Kleinverlage
#1
Geschrieben 12 August 2005 - 13:11
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#2
Geschrieben 12 August 2005 - 13:58
Bei genauerer Betrachtung sind die angeführten Überlegungen ausschlaggebend dafür, dass ich bislang instinktiv einen weiten Bogen um Kleinverlags-Serien gemacht habe. Wie Dirk schreibt, gewinnt man schnell den Eindruck, dass die marktwirtschaftliche Evolution auf dem Kopf steht. Das ist eigentlich sehr schade, denn die logische Konsequenz ist, dass eine sehr engagierte Szene an der Beharrlichkeit bestimmter Mitglieder zu scheitern droht. Ein Rezept gegen die "Aushöhlung" von innen dürfte nicht einfach zu finden sein, denn gerade in dieser sehr kleinen und eng verwobenen Szene wird wohl kaum eine Krähe der anderen das Auge aushacken. Sprich: eine Übersicht über empfehlenswerte Kleinverlagsprogramme dürfte schnell in einer Gesamtübersicht gipfeln. Grüße Holger... Das digitale Druckverfahren, in dem die meisten dieser Serien hergestellt werden, erlaubt Kleinstauflagen. Das hat zur negativen Konsequenz, dass selbst Serien, die erkennbar schlecht sind und sich dauerhaft schlecht verkaufen, aus mir weitgehend unverständlichen Gründen künstlich am Leben erhalten werden. [...] Das Problem liegt darin, dass der Mechanismus abhanden gekommen ist, der die Spreu vom Weizen trennt - und das wiederum führt dazu, dass für den unbedarften Konsumenten die Tatsache allein, dass eine Serie über die ersten Ausgaben hinaus gekommen ist, kein Hinweis mehr auf einen gewissen Qualitätsstandard mehr bietet, da selbst Serien (oder Zyklen oder Einzelromane) mit Zwergauflagen weiter erscheinen. [...] Wenn ein Produkt für den Produzenten zu einem relativen Spottpreis angeboten werden kann und selbst Kleinstauflagen keine oder nur geringe Verluste einfahren, beginnen Marktmechanismen immer weniger zu greifen.
(Georg Christoph Lichtenberg)
#3
Geschrieben 12 August 2005 - 14:53
#4
Geschrieben 12 August 2005 - 14:58
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#5
Geschrieben 12 August 2005 - 15:35
Wenn die Rezensenten schon viel rezensiert haben, kann man bei schon gelesenen Buechern ihre Meinungen mit den eigenen vergleichen und so herausfinden, ob man einen aehnlichen Geschmack hat. Das ist schon mal eine wichtige Voraussetzung, wuerde ich sagen. Zudem kann man die Rezensionen miteinander vergleichen: wie differenziert werden die Buecher bewertet, gibt es nur hui oder pfui usw. Ausserdem sagt auch der Stil der Rezension etwas aus. Es ist sicherlich schwierig zu unterscheiden bis nahezu unmoeglich, ob eine gute Rezension daher kommt, dass der Rezensent es gut findet, oder ob er dem Autor bzw. Verlag nahesteht. Aber wenn man diesbezueglich schlechte Erfahrungen macht, wird man wohl weder dem Rezensenten noch dem weiteren Verlagsprogramm vertrauen.Rezensionen sind fast ebenso inflationär wie die Kleinverlagsprodukte. Woran erkenne ich denn genau, welche der Rezensenten was taugen?
#6
Geschrieben 12 August 2005 - 15:46
Ja das stimmt..siehe zb. John Sinclair GreetzSchliesslich bedeutet eine groessere Auflage nicht notwendigerweise Qualitaet,
Werner Heisenberg,Atomphysiker
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#7
Geschrieben 12 August 2005 - 16:51
#8 Gast_Guido Latz_*
Geschrieben 12 August 2005 - 17:01
Nun, wer in den Foren aufpasst (*augenverdreh*), dem fällt sicher schon auf, dass die Szene alles andere als eng verwoben ist; in Ausnahmefällen ja (was dann in diesen Ausnahmefällen dem User nicht auffällt, da er ja nicht mitbekommt, wie A und B miteinander telefonieren), aber in der Regel gibt es bestenfalls ein _Nebeneinander_; und das fällt schon dem Käufer auf (aktuelles Beispiel: siehe foltom.de). Da Dirk nicht Ross und Reiter beim Namen nennt, hilft sein Beitrag niemandem, da er halt nicht wirklich eine Übersicht gibt, sondern bestenfalls eine solche leicht anreißt.Ein Rezept gegen die "Aushöhlung" von innen dürfte nicht einfach zu finden sein, denn gerade in dieser sehr kleinen und eng verwobenen Szene wird wohl kaum eine Krähe der anderen das Auge aushacken.
