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Lem-Letter


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39 Antworten in diesem Thema

#1 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 30 Juli 2005 - 14:32

Hallo Lemologen und Andere Es gibt einen neuen Zeitungs-Bericht zu Stanislaw Lem, basierend u.a. auf Interviews, die über die Webseite dort erreichbar sind. In dem Artikel wird streng über die SF her gezogen, und öfters belegt dass Hr. Lem sich ihrer inzwischen anscheinend schämt. Darüber könnt ihr sicherlich mehr sagen - ich kenne ihn gar nicht so gut - aber ärgerlich fand ich wie der Interviewer dann Lems Abgehobenheit von jeglicher Pseudo-Science u.a. mit dessen IQ begründete, also schrieb ich der ZEIT heute diesen Leserbrief:

Sehr geehrter Hr. Remus Obwohl mir als neuer Abonnent die voranschreitende Flucht aus dem früheren Bleiwüsten-Image der ZEIT eigentlich gefällt, ist mir Ihr Artikel zu Altmeister Lem doch ein wenig zu schrill vorgekommen. Da hätte ich mir wieder ein wenig mehr altehrwürdige Zurückhaltung gewünscht... Als Momentaufnahme des wohl schon immer etwas lichtscheuen Autors und Futurologen fand ich anfangs den Bericht sehr lesenswert. Auch das Festhalten seiner Kritik an der Hektik der Informations-Welt findet bei mir Gehör. Aber nach und nach stellt sich beim weiteren Lesen ein bekanntes populärwissenschaftliches Szenarium ein: Einerseits beschreibt der Interviewte, wie er sich an der Beliebigkeit des Internets vorbei Wissen nur bei den Quellen abholt, und der Interviewende berichtet dies in ehrfürchtigen Sätzen. Es wird die "Hölle der Wissensgesellschaft" beschworen. Andererseits wird dann die Verachtung alles Pseudo-Wissenschaftlichen bzw.  Phantastischen thematisiert. Dass Lem schon immer "die ganze Gattung" Science Fiction parodiert habe, mag sein - dazu kenne ich ihn nicht gut genug, obwohl ich Science Fiction seit Jahrzehnten gerne lese. Aber es geht ja hier noch weiter: "Doch mittlerweile ist der erfolgreiche SF-Autor zu einem entschiedenen Kritiker seiner Zunft geworden". Dann schließen Sie aber das Szenarium, das ich meine, ab, mit der Feststellung, dass Lem einen IQ von 180 hat. Falls Ihnen das noch keiner so deutlich gesagt hat: Der IQ ist real-gewordene Science Fiction - er klingt wissenschaftlich, ist es aber nicht. Wer Ihr Interview mit Lem auf der Zeit.de-Seite des Artikels verfolgt, kann nur zu dem Schluss kommen, dass Lem dies sicherlich ähnlich sieht. Über Intelligenz kann man spekulieren, und Denkmodelle bauen, aber ein wissenschaftliches (messbares) Konzept ist sie nicht. Damit haben Sie leider einen pseudo-wissenschaftlichen Versuch gemacht, Ihren Artikel von der wissenschaftlichen Ramsch-Ecke, in der sich offensichtlich Science Fiction nach wie vor befindet, zu distanzieren. Eine nicht all zu neue Taktik, denn dieses Vorurteil gegenüber der Science Fiction ist schon fast ein Jahrhundert alt. Wenn ich also Ihre dauernde Distanzierung von einem Genre, das sich kaum nur in eine Ecke drängen lässt, nicht zu ärgerlich fände, würde ich Ihnen zu rufen: "Willkommen hier bei uns, verlorener Sohn! Auch hier lässt's sich gut leben..." Den Restartikel fand ich leider auch nicht viel einträglicher, was eine konkrete Begründung Lems angeht, warum Science Fiction nun zu vermeiden sei, und nur unbrauchbare "Wahngebilde" hervor ruft. Um Sie schlecht zu zitieren: "Gezielte Argumente" gab es wenige. Letztendlich mutiert der Artikel in meinen Lem-Neulings-Augen zu einer dürftig begründeten übertragenen Polemik eines alten Mannes. In den Web-Interviews kommt er zumindest noch etwas humoriger herüber. Vielleicht haben Sie ihm also ein Unrecht getan? Ich nehme jetzt mal an, dass dies nicht so ist, und antworte: Schade, dass Lem dem Genre, das ihm sicherlich viel Spaß und auch Einiges an Anerkennung bereitet hat, inzwischen so sehr den Rücken zu dreht. MfG /KB


Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 03 August 2005 - 10:30.

