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Der "Ich lese gerade..."-Thread


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5704 Antworten in diesem Thema

#5281 IvanErtlov

IvanErtlov

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Geschrieben 03 April 2022 - 07:08

Dazu kommt ein scharf beobachtender und manchmal lakonisch kommentierender Blick sowohl der Protagonisten (noch häufiger der Protagonistinnen) auf die Geschehnisse um sie herum. Da fallen dann am Rande Sätze wie "Irgendwie schien es eine Grundkonstante vernunftbegabten Lebens zu sein, an die Besänftigung von Göttern zu glauben, die in einem tiefen Vulkanschlund hausten. Idealerweise mit einem Opfer aus ihrer Mitte, das erstaunlich oft per Losauswahl bestimmt wurde und erstaunlich selten aus der Familie oder dem Freundeskreis des jeweiligen Hohepriesters stammte.", die genauso gut von Neil Gaiman, Terry Pratchett oder Bill Bryson stammen könnten. 

 

So sehr ich mich über das wohlwollende Urteil und die schmeichelhaften Worte freue, aber da muss ich schon aus Gründen des sogenannten "Expectation Managements" widersprechen. So gut wie die hier genannten großen Namen bin ich nicht, so gut ist meine Schreibe nicht, so gut wird sie wahrscheinlich auch niemals werden. Ich kann weiter lernen, mich verbessern, meinem Lektorats- und Korrektoratsteam ewig dankbar sein, dass es meine Logiklücken immer schneller erkennt und Vorschläge zum Schließen derselben bringt sowie die grammatikalischen und rechtschreibtechnischen Grausamkeiten, die ich ihnen vor die Füße werfe, in etwas Annehmbares verwandelt. Aber für die absolute Spitze ist dann doch noch ein Stück mehr erforderlich, das mir fehlt. Aber damit kann ich leben, nicht jeder Maler ist ein Van Gogh, nicht jeder Tüftler ein Leonardo da Vinci. Wenn ich mein Handwerk dahingehend verbessere und verfeinere, dass Leser und Leserinnen ungeachtet des jeweiligen Genres zugreifen und nicht enttäuscht werden, reicht das zu meiner Zufriedenheit, und darauf arbeite ich gerade hin. 

 

 

Ich hoffe, dass Ertlov es eines Tages schafft, dieses Niveau am Anfang einer Reihe zu etablieren. Und natürlich, dass er Band 6 von Stargazer nicht vergeigt.

 

DAS hoffe ich auch! Wobei die meist nicht-so-idealen Erstlinge einer Reihe auch damit zusammenhängen, dass ich stark iterativ arbeite. Das habe ich mir von den Computerspielen angewöhnt, und es hat schon einen gewissen Sinn. Ich will jetzt nicht das böse A-Wort in den Mund nehmen, aber es hat seine Vorteile, möglichst zügig so schnell wie möglich ein veröffentlichungsfähiges Buch zu haben, dies am Markt, den Lesern, Leserinnen und Fachmeinungen zu testen und dann darauf aufbauend zu verfeinern und zu verbessern. Das geht natürlich nur, wenn man alles von Anfang an als Reihe plant. Wobei ich inzwischen penibel darauf achte, dass die Haupthandlung in jedem Band vollständig abgeschlossen ist. Dieses "Hier ist der Cliffhanger, und hier der Vorbestellungsbutton, bitte kaufen!" mancher Kollegen im SP Universum empfinde ich gelinde gesagt suboptimal. Trotzdem: Dass ich mit so einer Vorgangsweise bei einem Jurypreis eher nicht auf der Shortlist lande und es bei Band 1 (und manchmal auch 2 oder gar 3) genug Kritikpunkte für Anspruchsvolle gibt, ist mir vollkommen klar.

 

Aber es geht auch anders - im vorigen Jahr habe ich für einen deutschen Genreverlag, dessen Werke mitunter auch bei KLP und DSFP zumindest vorne mitmischen, eine Mischung aus Steampunk und "Bridgerton auf Speed" geschrieben. Keine Reihe, keine zweite oder gar dritte Chance, und entsprechend habe ich an diesem Werk dreimal so lange und viel, viel gründlicher, pedantischer und teilweise richtiggehend paranoid (auf meine Schwächen bezogen) gearbeitet.


