Wir scheinen uns einig zu sein: Ein gutes bis sehr gutes, dem das gewisse Etwas zum wirklichen Klassiker fehlt.So, gestern beendet.
Mir geht es wie Sully. Das Buch hat zu einer ganzen Menge Nachdenken geführt.
Damit hebt sich dieser Leseeindruck deutlich von anderen Büchern ab. Replay gehört wohl zu jenen Büchern, die eine ganze Weile nachhallen.
Es ist nicht das ganz große Kino, sicherlich, aber hat zu Recht Kultstatus.
8 Punkte von mir.
Ken Grimwood - Das zweite Spiel
#61
Geschrieben 18 Oktober 2005 - 11:22
#62
Geschrieben 18 Oktober 2005 - 19:12
Bearbeitet von t.sebesta, 18 Oktober 2005 - 19:13.
Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria
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#63
Geschrieben 31 Oktober 2005 - 13:57
#64
Geschrieben 31 Oktober 2005 - 14:27
#65
Geschrieben 31 Oktober 2005 - 15:20
molo und ich sind die größten Kritiker des Buches (aus leicht unterschiedlichen Gründen), also greife ich den Ball mal auf:
Damit verliert das Buch aber an Tiefe. Natürlich kann ich selber meine Gründe hineininterpretieren, aber das Übermitteln von Gefühlen und Gedanken ist doch etwas, was die Literatur leisten kann und soll. Wie geht ein anderer Mensch mit bestimmten Situationen um, wieso tut er was er tut?Noch etwas zu den Auslassungen und Beweggründen: Weil sie fehlen muss man darüber nachdenken.
Wieso ist Jeff z.B. Einsiedler geworden? Es erscheint logisch, aber ich hätte gerne einen kleinen Einblick in seinen Kopf gehabt, was er für sich damit bezweckt, wieso er vor der Welt flieht. Diese Momente fehlen mir in der ersten Hälfte des Buches komplett. Nichts gegen "ich baue mir ein Imperium" oder "ich kriege alle Frauen" (aus dem Grund mochte ich als Jugendlicher Robert A. Heinlein so gerne ), aber dass sind die vielbemängelten Fluchtfantasien in der SF.
Die zweite Hälfte war viel besser und die Liebesgeschichte hat mich emotional sehr berührt.
Und genau da liegt der Hund begraben. Jeder möchte in seinem Leben etwas erreichen. Bei einem "Replayer" wird das Ziel ganz anders aussehen als bei einem normalen Menschen - oder doch nicht? Und wenn nein, wieso nicht? Diese Aspekte fehlen mir in dem Buch. Auf der einen Seite werden die Wiederholungen sehr ernst genommen, auf der anderen Seite haben die erlebten Jahre fast keinen Einfluss. Jeff könnte soviel machen, auf seinem Wissen und Erfahrungen aufbauen und im Hintergrund wirken ohne große Veränderungen zu machen.... später wird er ja zu dem Menschen der wahrscheinlich jeder gern sein würde ... - ein Mann mit unglaublich großer Lebenserfahrung.
Ein Buch mit vielen verschenkten Chancen.
Wie könntest du zu viel Geld gelangen, Rumpel? "Wetten" ist ja ziemlich schwierig, oder?
Sullivan
#66 Gast_Guest_*
Geschrieben 01 November 2005 - 02:47
Das stimmt. Wetten bringt nur viel wenn man sehr spezielle Kenntnisse hat. Nachdem ich das Buch ja schon kenne würde ich natürlich einige Fehler nicht machen, aber trotzdem wäre es in jedem Fall von Vorteil finanziell unabhängig zu sein. Mit 25 Jahren Blick in die Zukunft ist es allerdings wirklich ein Kinderspiel das zu erreichen. Ich denke zu intelligenten Geldanlagen oder dem vorwegnehmen kommerzieller Erfolge würde wohl so ziemlich jeder in der Lage sein...Wie könntest du zu viel Geld gelangen, Rumpel? "Wetten" ist ja ziemlich schwierig, oder?
#67
Geschrieben 01 November 2005 - 12:27
R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)
R. C. Doege: YUME. Träumen in Tokio (2020)
#68
Geschrieben 01 November 2005 - 21:10
#69
Geschrieben 01 November 2005 - 22:25
Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria
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#70
Geschrieben 01 November 2005 - 23:56
Vorweg: ich finde es großartig Rumpel, wie umsichtig und offen Du Dein großes Gefallen an, und Deine hohe Meinung zu »Replay« vertrittst. Danke für Deine erfrischende, detailreiche Schilderung Deines Eindrucks.
