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Offenbarung


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39 Antworten in diesem Thema

#31 Scotty

Scotty

    Infonaut

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Geschrieben 26 Dezember 2005 - 17:14

So, jetzt habe ich "Die Offenbarung" durch. Ich hatte ja schon das schlimmste befürchtet und mich auf ein völlig unbefriedigendes Ende eingestellt. Da das Ende so ziemlich das einzige war, was einige hier auszusetzen haben, bekommt die Kritik, die ich hier vorfand eine etwas falsche Gewichtung!"Offenbarung" ist eine raffiniert konstruierte Weltraumoper. Immer spannend, intelligent und halbwegs plausibel. Mir hat das Lesen einen Heidenspass gemacht. Und das Ende? Da hab ich aber schon ganz andere Schoten mit unzähligen offenen Enden gelesen. Diese gibt es bei "Offenbarung" nicht. Die offenen Fragen werden fein säuberlich aufgelöst. Das Buch nimmt gegen Ende immer mehr Tempo auf und steuert dem fulminaten Höhepunkt zu. Andere Autoren dehnen dann den Showdown wer weiss wie lange aus. Das geschieht hier nicht. Auf den letzten 20 Seiten gibt es nicht mehr 100 Wendungen sondern es wird kurzer Prozess gemacht. Das mag für den ein oder anderen etwas irritierend sein.Im Grunde bildet die ganze "Destroyer" Story ohnehin nur den Rahmen und den Hintergrund für 4 einzelne Romane. Deren Gesamtauflösung lag mir eigentlich gar nicht sooo sehr am Herzen. Trotzdem erscheint diese mir plausibel und lässt Raum für weitere Stories.Wer weiss, vielleicht gibt es wirklich irgendwann den 5. Band, der den Epilog weiterführt...

#32 Skydiver

Skydiver

    Schwebonaut

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Geschrieben 27 Dezember 2005 - 14:59

Achtung Spoiler !!Das Ende ist in mindestens drei Punkten unbefriedigend:1. Die Unterdrücker spielen plötzlich nur noch eine Nebenrolle. Was die Galaxie über geologische Zeiträume beherrscht hat, macht plötzlich kein Problem mehr?2. So nebenbei zaubert man mindestens eine weitere überlebende Rasse aus dem Ärmel. Man muss sich halt nur geschickt genug verstecken! Das ist so eine typische Lösung nach Perry Rhodan. Mir fällt keine Lösung ein also muss eine neue Superwaffe oder ein neuer „großer Bruder“ her.3. Das Auftauchen einer neuen Bedrohung „Die Terraformer“ erscheint nicht logisch. Hat man sich doch alle größte Mühe gegeben diese „draußen“ zu lassen. Auch die Geschichte der Terraformer erscheint völlig überzogen.Mir gefällt dieses Gothic-Universum ganz ausgezeichnet. Aber das Ende ist mist. Da fehlt mindestens noch ein Buch um den Abschluss rund zu machen.

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  • • (Buch) gerade am lesen:Robert B Parker

#33 Scotty

Scotty

    Infonaut

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Geschrieben 28 Dezember 2005 - 08:48

@Skydiver: Im Grunde hast du ja recht. Ich sehe es einfach nicht so kritisch, da die Destroyer für mich lediglich den Hintergrund für die Stories geliefert haben. Wenn Reynolds sein Buch noch einmal überarbeitet, sollte er "das rettende Element" etwas früher einführen. Dann erscheint es etwas weniger willkürlich. Ganz so arg hab ich es allerdings auch wieder nicht empfunden.Spoiler:Immerhin taucht die Scherbe ja nicht erst 100 Seiten vor dem Schluss auf!Ausserdem gibt es schon frühzeitig die Theorie, dass die Flitzer nicht von den Destroyern ausgemerzt wurden.