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#5282 IvanErtlov

IvanErtlov

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Geschrieben 03 April 2022 - 07:12

Ich lese gerade Greg Egans Kurzgeschichten in Axiomatic und bin versucht ihn "Den Stephen King der SF" zu nennen. Größtenteils großartig! Tolle Ideen. Sehr menschlich.

Ansonsten habe ich meinen Lesemonat März auch veröffentlicht, aber das lesen wohl nur meine vier größten Fans ;-)

 

Ich habs jetzt gelesen!

Was mich interessieren würde - wie hat dich "Herz der Finsternis" als Leserin hinterlassen? Bei mir ist es schon lange, lange her, aber der Eindruck sitzt immer noch tief, ich ertappe mich auch beim Schreiben dabei, gelegentlich draus zu zitieren oder Anleihen zu nehmen. Ich brauchte damals wirklich etwas vollkommen anderes, um "runterzukommen".


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#5283 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 03 April 2022 - 07:40

Ich habs jetzt gelesen!

Was mich interessieren würde - wie hat dich "Herz der Finsternis" als Leserin hinterlassen? Bei mir ist es schon lange, lange her, aber der Eindruck sitzt immer noch tief, ich ertappe mich auch beim Schreiben dabei, gelegentlich draus zu zitieren oder Anleihen zu nehmen. Ich brauchte damals wirklich etwas vollkommen anderes, um "runterzukommen".

 

Ah, super! 

 

Das fand ich wirklich hart und schwer zu lesen, auch schwer zu ertragen. Ich musste auch zwischendurch bei wikipedia schauen, um mich zu vergewissern, was ich da lese. Es war schon schwere Lektüre und ich musste zwischendurch Pausen machen. 

Tatsächlich zitiere ich (glaube ich) nicht daraus. Aber das mit dem Runterkommen verstehe ich gut!

Das war voll nicht meine Komfortzone, kann ich dir versichern.


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#5284 Dadaistin

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Geschrieben 03 April 2022 - 12:10

Ich lese gerade Greg Egans Kurzgeschichten in Axiomatic und bin versucht ihn "Den Stephen King der SF" zu nennen. Größtenteils großartig! Tolle Ideen. Sehr menschlich.

Ansonsten habe ich meinen Lesemonat März auch veröffentlicht, aber das lesen wohl nur meine vier größten Fans ;-)

Wenn dir "No Woman Born" gefallen hat, würde ich dir "Judgement Night" empfehlen, da hat C.L. Moore ihr eigenes "best of" an Kurzgeschichten zusammengestellt, die teilweise gar nicht mal so kurz sind. Allerdings kompilierte sie das schon Anfang der 50er Jahre, und sie war danach noch einige Jahrzehnte aktiv, wenn auch immer mehr fantasylastig.



#5285 My.

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Geschrieben 03 April 2022 - 16:14

  • Ich bin manchmal frustriert. Ich kann hier nie mitschreiben, weil ich in den allermeisten Fällen Sachen lese, die noch gar nicht veröffentlicht sind.
     
  • So habe ich letztens "Das Dorf am Grunde des Sees" gelesen, den neuen und nächsten Roman von Gabriele Behrend. Eine Geschichte mit deutlich erkennbarem SF-Aspekt, der aber eher als Beiwerk funktioniert. Die Geschichte selbst dreht sich um Menschen in einer Ausnahmesituation - und um die Blase, die das Dorf unter dem See vor dem Wasser schützt.
  • Bekannter ist "Transpluto" von Herbert W. Franke, einer seiner Klassiker, den ich zur Zeit für die Werkausgabe vorbereite - und deshalb lese.
  • Unbekannt ist "Cymbal", ein SF-Werk von Erik Bauerkemper, das im Internet erscheinen wird (bzw. schon erscheint, aber da wir noch im Lektorat stecken, werde ich den Link dazu noch nicht verkünden).
  • Und ebenfalls noch nicht veröffentlicht ist auch "Das Zwillingsparadoxon" von Ron Müller, eine SF-Geschichte, in der es einmal mehr um Zeit geht ... allerdings nicht um Zeitreisen.
     
