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Charles Stross - Singularität, Teil II


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80 Antworten in diesem Thema

#31 Cloud

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Geschrieben 10 März 2005 - 11:37

Etwas verwunderlich fand ich, dass Wassily im Leeraum auf das Rettungsboot von Rachel und Martin trifft. Die sind etwa fünf min. vorher mit der gleichen Fluchtgeschwindigkeit, aber größerer Masse von der LORD V. gestartet ...

Gut, dass du das erwähnst, das hatte mich nämlich auch sehr gewundert. Eine Erklärung konnte ich allerdings nicht finden. Kurz noch meine abschließende Meinung (die sich mit dem, was ich bisher geschrieben habe, deckt): Erstes und letztes Viertel sind ganz ok, das Mittelteil ist relativ schwach. Tiefpunkte sind ganz klar das Technobabbel und die Raumschlachten. Alles in allem ein mittelmäßiger Roman, dessen Potential (Setting) größtenteils verschenkt wurde.

#32 dyke

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Geschrieben 10 März 2005 - 12:44

Ich lese jetzt schon über eine Woche an dem Buch, habe noch knapp 100 Seiten vor mir und ... habe dazu so gut wie nichts dazu zu sagen.Es plätschert einfach so vor sich hin. Es ist nicht uninteressant, aber Freude aufs weiterlesen kommt bei mir keine richtige auf.Es wird zwar viel an Ideen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Theorien „verwurstelt“, aber alles leider nur angerissen. Und ich mag halt keine Bücher, zu deren besseren Verständnis ich vorher eine Bibliothek ausgelesen haben müsste.Für meinen Geschmack versucht Stross mit Gewalt originell zu sein. Aber da lese ich lieber die, die es wirklich können: Kurt Vonnegut, Tom Robbins oder William Kotzwinkle. Stross fehlen (noch?) die Fähigkeiten um zwischen Absurdität und Handlung eine gute Story auszubalancieren. Insgesamt sind mir bisher nur zwei Stellen wirklich im Gedächtnis geblieben (habe sie leider nicht markiert und kann keine Seiten anbieten)Als Burija Rubenstein dasitzt und Proklamation und ähnliches schreibt sinniert er über das Revolutionärsgefühle, wie eigentlich alles ganz unblutig zum Wohle aller ablaufen soll, keine Hinrichtungen Andersdenkeneder, keine „Umschulung“. Aber irgendwie läuft alles anders. Letztendlich gibt er denen die Schuld, die beim alten Denken bleiben und es verteidigen wollen. Das macht ihn wiederum so wütend, dass er alle vernichten will.Auf gut einer Seite sehr schön ausgeführt, warum Revolutionen so häufig und Blutbädern enden.Und der kleine Junge mit seinem Hasen, Rabe usw. Da gefiel mir die kurze Betrachtung zu „Abenteuer“, die dann spannend, aufregend und interessant sind, solange man nicht selbst daran teilnimmt.Die Raumschlachten fand ich gar nicht so übel. Haben mich irgendwie an die alte Enterprise mit Captain Kirk, Scotty, Sulu, Spok usw erinnert, wenn dort ein Waffengang bevorstand.Das Eschaton erinnert wirklich an die Superintelligenzen aus dem Perry-Rhodan-Universum. Vielleicht sind wir, die wir mit Perry großgeworden sind, im Nachteil, denn was hier als Neues angepriesen wird, sind für uns schon alte Hüte.Die Fußnoten stören mich nicht weiter, sind teilweise interessant, wenn es darum geht, welche Idee Stross aufgenommen hat. Da ich vor kurzem Philipp Kerrs „Der zweite Engel“ gelesen habe, bin ich auch Fußnoten-erfahrenWer ist eigentlich Herr Gardner Dozois, der auf der Buchrückseite mit “Einer der originellsten Science-Fiction-Romane, die je geschrieben wurden!“ zitiert ist??LG Dyke

#33 Cloud

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Geschrieben 10 März 2005 - 13:16

Wer ist eigentlich Herr  Gardner Dozois, der auf der Buchrückseite mit “Einer der originellsten Science-Fiction-Romane, die je geschrieben wurden!“ zitiert ist??

Das ist der Herausgeber des "Asimov's Science Fiction Magazine".