Ich fürchte, daß meine ›Wertung‹ (Geschmacksurteil) zu »Replay« möglicherweise der abschätzigste ist.
Mir ist klar, daß man ein harsches Urteil über Werk auch als eine ›Beleidigung‹ der Personen lesen kann, die auf angenehme Weise mit dem Werk etwas anfangen konnten. Bitte, Rumpel, Ralph und alle, die »Replay« ins ins Herz geschlossen haben, versteht keine Aussage von mir zu dem Werk als in Eure Richtung gezielten Angriff.
In dem Replayer Jeff wird (für mich) ein langweilig oberflächlicher Dolm (Format Anakin) portraitiert. Wenn ich den Epilog beachte, fasse ich die Story des Buches so auf: moderner Stressbürger Jeff hat eine Herzattacke, stirbt aber nicht daran, sondern entrinnt, Dank reinigender Vision, dem seinen Organismus strangulierenden Infrakt.
Ich habe bereits alles dazu geschrieben, was mich anturnte oder langweilte. Der Spannungsbogen ist ganz gut gespannt, Schreibhandwerk ist solide - kein Zweifel daran. Die schwachen Szenen überwiegen die wenigen guten (Serienmörder, Lee Harvy Oswald denunzieren, Jobs-Spielberg-Lucas-Cameos, Kommentare zur Welt-Politik). Der Roman ist eine Tour der Karrieren: mir wird zuviel von den naheliegenden Glücks-Zielen (und damit: Milieus, Problemen, Umgebungen) abgeklappert, deren Umsetzung ich nicht sehr aufregend finde. Ein Riesenaufwand wird betrieben, nur damit ein und derselbe ›Otto-Normalo‹ (verwöhnter Bub, Backform Anakin) alle möglichen Erfolge und Niederlagen anhäuft.
Nehmen ich gleich die erste Karriere: Nicht daß mich z.B. Wetten und Zocker nicht reizen als Stoff, aber bitte dann ÜBER und bitte AUS deren Welt erzählt, aber nicht eine simple Cheat-Code-Erfolgsgeschichte für die Pferderannbahn und Las Vegas nur Kullissen- und Übergangsorte sind, in der es so einen kleinen aufgesetzten Konflikt mit dem besten Jugendfreund gibt, nur weil es der auf Dauer nicht packt, einen Demi-Gott als ›Chef‹/Kumpel zu haben.
Mein Gesamteindruck ist, eben ehr sowas wie ein Eso-Romance-Thriller mit einem dicken ›Finde Dein innerstes Selbst, Glaub an Dich, mach weiter, lass den Kopf nicht hängen‹-Sahnehäubchen oben drauf gelesen zu haben. Unangenehm stark ist mein Eindruck hier Wohlfühlspekulation zu lesen, die so kaum auf meiner Wellenlänge sendet. Und Verzeihung: aber das vertrag ich als Film und vielleicht als Comic, aber als Literatur kaum.
Grüße
Alex / molosovsky
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.
Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.
#71
Geschrieben 02 November 2005 - 15:06
Wohlfühlspekulation, dass ist es, was ich mit meiner Bemerkung über "Fluchtliteratur" meinte. Also nicht Flucht des Replayers sondern Flucht des Lesers, man bekommt vorwiegend angenehme Fantasien vorgesetzt in denen es sich gut schwelgen lässt.
@Rumpel:
Ja, warum? Weil er ein viel längeres Leben hat?! Mir erschien es plausibel, dass man dann vielleicht auch andere Ziele verfolgt bzw. ganz anders mit seinem Leben umgeht. In Fantasy Romanen hat man häufig die unterschiedlichen Lebensphilosophien zwischen Elfen (langlebig) und Menschen (kurzlebig) mit interessanten Aspekten.Dem letzten Punkt den du ansprichst kann ich gar nicht folgen... warum sollte ein Replayer andere Ziele haben als ein beliebiger ander Mensch?
Ich sehe aber schon, dass es bei Replay gar nicht um Kontinuität ging, schade. Beim "Murmeltier" (dem Film) fand ich z.B. genial, dass Bill Murray Klavierunterricht nimmt oder Eisskulpturen anfertigt. Zuerst tobt er sich aus und versucht die Frau herumzukriegen, später sucht er sich längerfristige Ziele.
Die anderen Punkte von dir akzeptiere ich, bleibe aber meiner Meinung.
Sullivan
#72
Geschrieben 02 November 2005 - 15:07
Bearbeitet von Henrik Fisch, 02 November 2005 - 15:13.