  • Zur Erholung lese ich zwischendurch Jörg Weigands neues Werk "Paris", erschienen bei Dieter von Reeken, keine SF, aber ein autobiografisches Werk, das einiges zu Jörgs SF-Schaffen erklären kann.

 

So. My.



#5286 Dadaistin

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    Cybernaut

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Geschrieben 03 April 2022 - 23:41

Dass ich mit so einer Vorgangsweise bei einem Jurypreis eher nicht auf der Shortlist lande 

 

So kann man sich irren.

 

 

  • Ich bin manchmal frustriert. Ich kann hier nie mitschreiben, weil ich in den allermeisten Fällen Sachen lese, die noch gar nicht veröffentlicht sind.

Ich glaube, die meisten von uns würden das als #firstworldproblem einstufen. Und das ist die höfliche Formulierung für "uns frisst der Neid". 



#5287 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 04 April 2022 - 04:56

Ha! Ivan! Überführt!
Und herzlichen Glückwunsch

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#5288 IvanErtlov

IvanErtlov

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Geschrieben 04 April 2022 - 06:53

Ha! Ivan! Überführt!
Und herzlichen Glückwunsch

Danke! Mich freut ja fast noch mehr, dass mit Anarchie Déco einer meiner Lieblingsromane des letzten Jahres, den ich damals auch meinen Lesern und Leserinnen ans Herz gelegt habe, ebenfalls nominiert ist. Wenn das verfilmt wird, will ich bitte aus dem Off in finsterem Ton den Killersatz "Magie trieb in Berlin ihr Unwesen" raunen  :bighlaugh: 
Aber nur fast! Ist schon eine ziemliche Ehre da in der Reihe zu stehen.


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#5289 Peter-in-Space

Peter-in-Space

    Kenonaut

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Geschrieben 04 April 2022 - 07:08

Ich habe mir gerade den Klassiker "Simulacron-3" von Daniel F. Galouye reingezogen, der war auch sehr, sehr leicht zu lesen.

 

Dafür kämpfe ich sehr mit "The Moon is a harsh mistress" von Heinlein, bin erst zu 40% durch. Der lässt (zumindest in der englischen Version) ständig Artikel weg. Die Kommunikation mit Mike (der KI) ist unterhaltsam, sonst ist es aber eher sperrig für mich.

hat Dich das (siehe Link) nicht gestört, oder liest Du es in der O-Version, die vielleicht weniger "harsch" ist:

 

DSFP 2022: Roman: Sven Haupt: Stille zwischen den Sternen - Seite 2 - DSFP intern - SF-Netzwerk (scifinet.org) (Beitrag #59)


Bearbeitet von Peter-in-Space, 04 April 2022 - 07:09.

Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

der dumme Mensch nach Schuldigen.

(Verfasser unbekannt)

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#5290 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 04 April 2022 - 07:52

hat Dich das (siehe Link) nicht gestört, oder liest Du es in der O-Version, die vielleicht weniger "harsch" ist:

 

DSFP 2022: Roman: Sven Haupt: Stille zwischen den Sternen - Seite 2 - DSFP intern - SF-Netzwerk (scifinet.org) (Beitrag #59)

 

Hey ho,

ich glaube, da war ich noch gar nicht, ich pausiere schon seit einer Woche oder so und lese stattdessen Kurzgeschichten. Ich habe die englischen Äquivalente zum N-Wort dort mal gesucht, aber es gibt sie nicht. Dann habe ich nach "black" gesucht, finde die Kapitel aber nicht. In welchem Teil des Buches / in welchem Kapitel gibt es diese denn?

Ich  lese es auf Englisch, was anstrengend ist, da alle "the" und noch einige andere Artikel und Pronomen ständig weggelassen werden.


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#5291 Peter-in-Space

Peter-in-Space

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Geschrieben 04 April 2022 - 14:20

Vielleicht ist es auch nicht dasselbe Buch, es steht ziemlich am Anfang. Oder der Ãœbersetzer war *hust*braun*hust*

 

Auf alle Fälle lässt mich diese Erfahrung ziemlichen Abstand nehmen von diesem Autor.

 

Da lobe ich mir einen nonchalanten Larry Niven. 


