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Was muss sich ändern in der SF?


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161 Antworten in diesem Thema

#91 djmeister

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Geschrieben 16 April 2005 - 12:49

zu:

SF vermischt sie zunehmend mit anderne Genres. Dabei ist SF mulittask - sie kann (so es der Autor möchte) mit kriminalistischen, satirischen, parodistischen, erotischen und noch vielen anderen "fremdgehen"

SF hatte zur Zeit ihrer Entstehung, egal ob das für jemand Frankenstein, oder Wells, oder die Pulpmagazine sind, keine Erzählstruktur o.ä. die sie von anderen Formen/Gattungen unterschieden hätte. Sie besteht aus allen möglichen bereits existierenden narrativen Formen, die neue Motive und Perspektiven bekommen. Von daher ist es für mich kein Symptom für irgendetwas, wenn sich die Sf mit irgendetwas †švermischt†™, weil sie die vermischten Formen und Genres immer schon beinhaltet hat (im Übrigen auch schon bei den Klassikern z.B. Satire Pohl/Kornbluth: The Space Merchants†™ /Krimi: Asimov: The Naked Sun), das ist nämlich der Normalzustand. PS: Mir kommt überhaupt nicht vor, dass sich die Sf in einem Niedergang befände. Dass die Verkaufszahlen im Genre zurückgehen, hat auch mit der Gesamtbuchmarktsituation und dem Boom der Fantasy zu tun. Und dass Sf wie †šGattaca†™ oder †šEternal Sunshine of the Spotless Mind†™ in Hollywood produziert wird, schaut für mich auch nicht nach Niedergang aus. Was ein bisschen verschwindet, ist die gernsbacksche und die Star Trek Classicsche Tradition, außer in den trivialen Formen. Das stört mich persönlich aber überhaupt nicht.

#92 Gast_Guest_*

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Geschrieben 17 April 2005 - 15:52

mit zusätzlichen Erkenntnissen verändert sich immer die SF. Zum Beispiel: In den nächsten wird die Planetensuche erhebliche Fortschritte machen. Es ist also gar nicht mehr so einfach einen erdähnlichen Planeten im nächsten Sonnensystem sehen zu wollen, wenn es diesen gar nicht gibt. Spekulationen dieser Art sind schwieriger.

#93 Uwe Post

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Geschrieben 20 April 2005 - 13:31

Nicht nur mit dem technologischen und wissenschaftlichen Fortschritt ändern sich die Grundlagen für Utopien - auch unsere Gesellschaft entwickelt sich weiter.Wo sind eigentlich die Social Fantasies, die das Umdrehen der Alterspyramide zum Thema haben?

Bearbeitet von Uwe Post, 20 April 2005 - 14:09.

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#94 Diboo

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Geschrieben 20 April 2005 - 13:35

Nicht nur mit dem technologischen und wissenschaftlichen Fortschritt ändern sich die Grundlagen für Utopien - aus unsere Gesellschaft entwickelt sich weiter. Wo sind eigentlich die Social Fantasies, die das Umdrehen der Alterspyramide zum Thema haben?

Du willst wohl mit Gewalt grottenlangweilige Romane provozieren, hm?

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#95 Thomas Sebesta

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Geschrieben 20 April 2005 - 13:45

Du willst wohl mit Gewalt grottenlangweilige Romane provozieren, hm?

Na, da gäb's doch einigen Zündstoff der gegen Langeweile wirken sollte? Gruß Thomas

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#96 Uwe Post

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Geschrieben 20 April 2005 - 14:09

Ich will gar nichts provozieren. Aber SF besteht nunmal aus einer ganzen Reihe Unterthemen (die ja nicht jeden interessieren müssen), die Nennung der technologischen Veränderungen war mir zu eindimensional. Davon abgesehen hat Thomas hat richtig bemerkt, dass es selbstverständlich eine Frage der Umsetzung ist: Es gibt auch eine große Zahl grottenlangweiliger Techno-SF-Storys.
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#97 Thomas Sebesta

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Geschrieben 20 April 2005 - 14:31