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
Gerade am Lesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Sternenflüge"
Gerade gesehen
Serie "Mad Men"
#74
Geschrieben 02 November 2005 - 19:34
Ich gehe da eher von dem Ansatz aus, dass jeder Mensch versucht glücklich zu werden. Jeff hat einige Erfahrung auf dem Gebiet, hat aber auch einen hohen Preis dafür bezahlt (seine einzige Tochter und mindestens 2 Frauen mit denen er glücklich war verloren). und aufgrund dieser Erfahrungen haben sich seine Ziele etwas verändert... beim ersten Mal hat er seine Tochter verloren - deshalb hat er das in den weiteren Replays ausgeschlossen. Ich hab zwar keine Kinder, aber ich kann mir schon vorstellen, dass man keine Lust darauf hat den Verlust mehrmals zu erleben. Jeff alles probiert, aber festgestellt, dass es für ihn zu schmerzhaft ist das immer wieder zu durchleben (Der Aspekt fehlt bei der Murmeltiergeschichte ja so ziemlich... da hat der Typ ja nur alles mögliche gelernt und seiner Traumfrau nachgestellt... das muss ihn doch tierisch angeödet haben nach einer Zeit - zumal er ja nicht wusste, dass es ihn befreien würde wenn er die Frau erobert?! Oder doch?). Insofern hat sich schon ein bisschen was geändert, aber das betrifft ja eher die spezielle Situation. Das mit dem "Austoben" ist ja im Grunde vergleichbar... das macht Jeff auch - nicht in dem Maße vielleicht, aber er hat ja auch viel größere Zyklen... nachdem er dann resigniert und auf seiner Farm lebt kommt er mit Pamela zusammen was seinem Leben wieder einen Sinn gibt... gewissermaßen schwenkt er da wieder auf den "Normalkurs" zurück weil er nicht mehr befürchten muss alles durch den Reset zu verlieren. Die Geschichte mit Pamela wird ja dann immer schwieriger was aber auch "nur" an den Zeitschleifen liegt bis er sich von ihr trennt und sie sich doch wieder finden... am Ende steht er da - alles ist komplizierter als je zuvor, er hat keine Kenntnisse der Zukunft mehr, er ist wieder normal sterblich... Es wird ja nicht darauf eingegangen was er mit seinem Leben anfängt, aber es ist wohl klar, dass er viel mehr daraus machen wird als er es ohne die Replays getan hätte... ich sehe aber nicht was da sonst noch an philosophischen Einblicken kommen soll. Man hat ja über Jeff's Leben alles wichtige erfahren und ich denke es wird absichtlich alles offen gelassen weil jeder für sich selbst die Lehren aus der Geschichte ziehen soll. Jedes Happy-End könnte da nur noch Schaden anrichten zumal es sehr schwer wäre die emotionalen Momente die er vorher mit Pamlela hatte zwischen Liebe und Verlust noch zu toppen.@Rumpel:
Ja, warum? Weil er ein viel längeres Leben hat?! Mir erschien es plausibel, dass man dann vielleicht auch andere Ziele verfolgt bzw. ganz anders mit seinem Leben umgeht. In Fantasy Romanen hat man häufig die unterschiedlichen Lebensphilosophien zwischen Elfen (langlebig) und Menschen (kurzlebig) mit interessanten Aspekten.Dem letzten Punkt den du ansprichst kann ich gar nicht folgen... warum sollte ein Replayer andere Ziele haben als ein beliebiger ander Mensch?
Hmm, ich weiss nicht ob das wirklich stimmt. Es ist ja nicht so, dass Jeff die ganze Zeit mit dem goldenen Löffel im Mund rumläuft. Materiell schon, aber persönlich hat er viele Rückschläge und Verluste zu verkraften. Wenn die ganze Sache so angenehm ist, dann müsste man doch froh sein soetwas zu erleben, oder? Ich würde mich jedenfalls nicht freuen an Jeff's Stelle zu sein.Wohlfühlspekulation, dass ist es, was ich mit meiner Bemerkung über "Fluchtliteratur" meinte. Also nicht Flucht des Replayers sondern Flucht des Lesers, man bekommt vorwiegend angenehme Fantasien vorgesetzt in denen es sich gut schwelgen lässt.