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#5292 T. Lagemann

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Geschrieben 05 April 2022 - 10:19

Hallo,

 

angefixt von einem Verriss habe ich "Die Sternebrücke" von Robert Corvus gelesen.

 

Meines Erachtens ein durchaus gelungener Roman. Auch wenn da und dort etwas zu plakativ (und zu sehr in Dialogen) die Problematik abgehandelt wird, hat er mir doch Spaß gemacht. Vor allem wird ihn ihm nicht gleich mal um die Existenz des Sonnensystems, der Menscheit oder des Universums gerungen, in "Die Sternenbrücke" geht es um das, was wichtig ist: Was ist Freiheit? Was ist Glück? Und wie können bzw. wollen wir das für uns erreichen (was uns zu Utopien führt). Es ist also ein Roman um "kleine Leute" und ihre großen Träume. Und diese kleinen Leute müssen nicht über sich hinauswachsen, um das Sonnensystm, die Menschheit oder gleich das ganze Universum zu retten. Ja, manches Mal sind sie dann doch besser, als sie es sind, aber, hey, man wächst an Herausforderungen.

 

Apropos Herausforderungen ... Die Sexszenen waren in der Hinsicht eine Herausforderung, als dass es mir Mühe bereitet hat, sie zu lesen. Die waren einfach nur platt und klischeehaft und langweilig.

 

Auch wenn die Thematik nicht deckungsgleich ist, so ähnelt sie sich m.E. doch dann doch genug, um einen Vergleich zu Jacqueline Montemurris "Der Koloss aus dem Orbit" zu ziehen. Und da schneidet für mich "Die Sternenbrücke" weitaus besser ab. Die Handlung ist verzahnter, also wirkt nicht so episodenhaft wie im Koloss. Und das Thema wird differenzierter abgehandelt.

 

Um nicht missverstanden zu werden, da ist in die "Die Sternenbrücke" noch viel Luft nach oben geblieben. Aber wir haben es mit einem Roman zu tun, der bei Piper erschienen ist. Bei Suhrkamp unter Rottensteiner wäre das Ergebnis ganz anders ausgefallen. Ich kann nur spekulieren, aber ich halte Robert Corvus (basierend auf seinen youtube Videos zu Preisträger Romanen und dem, was ich bislang von ihm gelesen habe) für gut genug, um auch einen "Sternenbrücke"-Roman auf Suhrkamp Niveau zu schreiben.

 

Ach ja, manchmal wirkt die Technik im Roman wie ein Anachronismus. Wir sind tief in der Zukunft und manches wirkt dann doch wie aus unserer Zeit ... Ich empfand das als gelungenen Einwand gegenüber der Erwartung, dass in der Zukunft alles mini, super und hocheffizient ist. In "Die Sternenbrücke" wird noch geschraubt und geschmiert.

 

Viele Grüße

Tobias


"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
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#5293 T. Lagemann

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Geschrieben 05 April 2022 - 10:30

Hallo Ivan,

Ich habs jetzt gelesen!

Was mich interessieren würde - wie hat dich "Herz der Finsternis" als Leserin hinterlassen? Bei mir ist es schon lange, lange her, aber der Eindruck sitzt immer noch tief, ich ertappe mich auch beim Schreiben dabei, gelegentlich draus zu zitieren oder Anleihen zu nehmen. Ich brauchte damals wirklich etwas vollkommen anderes, um "runterzukommen".

ui, Joseph Conrad. Habe "Herz der Finsternis" ich, glaube ich, vor etwa einem halben Jahr (wieder) gelesen. So dicht, so wuchtig. So etwas zu lesen, entspannt mich! Wirklich. Denn in mir ist eine beinah atemlose Bewunderung ob der großen Kunst Conrads. Ja, die Themen sind harter Stoff. Sehr harter Stoff. Aber Conrad hat all das in Kunst verwandelt. Und damit die Schrecken des Kolonialismus auf eine Weise verewigt, das sie niemals vergessen werden können. Ja, es gibt Fotos aus der Zeit, die die Brutalität und die Unmenschlichkeit zeigen, aber davon zu lesen, fern aller Sachbücher, ist m.E. wirkmächtiger.

