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Der "Ich lese gerade..."-Thread


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5874 Antworten in diesem Thema

#4231 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 31 Juli 2019 - 15:05

 

 

 

Nach meiner Lektüre von Fosters „Vorposten des Commonwealth“ vor Kurzem .

Der einzige Foster Roman der mir noch in meiner Sammlung fehlt.

22 Euronen im Antiquariat ufff :blink:


Bearbeitet von Amtranik, 31 Juli 2019 - 15:06.


#4232 Armin

Armin

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Geschrieben 01 August 2019 - 06:00

Der einzige Foster Roman der mir noch in meiner Sammlung fehlt.

22 Euronen im Antiquariat ufff :blink:

 

Ich geb meinen nicht her, sorry.



#4233 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 01 August 2019 - 07:51

Ich geb meinen nicht her, sorry.

 

Hatte ich auch nicht wirklich angenommen.... :)



#4234 Armin

Armin

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Geschrieben 01 August 2019 - 08:10

Hatte ich auch nicht wirklich angenommen.... :)

 

Ich kann mich nicht mal von schlechten BĂĽchern trennen. Das wird zunehmend zum Problem ...



#4235 Powerschnute

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    Giganaut

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Geschrieben 01 August 2019 - 08:10

Ich les grad "Die Schnecke am Hang" von den Strugatzkis. Wieder mal sehr viel Politiksatire und lässt sich auch glatt auf unsere heutige Zeit projizieren. Lässt sich nur wie immer schwer lesen. 



#4236 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 01 August 2019 - 12:03

Ich kann mich nicht mal von schlechten BĂĽchern trennen. Das wird zunehmend zum Problem ...

Wem sagst Du das.



#4237 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 01 August 2019 - 12:14

Christopher L. Bennett - Prinzipientreue / Rise of Federation 4

 

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Die Rise of Federation Reihe, die ja im Grunde eine Fortsetzung der Enterprise Serie ist, liest sich weiterhin sehr gut. Sie ist vielschichtig, abwechslungsreich und bliebt im Rahmen Ihrer Serienparameter, weswegen ich Sie um längen besser finde als die ebenfalls in der Serienvergangenheit spielende Discovery Serie. Aber im Fernsehen kommt man freilich wieder mal nicht ohne das Umschreiben großer Teile der Serienparameter aus.

 

 

 

Peter Clines - Die Schleife

 

 

EingefĂĽgtes Bild

 

 

Leichte Abenteuerkost, gute Unterhaltung über die man aber nicht näher nachzudenken braucht. Harriet genannt "Harry" düst mit Ihrem alten Ford Modell A Baujahr 1929 quer durch die Zeiten der Vereinigten Staaten von Amerika um den gestohlenen Amerikanischen Traum wieder zu finden. Klingt etwas abgedreht? Ja stimmt. Ist es auch durchaus. Der Roman wird sicherlich nicht allen gefallen, Freunde von Zeitreisen werden aber durchaus auf Ihre Kosten kommen.


Bearbeitet von Amtranik, 01 August 2019 - 12:15.


#4238 simifilm

simifilm

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Geschrieben 02 August 2019 - 08:48

Heute mit Adam Roberts' The Thing Itself begonnen, das ich schon seit einiger Zeit lesen will.

 

Ich bin mit The Thing Itself durch und noch nicht ganz schlĂĽssig, was ich abschliessend davon halte. Grundsätzlich sicher lesenswert und zahlreiche brillante Momente, ich bin allerdings vom Buch insgesamt nicht ganz ĂĽberzeugt.

 

Roberts versucht etwas ziemlich Verrücktes - Kants Transzendetalphilosophie als Novum für die SF fruchtbar zu machen. Nach Kant ist die Welt - das Ding an sich - nie direkt erfahrbar; wir sind durch die fundamentalen Kategorien unseres Denken wie Zeit, Raum, Kausalität etc. beschränkt. Diese sind demnach nicht Eigenschaften der Welt, sondern die unhintergehbaren Parameter unseres Zugriffs auf die Welt, und Wesen, deren Verstand anders strukturiert ist, nehmen die Welt zwangsläufig anders wahr.

 

So weit das erkenntnistheoretische Einmaleins. Roberts fragt nun danach, ob es möglich wäre, eine AI zu bauen, die - da nicht menschlich - nicht diesen Beschränkungen unterliegt und dadurch einen direkteren Zugriff auf das Ding an sich hat und dieses sogar bis zu einem gewissen Grad manipulieren kann. Ich bin zwar nicht sicher, ob wir theoretisch in der Lage wären, eine Intelligenz zu erschaffen, die nicht bis zu einem gewissen Grad anthropomorph ist, aber als Ausgangspunkt für eine SF-Geschichte aber auf jeden Fall interessant.

 

Der Auftakt ist grandios: Roberts verbindet seine Kant-Grundidee mit einem deutlich an John Carpenters The Thing angelehnten Antarktis-Setting und einer guten Prise Lovecraft. Was hier, wie auch an vielen anderen Stellen sichtbar wird, sind die vielen Register, aus denen der Autor schöpft. Roberts kennt die Geschichte der SF ebenso wie philosophische Tradition und verschmilzt diese kunstvoll (im Folgekapitel zeigt sich Roberts dann als H.-G.-Wells-Kenner).