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#2 g. b. corner

g. b. corner

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Geschrieben 30 Juli 2005 - 17:19

danke.zum thema Lem und seine abgehobenheit: da gab es doch, schon vor längerer zeit, einen artikel des (schon ziemlich verzweifelt klingenden) Franz Rottensteiner über seine vergeblichen versuche, Lem zur lektüre wissenschaftlicher zeitschriften (u.a. Scientific American etc.) zu bewegen, nachdem dieser jahrzehntelang über die diesbezüglich schlechte versorgung im ostblock gejammert hatte. hat den noch wer genauer im kopf und weiss zufällig, wo er erschienen ist ???georg

#3 Ulrich

Ulrich

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Geschrieben 30 Juli 2005 - 17:42

zum thema Lem und seine abgehobenheit: da gab es doch, schon vor längerer zeit, einen artikel des (schon ziemlich verzweifelt klingenden) Franz Rottensteiner über seine vergeblichen versuche, Lem zur lektüre wissenschaftlicher zeitschriften (u.a. Scientific American etc.) zu bewegen, nachdem dieser jahrzehntelang über die diesbezüglich schlechte versorgung im ostblock gejammert hatte. hat den noch wer genauer im kopf und weiss zufällig, wo er erschienen ist ??? georg

Franz Rottensteiner: Robinson im Meer der Information. In: Wolfgang Jeschke (Hg.). Das SF-Jahr 1998

#4 g. b. corner

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Geschrieben 30 Juli 2005 - 18:02

wow, das war schnell. danke, werde ich mir wohl aus gegebenem anlass noch einmal reinziehen ...(ich habe nichts gegen Lem, seine "Sterntagebücher" und die "Memoiren" oder auch die "Waffensysteme" sind tolle bücher, aber nicht wirklich ein anlass, die nase sooo weit über dem "rest" der SF-gilde zu tragen)georg

#5 sepia

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Geschrieben 31 Juli 2005 - 21:24

Nun, Stanislaw Lem war schon immer ein Kritiker der konventionellen Science-Fiction. Er hat schon früher viele negative Dinge geschrieben, aber wusste unkonventionelle SF, wie z.B. die der Strugatzkis oder von Dick zu schätzen.
Er ist einfach ein Misantroph und ich denke man sollte das, was er jetzt von sich gibt nicht zu undistanziert sehen.
Die Kritik, die ich an dem Artikel habe, bezieht sich auf folgenden Satz:

Doch längst ist er auf Distanz zum inzwischen ungeliebten Genre gegangen und parodiert die ganze Gattung.

Eher würde ich seine Beziehung zur SF als Hassliebe bezeichnen. Er lebt ja auch davon der SF den Spiegel vorzuhalten, nicht nur in der Parodie (z.B. Sterntagebücher) sondern auch in Werken wie Solaris, wo er einen vollkommen neuen Ansatz für den Erstkontakt herstellt. Ausserdem ist Parodie und Satire auch immer Ausdruck der Zuneigung zu dem parodierten Subjekt. Daher finde ich den Zeit-Text in der Hinsicht sehr eindimensional.

#6 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 01 August 2005 - 09:23

Die Kritik, die ich an dem Artikel habe, bezieht sich auf folgenden Satz:

Doch längst ist er auf Distanz zum inzwischen ungeliebten Genre gegangen und parodiert die ganze Gattung.

Ich finde deine Sicht gut, weil vorsichtiger als meine. Das Wort "Gattung" hat mich aber auch an sich schon gestört - eher ein Wort was man heutzutage in irgendwelchen Schmähtexten liest. Ich stimme dir zu: Parodie muss nicht immer Schmäh bedeuten.