 

Viele Grüße

Tobias


"Wir sind jetzt alle Verräter."
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(James Corey, Calibans Krieg)

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(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
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#5294 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 05 April 2022 - 11:26

Hallo Ivan,

ui, Joseph Conrad. Habe "Herz der Finsternis" ich, glaube ich, vor etwa einem halben Jahr (wieder) gelesen. So dicht, so wuchtig. So etwas zu lesen, entspannt mich! Wirklich. Denn in mir ist eine beinah atemlose Bewunderung ob der großen Kunst Conrads. Ja, die Themen sind harter Stoff. Sehr harter Stoff. Aber Conrad hat all das in Kunst verwandelt. Und damit die Schrecken des Kolonialismus auf eine Weise verewigt, das sie niemals vergessen werden können. Ja, es gibt Fotos aus der Zeit, die die Brutalität und die Unmenschlichkeit zeigen, aber davon zu lesen, fern aller Sachbücher, ist m.E. wirkmächtiger.

 

Viele Grüße

Tobias

 

Ja, ich empfand die Härte auch beim Inhalt. Die Form war perfekt. 

Ich hatte mal während des Studiums zu den amerikanischen Ureinwohnern recherchiert, das hat ein ähnliches Gefühl erzeugt. 


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#5295 T. Lagemann

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Geschrieben 12 April 2022 - 11:11

Ach so,

 

Martina Clavadetschers "Die Erfindung des Ungehorsams" gelesen.

 

Worum geht es? Um A.A.L., um Halbschwester Ling und Iris. Um Geschichten: Denn Iris erzählt die Geschichte von Halbschwester Ling. Und A.A.L. ist eh Geschichte! Vor allem aber geht es um: Was bedeutet Menschsein in einer (ver)künstlich(t)en Welt? Oder korrekter: Was ist "Sein"?

 

Ich überspringe jetzt mal ein paar Seiten und zitiere die letzten Zeilen des Romans:

 

"Die Dinge sind in Bewegung. Alle Dinge.

Sogar Menschen und Tiere und Pflanzen und Pilze und Planeten und Sterne.

Weil alles lebt."

 

Nach Anthony Doerrs "Wolkenkuckucksland" der zweite in diesem Jahr gelesene Roman, der sämtliche Genreregeln ignoriert und einfach das macht, was Literatur m.E. tun sollte: Erzählen. Erzählen. Erzählen. Und die Möglichkeiten von Sprache nutzen!

 

Ja, da wird Sprache genutzt, da wird mit Sprache gespielt. Was für ein Rhythmus. Da dürfte sich sehr positiv ausgewirkt haben, dass Clavadetscher Dramatikerin ist. Und, ja, das ist dann ein Roman, den ich mir als Hörbuch auch für mich sehr gut anhörbar vorstellen kann, uhps, nein, das stimmt so nicht ganz, das ist ein Roman, den ich sehr gerne als Hörbuch hören würde.

 

Viele Grüße

Tobias


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(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
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#5296 My.

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Geschrieben 12 April 2022 - 12:53

Hm.

  • Ich lese gerade "Paris" von Jörg Weigand, ein erhellendes und schön formuliertes Buch über seine Jugendzeit, über eine Zeit die nicht nur laut Buchtitel sein Leben veränderte. Wer Jörg kennt und mag, ist hier gut bedient.
  • Ich lese abends vorm Schlafengehen "Das Collier der Lady Ira" von Mara Laue. Keine SF, sondern ein Krimi. Vorarbeit zu einem Lektorat, das ansteht.
  • Apropos Lektorat: Als nächstes steht "Der verbotene Planet" von Jacqueline Montemurri auf dem Plan. Bin schwer gespannt. Roman wird bei Plan9 erscheinen. Das ist SF, wie man sich denken kann.
  • Und für meinen eigenen Verlag lese ich gerade "Hotel Amir Kabir" von Tiny Stricker. Keine SF, ein Roman aus seiner Hippiezeit. Erscheint dann in der Werkausgabe. Ich muss den so oder so lesen, weil ich ihn abtippe. Tiny ist einer der letzten Autoren, die mit der Hand schreiben.

My.