 

Im Folgenden hat das Buch eine alternierende Struktur: Der im ersten Teil begonnenen Hauptstrang mit dem Protagonisten Charles wechselt jeweils mit anderen abgeschlossenen Episoden ab, die auf den ersten Blick nichts mit Rest zu tun haben, sich schliesslich aber zu einem grossen Ganzen zusammenfĂĽgen. In diesen Episoden wechselt auch der Erzählstil markant; es gibt einen deutlich von Ulysses inspirierten Monolog, ein Bekenntnis eines misshandelten Dieners im England des 16. (?) Jahrhunderts etc.

 

Zwei Dinge haben mich gestört: Zum einen ist Charles eine relativ passive Hauptfigur, die fortlaufend mit neuen körperlichen Gebrechen konfrontiert ist. Sein fortlaufendes Gejammer hat mich mit der Zeit genervt; zugleich wirkt die Action des Plots teilweise forciert und ein bisschen zu bewusst als Gegenstück zu den Passagen, in denen Kant referiert wird.

 

Ich bin auch kein allzu grosser Fan des Stilmittels, jedes Kapitel in einem anderen Tonfall zu erzählen. Natürlich: Wenn das klappt, ist es schön, aber ich hatte an einigen Stellen den Eindruck, dass Roberts ein Kapitel nur deshalb "ungewohnt" erzählt, damit die Struktur erhalten bleibt, ohne dass daraus ein echter Mehrwert entsteht. Dies gilt insbesondere für den Teil, der quasi wie ein Theaterstück oder ein Drehbuch geschrieben ist; in meinen Augen eine eher sinnlose Übung.

 

Trotz dieser beiden Einschränkungen ein interessanter Roman, nicht zuletzt, weil Roberts mit seinen Überlegungen zu Kant eine Art Gottesbeweis führt. Ich weiss nicht, wie originell diese Überlegungen sind, inwieweit er hier eine bereits existierende Idee aufnimmt, aber seine Überlegungen sind auch und gerade für einen überzeugten Atheisten wie mich wirklich interessant.


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#4239 Naut

Naut

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Geschrieben 02 August 2019 - 09:50

Ich bin mit The Thing Itself durch und noch nicht ganz schlĂĽssig, was ich abschliessend davon halte. Grundsätzlich sicher lesenswert und zahlreiche brillante Momente, ich bin allerdings vom Buch insgesamt nicht ganz ĂĽberzeugt.   Roberts versucht etwas ziemlich VerrĂĽcktes - Kants Transzendetalphilosophie als Novum fĂĽr die SF fruchtbar zu machen. Nach Kant ist die Welt - das Ding an sich - nie direkt erfahrbar; wir sind durch die fundamentalen Kategorien unseres Denken wie Zeit, Raum, Kausalität etc. beschränkt. Diese sind demnach nicht Eigenschaften der Welt, sondern die unhintergehbaren Parameter unseres Zugriffs auf die Welt, und Wesen, deren Verstand anders strukturiert ist, nehmen die Welt zwangsläufig anders wahr. [...] Trotz dieser beiden Einschränkungen ein interessanter Roman, nicht zuletzt, weil Roberts mit seinen Ăśberlegungen zu Kant eine Art Gottesbeweis fĂĽhrt. Ich weiss nicht, wie originell diese Ăśberlegungen sind, inwieweit er hier eine bereits existierende Idee aufnimmt, aber seine Ăśberlegungen sind auch und gerade fĂĽr einen ĂĽberzeugten Atheisten wie mich wirklich interessant.

Basiert nicht Greg Bears "Blutmusik" auf einer sehr ähnlichen Idee? (Abgesehen davon klingt Roberts Roman natürlich ganz anders.)
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#4240 simifilm

simifilm

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Geschrieben 02 August 2019 - 10:02

Basiert nicht Greg Bears "Blutmusik" auf einer sehr ähnlichen Idee? (Abgesehen davon klingt Roberts Roman natürlich ganz anders.)

 

Habe ich nicht gelesen. Auf der Basis der Wikipedia-Zusammenfassung scheint es insofern Parallelen zu geben, als die Nanoroboter bei Bear am Ende in eine andere, nicht-menschliche Sphäre verschwinden. Das wäre schon eine Gemeinsamkeit, wobei mir das auf dieser allgemeinen Ebene noch nicht so ungewöhnlich scheint. Nichtmenschliche Wesenheiten, die in andere/höhere Spähren entweichen, gibt's ja immer wieder. Der Clou bei Roberts ist, dass das immer streng kantisch bleibt.


Bearbeitet von simifilm, 02 August 2019 - 10:50.

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#4241 Naut

Naut

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Geschrieben 02 August 2019 - 10:57

Habe ich nicht gelesen. Auf der Basis der Wikipedia-Zusammenfassung scheint es insofern Parallelen zu geben, als die Nanoroboter bei Bear am Ende in eine andere, nicht-menschliche Sphäre verschwinden. Das wäre schon eine Gemeinsamkeit, wobei mir das auf dieser allgemeinen Ebene noch nicht so ungewöhnlich scheint. Nichtmenschliche Wesenheiten, die in andere/höhere Spähren entweichen, gibt's ja immer wieder. Der Clou bei Roberts ist, dass das immer streng kantisch bleibt.