Uwe spricht da ein Thema an, das mir auch sehr am Herzen liegen würde. Die Social Fantasies. Über die traut sich anscheinend keiner drüber und wenn, dann nur in Verbindung über die Technik (Als Beispiel Eschbachs "Der Letzte seiner Art").Dabei sind ja wohl diese Themen die bestimmenden der näheren Zukunft.AlterspyramideÜberbevölkerungÜberwindung des WohlstandsgefällesGentechnologie in ihrer Auswirkung - allerdings nicht im Jahre 100000Globalisierungreligiöser FundamentalismusGleichberechtigung!Erziehung und BildungDa gäb's schon einige Themen und die obigen könnten vermutlich noch einige Ergänzungen nachsichziehen, die es wert wären behandelt zu werden. Es kommt nur auf die Art der Behandlung an und dafür hat anscheinend noch niemend einen Zugang gefunden. Ich vermute auch mal, dass auch die Verlage kein besonderes Interesse daran zeigen und Verleger sich nicht trauen Themen vorzugeben wie es in den frühen Zeiten der SF durchaus vorgekommen ist.Eschbach (auch in "Eine Billion Dollar" - Geldwirtschaft) und Russell (Sperling - Religion) sind mir die letzten, die mir diesbezüglich mit Versuchen aufgefallen sind.Sonst noch Beispiele?Ich gebe dazu immer das Beispiel des Atomkriegs - Der Tag danach und so wurde so ziemlich von allen Seiten ausgeleuchtet und die Auswirkungen in allen Detail geschildert. Wo gibt's das allerdings im Bereich zB der Verkehrsvermehrung.Gut den Atomkrieg hat jeder gefürchtet, fürchtet aber keiner den großen Crash der durch das Wohlstandgefälle eintreten wird, der durch die Wanderungsbewegung stattfinden wird, der durch den Wegfall der Bodenschätze heraufbeschworen wird und der durch den Klimawandel alle beroht - oder ist es nur nicht politisch opportun darüber zu schreiben? Von der Bedrohung durch missglückte Genmanipulationen gar nicht zu sprechen.Man gibt's keine Autoren die diese Themen anpacken? Wo sind die Autoren, die aufzurütteln verstehen um auch Meinungsbilden zu wirken. Lasst die SF nicht zu einem reinen Unterhaltungsgenre verkommen!GrußThomas

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#98 Mammut

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Geschrieben 20 April 2005 - 14:38

http://www.ponte-novu.de/GENpest.htm Gibt es Geschichten, und ist nur ein Beispiel, in NOVA oder den SF Bänden der Storyolympiade finden sich deine genannten Themen auch des öfteren wieder.

#99 Uwe Post

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Geschrieben 20 April 2005 - 14:44

Zum Thema Fundamentalismus gibt es doch einen exzellenten Beitrag in Visionen 2004. So exzellent, dass mir gerade der Titel entfallen ist, sorry :rolleyes: Ferner verweise ich gerne auf zahlreiche Kurzgeschichten zu solchen Themen bei kurzgeschichten.de. Könnte aber mehr sein ...
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#100 Thomas Sebesta

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Geschrieben 20 April 2005 - 21:29

...Ferner verweise ich gerne auf zahlreiche Kurzgeschichten...

Ja, ja - das akzeptiere ich ja auch, aber was mir fehlt sind Romane zum Thema als eingehende Betrachtungen - nicht kurze Einblicke. Gruß Thomas

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#101 Diboo

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Geschrieben 21 April 2005 - 07:13

Du willst wohl mit Gewalt grottenlangweilige Romane provozieren, hm?

Na, da gäb's doch einigen Zündstoff der gegen Langeweile wirken sollte? Gruß Thomas

Ja, das wird spannend. Opa Heinz, 88, hebt seinen plasmageladenen Krückstock und feuert einen Lähmstrahl auf Diktator Waltraud E., 79, die den Schuss mit einer energetisch aufgeladenen Rheumadecke abwehren kann. Nun, ich weiß natürlich, dass Du was anderes meinst. Der x-te "Generationenkonflikt"-Aufguß, diesmal nur etwas futuristischer. Wird ein Bestseller.

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#102 Helmuth W. Mommers

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Geschrieben 21 April 2005 - 07:38

Zum Thema Fundamentalismus gibt es doch einen exzellenten Beitrag in Visionen 2004. So exzellent, dass mir gerade der Titel entfallen ist, sorry  :D

Die Asche des Paradieses - von Karl Michael Armer

#103 Thomas Sebesta

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Geschrieben 21 April 2005 - 08:01

...Nun, ich weiß natürlich, dass Du was anderes meinst. Der x-te "Generationenkonflikt"-Aufguß, diesmal nur etwas futuristischer. Wird ein Bestseller.

Nunja, diesen Aufguß werden wir in real auch serviert bekommen. Wenn die Politiker schon nicht den Mut aufbringen sich damit adäquat auseinanderzusetzen sollten zumindest die Autoren mal ein bisschen Meinungsbildung anstoßen. Aber das ist ja die Krux - ein bisschen Mut und ein paar Visionen sind gefragt. Ein Problem wird nicht kleiner indem man es verniedlicht oder mit Nichtbeachtung straft. Gruß Thomas

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#104 Diboo

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Geschrieben 21 April 2005 - 09:43

Aber das ist ja die Krux - ein bisschen Mut und ein paar Visionen sind gefragt. Ein Problem wird nicht kleiner indem man es verniedlicht oder mit Nichtbeachtung straft.