#5297 Nadine

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Geschrieben 12 April 2022 - 13:31

Habe gerade nach 140 Seiten Algorytmica von Marion Herzog abgebrochen. Ist meines Erachtens ein Jugendroman, den man neben Poznanski stellen kann, wobei Poznanski ihre Welten weitaus besser ausgearbeitet hat. Neben der vorhersehbaren, unglaubwürdigen Liebesgeschichte, finde ich weder die Welt, noch die Handlung plausibel - und das Buch bietet keinerlei Anhaltpunkt, dass es sich hier um einen ersten Band handelt, dessen Handlung zwar grob abgeschlossen ist, aber das eigentliche Abenteuer startet erst. Da ich den Klappentext von Band 2 auch nicht gerade erhebend finde, lasse ich es jetzt bleiben.


Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#5298 Amtranik

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Geschrieben 12 April 2022 - 13:46

Habe gerade nach 140 Seiten Algorytmica von Marion Herzog abgebrochen. Ist meines Erachtens ein Jugendroman, den man neben Poznanski stellen kann, wobei Poznanski ihre Welten weitaus besser ausgearbeitet hat. Neben der vorhersehbaren, unglaubwürdigen Liebesgeschichte, finde ich weder die Welt, noch die Handlung plausibel - und das Buch bietet keinerlei Anhaltpunkt, dass es sich hier um einen ersten Band handelt, dessen Handlung zwar grob abgeschlossen ist, aber das eigentliche Abenteuer startet erst. Da ich den Klappentext von Band 2 auch nicht gerade erhebend finde, lasse ich es jetzt bleiben.

Ja. Das war wirklich nichts Besonderes. Dass derzeit wirklich scheinbar alles und jedes ein Mehrteiler sein muss und es erst zum Ende klar wird, macht es da nicht besser.


 

 

.

  • Apropos Lektorat: Als nächstes steht "Der verbotene Planet" von Jacqueline Montemurri auf dem Plan. Bin schwer gespannt. Roman wird bei Plan9 erscheinen. Das ist SF, wie man sich denken kann.

 

 

Erscheint das noch in 2022?



#5299 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 12 April 2022 - 15:16

Würde mich auch interessieren (Montemurri) und ja, wegen der Mehrteiler bin ich auch etwas genervt.
Wieso kann man nicht erst einmal einen "Einteiler" machen

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#5300 Nadine

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Geschrieben 12 April 2022 - 15:35

Mehrteiler finde ich absolut in Ordnung: Wenn ich wenigstens ein bisschen darauf vorbereitet bin. Aber diese Angewohnheit, in keins der Bücher eine bandangabe zu schreiben, die finde ich ***

Und dass ein Buch, dass ich inhaltlich im Junge Erwachsene-Bereich verorten würde, in einer Aufmachung und mit einem Klappentext daherkommt, als könnte man es mit Hillenbrands Cube oder einem anderen, ernsten und besser durchdachten SF-Roman vergleichen, das ärgert mich als Leserin. Mit einem Cover in Richtung Becky-Chambers oder bei einem Imprint, wäre ich mit anderer Erwartungshaltung an das Buch gegangen.

Immerhin sagt die Autorin selbst über das Buch, dass es mehr ein fantasievoller Roman ist, als Science Fiction mit starkem Worldbuilding, das finde ich erfrischend ehrlich.

 

Zum Glück habe ich als Trost Merle Krögers starkes Die Experten in Reserve. Das ist so dicht, dass ich als Langsamleserin in kleinen Häppchen genieße, um nicht erschlagen zu werden, aber jeder Abschnitt ist garantiert ein Genuss.

 

Von Tom Rob Smith habe ich gerde die Leo Demidow-Reihe durch. Kind 44, Kolyma und Agent 6. Handwerklich sehr gut, vor allem Teil 1. Wenn man für sich akzeptiert, dass der Protagonist ziemlich beknackte Dinge tut und überlebt und die Zufälle das Niveau eines Actionfilms erreichen, nimmt man aus den Büchern definitiv viel historisches Wissen mit - und ein beunruhigendes Gefühl davon, welcher Geist die postsowjetischen Staaten bis heute prägt.


Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#5301 My.