Bear geht (soweit ich das im Roman gesehen habe) nicht von Kant aus, sondern von Pierre Teilhard de Chardins "Noosphäre". Im Verlauf erweitert er das Konzept, indem er die Noozyten nicht nur die Biosphäre radikal umgestalten lässt (auch er zitiert hier Genreklassiker, indem er diesen ersten Teil sehr in Richtung Body Horror schwingen lässt), sondern sie am Schluss - und das ist die Parallele - die Realität selbst verändern lässt. Die Idee ist, dass Naturgesetze bis zu einem gewissen Grad als demokratischer Konsens durch Beobachter konstituiert und verändert werden. Da die Noozyten die Menschen im Verhältnis 1:100000 (oder so) übertreffen, bestimmen sie, was Realität ist.

Bearbeitet von Naut, 02 August 2019 - 10:58.

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#4242 simifilm

simifilm

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Geschrieben 02 August 2019 - 16:17

Ich habe zu The Thing Itself gebloggt. Ist im Wesentlichen das Gleiche, was ich hier bereits gepostet, nun aber mit Bildern!


Signatures sagen nie die Wahrheit.

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#4243 Ming der Grausame

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Geschrieben 02 August 2019 - 19:12

Andreas Brandhorst - Das Artefakt

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„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

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#4244 Amtranik

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Geschrieben 08 August 2019 - 21:49

Iain McDonald - Luna 3 / Drachenmond

 

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Der Abschlußband von McDonalds großer Mondsaga über 5 einflußreiche Clans und Ihre Intrigen und Ränkespiele war alles in allem dann doch ein kleines bißchen zu zäh für meinen Geschmack. Sehr sehr viel an Exposition fand ich, zu viel und dafür ein gemessen am Umfang doch ziemlich Handlungsarmer letzter Roman. Für mich auf jeden Fall deutlich schwächer als die beiden Vorgänger.

 

 

Robert Silverberg - Noch einmal leben

 

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Ein toller Klassiker von Silverberg indem es möglich geworden ist, Bewußtseine von verstorbenen aufzubewahren und dann später in die Köpfe anderer zu verpflanzen, sozusagen als zusätzlichen Bewohner. Selbstredend ist dies nur für die Oberen Zehntausend erschwinglich. Man bedenke die Möglichkeiten. Nie gingen wichtige Erfahrungen und Wissen verloren, es lebt sozusagen ewig weiter, denn auch nach dem Tod eines "Empfängers" können theoretisch mehrere Bewußtseine weiter verpflanzt werden. Natürlich ist das ganze auch nicht ganz ohne Komplikationen, wenn zb ein zu dominantes verpflanztes Ich gleich den neuen Körper übernimmt und für sich haben will oder man sich durch zuviele Bewußtseine übernimmt. Insgesamt sehr faszinierend und spannend erzählt, sehr kurzweilig komponiert aber dann doch bei weitem nicht die ganzen Möglichkeiten des Stoffes ausgenutzt, bleibt es letztlich in erster Linie ein Unterhaltungsroman indem die Konkurenz um ein und dasselbe Bewußtsein geschildert wird oder eine Detektivgeschichte. Insgesamt aber eine ganz klare Leseempfehlung.

 

 

Kai Meyer - Maschinengötter

 

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Der Abschlußband von Kai Meyers Trilogie war für meinen Geschmack der deutlich schwächste der 3 Romane. Weiterhin zwar locker leichte Abenteuerkost, aber etwas zu vorhersehbar komponiert, mit wenigen Höhepunkten, und sehr routniert zuende erzählt. Am Ende schrumpfte die ganz große Welt des "Der Krone der Sterne" Universums dann doch merklich zusammen. Fazit. Noch ok aber nicht mehr.


Bearbeitet von Amtranik, 08 August 2019 - 21:50.


#4245 Jordan

Jordan

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Geschrieben 09 August 2019 - 07:46

EingefĂĽgtes Bild

 

Die erste der Best-Of-Anthologien des Jahres (inzwischen ist auch Clarkes Antho 'raus) und die letzte Ausgabe von Strahan bei Solaris (wechselt zu Saga Press). Hab' ich derzeit als toll mit verschiedenen Sprechern umgesetztes Hörbuch laufen (besonders gut: die in "Negro-Slang" umgesetzte Story Yard Dog von Tade Thompson). Enthält u.a. vier der sechs für den Hugo nominierten Novelettes, darunter auch die von Simone Heller, drei von sechs Short Stories, einen ganzen Schwung Locus Award Geschichten und die letzte Story von Ursula Le Guin. Interessant auch Strahans Vorwort zum Stand der Dinge in der Szene.



#4246 ShockWaveRider

ShockWaveRider

    verwarnter Querulant

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Geschrieben 09 August 2019 - 09:41

Der einzige Foster Roman der mir noch in meiner Sammlung fehlt.

22 Euronen im Antiquariat ufff :blink:

Wenn mir die Sammlung am Herzen läge und das der einzige Band wäre, der mir noch fehlte - 22 Euro würde ich sofort zahlen.

Aber das muss jeder selbst bewerten.

 

GruĂź

Ralf


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#4247 Amtranik

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Geschrieben 09 August 2019 - 10:39

Wenn mir die Sammlung am Herzen läge und das der einzige Band wäre, der mir noch fehlte - 22 Euro würde ich sofort zahlen.

Aber das muss jeder selbst bewerten.