#34 Rusch

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Geschrieben 10 März 2005 - 14:19

Wer ist eigentlich Herr  Gardner Dozois, der auf der Buchrückseite mit “Einer der originellsten Science-Fiction-Romane, die je geschrieben wurden!“ zitiert ist??

Das ist der Herausgeber des "Asimov's Science Fiction Magazine".

Hmmm, da hat sich aber schon jemand abqualifiziert, oder. Als Herausgeber sollte man schon ein paar SF Bücher gelesen haben und müsste wissen, dass der Roman, auch wenn man ihn gut findet, sicherlich nicht das Maß aller Dinge im Hinblick auf SF ist.

#35 lapismont

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Geschrieben 10 März 2005 - 14:49

Das ist wohl eine Singularität. :o Und eine Frage des Bezugspunktes:Unter den 50.000 originellsten SF-Büchern ist "Singularität" wohl zu finden. :ph34r:
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#36 Naglfar

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Geschrieben 10 März 2005 - 20:42

Gardner Dozois war der Herausgeber von Asimov's Science Fiction Magazine, er ist letztes Jahr zurück getreten.Mehr als "“Einer der originellsten Science-Fiction-Romane, die je geschrieben wurden!“ bedeutet nicht mehr als das er den Roman besonders originell fand, nicht das er das Maß aller Dinge wäre. Und weil Singularität sicher handlungsmäßig seine Schwächen hatte und vor allem im Mittelteil nicht zu potte kam, inhaltlich hatte er auf alle Fälle eine Menge origineller Ideen zu bieten. Das Zitate oft übertrieben werden sollte jedoch keinen wundern, immerhin soll das Buch verkauft werden, und da wird eben mal auf die Pauke gehauen.

#37 lapismont

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Geschrieben 10 März 2005 - 22:21

So, ich bin durch.Mein Fazit:Singularität ist ein ungewöhnliches Buch. Es verspricht sehr viel, ist aber an vielen Stellen zu unreif, um gut zu sein.Die Art der Veröffentlichung ist ebenso gewöhnungsbedürftig, gerade die Fußnoten irritierten.Wenn Stross seine wissenschaftlichen Ideen interessanter erzählt und in seiner Charakterdarstellung ideenreicher wird, kann er tatsächlich zu einem guten SF-Autor werden.Singularität ist ein Experiment, ein Versuch, der in großen Teilen scheitert aber einen gewissen Charme hat.
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#38 Pogopuschel

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Geschrieben 11 März 2005 - 02:11

Ich bin jetzt auch durch, und habe ein zwiespältiges Gefühl. Einerseits hat Stross einige sehr witzige und originelle Ideen, vor allem auf Rochards Welt. Leider gibt es aber immer wieder sehr langweilige Stellen, hauptsächlich die öden Raumschlachten. Bei der letzten Schlacht habe ich etwas gemacht, was mir normalerweise nie in den Sinn kommen würde. Ich habe die Seiten einfach übersprungen.

Nun noch ein paar Worte zum Ende. Wer nicht wissen will wie das Buch ausgeht sollte den folgenden Absatz einfach überspringen. Große Überraschungen gibt es aber nicht.

Spoiler Spoiler

Das Ende hat mich ziemlich enttäuscht. Das Festival verschwindet einfach sang und klanglos. In Rochards Welt kehrt langsam wieder Normalität ein, und der Admiral übernimmt einfach das Regieren, ohne irgendwelchen Widerstand. Über das Eschaton erfahren wir gar nichts. Ich habe das Gefühl, dass Stross das Ende einfach auf die schnelle hingeschrieben hat. Kam alles etwas plötzlich und oberflächlich.

Spoiler Ende Spoiler Ende

Auf Grund der vielen langweiligen Szenen gebe ich dem Roman nur 5 von 10 Punkten. Dem nächsten Roman von Stross würde ich noch mal eine Chance geben. Allerdings erst wenn ich die ganzen interessanten SF Romane gelesen habe die in den letzten Jahren erschienen sind ( Simmons, Reynolds, Hamilton, Banks, Baxter...)

Viva la Revolucion

Markus

#39 Rusch

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Geschrieben 11 März 2005 - 08:45

Lies den Armageddon Zyklus und Du wirst sehen, dass Hamilton einen ähnlichen Ansatz genommen hat (Verquickung von Hard SF und Space Opera) und darin sehr, sehr erfolgreich war.