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#7 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 03 August 2005 - 18:49

Hr. Remus, Autor des ZEIT-Artikels, um den es geht, hat mir heute wie folgt geantwortet:

Sehr geehrter Herr B.,

zuerst einmal vielen Dank für Ihre ausführliche Bewertung des Portraits über Stanislaw Lem. Wenn ich Ihnen auch in einigem Recht geben mag, so trifft eine Ihrer Aussage nicht zu. An keiner Stelle des Portraits habe ich behauptet Herr Lem habe einen IQ von 180!!! Vielmehr heißt es im Text - ich zitiere:

"Der Wissensforscher Lem, der mit einem Intelligenzquotienten von 180 einst als »klügstes Kind Südpolens« galt, hat die Messlatte seiner geistigen Sprunghöhe stets höher und höher gelegt."

Diese Aussage bezieht sich eindeutig auf die Vergangenheit. Herr Lem war damals zirka 10 Jahre alt und wer weiß, wie das polnische Regime einen "IQ" gemessen hat, geschweige denn was man darunter verstanden hat.

Natürlich haben Sie völlig Recht wenn Sie anführen:

"Der IQ ist real-gewordene Science Fiction - er klingt wissenschaftlich, ist es aber nicht."

Heute macht sich Herr Lem eben auch lustig über seine "intelligente Vergangenheit" und den IQ als Begriff der wissenschaftlichen Welt. Sie liegen da in Ihrer Meinung gar nicht so weit auseinander mit ihm!!!

Da Herr Lem im Herbst 84 Jahre alt wird, sollte mein Portrait über Lem unter anderem auch eine Hommage an einen sehr anregenden, humorvollen, ideenreichen und inspirierenden Wissensforscher sein.

Aber, nichts für ungut - wie bereits oben geschrieben - vielen Dank für Ihre sehr anregende Kritik.

Ich werde sie Herrn Lem bei meinem nächsten Besuch (im Oktober) gerne vortragen - allerdings nur, wenn Sie dies möchten.

Mit besten Grüßen aus einem verregneten Süden

Joscha Remus

Ich mailte ihm eine kurze Replik, und auch noch die Adresse dieses Threads; daraufhin schlug er weiterhin vor:

Vielleicht könnten Sie mir ja eine kurze Liste gut geschriebener, aktueller, spannender und synapsenbeschleunigender  Science Fiction Literatur zukommen lassen. Besondere Empfehlungen würde ich dann in Buchform gerne mit nach Krakau nehmen. Herr Lem hat seit Jahren keinerlei Science Fiction mehr gelesen. Vielleicht geschehen ja noch Zeichen und Wunder.

Ich bin etwas verdattert! :rolleyes: :blink: Einen echten Dialog mit Großmeister Lem in dem ich... - ich würde sagen, wenn schon, dann: WIR ihm ca. 5 aktuelle zündende Titel präsentieren?! Das Herz schlägt. Was haltet ihr davon? Dass der Artikel-Autor Hrn. Lem wirklich besuchen wird, halte ich für sehr glaubwürdig, da er es ja schließlich auch geschafft hat, Lem zu interviewen - an sich schon ein kleines Wunder...

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 03 August 2005 - 18:55.

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#8 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 03 August 2005 - 19:50

Einen echten Dialog mit Großmeister Lem in dem ich... - ich würde sagen, wenn schon, dann: WIR ihm ca. 5 aktuelle zündende Titel präsentieren?! Das Herz schlägt. [u]Was haltet ihr davon?

Hmm, wie aktuell sollen die Vorschläge denn sein? Wenn es nur Erscheinungen aus diesem Jahr sein sollen, könnte es unter Umständen schwierig werden, 5 halbwegs brauchbare Titel zusammenzukriegen(obwohl, ich wäre auf die Reaktion von LEM gespannt, wenn er was von "Peacemaker" Ringo zu lesen kriegt :blink: ).