 

GruĂź

Ralf

 

Da ich die meisten noch nicht gelesen habe warte ich schon länger ab ob der billiger wird oder nachgedruckt wird. Am Ende bin ich natürlich auch bereit das zu zahlen und mehr. Ich habe auch schon mal 40 für ein älteres Buch gezahlt.



#4248 T. Lagemann

T. Lagemann

    Pausenclown

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Geschrieben 11 August 2019 - 04:01

Hallo zusammen,

 

Urlaub ist schon ein Weilchen vorbei, natürlich habe ich dort (trotz täglicher Wanderungen) viel gelesen und auch nachher.

 

Highligt zweifelsohne der "Ulysses" von James Joyce. Hätte ich auch nur geahnt, wie toll das Buch ist, ich hätte es schon viel, viel früher gelesen. Ungeheuer witzig, ungeheuer vielschichtig. Und auch wenn ich nur die Übersetzung gelesen habe, die Virtousität in Sachen Sprache (auch die Wollschlägers) ist mehr als nur beeindruckend. Und in Sachen Pornographie: Vergesst pseudoerotische Schreibseleien a la Shades of Grey, lest lieber Joyce. Der kann erotische Leiden viel besser beschreiben.

 

Dann: Don Winslows Band 2 und 3 der Trilogie um Art Keller gelesen. Never ending War against Drugs. Boah. Der Mann kann so gut, so dicht, so packend schreiben, da bleibt mir unbegreiflich, dass aus seiner Feder/Tastatur auch diese schrecklichen Romane über Abziehbildchenrächer stammen.

 

Als Mitbringsel meiner Frau aus dem Ramsch noch mal Gerry Dishers "Bitter Wash Road" gelesen. Nach gerade mal drei Jahren hat mich der Roman erneut gepackt. Aber voll. Disher ist saugut. Der macht vergessen, dass man die Geschichte schon kennt. Und da freue ich mich nun um so mehr auf den neuen Disher "Kaltes Licht" (liegt im SuB).

 

Brandhorst. Eklipse. Mal keine Zugfahrt. Und nicht nur zwei Personen, die es gegen sinistre Mächte aufnehmen müssen. Herrje, hat es Spaß gemacht, das Brandhorst sein übliches Erzählschema durchbrochen hat. Gegen Ende hin wurde es mir dann zwar da und dort etwas zu esoterisch, aber was solls. Allein die Idee der Brüche ...

 

Gestern abend noch flott eine Neuerscheinung ausgelesen: Die "Sternentod" Anthologie (p.machinery) zu Musikstücken von "Two Steps From Hell". Sehr viele Drachen. Sehr viele Schwerter. Sehr viele Kämpfe. Sehr viele Tote. Okay, geht mir bei TSFH ja auch so, da erwarte ich immer, dass ein Barbar hinter den Boxen hervorspringt und Muaaaaaaaaahhhhhhhhhhh gröhlt. Apropos "Barbar", die letzte Geschichte hat mir am besten gefallen.

 

Als nächstes lese ich "Morduntersuchungskommission" von Max Annas. Nach dem in "Finsterwalde" erfolgten kleinen Schritt in die Zukunft, geht es jetzt ein paar Schritte zurück in die Vergangenheit (1983, DDR). Bin schon ganz gespannt.

 

Viele GrĂĽĂźe

Tobias


"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")

#4249 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 12 August 2019 - 09:08

Stefan Burban - Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

 

EingefĂĽgtes Bild

 

Das war schon starker Tobak. Burban legt von der ersten Zeile an kompromißlos los und schildert seine Version vom Landser im Weltraum. (selbstverständlich mit einem zwinkernden Auge gemeint) Das ist sicher nichts für Feingeister oder zarte Gemüter, man muss das mögen aber er macht das wirklich sehr gut und sehr unterhaltsam. Ich selber würde vermutlich auch niemals 2 Ruul-Romane hinternander lesen, sondern bräuchte immer dazwischen mal eine Pause. Als actiongeladene, spannende Unterhaltung ist diese Reihe im Vergleich mit anderem das ich aus dem Genre kenne wirklich sehr empfehlensert. Wenn man diese Art Unterhaltung mag, versteht sich.

 

 

S.L. Huang - Nullsummenspiel

 

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Ein Roman oder ein Hollywood Actionblockbuster? Für mich war das irgendwie eher das letztere. Von der ersten Szene an wird der Leser in eine nicht enden wollende Abfolge von Actionszenen geworfen. Rasant geschrieben zwar aber ohne besonderen Nährwert, jedenfalls für mich. Die Protagonisten alle etwas Genretypisch übertrieben, überzeichnet, einen ticken zu cool, einen tacken zu brutal, irgendwie nicht so wirklich real wirkend, einfach too much war das für meinen Geschmack. Die Prämisse das die Hauptprotagonisten so obergut in Mathe ist, hat auch nicht wirklich verfangen in der Art, das es jetzt etwas wesentliches beigetragen hätte, einen anderen, frischen Roman zu liefern. In normalen Actionszenen jagd der Held bspw mit seinem Gefährt durch den Verkehr, und hier macht Sie es ebenso, da bedeuten die eingeschobenen mathematischen Erklärungen, Berechnungen die im Kopf der Heldin abgehn nicht wirklich einen Mehrgewinn. Man nimmts halt so hin. Just my 5 Cents. Insgesamt lautet mein Fazit. Leichtgängige Popcorn Unterhaltung ohne großen Nährgehalt, schnell runtergelesen aber nicht sehr beeindruckend. Vielleicht war das jetzt direkt nach dem eh schon Actionlastigen Burban gelesen auch einfach einen Zacken zu viel Action. Hätte ich jetzt nicht lesen müssen.