#40 Holger

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Geschrieben 11 März 2005 - 12:51

Hö.Eigentlich ist es ja "gehuppt wie geduppt"! Wenn jemand das Kausalitäsprinzip verletzt sind letztlich alle gefährdet, auch das Eschaton.Eine coole Diskussion. ;) GrüßeHolger
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#41 Naglfar

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Geschrieben 11 März 2005 - 14:03

Wo bitte sehr siehst du im Armageddon-Zyklus Hard SF? Das war eine Verquickung von Space Opera mit etwas Fantasy oder Horror, je nachdem wie man es sehen will. Besser als Singularität war es auf jeden Fall nicht.

#42 molosovsky

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Geschrieben 11 März 2005 - 14:08

EDIT: Waaaa, hab diesen Beitrag versehentlich in Teil I gepostet, aber jetzt wenigstens selbst hierher verschoben.

Abschließende Bewertung:

Rachels Haare im Epilog sind mir ein Rätsel:
Auf Seite 488 heißts: Die große schlanke Frau mit den kurz geschnittenen Haaren†¦;
aber auf Seite 491 dann: †¦ und die Haare hatte sie, streng zurückgebunden †¦ .
Wie bindet man sich kurze Haare zurück?

Das »Apokalypse Now«-Zitat mußte ja ausgedeutet werden.
Warum dann nicht auch das »Dr. Strangelove«-Zitat auf Seite 462: »Mein Kaiser! Ich kann wieder gehen!«
Und warum ist das Kapitel »Delivery Service« mit »Reperaturdienst« übersetzt? »Bouncer« mit »Springer« usw. - Naja, liebe deutsche Verlagswelt. Werd ich halt wieder eine Dekade Übersetzungen meiden :-)

Der Schluß wirkte für mich weniger spannend, als vielmehr schlampig.
Bin vom Schluß ziemlich enttäuscht, ja sogar verärgert.
Der erste Satz ist für mich das Beste am Buch.

Die Flucht des Admirals und seiner Leute war das Oberödeste, was ich seit Jahren gelesen habe. Die Idee mit dem schwarzen Loch als »Cartesianischer Taucher«-Antrieb ist die einzige (Hard) SF-Idee im ganzen Buch. Der Rest ließt sich ehr wie eine SF-Parodie a la »Lobo«. Nur nimmt für einen gut-humoristischen Roman Herr Stross ein paar wenige Figuren doch zu ernst, und das verhaut mir den Roman.
Martin und Rachel spazieren wie zwei überdimensionale Figuren durch ein Irrenhaus aus Parodie und Satire †¦Â ihre Romanze geht mir tierisch auf die Nerven.

Gottseidank gabs da auch die Geschehnisse auf Rocharde.
Ich nehme an, daß in weiteren Fortsetzungen erzählt wird, daß Eschaton und Festival miteinander verwandt, oder Antagonisten, oder die selbe Entität in verschiedenen Zeiten sind.

Ist dieser Roman komplex? - Schon, aber so wie ein unaufgeräumtes Kinderzimmer komplex ist.

Bearbeitet von molosovsky, 11 März 2005 - 14:11.

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.

Mehr Gesabbel von mir gibts in der molochronik

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#43 lapismont

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Geschrieben 11 März 2005 - 14:22

Vielleicht wäre ein Festivalbesuch im Kinderzimmer sogar spannender. ;)
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#44 Sullivan

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Geschrieben 12 März 2005 - 14:00

Genau. Allerdings kann ich Stross nicht ganz folgen wenn er meint, dass eine Reise mit Überlichtgeschwindigkeit eine Zeitreise darstellt. Hat jemand eine Erklärung?Sullivan

#45 Pogopuschel

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Geschrieben 12 März 2005 - 14:53

@ SullivanNehmen wir einmal an du fliegst mit Überlichgeschwindigkeit von der Erde zum Jupiter. Das heißt du bist schneller beim Jupiter als das Licht das von der Erde zum Jupiter reist. Würdest du jetzt mit einem Teleskop zurück zur Erde schauen, könntest du Ereignise sehen die vor deinm Abflug stattgefunden haben, da du ja die Lichtwellen überholt hast.