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Geschrieben 12 April 2022 - 16:26

 

Erscheint das noch in 2022?

 

Würde mich auch interessieren (Montemurri) und ja, wegen der Mehrteiler bin ich auch etwas genervt.
Wieso kann man nicht erst einmal einen "Einteiler" machen

 

Den genauen Termin weiß ich nicht, aber ich denke, es wird 2023 werden.

 

My.



#5302 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 12 April 2022 - 16:43

Hm, was ich eher meinte, ist:

Wenn ich neue Autor:innen kennenlernen/ erstmalig lese, fänd ich einen Einteiler erst einmal gut.

In 2021 habe ich zu viele schlecht und mittelgute Teile 1 von Trilogien gelesen, die ich jetzt unbeendet herumliegen lassen muss

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#5303 Nadine

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Geschrieben 12 April 2022 - 18:48

Ah, sorry, hatte nicht genau genug gelesen und zu schnell geantwortet.

Ja, das stimmt. Ein knackiger Einzelteil, der evtl. noch Spielraum für weitere Bände in der Welt lässt, ist nie verkehrt. Oder gerne auch mal eine Duologie.

Und noch viel lieber Bücher unter 350 Seiten! Irgendwie bewahrheitet sich in so vielen Romanen der Gag von Walter Moers, dass dicke Bücher deswegen dick sind, weil die Autorinnen keine Zeit hatten, um sich kurz zu fassen.

Gibt meiner Meinung nach wirklich ganz wenige dicke Bücher, die berechtigt dick sind.


Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#5304 Dadaistin

Dadaistin

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Geschrieben 13 April 2022 - 11:54

So, nachdem ich brav alle Romankandidaten gelesen habe, manche sogar zum zweiten Mal, musste vor den Kurzgeschichten ein Zwischenhappen rein.

 

Und dieser war:

 

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Da gibt es nicht viel zu sagen, außer dass Stargazer immer noch funktioniert, auch (beinahe) ohne Kämpfe und Kriege. Viel Sense of Wonder, eine spannende Entdeckungsreise, Diplomatie und das Versagen derselben, eine konsequente Weiterentwicklung der Charaktere und ihrer Beziehungen. Aber auch die politischen Konstellationen und Machtverhältnisse haben sich folgerichtig geändert - etwas anderes wäre nach dem Endzeitszenario von "Weltenrichter" auch kaum möglich gewesen. Wieder einmal eine eigenständige Geschichte, aber Teil eines großen Ganzen, das von Band zu Band komplexer, tiefgehender und auch besser wird. Einfach richtig gute Space Opera mit kreativen Eigenheiten.

Nachteil: Den ersten Band muss ich vielleicht neu beurteilen und einschätzen.



#5305 J. A. Hagen

J. A. Hagen

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Geschrieben 13 April 2022 - 12:37

Ich habe letzte Woche "Krieg der Klone" beendet und bin jetzt im letzten Drittel von "Geisterbrigaden"; beides Romane von John Scalzi. Für mich sind beide Bücher lesbar und unterhaltsam, kommen aber über solides Niveau nicht hinaus.


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#5306 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 13 April 2022 - 15:36

Ich habe letzte Woche "Krieg der Klone" beendet und bin jetzt im letzten Drittel von "Geisterbrigaden"; beides Romane von John Scalzi. Für mich sind beide Bücher lesbar und unterhaltsam, kommen aber über solides Niveau nicht hinaus.


Kenne die ersten beiden Teile auch, fand die beide gut (aber nicht überragend), den ersten Teil im ersten Drittel am besten.

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#5307 Dadaistin

Dadaistin

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Geschrieben 14 April 2022 - 22:17

Ich habe letzte Woche "Krieg der Klone" beendet und bin jetzt im letzten Drittel von "Geisterbrigaden"; beides Romane von John Scalzi. Für mich sind beide Bücher lesbar und unterhaltsam, kommen aber über solides Niveau nicht hinaus.

Ich habe Scalzi beim ersten Lesen schon als "gut" bis "sehr gut" empfunden, aber das war damals im Kontrast zum Honorverse und David Weber. Wäre interessant, es noch einmal mit einem nun breiteren Horizont anzupacken.