#9 eRDe7

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Geschrieben 03 August 2005 - 20:29

So schlimm es ist, ich kann Lems Sicht, nur Dick und die Strugatzkis "brauchbar" zu finden, fast nachvollziehen.Alle weiteren Titel, die mich beeindruckt haben in letzter Zeit (sagen wir die letzten 2 Jahre), sind eigentlich Werke, die man als "halb-SF" bezeichnen könnte.Nehmen wir diese völlig unwissenschaftlich begründete Zeitreisegeschichte von Grimwood: Replay. Grandioses Buch, aber darin wird eine unerklärte "Zeitschleife" nur als Aufhänger benutzt, um relativ tiefgehende und intelligente Sachen über das Leben zu sagen. Außerdem ist das Buch auch schon über 20 Jahre alt. Hüstel.Dann die Romane von Miéville. Trotz schrillem Äußeren (damit meine ich nicht nur die Cover, sondern auch die Welt) intelligente Gedanken über Gesellschaft etc. Allerdings wohl eher Fantasy als SF, oder?Wenn ich ansonsten überlege. Was hat mich in der SF wirklich beeindruckt? Ich komme immer wieder zu den Strugatzkis und Dick. ;)Harrison: Licht? - Hm, ich weiss nicht.N. Stephenson natürlich noch. Allerdings da auch eher die älteren Sachen, die neueren habe ich noch nicht gelesen und irgendwie stößt mich die Sprache (Übersetzung?) und die Dicke ab.Aber ich bin ja irgendwie wohl auch kein typischer SF-Leser, was das auch immer sein mag.Bin gespannt auf eure Vorschläge!Ralphps: Ansonsten wurde ich nur von Non-SF beeindruckt. Kjaerstad und immer wieder Kjaerstad! ;)

R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)

R. C. Doege: YUME. Träumen in Tokio (2020)

 


#10 Sullivan

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Geschrieben 04 August 2005 - 07:57

Mir fällt spontan ein: - The Golden Age von John C. Wright Das Buch hat mich wirklich umgehauen. Dann sollte man Vernor Vinge noch erwähnen mit "Ein Feuer auf der Tiefe" und "Eine Tiefe am Himmel". Beides leider sehr dicke Bücher, dürften aber Lems Interesse wecken. Sullivan

#11 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 04 August 2005 - 09:37

Hmm, wie aktuell sollen die Vorschläge denn sein? Wenn es nur Erscheinungen aus diesem Jahr sein sollen, könnte es unter Umständen schwierig werden

Der Journalist beschreibt ja, dass Lem seit JAHREN keine SF mehr liest. Ich würde sagen, gehen wir bis zu 5 Jahre zurück, also bis Anfang 2000 der Einfachheit halber.

Mir "oldie" fallen in diesem Zeitraum leider nur Kurzgeschichten (z.B. von Terry Bisson) ein. Wenn es nach mir ginge, würden also auch einige KGen im Gepäck sein.

@Sullivan: Von deinem Thread her zu urteilen, klingt Golden Age wie ein sicherer Kandidat. Ich nehme an, dass Lem auch engl. Romane lesen würde. Allerdings geht es hier ja um eine seiner (einstigen) Spezialitäten - KI...

P.S.: Schade dass ABC Zhang schon vor über 10 Jahren geschrieben wurde... Sogar Ruffs G.A.S. ist um 2 Jahre zu alt.

P.P.S.: Hat jemand mal Lust die wahren Lem-Experten des Boards wie tichy, Trurl und Pirx aus ihrem Sommerschlaf zu wecken? Vielleicht können ja Lem-Kenner gezielt etwas empfehlen?

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 04 August 2005 - 09:53.

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#12 tichy

tichy

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Geschrieben 04 August 2005 - 13:28

Hallo!Long time no see (wenig Zeit), und da schau ich mal wieder rein und finde diesen Thread ... Tja, machen kann man das schon, aber ich halte es für relativ aussichtslos, echte SF zu finden, die Lem gefallen könnte. Aber man könnte den Blickwinkel etwas erweitern, dann käme beispielsweise jemand wie Jasper Fforde in Frage. Seine "Eyre Affair" (und wahrscheinlich auch deren Nachfolger, die ich aber noch nicht gelesen habe) hat hinter einer an sich schon lesenswerten Fassade aus ironisch-gelehrter Parallelwelt-Fantasy einige erstaunlich originelle Ideen zu bieten, die man als "phantastische" oder "erfundene Wissenschaft", also SF, bezeichnen kann.Was Lem alles unter Phantastik zählt, hat er beispielsweise mal mit der von ihm herausgegebenen Sammlung "Ist Gott ein Taoist?" dargelegt. Da passt so einiges rein, es muss also nicht pure SF sein.-- tichy

Bearbeitet von tichy, 04 August 2005 - 13:30.