#46 Naglfar

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Geschrieben 12 März 2005 - 18:53

Das impliziert nocht nicht das du in die Vergangenheit reist. In Wahrheit ist die ganze Sache doch etwas komplizierter. Wer wirklich daran interessiert ist, sollte mal ein Buch das in die Relativität einführt lesen. Eines der besten, das so geschrieben ist das es jeder versteht, ist Relativity Visualized von Lewis Carroll Epstein. Wenn man verstanden hat warum die Lichtgeschwindigkeit so fundamental ist, sind die folgenden Essays vielleicht leichter zu verstehen. Aber eigentlich dürften sie auch so verständlich sein.

Why FTL implies time travel

The entire "FTL implies time travel" meme has to do with what's sometimes called "failure of simultaneity at a distance". In addition to the effects that pop treatments of relativity mention (that is, time dilation and length contraction), relativity proposes that the definition of "right now" is also different, depending on which observer's coordinate system you use. This is an effect much like the revolution of deciding that the direction "up" wasn't the same everywhere, but varied from place to place on earth. With relativity, the revolutionary notion is that the direction "futureward" (or "now-ward") isn't the same everywhere, and varies with velocity.

Relativity, FTL and causality

One of the most striking aspects of special relativity is that faster than light travel is equivalent to time travel.

@Pogopuschel
Was du meintest ist vielleicht der folgende Fall:

Finally, FTL still can can bite you in non-instantaneous cases; where we're only going a "little bit" faster than light.
If you warp out, go to Tau Ceti, then with normal reaction engines accelerate away from earth, warp out again to go back to earth, you will indeed get back before you left. (Presuming that the real-space delta-v before the warp/hyperdrive/tachyon-watziz trips was "large enough"... there are formulas for such things in the textbooks).

Bearbeitet von Naglfar, 12 März 2005 - 19:24.


#47 ANUBIS

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Geschrieben 12 März 2005 - 20:08

schwarze Löcher mit denen Raumschiffe angetrieben werden

Ist nicht ganz so neu, hatten wir zb. auch schon bei " Event Horizon "!! Außerdem glaube ich das der Treksche Warpantrieb auch so funktioniert ;) Greetz
" Der erste Trank aus dem Becher der Naturwissenschaften macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott "

Werner Heisenberg,Atomphysiker
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#48 Pogopuschel

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Geschrieben 13 März 2005 - 02:48

@Pogopuschel
Was du meintest ist vielleicht der folgende Fall:

Finally, FTL still can can bite you in non-instantaneous cases; where we're only going a "little bit" faster than light.
If you warp out, go to Tau Ceti, then with normal reaction engines accelerate away from earth, warp out again to go back to earth, you will indeed get back before you left. (Presuming that the real-space delta-v before the warp/hyperdrive/tachyon-watziz trips was "large enough"... there are formulas for such things in the textbooks).

Genau das meinte ich. Ich hatte mein Beispiel nur nicht zu Ende geführt. Ich versuche es einmal anderns zu erklären.

Die vereinigte Geschwindigkeit der Bewegung eines beliebigen Objektes durch den Raum und seiner Bewegung durch die Zeit ist immer exakt gleich der Lichtgeschwindigkeit. Bleiben wir auf der Stelle stehen, bewegen wir uns nicht mehr durch den Raum sondern nur noch durch die Zeit, und zwar mit Lichtgeschwindigkeit. Fangen wir nun an uns durch den Raum zu bewegen, wird ein Teil unserer Lichtgeschwindigkeitsbewegung von der Bewegung durch die Zeit in Bewegung durch den Raum umgewandelt, so dass die kombinierte Gesamtgeschwindigkeit unverändert bleibt.
Einfach gesagt, je schneller wir uns durch den Raum bewegen desto weniger Zeit vergeht für uns. Würden wir uns mit Lichtgeschwindigkeit durch den Raum bewegen (was laut Einstein ja nur das Licht kann), würde für uns die Zeit stil stehen. Was nun passieren würde, wenn wir uns schneller als das Licht bewegen, kann man sich ja nun denken.

Als Einstieg in diese Thematik, kann das Buch "Der Stoff, aus dem der Kosmos ist" von Brian Greene empfehlen. Greene schafft es, Themen wie die Relativitätstheorie, Quantenphysik, Stringtheorie und auch Zeitreisen, auf witzige und verständliche Weise zu erklären, ohne den Leser mit Formeln zu traktieren.