Bearbeitet von Amtranik, 12 August 2019 - 09:11.


#4250 ShockWaveRider

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Geschrieben 12 August 2019 - 14:13

Ich versuche mal, meine seit Mai gelesenen BĂĽcher aufzuarbeiten.
Warum seit Mai? Deshalb:
 
Otmar Jenner: Der Ă„lteste

EingefĂĽgtes Bild
 
Das Buch hat drei Monate meiner Lesezeit blockiert. Nachdem ich bereits im Februar mit der Lektüre begonnen hatte, bedurfte es eines gewaltigen Willensaktes, um sie Anfang Mai endlich zu beenden. Nein, ich mag es nicht allein auf das Buch schieben. Irgendwie war ich in der Zeit generell nicht gut drauf. Aber dennoch - ein weniger anspruchsvolles, weniger kompliziertes Buch hätte mich vermutlich weniger zurück geworfen.
Dabei ist die Grundidee interessant, und es lässt sich auch ganz gut an. Ein Journalist findet Hinweise auf einen Menschen, der anscheinend über 400 Jahre alt ist. Nach einigen Recherchen begegnet er dem Ältesten in Spanien, wo er ihn immer wieder zu Interviews trifft. Hier erfährt er nach und nach die Hintergründe der Langlebigkeit, der ständige Druck sich eine neue Identität aufzubauen, aber auch, dass es ebenso noch andere Langlebige (um nicht "Unsterbliche" zu sagen) gibt wie auch entschlossene Widersacher. Schließlich wird auch der Journalist in den Club aufgenommen.
Ăśber 75% des Buches sind sprachlich recht anspruchsvoll, aber inhaltlich sehr ansprechend geschrieben. Es hat mich nie wirklich vom Hocker gerissen, hat der Unsterblichkeits-Problematik auch kaum neue Facetten hinzugefĂĽgt. Aber sowohl Journalist als auch der Ă„lteste waren interessante Figuren, denen man gern zuhörte. Die Genmodifikation unseres Journalistenhelden hätte ein guter Endpunkt sein können. Leider flanscht der Autor danach ziemlich unmotiviert eine Chronik der näheren Zukunft (leider auch im trockenen Chronistenstil heruntergeschrieben) und eine Liebesgeschichte zwischen dem Journalisten und einer Unsterblichen an. Ein Zusammenhang mit der ursprĂĽnglichen Handlung ist genau so wenig zu erkennen wie die innere Notwendigkeit dieser Supplemente. Leider verdirbt der Autor damit die bis dato durchaus  vorhandenen guten Ansätze. Weniger wäre mehr gewesen.
 
 
Hans Esselborn: Die Erfindung der Zukunft in der Literatur

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Der Kölner Literaturwissenschaftler Hans Esselborn hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich um die wissenschaftliche Aufarbeitung von Science-Fiction-Literatur verdient gemacht. Im vorliegenden Buch will er nicht weniger als eine Geschichte der deutschen Science Fiction schreiben. Gelungen ist ihm das nur teilweise. Positiv zu Buche schlägt das Bemühen um eine Poetik der SF und die Erinnerung an nahezu vergessene Klassiker wie Paul Scheerbarths "Lesabendio", Alfred Döblins "Berge Meere und Giganten" sowie Ernst Jüngers "Heliopolis". Deutlich im Soll bleibt Esselborn aber, wenn es um eine halbwegs vollständige Abdeckung der deutschsprachigen SF-Literatur seit dem 2. Weltkrieg geht. Der Leser hätte sich zumindest klare Kriterien gewünscht, weswegen genau die betrachteten Werke ausgewählt und alle anderen verworfen wurden. Hinzu gesellen sich formale Nachlässigkeiten wie fehlerhafte Referenzen zum Literaturverzeichnis bzw. unklare Kapiteleinteilungen.
FĂĽr eine detaillierte Bewertung verweise ich auf meine Rezension in den Andromeda Nachrichten 266.
 
Otto (Oskar?) Hoffmann: Die fremde Welt

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Man kann Detlef MĂĽnch, dem Inhaber des Dortmunder synergen-Verlages, zum vorliegenden Fund nur herzlich gratulieren.  Dieser bislang nur 1913 als Fortsetzungsgeschichte in einer Zeitschrift erschienene Roman schildert eine Reise zum Mars, bei der die Forschungsreisenden auf nicht nur kulturell und ethisch, sondern auch evolutionär fortgeschrittene Martier stoĂźen: 3 Meter groĂźe gesichtslose Telepathen und Telekineten mit Röntgenblick und der Möglichkeit der Gedankenfotografie. Solch eine weitreichende Vision steht einzigartig da im Vergleich zur restlichen Marsliteratur aus wilhelminischer Zeit. Die evolutionär weit fort entwickelten Martier zeigen denn auch nur rudimentäres Interesse an den terranischen Wissenschaftlern. 
Ich beteilige mich nicht an den Spekulationen, ob es sich bei dem Autornamen "Otto Hoffmann" um ein Pseudonym des Vielschreibers Oskar Hoffmann handelt (was Detlef MĂĽnch meint) oder nicht (wozu Franz Rottensteiner und andere SF-Rezensenten tendieren). Wer sich fĂĽr die frĂĽhen deutschen utopisch-abenteuerlichen Zukunftsromane interessiert, wird die LektĂĽre von "Die fremde Welt" genieĂźen.
 
