieben 22 Juni 2005 - 07:14
#27
Geschrieben 22 Juni 2005 - 08:57
Bearbeitet von Nessuno, 22 Juni 2005 - 08:58.
#28
Geschrieben 22 Juni 2005 - 09:39
#29
Geschrieben 22 Juni 2005 - 09:46
Ich glaube eher Ersteres, Nessuno. Wolfe ist eigentlich auch in den USA mittlerweile eher sowas wie "the authors' author", der imho schon längst nicht mehr solche Verkaufszahlen wie mit dem "Book of the New Sun" erreicht. Und in Deutschland ist der Markt in den letzten zehn, zwölf Jahren noch einmal deutlich enger geworden, die "Bücher der Langen Sonne" fanden sich relativ schnell im Ramsch. Deswegen nehme ich an, dass man sich bei Heyne (denn wer sollte die sonst machen?) keine Chancen ausrechnet, mit den "Whorl"-Bänden schwarze Zahlen zu schaffen. Bei "The Knight" und "The Wizard" sieht das beim derzeitigen (allerdings allmählich schon wieder abflauenden) Fantasyboom nochmal anders aus - da könnte ich mir auch einen anderen (ganz bestimmten) Verlag vorstellen. Andererseits - die Vorstellung, dass ein durchschnittlicher Leser, für den Fantasy bisher aus dem HdR, Cristopher Paolini, den "Orkzwergenelfendrachen" und Monika Felten bestanden hat, auf Wolfes sehr eigenständige, eigenwillige und immer verrätselte Geschichten stößt, finde ich ... ähem ... http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/tongue.png Interessante Diskussion übrigens, zu der ich leider wenig Sinnvolles beitragen kann, da es viel zu lange her ist, dass ich Severians Abenteuer gelesen habe (es hatte schon einen Grund, warum ich diese Bücher mit auf die Raumstation nehmen wollte - remember?). Aber das mit dem "Schöpfergott" habe ich auch noch vage so ähnlich wie Nessuno in Erinnerung. Irgendwo gab's (hab ich) auch ein Interview mit Wolfe - vor den Zeiten des Internets und der allgegenwärtigen Verlinkung -, in dem er sich über Religion, Schöpfung, Determinismus und sowas ausgelassen hat. Bloß - wo war das? Vielleicht stöbere ich am WE mal rum (oder streng mal die kleinen grauen Zellen an - vielleicht hilft's ja was ...) Grüße GerdOb hier der Markt für Wolfe zu klein geworden ist? Oder sind die Rechte so teuer?
#30
Geschrieben 22 Juni 2005 - 09:51
Tja, Georg, die können sie vielleicht "verlangen" - nur bekommen sie sie nicht. Normalerweise werden Übersetzungen (zumindest in den einschlägigen Genrereihen) nicht nach Schwierigkeitsgrad bezahlt, sondern es gibt den Seitenpreis, der lt. Kalkulation dafür vorgesehen ist. Und wenn man als Übersetzer dann die "Höchstgrenze" in diesem Segment bzw. diesem Verlag erreicht hat, dann bleibt's auch dabei. Was glaubst du, warum Leute wie Brandhorst, Anton, Kempen etc. immer so gerne und bereitwillig Star Trek Romane übersetzt haben? Grüße Gerd (der vor noch nicht allzu langer Zeit eine solche, fruchtlose Diskussion geführt hat http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/angry.png )vielleicht liegt es daran, dass man schon einen ziemlich guten übersetzer bräuchte, und die verlangen vielleicht ordentliche honorare?
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