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#13 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 04 August 2005 - 14:24

der von ihm herausgegebenen Sammlung "Ist Gott ein Taoist?"

Hi, tichy, und danke! Diese Anthologie ist leider nicht mehr bestellbar, auch nicht bei Abebooks. Suhrkamp.de liefert auch kein Inhaltsverzeichnis. Wenn du noch mal ein Quantum Zeit hast, könntest du ja evtl. mal den ein oder anderen Autoren, der darin vorkommt, mit teilen?

/KB

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#14 tichy

tichy

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Geschrieben 04 August 2005 - 14:35

Hm, muss ich mal zuhause nachblättern. Titelgebend für das Buch ist jedenfalls die gleichnamige und sehr vergnügliche Kurzgeschichte von Raymond Smullyan.-- tichy
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#15 tichy

tichy

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Geschrieben 04 August 2005 - 14:38

Ach übrigens: Bei ebay verkauft gerade jemand dieses Buch: Klick -- tichy
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#16 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 04 August 2005 - 14:58

Bei ebay verkauft gerade jemand dieses Buch

Wird beboten. Das dort zitierte Lemsche Vorwort, das SF als den "Himalaja des Unsinns" beschreibt, bewegt mich aber eher wieder dazu, sich NICHT an dem aus zu richten was Lem mögen könnte. ;) Lieber doch einfach 5 Titel, die WIR gut finden, nennen. Wenn der polnische Gulliver der Neuzeit sie dann kaum durchwandert, hat's dann zumindest vorab etwas Spaß beim Aussuchen/Querlesen gemacht... ;)

/KB

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#17 Henrik Fisch

Henrik Fisch

    Soeinnaut

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Geschrieben 04 August 2005 - 16:44

@yiyippeeyippeeyay:

Vielen Dank erst einmal für diesen Thread und vor allem für den Brief an die Zeit-Redaktion. Ich bin für alles zu haben, was mal versucht ein wenig Zivilcourage zu zeigen und Dein Brief geht genau in die richtige Richtung. Und damit wieder zurück zum Topic dieses Threads: Zu dem Bericht in der Zeit, Deinem Brief und die für mich etwas ungeschickte wirkende Antwort des Redakteurs.

†¦ der mit einem Intelligenzquotienten von 180 einst als »klügstes Kind Südpolens« galt†¦

Diese Aussage bezieht sich eindeutig auf die Vergangenheit †¦

Journalismus ist eigentlich dazu da um komplizierte Sachverhalte einfach darzustellen und nicht um unglückliche Aussagen im nachhinein zu verschleiern. So wie das im Beitrag formuliert steht, ist das eindeutig eine Behauptung des Beitrags und damit des Schreibenden. Weil er nämlich der Redakteur die Aussage „als »klügstes Kind Südpolens«“ mit dem Quasie-Fakt „Intelligenzquotienten von 180“ untermauert. Mal abgesehen davon, dass das Verb „gelten“ sich vom Sprachgebrauch kaum auf „Intelligenzquotienten von 180“ beziehen kann.

Ich hasse Haarespalten aber eine „Zeit“ sollte sich eigentlich bessere Ausreden einfallen lassen.

Erwähnte ich eigentlich mal, dass Lem mein Fall nun wirklich nicht mehr ist? ;)

Bis dennen,
Henrik
Gerade fertig gelesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
Gerade am Lesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Sternenflüge"
Gerade gesehen
Serie "Mad Men"

#18 Morn

Morn

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Geschrieben 04 August 2005 - 16:56

Es wuerde mich ja schon interessieren, was Lem von "Licht" und "Sternentanz" hielte. Aber selbst wenn wir sie vorschluegen und er sie lesen sollte, wuerden wir das dann je erfahren?