Gruß Markus

#49 Rusch

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Geschrieben 13 März 2005 - 18:05

Also hier geht es doch um die klassische Zeitschuld. Wenn man fast mit Lichtgeschwindigkeit fliegt, vergeht die Zeit im übrigen Universum viel schneller. Das würde bedeuten, dass die Expedition vielleicht erst nach 200 Jahren Angekommen wäre. Ich habe das so verstanden, dass die Zeitschuld mit einer Zeitreise ausgelichen wird. Es war ja auch so, dass bei dem Zwischenstopp und dem Desaster mit dem Schlepperschiffen die Leute in dem System davon gesprochen hatten, dass einige Jahre seit dem Zwischenfall vergangen waren. D. h. sind sind zuerst mit annähernder Lichtgeschwindigkeit gefolgen und haben dann den Zeitsprung in die Vergangenheit gemacht und dann ca. 2 Wochen nach dem Aufbruch anzukommen.Diese Idee ist übrigens alles andere als neu. Ich habe dies erst neulich in einem Clark Darlton Roman gelesen. Doch die Idee ist so naheliegend, dass ich nicht glaube, dass er der erste war, dem dies eingefallen wäre.

Bearbeitet von Rusch, 13 März 2005 - 19:04.


#50 Rusch

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Geschrieben 13 März 2005 - 19:01

Wo bitte sehr siehst du im Armageddon-Zyklus Hard SF? Das war eine Verquickung von Space Opera mit etwas Fantasy oder Horror, je nachdem wie man es sehen will. Besser als Singularität war es auf jeden Fall nicht.

Wo ich Hard SF darin sehe? Die KIs, die Habitate (wie sie beschrieben werden), die neuralen Netze. Die Erde, wie sie beschrieben wurde, etc. Sicherlich herrschen Soft SF Elemente vor, aber es gibt auch Passagen, die Hard SF sind. Interessant aber, wie unsere Geschmäcker unterschiedlich sind.

#51 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 13 März 2005 - 22:00

So, jetzt habe ich den Roman auch mal angefangen zu lesen(bis jetzt Seite 64) und kann dieses laute Geplärre und Geschrei über dessen schlechte Qualität nicht ganz nachvollziehen...Mal sehen, ob das Buch bis zum Ende so bleibt, bis jetzt unterhalte ich mich sehr gut damit.

#52 Naglfar

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Geschrieben 13 März 2005 - 22:58

Die ganze Aktion haben sie nicht gemacht um der Zeitschuld zu entgehen, denn dazu hätten sie nur mit kurzen FTL-Sprüngen nach Rochard's Welt springen müssen.Die Sprünge in die Zukunft waren für den Zweck gedacht, um der Überwachung des Festivals auszuweichen. Der Sprung in die Vergangenheit jedoch war dazu da, um zeitlich vor dem Festival anzukommen.Da aber das Eschaton verboten hat, in seine historische "lightcone" zu hüpfen, sie sind so in die Vergangenheit gesprungen, das sie außerhalb der historischen "lightcone" ihres eigenen Startpunktes in der neuen Republik geblieben sind. Dadurch würde von ihrem Standpunkt aus gesehen die Kausalität gewahrt bleiben, und gleichzeitig wären sie vor dem Festival angelangt.Was sie nicht bedacht haben, oder was sie nicht viel gekümmert hat, ist jedoch die Tatsache das das Eschaton vermutlich erst in der fernen Zukunft geboren wird, dessen historische "lightcone" um einiger größer ist und vermutlich sowohl die Ereignisse auf Rochard's Welt als auch die gesamte neue Republik beinhaltet.Wäre der Sprung der Flotte erfolgreich gewesen, hätte die kausale Kette die zur Schaffung des Eschatons führen wird unterbrochen werden können und somit wäre die Existenz des Eschatons selbst in Gefahr gewesen.

#53 Sullivan

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Geschrieben 14 März 2005 - 08:19

Danke für die interessanten Beiträge. Meine letzte Lektüre zu diesem Thema liegt schon einige Jahre zurück.Da Charles Stross einige sehr technische Erklärungen abgibt, hat es mich wieder gepackt und ich will genau verstehen, was er meint. :devil: @Rusch:Der Warpantrieb funktioniert auch mit einem eingeschlossenen schwarzen Loch? Habe ich gar nicht gewusst. "Event Horizon" sagt mir nichts.Glücklicherweise gibt es (bis jetzt) nur eine Zeitreise, durch solche "Tricks" haben es Autoren in der Regel schwer, eine glaubhafte Handlung bis zum Ende durchzuziehen.Sullivan