GruĂź
Ralf

Bearbeitet von ShockWaveRider, 21 August 2019 - 07:49.

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Geschrieben 12 August 2019 - 14:54

Weiter geht es in meiner persönlichen Lesechronik seit Mai 2019

 
Pamela Fuchs: Todesdomina

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Im Jahr 2015 erregte ein Todesfall Aufsehen in Ă–sterreich: der Freier einer Domina kam bei Atemreduktionsspielen zu Tode. Der anschlieĂźende Prozess gegen Pamela Fuchs, so der bĂĽrgerliche Name der verantwortlichen Bizarr-Dienstleisterin, erzeugte groĂźe mediale Anteilnahme und endete mit einem Freispruch.
Natürlich legt Pamela Fuchs im vorliegenden, mit durchaus therapeutischen Intentionen geschriebene Buch noch einmal ihre Version der Geschichte dar, die schließlich zu ihrem Freispruch führte. Wer hier irgendwelche weiterreichenden Enthüllungen erwartete, geht nachvollziehbarer Weise leer aus. Wir erfahren aber auch, dass Fuchs' Vater regelmäßig ihre Mutter schlug, sie selbst vom Stiefgroßvater mißbraucht und von ihrem ersten Freund krankenhausreif geprügelt wurde.
Das relativ dĂĽnne BĂĽchlein wird angefettet mit einem recht umfangreichen Fototeil, wo man sowohl Kinder- und Jugendfotos als auch professionelle Fotos von Frau Fuchs als Domina findet. 
Bei allem Mitgefühl, das man Frau Fuchs wegen ihres Schicksals entgegenbringen mag, behält das Buch ein Geschmäckle. Es wirkt wie auf die Schnelle zusammengetackert, um aus der medialen Aufmerksamkeit um den Prozess nachträglich Kapital zu schlagen. Gibt es im englischen Ausdrücke wie "exploitation book" oder "bookbait"? Falls ja: das vorliegende Buch ist ein prototypisches Exemplar dieser Gattung.
 
Klaus Bollhöfener: phantastisch! Nr. 74

 

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Eine Ausgabe mit viel Licht, aber auch vereinzelten Schatten. Unterm Strich bleibt eine lohnenswerte Lektüre mit überwiegend interessanten Beiträgen, aus denen Schnurrers Beelzebub 6 sowie seine Stephen-Fry-Hommage, Meiers Apokalypsen-Studie und Kemmlers Sieber-Lonati-Porträt herausragen.
Eine detaillierte Besprechung findet man hier.
 
Susanne Schnitzler: Tödliche Geheimnisse
(Die neunte Expansion, Band 19)

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Leider kein Glanzstück der Reihe. Ich hatte Probleme, einen Einsteig zu finden. Zu viele Figuren und Schauplätze werden auf zu verwirrende Weise eingeführt. Ausgesprochen ungut für die Lesemotivation fand ich es, dass wir im zweiten Kapitel einen Frachtraumschiffkapitän kennenlernen, der am Ende eben jenes zweiten Kapitels samt Schiff atomisiert wird. Ich habe meine Einstiegsprobleme auf suboptimale Randbedingungen bei der Lektüre geschoben (meine Frau unterbrach sie mehrfach durch Rückfragen zu diversen Alltagsproblemen). Aber ich weiß, dass es anderen Lesern ebenso ging.
Mit fortschreitender Handlung schritt auch meine Verwirrung fort - die Handlung brachte keinerlei Klarheit ĂĽber Stellung oder Intentionen der Figuren geschweige denn deren Beziehungen untereinander. Erst gegen Ende kam etwas Stringenz in die Sache. Immerhin lernten wir, dass das Versprechen der Hondh auf ewiges Leben mit Vorsicht zu genieĂźen ist
Was macht man nach der Lektüre? Abhaken, Mund abwischen und sich freuen auf die kommenden D9E-Bände!
 
GruĂź
Ralf


Bearbeitet von ShockWaveRider, 25 August 2019 - 20:24.

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#4252 Selma die Sterbliche

Selma die Sterbliche

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Geschrieben 13 August 2019 - 10:31

.... mal wieder Fantasy vom Feinsten. Wegen eklatantem BĂĽchermangel habe ich mal wieder den guten alten Daddy Rothfuss vom Regal genommen, 2 1/2 und eine beklagenswert dĂĽnne Schwarte. Ob der Gute mit seiner Saga mal zu Ende kommt? Egal, fĂĽr den Moment genieĂźe ich ihn

 https://de.wikipedia...atrick_Rothfuss


Bearbeitet von Selma die Sterbliche, 13 August 2019 - 10:32.

Es lebe die Vielfalt, denn Gegensätze ziehen sich an!  jottfuchs.de

 

 

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#4253 ShockWaveRider

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Geschrieben 13 August 2019 - 13:12

Bei der Rekapitulation meiner persönlichen Lesechronik befinde ich mich immer noch im Mai 2019.
 