#19 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 04 August 2005 - 17:16

Zivilcourage

Na ja, weiß nicht. Ich glaube Zivilcourage wär's gewesen, wenn ich der ZEIT einen WEITEREN Leserbrief zu diesem Interview geschickt hätte, das ich einige Tage später in derselben Ausgabe (und persönlich gesprochen unsäglich ;)) fand. Als ob wir im Westen nichts gelernt hätten, wird gerade anhand dieses Pseudo-Maßstabs nun erneut einer Minderheitengruppe (in diesem Fall türkischen Kindern) mehr oder minder angedeutet, dass sie nicht ganz klug "genug" ist. Wie vor 3 Jahrzehnten (!) in diesem Jensen-Bericht in den USA (da betraf es afroamerikanische Schüler). Und die Intelligenzforscherin, die gefragt wird, was denn Intelligenz überhaupt sei, antwortet (lachend!):

Genau weiß man das nicht. Aber man kann sie mit Intelligenztests sehr genau messen.

Diese 2 Sätze heben einander auf. Anders gefragt: WAS misst frau denn dann so "genau"? Waren die Journalisten nicht int. genug, da mal nach zu fragen? Mein "indeed quotable" Fazit dazu: Der I.-Quotient misst IRGENDETWAS das in gute Korrelation gebracht werden kann mit der ein oder anderen Leistung die im jeweiligen Testumfeld als "gut" oder "klug" gewertet wird. Ein korrelativer Zusammenhang ist aber noch lange kein kausaler. Wie wär's wenn das sozusagen als "Disclaimer" unter allen seriösen Zeitungsartikeln, die die nebeneinander stehenden Buchstaben "IQ" enthalten, stünde? ;) @Morn (wg. deiner Frage): Ich hoffe Hr. Remus teilt mir das dann mit. Oder er postet es als Gast gleich hier (ich nehme an, er liest momentan mit).

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 04 August 2005 - 19:19.

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#20 eRDe7

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Geschrieben 04 August 2005 - 17:25

Es wuerde mich ja schon interessieren, was Lem von "Licht" und "Sternentanz" hielte. Aber selbst wenn wir sie vorschluegen und er sie lesen sollte, wuerden wir das dann je erfahren?

Vielleicht würde er plötzlich zum großen SF-Fan werden, sich hier anmelden und die Szene aufmischen. ;) Mir ist noch PUNKTOWN von Jeffrey Thomas eingefallen. Ralph

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#21 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 04 August 2005 - 18:30

PUNKTOWN von Jeffrey Thomas

Stimmt, das wäre schon mal ein einigermaßen aktueller und sehr guter Vorschlag. Apropos: Falls es bei dem Erscheinungsdatum bleibt, könnte man "Monstro-City"(spielt vor dem gleichen Hintergrund), der ebenfalls bei Festa als TB erscheint, schon mal als Kandidaten für den Lesezirkel im Herbst/Winter ins Auge fassen.

#22 Gerd

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    Giganaut

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Geschrieben 04 August 2005 - 18:57

Hi yiyippee!Ich will deinem Enthusiasmus - und dem deiner Mitstreiter - nun wirklich keinen Dämpfer versetzen, aber imho ist es sowieso egal, welche Bücher du Lem empfiehlst. Der gute Mann hat mehr als 40 Jahre lang seine Misanthropie und seine arrogante Überheblichkeit gepflegt, und dem Interview lassen sich keinerlei Hinweise entnehmen, dass er altersbedingt milder oder gar weise geworden wäre.Oder, anders ausgedrückt: Egal, welche Bücher er empfohlen bekommt, sie werden ihm nicht gefallen bzw. seine Einschätzung der SF nicht ändern - sie können es nicht, weil sie es nicht dürfen. Ich habe zwar keinen IQ von 180 und nur begrenzte Kenntnisse über die menschliche Psyche, aber die Vorstellung, dass jemand, der sich so sehr für das Salz der Erde hält wie St. Lem, im fortgeschrittenen Alter plötzlich Aussagen revidiert, die er jahrelang plakativ vor sich hergetragen hat, ist einfach ... absurd.Andererseits will man natürlich nicht kneifen, wenn man schon so eine Gelegenheit hat ...Nur, wie gesagt, allzu viel versprechen würde ich mir davon nicht.GrüßeGerd
Sudden moroseness. One hop too far.