#54 Rusch

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Geschrieben 14 März 2005 - 09:04

@Naglfar: Der Plan war doch, unmittelbar nach dem Eschaton aufzutauchen und nicht davor. Die Sache mit dem Flug wurde nicht so genau erklärt. Es wurde davon gesprochen, dass man nicht die direkte Route nehmen sollte, da die überwacht wurde, aber der ganze Umstand wie die Zeitsprünge gemacht werden wurde nicht weiter erklärt (in diesem Fall hätte ich ein wenig Techno Babble begrüßt). Interessant war der Aspekt, dass das Eschaton überhaupt nicht auf die Verletzung der Zeitlinie reagierte. Das wird ewig darüber gesprochen und dann passiert gar nichts. Das ist enttäuschend.@Sullivan: Ich habe keine Ahnung wie Warp Antriebe funktionieren. Ich weiss nur, dass die Technik sehr insabil ist und immer dazu neigt, das Schiff zu vernichten. :devil:

#55 Reminder

Reminder

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Geschrieben 14 März 2005 - 09:46

Hallo Rusch,

Interessant war der Aspekt, dass das Eschaton überhaupt nicht auf die Verletzung der Zeitlinie reagierte. Das wird ewig darüber gesprochen und dann passiert gar nichts. Das ist enttäuschend.

...da muss ich Dir wiedersprechen. Martin wurde doch vom Eschaton genau aus diesem Grund mit auf die Reise geschickt. Er hatte den Auftrag den Antrieb so zu manipulieren das die Kausalität gewahrt bleibt?! Ich habe das Buch noch nicht ganz durch, falls also später noch herauskommt das Martin gelogen hat ignoriert meinen Post einfach... Viele Grüße Markus

#56 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 14 März 2005 - 09:57

Hallo Mitleser,ich habe noch knapp 100 Seiten vor mir (wollte eigentlich gestern lesen, aber die Doppelfolge von "24" war einfach zu spannend).Das Buch wird im Moment immer langweiliger. Die Raumschlacht ist noch okay, aber was auf Rouchards Welt passiert mit dem Festival und dem "Fringe" passt nicht zum restlichen Teil des Buches. :confused: Ich habe nichts gegen eine abgedrehte Handlung, aber dann richtig und nicht vermischt mit einer "seriösen" Handlung. Mit dem Festival im Mittelpunkt wäre das Buch richtig originell geworden! Und wie schafft es unser Spitzel zum Rettungsboot???Wo ich immer wieder drüber stolpere ist ein Satz wie "das Raumschiff bewegte sich mit 2g". Es kann höchstens mit 2g beschleunigen! Scheint aber ein Übersetzungsfehler zu sein, im Original ist von "accelerated" die Rede, richtig?@molosovsky:Wenn ich mir die anderen Stilblüten so anschaue, werde ich in Zukunft auch wieder zum Original greifen. Und da du immer noch voller Lob über "The Scar" bist, wird das mein nächstes Buch sein. :)Sullivan

#57 Naglfar

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Geschrieben 14 März 2005 - 09:58

Der Plan war doch, unmittelbar nach dem Eschaton aufzutauchen und nicht davor.

Ich glaube du meinst das Festival. Stimmt, hatte ich vergessen, aber der Punkt bleibt bestehen das allein dieser Sprung gleichzeitig mit dem Festival anzukommen eine Manipulation der Zeitlinie des Eschatons ergeben, nicht jedoch der Zeitlinie der Flotte. Deswegen hatte ja das Eschaton dafür gesorgt das sie erst angekommen sind als sich die Ergebnisse auf Rochard's Welt schon abgespielt hatten.

Der Sprung in die ferne Zukunft und dann wieder in die Vergangheit hat das Eschaton weniger gestört weil sie absichtlich jeden informellen Kontakt mit anderen in der Zukunft vermieden haben, um keine Kausalitätsverletztung hervorzurfen.

Noch eine andere Sache, ich habe das Buch auf Englisch gelesen und da wurde alles ziemlich eindeutig so erklärt, möglicherweise hat vielleicht der/die Übersetzter/in die ganze Sache mit den verschiedenen "lightcones" des Eschatons und der Flotte selbst nicht ganz verstanden.