Friedrich Eduard Bilz: Der Naturstaat

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Der Autor dieses im Jahr 1907 erstmals erschienenen Folianten, Friedrich Eduard Bilz, war einer der wichtigsten Vertreter der so genannten Reformbewegung in Deutschland (heutige Überbleibsel: FKK-Bewegung und Reformhäuser) und Erfinder einer Limonade, die zunächst Bilz-Brause hieß, später aber als Abkürzung des lateinischen "sine alcohole" (= ohne Alkohol) in "Sinalco" umbenannt wurde.
In "Der Naturstaat" nehmen die bereits weit fortgeschrittenen Menschen des Jahres 2048 Funkkontakt zu den Marsbewohnern auf. Die berichten in langen Depeschen ĂĽber den dort bereits seit langem errichteten Naturstaat, eine utopische Vorstellung Bilz'. Martier wie Menschen leben in Einklang mit der Natur, d.h. vegetarische Nahrung, Abstinenz von allen Drogen (auch von Alkohol und NIkotin), sportliche Fitness und sparsame Kleidung (wenn ĂĽberhaupt). Es heiĂźt aber auch freie Liebe, völlige Gleichberechtigung der Frau und Toleranz gegenĂĽber Homosexuellen. 
Interessant, wie sich in dieser Utopie ausgesprochen strenge Vorgaben mit hochmodernen, sehr freizĂĽgigen Ansichten mischen. Allerdings hat das Buch eher den Charakter einer Eassysammlung als den eines Romans. Die Rahmenhandlung verblasst zunehmend. Detlef MĂĽnch gebĂĽhrt das Verdienst, dieses gleichsam kuriose wie interessante Werk in seinem synergen Verlag wieder herausgegeben zu haben - zum GlĂĽck in einer Fassung, die etwa ein Drittel des ursprĂĽnglichen Umfangs von ĂĽber 1000 Foliantenseiten umfasst. Das reicht auch.
 
Andreas Brandhorst: Ewiges Leben

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Brandhorst greift in diesem Thriller ein hochaktuelles Thema auf (Unsterblichkeit durch Genmanipulation bzw. durch Bewusstseinsupload in den Arbeitsspeicher eines Rechners). Er lässt drei hochinteressante und facettenreiche Identifikationsfiguren konfliktreich miteinander interagieren. Das Buch ist routiniert, flüssig und über weite Strecken sehr spannend geschrieben. Gegen Ende hat er mich etwas verloren, weil die Beschreibungen der virtuellen Realität für meinen Geschmack etwas zu pompös gerieten. Warum lässt er eigentlich regelmäßig Dampfloks auftreten?
Unterm Strich ein insgesamt unterhaltsamer Thriller, der einige ethische Probleme, die mit Unterblichkeit verbunden sind, zumindest anreiĂźt. Mehr erwarte ich von einem Roman auch nicht.
 
Uwe Post: fĂĽr immer 8 bit

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Der Roman nimmt den Leser mit auf eine Zeitreise ins Jahr 1983. Der Held, ein 15jähriger Atari-Nerd, liebt Musik und ... Anna. Lange macht sie sich nichts aus dem Nerd. Bis sie erkennt, dass seine Programmierfähigkeiten durchaus kommerziell zu verwerten sind. Auf ihre Idee hin programmieren die beiden ein Strip-Poker-Spiel, wobei Anna für die Fotos der diversen Enthüllungsstufen Modell steht. Das Spiel entwickelt sich zu einem Erfolg, bereitet den beiden Autoren ein ordentliches Taschengeld aber auch manchen Verdruss. Schließlich werden die Vorstände von Atari auf sie aufmerksam...
Ein Roman für blasse, pickelgesichtige Nerds. Ein nostalgisches Jugendmärchen für alte Säcke wie mich.
Ich hoffe ja auf die Fortsetzung "8 bit sind nur die halbe Wahrheit".
 
GruĂź
Ralf

Bearbeitet von ShockWaveRider, 25 August 2019 - 20:30.

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#4254 ShockWaveRider

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Geschrieben 14 August 2019 - 11:31

Peter Handke: Abschied des Träumers vom neunten Land
Eine winterliche Reise zu den FlĂĽssen Donau, Save, Morawa und Drine oder Gerechtigkeit fĂĽr Serbien
Sommerlicher Nachtrag zu einer winterlichen Reise

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Sammlung von drei Texten des Kärntner Querkopfs mit slowenischen Wurzeln ĂĽber den Jugoslawienkrieg. Handke vertritt in diesen Texten, die zwischen Essay und Reportage changieren, proserbische Positionen mit durchaus nachvollziehbaren Argumenten. Damit stellte er sich gegen die damalige Mehrheitsmeinung, die in den Serben die alleinigen Aggressoren der Jugoslawienkriege sahen. Eine Haltung, die ihm starken Protest einbrachte. 
Man kann viel zu der Problematik schreiben. Ich fand es erfrischend, Statements von einem zu lesen, der noch seinen eigenen Kopf zum Denken gebraucht und der selbst in das betroffene Land reist und mit eigenen Sinnesorganen Eindrücke sammelt. Seines späteren Gefängnisbesuchs bei Milosevic hätte es nicht unbedingt gebraucht. Aber so ist Handke nun mal.
 