#23 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 04 August 2005 - 19:48

Nur, wie gesagt, allzu viel versprechen würde ich mir davon nicht.

Nee, das ist klar. Aber Spaß machen darf's doch? Oder zumindest ein Experiment in Real-SF ("suspension of disbelief") sein: Man stelle sich vor, Hr. Lem fühlt sich auf seine alten Tage etwas einsam, und kontaktbereiter - was er aber evtl. ungerne zugibt - und FREUT sich auf eine positive Reaktion dt.-sprachiger SF'ler... ;) Also, ich tendiere inzwischen dazu, die hier nominierten Titel in einen Abstimm-Thread zu tun, der so 4-6 Wochen laufen kann - damit einige Besonnenere (was? wie? Sonnenmenschen? schon wieder so 'n SF-Schmarrn? :alien:) auch Zeit haben sich in die Alternativen ein wenig ein zu lesen, bevor sie abstimmen - und an dessen Ende dann die 5 "Gewinner" unser aller Empfehlung sind. Immerhin würden dadurch evtl. einige von uns (ich guck gerade in den Spiegel) auch mal ein paar wirklich aktuelle Texte lesen! Dann hätte es sich m.E. schon gelohnt. (Habe die Sache mit der Abstimmung auch schon einigen Alt-Moderatoren per Mail vorgeschlagen. Mal sehen ob sich einer zustimmend meldet...)

/KB

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#24 tichy

tichy

    Typonaut

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Geschrieben 04 August 2005 - 22:16

Hallo Yip und alle!Nein, die Aussichten, Lem zu überzeugen, sind natürlich denkbar gering. Aber es wäre ja schon etwas gewonnen, wenn man den Zeit-Feuilletonisten einige gute Bücher nahe bringen kann, quasi als Nebenwirkung dieser Korrespondenz. Interesse scheint durchaus da zu sein, ich habe auch schon den einen oder anderen Leserbrief geschrieben (zu anderen Themen) und einige davon wurden auch abgedruckt, aber noch nie eine Antwort der Redaktion darauf erhalten.Zum Thema Lems Arroganz: Lasst ihn halt, es schmälert den Genuss seiner Werke nicht, und wenn er mit seinem chronischen Missmut glücklich ist, dann soll man ihn dabei nicht stören. In Lems Augen gibt es in der SF nur Perfektion oder Zeittotschlageliteratur, und unter dieser Prämisse kann ich ihm in seiner Analyse nur zustimmen, dass Perfektion in der SF (wie auch überall anders) äußerst selten ist.Inhalt von "Ist Gott ein Taoist?" -- Stanislaw Lem (Hrsg.):- Bertrand Russell: Der Alptraum des MetaphysikersWie sieht die Hölle aus, in die Physiker und Philosophen kommen? Hintersinnig vergnügliche Geschichte von fünf Seiten.- Bertrand Russell: Stalins AlptraumEben so kurz wie die vorangegangene Geschichte, aber der Sinn geht mir offen gestanden nicht ganz auf- Slawomir Mrozek: Das jüngste GerichtVon der Hölle kommen wir jetzt zum Paradies; dieses ist freilich gegenüber den alten Geschichten gründlich modernisiert worden zu einem Paradies des real existierende Sozialismus ... gelungene und originelle, sehr "subversive" Satire.- Nikolai Leskow: Der verzauberte WandererEine eigenartige russische Geschichte, die mit 135 Seiten über die Hälfte des Buches ausmacht. Erschließt sich mir nicht.- Raymond Smullyan: Ist Gott ein Taoist?Eine Zwiesprache zwischen Mensch und Gott über den freien Willen und warum wir einen haben. Gleichzeitig tief und doch locker und vergnüglich zu lesen.- Christopher Cherniak: Das Rätsel des Universums und seine LösungDie einzige "Science Fiction" in diesem Buch: Wissenschaftler verfallen unwiderbringlich in einen tiefen Trancezustand. Eine meiner Lieblings-Kurzgeschichten; SF mit echtem "S".- Heimito von Doderer: Sieben Variationen über ein Thema von Johann Peter HebelThema und Variationen handeln von Überraschungen und Unerwartetem und was sie in uns bewirken. Na ja ...-- tichy
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#25 Morn