#5308 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 19 April 2022 - 12:42

Brandon Sanderson - Der Ruf der Sterne

 

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Popcorn Unterhaltung für meine Begriffe etwas zu vorhersehbar und auch zu lang geraten.

 

 

Bernhard Kegel - Das Ölschiefer-Skelett

 

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Dieser Roman gewann den Phantastikpreis der Stadt Wetzlar 1996 und ist Teil eines kleinen vor einiger Zeit vorgenommenen Projektes auch mal die Preisträger anderer Preise unseres Genres, sofern die bei uns eh nicht schon selber nominiert oder bekannt waren zu lesen. Und ich muss sagen, das Ölschiefer-Skelett hat mir gut gefallen. Es handelt sich um einen glasklaren Zeitreiseroman, ist also Science-Fiction, denn durch eine Höhle ist es möglich in die ferne prähistorische Vergangenheit zu reisen. 1995 als der Roman geschrieben wurde, war sicherlich Jurassic Park und Dinosaurier ein richtig aktuelles Thema, es ist also vermutlich kein Zufall, dass der Roman genau zu dieser Zeit geschrieben wurde. Es spielt im Archäologen Umfeld und es ist viel von Ausgrabungen und Paläontologie die Rede. Das fand ich sehr interessant, weil der Autor hier eher trockene Wissenschaft mit einem Zeitreiseabenteuer verbindet. Sicher nichts was das Rad neu erfindet, dem Kenner des Genres alles schon durchaus bekannt, aber gefällig geschrieben und mit einer besonderen Perspektive sodaß mir der Roman viel Freude gemacht hat.

 

 

Brandon Q. Morris - Möbius 2

 

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Der zweite Teil von Morris abgefahrener Zeitreisestory mit rückwärts laufendem Zeitstrahl legt für meine Begriffe noch einmal einen Zacken drauf, was Unterhaltungswert, Spannung und Sense of Wonder betrifft. Hat mir, wie schon der erste Teil ausnehmend gut gefallen und es scheint so als würde sich diese Reihe zu meinem persönlichen Highlight des Autoren in seinem mittlerweile nicht gerade schmalen Werk entwickeln.

 

 

Paul S. Kemp - Betrogen

 

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Gute Unterhaltung aus dem Star Wars Universum. Die Reihe "The Old Republik" gehört sicherlich mit zu den besten Werken aus diesem Franchise. Der Fan bekommt das was er will, schnörkellose Action einerseits und ein wenig Hintergrund anderseits plus Figuren die lebendig sind und keine bloßen Abziehbilder.


Bearbeitet von Amtranik, 19 April 2022 - 12:44.


#5309 Waffeleisen

Waffeleisen

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Geschrieben 20 April 2022 - 20:18

Dmitry Glukhovsky - Outpost: Der Posten

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Postapokalypse, die sich vor allem in den ersten vier fünfteln wie ein Jugendroman liest, der dieser Zielgruppe die Postapokalypse als Genre nahebringen soll. Dann das Ende, das eine völlig unerwartete Tür aufstößt und zumindest zu bedenken gibt, das Buch nicht arglos an Jugendliche zu geben.
Wenig Text pro Seite, aber Hardcover. Ohne Lesebändchen. Und der zweite Band ist für diesen Herbst angekündigt. Wenn der so weiter geht, wie dieser Teil endete, könnte sich das lohnen.
Diesmal fiel die Rezension recht knapp aus, da ich inhaltlich nicht sehr in die Tiefe gehen wollte. Dafür ist die Exposition im Gesamtbild zu umfangreich, womit die Spoilergefahr natürlich steigt.


Was nicht in mein Regal passt: Booklooker

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#5310 rostig

rostig

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Geschrieben 21 April 2022 - 09:35

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Lesenswerte Geschichte der Bibliotheken, ihrer Zerstörung und der Bewahrern von Wissen in spannenden Episoden erzählt. Also kein trockener Lehrstoff (obwohl vom führenden Bibliothekar der westlichen Welt geschrieben) sondern lebendige Erzählungen von antiken Größen und modernen Historikern und Archäologen. Für alle Bibliophilen (und SF-Fans gehören oft zu dieser Gattung) interessant.




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