Stimmt die Stelle wird ziemlich kurz abgehandelt. nachvollziehbar finde ich das aber schon: Sie sind sehr lange zu zweit eingesperrt und werden ständig verhört und bedrängt. Es ist doch verständlich, dass es sie auseinandertreibt zumal sie sich zwar zusammen entschieden haben, aber immer einer den anderen veranstwortlich machen oder sich schuldig fühlen wird. Es stand so weit ich weiss auch da, dass Pam sich bereits gegen Ende des Replays wieder beruhigt hatte und 2 Monate nachdem sie aus der Situation heraus war hat sie dann den Schritt auf Jeff zu gemacht... An der Stelle (und zwar bei der Entfremdung finde ich) wären ein paar Details nicht schlecht gewesen. Die Versöhnung musste ja dann eher von Pam ausgehen und da das Buch ja nunmal aus Jeff's Perspektive geschrieben ist kommt das sowieso etwas kürzer. Noch was allgemeines: Über Geschmack kann man nicht wirklich diskutieren. Wenn das Buch den Leser nicht fesseln kann wird er nachher an irgendwas rumnörgeln... solange wir uns einig sind, dass das Buch technisch gut ist und auch keine Fluchtliteratur im Sinne von billiger Unterhaltungsliteratur und auch zumindest als Ganzes keine Fluchtphantasien bedient, kann ich gut damit leben, dass einige es nicht so ins Herz geschlossen haben.Die Einzige Stelle mit der ich Probleme habe/hatte ist jene, wo Pamela im Zuge der Vereinnahmung durch den Staat sich von Jeff abwendet. Ich habe sowohl die Abwendung nicht ganz verstanden als auch ihr Verhalten im darauffolgenden Replay. Die Emotion war mir zu schnell verflogen. Ich stelle mir vor, dass wenn jemand jahrelang negative Emotionen gegen jemanden hegt, dass diese nicht (auch nicht im Replay) so schnell abgebaut werden können. Schließlich schliest das Replay lückenlos an. Linda sagt dazu:"Ich bin seit zwei Monaten wieder da". Das ist für eine Wende zu kurz und mein einziger Punkt, wo die Story schwächelt.
#75
Geschrieben 04 November 2005 - 10:44
Darin sind wir uns einig. Wenn du auch deine Wertung in der BuchDB abgeben könntest, Rumpel, springt das Buch vielleicht noch etwas höher. Sullivan... solange wir uns einig sind, dass das Buch technisch gut ist und auch keine Fluchtliteratur im Sinne von billiger Unterhaltungsliteratur und auch zumindest als Ganzes keine Fluchtphantasien bedient, kann ich gut damit leben, dass einige es nicht so ins Herz geschlossen haben.
#76
Geschrieben 21 April 2006 - 07:58
Bearbeitet von c2c4, 21 April 2006 - 08:02.
#77
Geschrieben 24 April 2006 - 07:33
Was, Du kennst "Täglich grüßt das Murmeltier" nicht? Das solltest Du, auch als Zeitreisegegner nachholen. Ich würde übrigens weder Film noch Buch als richtige Zeitreisegeschichte bezeichnen. Dies ist vielmehr eine Geschichte der Läuterung eines Menschen.Ich hinke dem Lesezirkel extrem hinterher, trotzdem - auch wenn´s ev. niemand mehr wahrnimmt, hier mein erster Eindruck.
(Ich hatte das Buch damals für den Zirkel gekauft, aber dann keine Zeit zum Lesen gehabt.)
Ich bin jetzt im 12.Kapitel, habe aber alle Beiträge im Forum gelesen. Der Schreib-Stil ist solide, aber ich empfinde ihn mittlerweile als recht farblos, was sich ganz besonders an Jeff festmacht, bei dem ich kaum eine Entwicklung wahrnehme, was hier schon reichlich kontrovers Thema war. So ein Grottenolm!
Da ich aber Zeitreise-Storys nicht mag (maximal als putzigen Film, wie in Zurück in die Zukunft) kenne ich die Literatur, auf die ihr euch ggl. bezieht nicht, ebensowenig den endlos thematisierten Murmeltierfilm.
Das Gefühl der Eintönigkeit im Mittelteil hatte ich auch, aber es wir besser. Außerdem denke ich mir, dass dies vom Autor so gewünscht war, um dem Leser die Situation seines Protagonisten nahe zu bringen.
#78
Geschrieben 26 April 2006 - 14:48
#79
Geschrieben 26 April 2006 - 16:44
Letzten Endes entscheidet die Abstimmung, was gelesen wird. Dass dabei auch daneben gegriffen oder ein "untypisches" SF Buch gewählt wird, kann passieren. Mit Jasper Fforde im nächsten Zirkel wird bestimmt auch nicht jeder glücklich, vielleicht schaffen es im Mai ja die "Triffids" von Wyndham.O.T. : Ich bin nun ratlos. Habe jetzt drei Bücher im Zirkel gelesen (Morpho, Die Ersten iher Art und Replay) und alle sind nicht so direkt das, was ich von SF erwarte.