Bearbeitet von Guido Latz, 12 August 2005 - 17:07.
#9
Geschrieben 18 August 2005 - 10:26
Vielleicht wäre eine Rangliste durch eine unabhängige Jury eine Möglichkeit. Eine Jury, die alle zwei Jahre ein Liste der wertvollsten Phantastikverlage erstellt. Allerdings dürfte es schwer sein, dafür Kriterien zu finden.Ein Rezept gegen die "Aushöhlung" von innen dürfte nicht einfach zu finden sein, denn gerade in dieser sehr kleinen und eng verwobenen Szene wird wohl kaum eine Krähe der anderen das Auge aushacken. Sprich: eine Übersicht über empfehlenswerte Kleinverlagsprogramme dürfte schnell in einer Gesamtübersicht gipfeln.
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#10 Gast_Guido Latz_*
Geschrieben 18 August 2005 - 16:14
#11
Geschrieben 19 August 2005 - 06:58
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#12
Geschrieben 19 August 2005 - 07:41
#13
Geschrieben 19 August 2005 - 07:43
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#14
Geschrieben 22 August 2005 - 09:28
Da hast Du dann das gleiche Problem, wie allgemein in der (kleinen) deutschen Phantastik-Szene: Auch dort sitzen Leute, die selbst Kleinverlage betreiben. Soll, wenn z.B. Ronald M. Hahn in dieser Jury sitzen sollte, sein Verlag Nr. 1 außen vor bleiben oder soll man ernsthaft von Ronnibald verlangen, ein objektives Jury-Votum über seinen Verlag abzugeben?DAS ist eine gute Frage. Vielleicht wäre das was für den SFCD.
- • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
- • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
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• (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
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• (Film) gerade gesehen: "Das Testament des Dr. Mabuse" (Fritz Lang)
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• (Film) als nächstes geplant: "Jurassic World: Dominion" (Dinos!!!!!)
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• (Film) Neuerwerbung: "Judex" (Louis Feuillade)
#15
Geschrieben 22 August 2005 - 09:41
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#16
Geschrieben 22 August 2005 - 10:38
natürlich, ist ja ganz einfach: Shayol ist besonders wertvoll Aber seien wir doch mal ehrlich, es ist doch unmöglich zu bewerten, "wie wertvoll" ein Verlagsprogramm ist, egal ob klein oder groß. Auf der anderen Seite gibt es schon sowas, wie einen "Verleger-Preis", und zwar die Sonderpreis-Kategorie beim KLP. Gruß Ronnioder soll man ernsthaft von Ronnibald verlangen, ein objektives Jury-Votum über seinen Verlag abzugeben?
#17
Geschrieben 22 August 2005 - 10:39
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#18
Geschrieben 22 August 2005 - 10:41
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#19
Geschrieben 22 August 2005 - 10:59
Gerade beim Sonderpreis muß ich sagen, daß wenig von Voreingenommenheit zu spüren ist. Aber zugegebener Maßen wird hier nur ein Teilbereich der Möglichen Kriterien abgesteckt: Wieviel Herzblut steckt im Projekt und wie ist der Umgang mit den Kollegen. Ein Publikum kann genau diese Kriterien weniger beurteilen. Auch dürfte klar sein, daß Jung-Autoren und Alt-Autoren, Leser und Buchhändler vollkommen unterschiedliche Auffassungen über den Wert eines Verlagsprogramms haben. Gruß RonniDen KLP sollte man vielleicht nicht als Beispiel nehmen, da gerade dort die "Potentiell Voreingenommenen" sitzen.
#20
Geschrieben 22 August 2005 - 11:16
Sicher. Aber bei einem Publikumspreis würde das dann auf ein (höchst subjektives) Sympathie-Votum hinauslaufen, und etwas Aussagekraft hat das ja auch. Da würde ich dann eher das Problem darin sehen, dass dann vermutlich die gewinnen würden, die keine Förderung oder Aufmerksamkeit durch einen Preis mehr brauchen, also die großen Verlage.Aber seien wir doch mal ehrlich, es ist doch unmöglich zu bewerten, "wie wertvoll" ein Verlagsprogramm ist, egal ob klein oder groß.
- • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
- • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
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• (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
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• (Film) gerade gesehen: "Das Testament des Dr. Mabuse" (Fritz Lang)
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#21
Geschrieben 22 August 2005 - 11:33
Das finde ich jetzt nicht nett. Und auch ein bisschen sehr pauschal. Wollja. GerdDen KLP sollte man vielleicht nicht als Beispiel nehmen, da gerade dort die "Potentiell Voreingenommenen" sitzen.
#22
Geschrieben 22 August 2005 - 11:42
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#23
Geschrieben 22 August 2005 - 14:51
Zunächst einmal ist jeder Mensch, der sich mit irgendetwas beschäftigt und demzufolge irgendwann auch auskennt, "potentiell voreingenommen."
Außerdem - wenn ein Werk für den KLP nominiert wird, das im gleichen Verlag erschienen ist, für den ich selbst gelegentlich arbeite - was bitte soll es mir dann "bringen", wenn dieses Werk gewinnt? Werden deswegen die Honorare (z.B. für Übersetzungen, Lektorate oder Redaktionen) erhöht? Nö. Wird eine große Sause gefeiert, zu der alle freien und unfreien Mitarbeiter des Verlags bzw. der betreffenden Sparte eingeladen werden, und wo dann so richtig der Bär steppt? Nö. (Das gilt jetzt für Großverlage, was die Kleinverlage angeht, kann ich es nicht sagen.)
Also, was soll mir es als freiem Mitarbeiter (und die meisten beim KLP Abstimmenden dürften "freie" sein) bringen, wenn o.e. Fall eintritt.
Wenn ich z.B. Verleger oder Herausgeber einer Reihe (normalerweise eines Klein- bzw. kleinen Verlags) bin, sieht die Sache schon wieder anders aus, denn wenn dann eines meiner "Objekte" gewinnt, stellt das zumindest einen Prestigeerfolg dar, der sich vielleicht sogar ein bisschen in klingender Münze auszahlt. Aber wie viele Verleger und Reihenherausgeber stimmen beim KLP mit ab?
Ich für meinen Teil halte persönliche Animositäten bzw. ein gelegentlich auftretendes "Lagerdenken" für das größere Problem - und das betrifft die Kleinverlagsszene mindestens ebenso sehr wie die "SF-Schaffenden", die beim KLP mit abstimmen.
Grüße
Gerd
#24
Geschrieben 22 August 2005 - 15:09
Wo siehst du zwischen Kleinverlagsszene und "SF-Schaffenden" den Unterschied? Ich dachte, die Kleinverlagsszene stimmt ebenfalls beim KLP ab. Aber generell stimme ich dir zu. Es ist schwierig, ein unabhängiges Komitee zu finden. Man kann da wohl nur versuchen, das bestmögliche Ergebnis zu bekommen. Aber da das eine rein hypothetische Debatte ist...Ich für meinen Teil halte persönliche Animositäten bzw. ein gelegentlich auftretendes "Lagerdenken" für das größere Problem - und das betrifft die Kleinverlagsszene mindestens ebenso sehr wie die "SF-Schaffenden", die beim KLP mit abstimmen.
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#25 Gast_Guido Latz_*
Geschrieben 22 August 2005 - 15:11
*handheb* Ich bin z.B. "der Unterschied", habe mit dem KLP nix zu tun.Wo siehst du zwischen Kleinverlagsszene und "SF-Schaffenden" den Unterschied? Ich dachte, die Kleinverlagsszene stimmt ebenfalls beim KLP ab.
#26
Geschrieben 22 August 2005 - 15:23
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#27 Gast_Guido Latz_*
Geschrieben 22 August 2005 - 15:26
#28 Gast_Gast_Markus_*
Geschrieben 23 August 2005 - 17:44
#29 Gast_Guido Latz_*
Geschrieben 23 August 2005 - 18:09
#30
Geschrieben 24 August 2005 - 08:18
Das ist das generelle Problem bei so pauschalen und nebulösen Aussagen. Gerade Diboos zweiter Teil (vielleicht ist das auch nur mein persönlicher Eindruck) ist sehr vage.Das Problem an all den Wahrheiten, die Dirk da auflistet (und für dieses Problem kann er nichts), ist doch, daß all diejenigen, die sich eigentlich davon angesprochen (oder auch auf den Schlips getreten fühlen) müßten, offenbar glauben, es wären nur "die anderen" gemeint. Anzuziehen scheint sich den Schuh, der vielen passen sollte, jedenfalls niemand.
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