#58 Sullivan

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Geschrieben 14 März 2005 - 10:45

Irgendwo wird doch gesagt, dass das ganze Manöver gerade noch erlaubt ist und nicht vom Eschaton untersagt wird. Wie Naglfar richtig bemerkte liegt es wahrscheinlich daran, dass die Flotte nach dem Festival im Raumsektor auftauchen möchte und nicht in die Vergangenheit reist. Dadurch haben sie einen taktischen Vorteil, aber ändern noch nicht entscheidend die Zukunft.

@Reminder:
Martin betreibt Sabotage damit in Zukunft keiner auf die gleiche Idee kommt. Die Kausalität wird noch nicht verletzt so dass theoretisch kein Eingreifen notwendig wäre...

Sullivan

#59 Cloud

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Geschrieben 14 März 2005 - 11:37

Irgendwo wird doch gesagt, dass das ganze Manöver gerade noch erlaubt ist und nicht vom Eschaton untersagt wird. Wie Naglfar richtig bemerkte liegt es wahrscheinlich daran, dass die Flotte nach dem Festival im Raumsektor auftauchen möchte und nicht in die Vergangenheit reist. Dadurch haben sie einen taktischen Vorteil, aber ändern noch nicht entscheidend die Zukunft.

@Reminder:
Martin betreibt Sabotage damit in Zukunft keiner auf die gleiche Idee kommt. Die Kausalität wird noch nicht verletzt so dass theoretisch kein Eingreifen notwendig wäre...

Sullivan

Nein, Reminder hat da schon Recht. Es ist lediglich der Standpunkt der New Republik, dass durch diese Vorgehensweise die Kausalitäts-Doktrin des Eschaton nicht verletzt wird. Die UN ist dagegen schon etwas skeptischer.

Das Eschaton schickt Martin, um dem zuwiderzulaufen und die Flotte später ankommen zu lassen, als die New Republik das geplant hatte. Eigentlich wird das alles explizit so beschrieben.

Bearbeitet von Cloud, 14 März 2005 - 11:40.


#60 Rusch

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Geschrieben 14 März 2005 - 11:38

Der Plan war doch, unmittelbar nach dem Eschaton aufzutauchen und nicht davor.

Ich glaube du meinst das Festival. Stimmt, hatte ich vergessen, aber der Punkt bleibt bestehen das allein dieser Sprung gleichzeitig mit dem Festival anzukommen eine Manipulation der Zeitlinie des Eschatons ergeben, nicht jedoch der Zeitlinie der Flotte. Deswegen hatte ja das Eschaton dafür gesorgt das sie erst angekommen sind als sich die Ergebnisse auf Rochard's Welt schon abgespielt hatten.

Der Sprung in die ferne Zukunft und dann wieder in die Vergangheit hat das Eschaton weniger gestört weil sie absichtlich jeden informellen Kontakt mit anderen in der Zukunft vermieden haben, um keine Kausalitätsverletztung hervorzurfen.

Noch eine andere Sache, ich habe das Buch auf Englisch gelesen und da wurde alles ziemlich eindeutig so erklärt, möglicherweise hat vielleicht der/die Übersetzter/in die ganze Sache mit den verschiedenen "lightcones" des Eschatons und der Flotte selbst nicht ganz verstanden.

Natürlich meinte ich das Fastival. :)

Das mit der Sabotage von Martin im Auftrag des Eschatons war mit jetzt nicht so bewusst. Eigentlich müsste das Eschaton ja überhaupt kein Verbot aussprechen, denn die Verletzung der Zeitlinie würde in der Zukunft bemerkt werden und dann würde das Eschaton einen Agenten ausschlicken um das zu verhindern. Wahrscheinlich ist genau das passiert. :confused:

Mir stellt sich jetzt eine neue Frage: Wenn das Flotte gleichzeitig mit dem Eschaton ankommen wollte, wieso ist man dann nicht gleich den direkten Kurs geflogen. Wer hätte denn zu diesem Zeitpunkt mit der Flotte gerechnet.

Antrieb: Inzwischen bin ich mir eigentlich sicher, dass der Antrieb der Flotte Grundsätzlich Zeitmaschine und Antrieb in einem ist. Die Zeitmaschine gleicht die Zeitschuld aus, aber nur bis zu einem bestimmten Punkt, denn man will ja Eschaton nicht verärgern. Ich stelle mir das so wie einen gedrosselten Motor vor.


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