#34 Skydiver

Skydiver

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Geschrieben 29 Dezember 2005 - 11:17

@Scotty: Ich finde die Bücher auch sehr gut. Nur das Ende ist halt ziemlich lieblos gestaltet. Dazu passt das Interview mit Reynolds. Er hat halt keinen Bock mehr auf dieses Szenario. Schade drum

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#35 Scotty

Scotty

    Infonaut

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Geschrieben 29 Dezember 2005 - 14:40

WELCHES INTERVIEW? WO?

#36 Skydiver

Skydiver

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Geschrieben 29 Dezember 2005 - 15:04

Gugs du... Deutsch http://www.scifinet......tair Reynolds Englisch http://www.zone-sf.com/alreynolds.html http://www.locusmag....8/Reynolds.html http://homepage.ntlw...ly/alastair.htm oder auf seiner Homepage: http://www.alastairr...interviews.html :)

Bearbeitet von Skydiver, 29 Dezember 2005 - 15:16.

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#37 thoh

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    Nanonaut

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Geschrieben 07 März 2006 - 12:47

Das Ende des Buches habe ich auch nicht als so schlimm empfunden.
Nach einigen Kritiken aus dem Vorfeld habe ich eher eine mittlere bis schwere Katastrophe erwartet, die den Zyklus zu Ende bringen lässt.

Das plötzliche Auftauchen der Muschelmacher störte meiner Meinung nicht so sehr.
Ein paar Andeutungen und Überlegungen, das eine neue, nicht bekannte Macht auch noch mit im Spiel sein könnte, kamen im Verlauf der Story.

Aber leider war gegen Ende die hastige Art der Erzählung schon auffällig und die Charaktere legten zum Schluss auch ein manchmal völlig anderes Verhalten an den Tag, als man es auf den ersten 850 Seiten gewohnt war.

Die sehr bizarre und von den Bewohnern und Angehörigen selbst kaum hinterfragte Religion auf Hela war ein schöner Einfall.

Insgesamt hat Reynolds seine Charaktere persönlicher und zugänglicher beschrieben als noch im Erstling Unendlichkeit.
Schade nur, das Clavain der alte Synthetiker keine so grosse Rolle mehr wie im Vorgänger hatte.

Der nächste Reynolds kann dann kommen. :smokin:
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#38 Beverly

Beverly

    Temponaut

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Geschrieben 22 April 2006 - 18:35

Nichts Halbes und nichts Ganzes

Irgendwie ist OFFENBARUNG nichts Halbes und nichts Ganzes. Als Abschluss des Zyklus von UNENDLICHKEIT, CHASM CITY und DIE ARCHE war es eine Enttäuschung. Die drei vorherigen Romane setzen zwar jeweils andere Schwerpunkte, aber sie bauten doch aufeinander auf und in ihnen wurden die Zusammenhänge, die das Universum der "Unterdrücker" prägten, Stück für Stück entwickelt. Dabei mögen Schwächen und v. a. Längen aufgetreten sein, aber insgesamt kann dieser Zyklus mit den anderen großen in der SF mithalten.
Das Fehlen einer Vielzahl raumfahrender Zivilisationen damit zu erklären, dass sie allesamt bei Erreichen einer technischen Zivilisationsstufe von den "Unterdrückern" ausgerottet wurden, ist zwar gruselig, aber durchaus plausibel.
In OFFENBARUNG nun werden die in den anderen Romanen aufgebauten Handlungsstränge und Zusammenhänge nicht weiter geführt, sondern zum großen Teil zerrissen. So habe ich das Ekel Skade vermisst und dass sie Scorpio dazu zwingt, seinen Freund Clavain zu Tode zu foltern, scheint mir eine Aktion unter ihrem in DIE ARCHE gezeigtem Niveau. Da brach der Konflikt zwischen ihr und Clavain aus, als sie eine Flotte baut, um vor den Unterdrückern Reißaus zu nehmen und die übrige Menschheit ihrem Schicksal zu überlassen. In OFFENBARUNG geht es nur noch um billige persönliche Rache. Schade.
Aus den vorhergehenden Romanen wäre der Schluss zu ziehen, dass die Menschheit zum Überleben einen ähnliche Strategie entwickeln müsste wie die "Maden" (die in CHASM CITY eine zentrale Rolle spielen): sich zwischen den Sternen verstecken und immer auf der Flucht vor den Unterdrückern. So etwas hatte Skade vorgehabt, ehe sie ein so unrühmliches Ende fand. Die Menschen hätten ihre Bewusstseine auch in Neutronensternen bunkern oder sich wie die überlebenden Amarantin hinter Raumzeit-Verzerrungen verstecken können - siehe UNENDLICHKEIT. Oder mittels mit Trägheitsunterdrückung aufgemotzten Raumschiffen aus der Milchstraße flüchten können. Skade wäre bestimmt verrückt genut gewesen, trotz des Desasters beim ersten Mal einen zweiten Versuch mit Überlichtgeschwindigkeit zu unternehmen.

