Phillip Roth-Verschwörung gegen Amerika
Alternativweltroman der etwas anderen "schreibart":-)
Was wäre wenn der judenfeindliche "leicht" rechte Charles Lindbergh( den ja sogar freundschaftliche Kontakte zum Naziregime angedichtet wurden...vorrallem zum Fliegerfreund Göring) statt Roosevelt 1940 der Präsident der USA geworden wäre...Interessant und stilistisch brilliant:-)
Greetz

Das "stilistisch brilliant" würde ich gerne nachvollziehen

Phillip Roth hat eine gute Idee und kann durchaus plausibel die Alternativwelt von der realen Geschichte abzweigen. Dann spinnt er sie recht interessant aus, was historische Zusammenhänge und Tendenzen angeht, und das war es auch schon. Nicht nur, dass der Schluß extrem schwach ist, er schafft es auch nicht, diese Idee in eine Geschichte umzusetzen.
Stattdessen zieht er es als "Quasi-Tagebuch" eines kleinen Jungen auf. Ohne aber auf das Alter oder das Weltbild eine Jungen Rücksicht zu nehmen. Ausdrucksweise, politisches Verständnis, Beobachtungsgabe und Erinnerungsvermögen sind die eines erwachsenen Literaten. Die Erzählperspektive funktioniert an keiner Stelle des Romans. Vermutlich hat Roth das auch nicht gewollt, schließlich verzichtet er auch auf einen Spannungsbogen - was herauskommt, ist eher eine Flatline. Obwohl es durchaus spannende Momente in der Lebensgeschichte des Erzählers gibt, nimmt Roth (bewußt?) jede Spannung heraus, indem er diese Passagen betont langweilig schildert.
Also bitte: Was ist da jetzt "stilistisch brilliant"? Was habe ich übersehen? Zugegeben habe ich sonst noch nichts von Roth gelesen und kann daher nicht von seinen anderen Werken auf dieses Buch projezieren. Aber wenn ich mir vorstelle, was ein Autor, der spannend und farbig erzählen kann, aus dem Plot gemacht hätte