Morn

    Temponaut

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Geschrieben 05 August 2005 - 09:23

Zwei aktuelle Vorschlaege fuer den September-Lesezirkel koennten hierfuer auch passend sein: John Barnes, "Der Himmel, so weit und schwarz" und Nick Mamatas, "Abwärts - Move Under Ground". Allerdings muesste ich sie erst mal lesen, um mir ein endgueltiges Urteil zu bilden. Jedenfalls klingen sie nicht schlecht.@ Yippie: Hat dann jeder 5 Stimmen bei der Abstimmung? (Was natuerlich voraussetzen wuerde, dass wir mehr als 5 Vorschlaege zusammen bekommen.) Oder eine? Oder laesst sich eh nur letzteres technisch umsetzen?

#26 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 05 August 2005 - 09:28

Oder eine? Oder laesst sich eh nur letzteres technisch umsetzen?

Ich denke nur Letzteres. (Oder, Markus?) Es wäre natürlich toll, wenn Abstimmende mehr als nur den Titel gelesen hätten, für den sie votieren.

@tichy: Vielen Dank für deine Mühen. Ich finde deinen Ansatz mit der "Nebenwirkung" gut. Lasst uns einfach guter Dinge ein paar gute Bücher vorschlagen. :D

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#27 J-Tull

J-Tull

    Mikronaut

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Geschrieben 05 August 2005 - 14:32

nunja, so belesen bin ich in der aktuellen Science Fiction nicht, dass ich hier ernsthaft mitdiskutieren könnte. ich erinnere jedoch daran, dass man Lem am ehesten mit kritischen Werken beeindrucken könnte.Das wir hier die Chance haben, mit Stanislaw Lem indirekt in Kontakt zu treten ist für mich - unfassbar.
"...and everything under the sun is in tune, but the sun is eclipsed by the moon..."

#28 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 05 August 2005 - 17:05

Noch ein paar Vorschläge:Michael Marshall Smith"R.E.M."Jonathan Lethem"Der kurze Schlaf"Robert Charles Wilson"Darwinia"Paul J. McAuley"Feenland"Charles Stross"Singularität"

#29 Nessuno

Nessuno

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Geschrieben 05 August 2005 - 22:15

Mit Jorges Liste könnte ich leben. Von "Singularität" bin ich zwar noch nicht hundertprozentig überzeugt und Lethems Roman ist auch schon vor mehr zehn Jahren erschienen, aber der Rest gefällt mir auch. Welche Autoren kommen sonst noch in Frage? Miéville? VanderMeer? Ford? O´Leary? Alles keine SF-Autoren im klassischen Sinn. Und sollte nicht zumindest EIN deutscher Autor dabei sein? Auf die Gefahr, für einen Spinner gehalten zu werden: ich würde Alban Nikolai Herbst nominieren.Nessuno

#30 sepia

sepia

    Ufonaut

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Geschrieben 06 August 2005 - 14:04

Erstmal ein dankeschön an Gerd. Dein Beitrag hat Lems Haltung gegenüber Lektüre sehr gut zusammengefasst. Man kann ihn nicht dazu kriegen, etwas zu mögen. Wenn er nicht will, dann wird er auch den Faust nicht mögen.Allgemein muss man zu Lem sagen, dass er extrem kompliziert schreibt, oder auch tiefgründig. Daher könnte man entweder nach tiefgründiger, philosophischer Phantastik suchen, oder aber nach genau dem Gegenteil. Leider bin ich, was moderne SF angeht nicht sehr bewandert. Das neueste, was ich kenne und was eine Empfehlung wer ist, dürfte China Mieville sein, danach Neal Stephenson. Vielleicht wäre der Baroque-Cycle eine Empfehlung wert... (Hab ich nicht gelesen, aber Stephenson meinte in einem Interview mal, trotz der Tatsache, dass es ein historischer Roman ist, hätten die Bücher stiltechnisch SF-Anleihen oder so ähnlich. Vielleicht weiss da jemand mehr als ich und sagt etwas dazu?)


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