Der Handke war das letzte Buch, das ich im Mai 2019 beendete. Die folgenden BĂĽcher habe ich im Juni 2019 inkorporiert.
 
Oskar Hoffmann: Unter Marsmenschen

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Dieser Marsroman aus dem Jahr 1905 wurde von Dieter von Reeken im Rahmen der Kollektion Hoffmann in einer kommentierten Neuausgabe wieder veröffentlicht. Oskar Hoffmann hat sich als Autor sowohl von populär-naturwissenschaftlichen Werken als auch von utopisch-technischen Abenteuerromanen hervorgetan. Das vorliegende Werk ist der Nachfolgeroman von "MacMilfords Reisen im Universum. Von der Terra zur Luna oder Unter den Seleniten" und schildert eine wissenschaftliche Expedition zum Mars. Hochinteressantes Detail: Hoffmann beschreibt eine Maschine, die einen Körper in seine einzelnen Atome zerlegt und diese an einem anderen Ort originalgetreu wieder zusammensetzt. Im vorliegenden Roman gelingt diese Frühform des Beamens allerdings nicht, so dass die Reise denn doch mit einem "herkömmlichen" Antigravitationsraumschiff angetreten werden muss. Die Marsbewohner stehen den Erdlingen zunächst freundlich gegenüber. Das ändert sich aber, als einer der Professoren einer Marsfrau Hoffnungen macht. Der Rückflug verläuft denn auch nicht ganz spannungsfrei. Immer noch gut lesbare Räuberpistole, wenn man nicht allzu viel über den wissenschaftlichen Gehalt und die interne Logik nachdenkt.
 
Jerry Yulsman: Elleander Morning oder Der Krieg, der nicht stattfand

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Diese vertrackte Mischung aus Zeitverschränkungen, Paralleluniversen, Alternate History und einigem mehr habe ich im Rahmen der Phantastik-Lesechallenge 2019 gelesen für die Kategorie "Preisträger des Jahres 1987" (das Buch gewann den Kurd-Laßwitz-Preis als "Bester internationaler Roman"). Meine begeisterte Rückmeldung habe ich hier abgesondert.
 
GruĂź
Ralf

Bearbeitet von ShockWaveRider, 25 August 2019 - 20:34.

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#4255 T. Lagemann

T. Lagemann

    Pausenclown

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Geschrieben 14 August 2019 - 12:08

Hallo,

 

nach "Morduntersuchungskommission" von Max Annas, den großartigen Roman "Ein feiner Typ" von Willy Vlautin verschlungen. Vlautin schreibt über das andere Amerika, über das fernab glitzernder Hochhausfassaden und ummauerter Villen in Malibu und Golfplätzen. Vlautin schreibt über das Amerika der kleinen Leute, die in ihrem Bemühen, dann endlich doch mal zu den Gewinnern zu gehören, alles verlieren. Mit "Ein feiner Typ" ist ihm da ein ganz, ganz großer Roman gelungen. In dessen Gefolge ja dann hoffentlich doch vielleicht noch die Verfilmung Vlautins Roman "Lean On Pete" auf den deutschen Markt kommt. Muss ja nicht Kino sein, aber als DVD wäre schon chic. Und vielleicht lassen sich ja noch zahlreiche Leser - gerade auch die mit Interesse an zukünftigen Gesellschafte - auf Vlautins teils dystopischen Roman "Die Freien" ein.

 

"Morduntersuchungskommission" von Annas hat mich dann nicht so wie die Vorläuferwerke begeistern können. Ja, er ist gut, hat Dialoge, die Lebendigkeit atme, aber da und dort isrt die Handlung dann doch zu erwartbar bzw. bedient Erwartungen, die man an die DDR hat.

 

Und jetzt?

 

New York 2140.

 

Viele GrĂĽĂźe

Tobias


"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")

#4256 heschu

heschu

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Geschrieben 14 August 2019 - 12:31

Ich beginne zu lesen: Der Atlas der besonderen Kinder von Ransom Riggs. Knaur, dt. Erstausgabe von April 2019.

Silvia Kinkel hat das Buch aus dem amerikanischen Englisch übersetzt. Das muss man ja auch mal erwähnen.


Carpe diem!

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#4257 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 14 August 2019 - 13:37

Und jetzt?

 

New York 2140.

 

Viele GrĂĽĂźe

Tobias

 

Dafür wirst Du auf jeden Fall Durchhaltevermögen brauchen.



#4258 Trenzalore

Trenzalore

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Geschrieben 14 August 2019 - 14:43

Es gibt eine Phantastik-Lesechallenge? Wo kann ich denn darüber mehr erfahren? „Elleander Morning“ hab ich mir gleich bestellt. Hört sich super an. Und wo wir mit „NSA“ gerade bei Alternativweltgeschichten aus dem Dritten Reich sind.
.
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#4259 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 14 August 2019 - 14:59

Es gibt eine Phantastik-Lesechallenge? Wo kann ich denn darüber mehr erfahren? „Elleander Morning“ hab ich mir gleich bestellt. Hört sich super an. Und wo wir mit „NSA“ gerade bei Alternativweltgeschichten aus dem Dritten Reich sind.

 

Ja. Der steht bei mir auch schon lange auf der Liste. Vielleicht beim nächsten Einkauf.



#4260 Ender

Ender

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Geschrieben 14 August 2019 - 15:39

@Trenzalore: hast ne PN




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