Da gebe ich Dir gerne Recht. Nur befürchte ich, dass der politische Einfluss von SF eher gering sein dürfte.

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#105 Gallagher

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Geschrieben 21 April 2005 - 09:58

Die Umkehr der Alterspyramide ist gewiß eine Herausforderung für die Gesellschaft. Ich wüßte aber spontan nicht, welches erzählerische Potential das für SF-Romane bergen soll... außer Diboos Beispiel vielleicht.In meinem neuen Romanprojekt habe ich geänderte demographische Strukturen aber berücksichtigt. Es gibt z. B. keine knackigen Actionhelden darin, und der jüngste Protagonist ist 40, die anderen Charaktere deutlich älter.
  • (Buch) als nächstes geplant:Asterix und der Greif
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  • • (Film) als nächstes geplant: No time to die

#106 Oliver

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Geschrieben 21 April 2005 - 10:36

Überwindung des Wohlstandsgefälles

Lafontaine-SF? :lookaround: ;) Pfui Teufel. Ne, das muss ich nicht lesen. :D :ph34r: Natürlich ist Social Fantasies prinzipiell ein spannendes Thema, nur mal sollte sich dann nicht rauspicken, was mal "angepackt werden müsste", sondern wirklich nur was dazu schreiben, wozu man eine gute Geschichte hat. Stichwort Alterspyramide: Eine Extrapolierung dessen wäre vielleicht reizvoll, nur mit welcher Stoßrichtung?

Bearbeitet von Oliver, 21 April 2005 - 10:37.

  • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
  • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
  • • (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
  • • (Film) gerade gesehen: "Das Testament des Dr. Mabuse" (Fritz Lang)
  • • (Film) als nächstes geplant: "Jurassic World: Dominion" (Dinos!!!!!)
  • • (Film) Neuerwerbung: "Judex" (Louis Feuillade)

#107 djmeister

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Geschrieben 21 April 2005 - 11:22

zum themenblock:AlterspyramideÜberbevölkerungWohlstandsgefälleGentechnologie in ihrer Auswirkung - allerdings nicht im Jahre 100000Globalisierunggibt es einen sehr Roman in mehreren unzusammenhängenden Kapiteln an mehreren verschiedenen Schauplätzen. In einem Kapitel lebt die Hauptfigur in einer Art unterirdischem Arbeitslosenlager und wartet, bis sie oben wieder einen Job bekommt, ein anderes spielt in einem 'Experimantalgefängnis' für Gewaltverbrecher, wo v.a. 'politische' das Angebot bekommen, nach zehn Jahren befreit zu werden, wenn sie es schaffen, unter einem bestimmten Aggressionspotential zu bleiben. In Wirklichkeit ist das Ganze eine Versuchsanordnung zum Zwecke der besseren Soldatenkonditionierung. Das ganze ist ohne moralischen Zeigefinger, einfach als gute Story erzählt. Mir fällt grad bloss der titel nicht ein. aber ich schau nochmal in unsrer institutsbibliothek nach. Das ist eine Richtung, in die Sf gehen könnte/sollte.lg, stefan

#108 Uwe Post

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Geschrieben 21 April 2005 - 13:58

Im einfachsten Fall ist die "Stoßrichtung" ein roter Faden durch einen Plot, da kann im einfachsten Fall ein Krimi sein, oder auch eine Identifikationsfigur, denkbar wäre aber auch ein schwarzhumoristischer Stil. Es ist nicht schwer, aus einem auf den ersten Blick trockenen Thema ein spannendes Buch zu machen, wenn man ein guter Schriftsteller ist. *behaupt*
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#109 Konrad

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Geschrieben 21 April 2005 - 17:25

Die Umkehr der Alterspyramide ist gewiß eine Herausforderung für die Gesellschaft. Ich wüßte aber spontan nicht, welches erzählerische Potential das für SF-Romane bergen soll... außer Diboos Beispiel vielleicht.

Vielleicht zeigt das gerade das Problem auf, in dem sich die SF befindet. :D

#110 Diboo

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Geschrieben 21 April 2005 - 18:18

Vielleicht zeigt das gerade das Problem auf, in dem sich die SF befindet.  :D

Oder es beweist sich nur die alte Weisheit, dass man aus Scheiße kein Gold machen kann.