"Hätte, wäre, könnte" ... es ist alles nicht passiert. Statt eines plausiblen Abschlusses las ich mit OFFENBARUNG einen eigentständigen Roman. Als solcher war er schlechter als die anderen Romane. Grelier und Quaiche, die durchgeknallten religiösen Fanatiker auf Hela ... alles schon mal da gewesen.
So lebten in dem Roman DIE MACHT DER STEINE von Greg Bear Christen, Juden und Moslems in wandernden Städten nicht unähnlich den Kathedralen auf Hela. Siehe:

http://www.x-zine.de...el_.id_1248.htm

Fazit: ein Buch, das nur Durchschnitt ist und dazu noch ziemlich lang.

Bearbeitet von Beverly, 22 April 2006 - 18:38.


#39 QGP

QGP

    Limonaut

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Geschrieben 12 Mai 2008 - 16:37

Habe Offenbarung gestern beendet. Die ganze Reihe und dieses Buch im Einzelnen-ist für mich das beste, was SF zu bieten hat. Grossartige Space Opera, in sich vollkommen stimmig. Ich würde sagen, diese Reihe setzt schon Maßstäbe in Sachen Space opera und Hard SF. In Offenbarung hat mir der gothic touch sehr gefallen, die riesigen Kathedralen die langsam durch Hela rollen-schöne Bilder. Reynolds geht es mehr um die Hardware und Setting, weniger um die Personen, und das trifft irgendwie meinen Geschmack. Auch stimmt bei ihm die Physik im Groben, sogar die Idee mit den Kommunikation zwischen den Branen kann man nicht so einfach als Schwachsinn abtun. Und alles so schön kausal :)) Gehe morgen zum Readers Corner am Escherheimer Tor "The Prefect" holen. Bin mal gespannt, wie stark der Bezug zu den Ereignissen der vorherigen Romane ist, angeblich kehrt Reynolds in sein Revealation Space Universum zurück.

#40 Dave

Dave

    Hamannaut

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Geschrieben 13 Mai 2008 - 19:41

Die ganze Reihe und dieses Buch im Einzelnen-ist für mich das beste, was SF zu bieten hat.

Ja, Offenbarung ist zwar ein wenig eigentümlich, aber ein absolutes Highlight.
Und Reynolds hat in dieser Reihe ja nie einen Aufguss geschrieben, die Bücher unterscheiden sich doch sehr stark untereinander.

Gehe morgen zum Readers Corner am Escherheimer Tor "The Prefect" holen. Bin mal gespannt, wie stark der Bezug zu den Ereignissen der vorherigen Romane ist, angeblich kehrt Reynolds in sein Revealation Space Universum zurück.

Ich bin schon etwas verwundert, dass es nun doch weitergehen soll, nachdem das Ende von Offenbarung ein bisschen übers Knie gebrochen erschien.
Vielleicht hat er diesbezüglich ja auch Rückmeldungen erhalten.
Ich freue mich jedenfalls, wenn es weiter geht!


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