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#111 Konrad

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Geschrieben 21 April 2005 - 18:42

Oder es beweist sich nur die alte Weisheit, dass man aus Scheiße kein Gold machen kann.

Ich bin überzeugt, daß z.B. Tiptree kein Problem gehabt hätte, daraus eine Story zu machen. :D

#112 Uwe Post

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Geschrieben 21 April 2005 - 20:08

Oder es beweist sich nur die alte Weisheit, dass man aus Scheiße kein Gold machen kann.

Dirk, diese Bemerkung finde ich ein bisschen ärgerlich. Wenn Du persönlich (oder von mir aus eine Personengruppe X) ein Thema wie die Umkehr der Alterspyramide Scheiße findest, dann musst Du den SF-Roman, der sich damit auseinandersetzt, ja nicht kaufen. Davon abgesehen ist diese "Weisheit" offensichtlich falsch. Mach die Augen auf und guck Dir unsere Welt an. Na? Genau. 24 Stunden am Tag wird aus Scheiße Gold gemacht. Phrasen dreschen bringt keine Diskussion vorwärts.

Bearbeitet von Uwe Post, 21 April 2005 - 20:22.

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#113 Diboo

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Geschrieben 21 April 2005 - 20:40

Dirk, diese Bemerkung finde ich ein bisschen ärgerlich.

Das macht nichts. Nachdem man sich in diesem Thread ja anscheinend darauf geeinigt hat, ein potentiell wichtiges Thema schlicht auf der Basis inidividueller Vermutungen zu diskutieren, habe ich genau das getan: bloss meinem Unwohlsein Ausdruck gegeben. Hint: bisher hat noch niemand auch nur andeutungsweisee belegen können, dass es diesen "Niedergang" überhaupt gibt.

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#114 Uwe Post

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Geschrieben 21 April 2005 - 21:23

Zustimmung. So ein "Niedergang" ist nur ein subjektives Empfinden. Ich kümmere mich als Autor nicht darum, sondern versuche sowieso bei jeder Geschichte, neue Wege zu beschreiten, und davon abgesehen bin ich kein Profi und kann es mir auch mal leisten, Mist zu schreiben, den fast keiner lesen will :D
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#115 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 21 April 2005 - 22:18

Oder es beweist sich nur die alte Weisheit, dass man aus Scheiße kein Gold machen kann.

Ich bin überzeugt, daß z.B. Tiptree kein Problem gehabt hätte, daraus eine Story zu machen. :angry:

Zynismus ist am billigsten wenn er unbegründet bleibt. Da warst du mal besser, wenn auch nicht unbedingt viel rücksichtsvoller... @Diboo:

Das macht nichts. Nachdem man sich in diesem Thread ja anscheinend darauf geeinigt hat, ein potentiell wichtiges Thema schlicht auf der Basis inidividueller Vermutungen zu diskutieren, habe ich genau das getan: bloss meinem Unwohlsein Ausdruck gegeben.

Doch, das macht was, nämlich mich inzwischen sehr anöden. Wie wär's wenn du Fäkalienvokabular selbiges sein lässt, und damit auch diesen Thread mal hinter dir, und neuen deiner brillanten Wellenlänge entsprechenden Herausforderungen als "lonesome cowboy" entgegen reitest? :D @Uwe: Kann man denn irgendwo nachlesen, was du so schreibst? Kleine Bitte an die Moderation: In diesem Thread scheint alles gesagt worden zu sein. Wollt ihr ihn nicht erlösen und schließen?

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#116 Beverly

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Geschrieben 21 April 2005 - 22:19

Über den Themen sollte man nicht vergessen, dass eine Geschichte zuerst von ihrer Handlung und den Charakteren lebt. So werden Leser jung und alt vermutlich schreiend weglaufen, wenn ihnen ein Buch über "Die Umkehrung der Alterspyramide" angedroht wird. Jagt dagegen die exzentrische Psychologin aus Israel einen 120jährigen Nazi-Kriegsverbrecher um den Globus, wird man zumindest neugierig. Im Buch lässt sich dann ganz nebenbei und unaufdringlich abhandeln, warum ein in Unehren ergrautes Ekel mit 120 überhaupt noch laufen kann und welche Konsequenzen das für die Gesellschaft hat. Oder warum die Psychologin mit 49 noch nicht zu als für die Disco ist, weil der früher "Jugend" genannte Daseinszustand immer länger wird.Nahe Zukunft hat es vor 30 Jahren schon gegeben. "Schafe blicken auf" und "Morgenwelt" von John Brunner. Und das Thema ist "hot", so wird bei politischen Diskussionen immer wieder darüber gesprochen, ob und wann die BRD den anderen deutschen Staatswerdungen der Moderne auf den Müllhaufen der Geschichte folgen wird. Wann es "kracht", ist auch Gesprächsstoff. SF-Autoren und Autorinnen, die unter "Naher Zukunft" mehr verstehen als den Zeitgeist schön zu reden, bietet sich also ein reichliches Betätigungsfeld.Was die Thematik angeht, sollte sie SF für alles offen sein. Gerade im 21. Jahrhundert verschmelzen da die "Nahe-Zukunft"-Themen mit der Gegenwartsliteratur. Ob das dann noch Science Fiction oder Gegenwartsliteratur ist, ist eigentlich unwichtig. Hauptsache, es unterhält und inspiriert.Das andere Extrem, Raumfahrt, andere Universen, Space Opera ... gehört aber auch dazu. Und bei der schon angesprochenen Invasion der Tentakelmonster könnte man viele soziale und gesellschaftliche Gegensätze abhandeln. So unterstützt ein Teil der Menschheit die Tentakelmonster, nachdem sie glaubhaft versichert haben, Menschenauflauf NICHT zu mögen. Der andere Teil kämpft gegen die Invasoren und beide haben gute und glaubhafte Gründe und der Ausgang ist ganz überraschend ...

Bearbeitet von Beverly, 21 April 2005 - 22:21.


#117 Uwe Post

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Geschrieben 21 April 2005 - 22:21

@yippie: Du findest eine SF-Story von mir in Nova 7, diverse in der SF-Rubrik auf kurzgeschichten.de sowie auf meiner Homepage upcenter.de.Ich sehe keinen Grund, diesen Thread zu schließen.
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#118 Konrad

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Geschrieben 21 April 2005 - 23:51

Zynismus ist am billigsten wenn er unbegründet bleibt. Da warst du mal besser, wenn auch nicht unbedingt viel rücksichtsvoller...

Tja, man kann halt nicht immer gleich gut sein, wie auch deine Antwort beweist. Denn im Unterschied zu deiner Zynismusunterstellung war meine Antwort auf das Thema und nicht auf die Person bezogen. Trotz deines Versuchs diese Diskussion abzuwürgen, stehe ich zu meiner Meinung, daß man bei Tiptree oder auch Brunner beispielhaft sehen kann, wie sozialpolitische Themen in spannenden SF-Geschichten verarbeitet werden können.

#119 Jueps

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Geschrieben 21 April 2005 - 23:53

"Diskussion"... :D

»Ich bin nicht besonders helle, und es dauert ein bißchen, bis ich etwas kapiere. Aber wenn du mir Zeit läßt, dann werde ich lernen, dich besser zu verstehen als irgend jemand sonst auf der Welt.«


#120 Beverly

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Geschrieben 22 April 2005 - 09:09

Ich sehe keinen Grund, diesen Thread zu schließen.

Die Diskussion wird gerade wieder spannend, man muss sie nur richtig führen. So schrieb "Pixelprimat" in seinem länglichem Essay vom "Biedermeier". Das original-Biedermeier fing 1815 mit der Niederringung Napoleons in den so genannten "Befreiungskriegen" an. Danach erhoffte sich das von der französischen Revolution wachgeküsste, damals noch progressive Bürgertum in Deutschland einen modernen Nationalstaat. Der "Wiener Kongreß" und die Restauration der absolutistischen Monarchien wurden dann zu einer Riesenenttäuschung. In der Zeit von 1815 bis 1830 machte sich der Unmut über das "Biedermeier" immer wieder Luft - so beim "Hambacher Fest". 1830 erschütterte dann eine Serie von Revolutionen Europa und weil es so schön war und 1830 nicht viel rausgekommen war, gab es 1848 noch einmal Revolutionen. Allen Biedermeier-Fans sei gesagt, dass wir - soweit man das vorhersagen kann - auf eine 1 : 1-Wiederholung des Ende des Biedermeiers zusteuern. Nach dem Zusammenbruch des real existierenden Sozialismus haben sich die Menschen in Ost und West eine "Friedensdividende" und Wohlstand für alle erhofft. Stattdessen kam die Restauration im Sinne von Verhältnissen, wie sie eher für Anfang des 20. Jhs. typisch waren. Anstatt Demokratie Oligarchie, grassierende Politikverdrossenheit, Abbau der Wohlfahrtsstaaten und Existenzängste ... IMHO bieten da gerade die historischen Parallelen genug Stoff für x spannende Nahe Zukunft-Szenarien. Ist dann allerdings nicht mehr so cooll und Zeitgeist :P :devil: :devil: :devil:

Bearbeitet von Beverly, 22 April 2005 - 09:11.



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