Sullivan
#80
Geschrieben 26 April 2006 - 19:37
#81
Geschrieben 15 Mai 2006 - 19:51
#82
Geschrieben 06 September 2010 - 06:59
#83
Geschrieben 06 September 2010 - 07:31
Bill Murray wird doch nur deshalb ein Gutmensch, weil er jede andere Taktik, aus seiner Zeitschleife herauszukommen, schon ausprobiert hat.
Nein, das sehe ich anders: Er wird ein Gutmensch, weil er Weisheit über die Jahre in der Zeitschleife erlangt hat und eben erkannt hat, dass Zynismus nicht der Weg zu einem erfüllten Leben sein kann. Wenn Du einen Tag immer und immer wieder durchleben musst, dann willst Du diesen irgendwann schön für Dich und Deine Mitmenschen gestalten.
#84
Geschrieben 06 September 2010 - 08:56
#85
Geschrieben 06 September 2010 - 09:23
12:01 lief vor noch gar nicht so langer Zeit. Finde ich persönlich besser als das gute
Murmeltier.
Der Roman indes hat zu recht Klassikerstatus finde ich. Das Ende ist eventuell nicht
jedermans Sache.
#86
Geschrieben 06 September 2010 - 18:09
Nein, das sehe ich anders: Er wird ein Gutmensch, weil er Weisheit über die Jahre in der Zeitschleife erlangt hat und eben erkannt hat, dass Zynismus nicht der Weg zu einem erfüllten Leben sein kann. Wenn Du einen Tag immer und immer wieder durchleben musst, dann willst Du diesen irgendwann schön für Dich und Deine Mitmenschen gestalten.
Hi Rupert,
dem ist nichts hinzuzufügen - eine klassische Wandlung beim Charakter des Helden
so wie Du es beschreibst drückt das auch gut die Botschaft des Films aus - diesen Tag den man letztendlich auf das ganze Leben ummünzen kann
beste Grüsse
Joe
#87
Geschrieben 07 September 2010 - 09:50
12:01 lief vor noch gar nicht so langer Zeit. Finde ich persönlich besser als das gute
Murmeltier.
Der Roman indes hat zu recht Klassikerstatus finde ich. Das Ende ist eventuell nicht
jedermans Sache.
Das Murmeltier kann ich mir seit etwa 5 Jahren nicht mehr ankucken. Wenn man einen Film erst mal 10 x gesehen hat, ist, glaube ich, eine 20-jährige Pause ratsam.
SPOILERALARM!
Was das Romanende von Replay angeht:
Dass es keine Erklärung gibt, stört wohl hauptsächlich klassische SF-Fans, die immer gern rationale Gründe sehen wollen. Mir war das egal, vermutlich, weil mich Genre-Definitionen eh kaum interessieren.
Außerdem 1: Warum sollten irgendwelche allmächtigen Fädenzieher - falls es sie gibt - ihren Laborratten Erklärungen abgeben.
Außerdem 2: Eigentlich war der Epilog über den skandinavischen Nachfolger Jeffs doch ganz interessant. Jetzt kriegt Jeff also noch einige Chancen für den Rest seines Lebens (?), nur dass er es dieses Mal nicht weiß.
Grüße, Rainer
#88
Geschrieben 27 Februar 2016 - 10:10
Ich habe am Wochenende als wahrscheinlich vorletzter SF-Fan im deutschsprachigen Raum "Replay" gelesen ...
ok, dann weiß ich jetzt das ich der letzte (SF-Fan) bin, habe das buch nu auch endlich gelesen bzw. verschlungen.
insgesamt fand ichs sehr packend/spannend, konnte es kaum aus der hand legen.
die im thread geäußerten kritikpunkte sind ebenso nachvollziehbar für mich wie die einstufung des buches als meisterwerk.
mir fehlte irgendwie was am buch, einerseits bei der charakterisierung/entwicklung von jeff und später auch pamela, einfach in bezug auf die gelebten jahre der beiden, das waren am ende ja sicher (weit) über 100, da sollten sich menschen doch schon verändern. wurde ja auch von einigen so ungefähr angesprochen hier im thread. andererseits - da mir das im buch fehlte regte es mich meinerseits zum nachdenken an, spekulationen a la was würde ich selbst machen/wie würde ich mich verändern? (ich glaube ich würde depressiv werden nach dem 2. replay, hätte ja eh alles keinen sinn *g)
und am ende fehlte mir nat. auch eine irgendwie geartete erklärung für das ganze. da bin ich leider so das ich immer alles genau erklärt haben will, warum und wieso und zusammenhang usw. usf., ist schlecht, ich weiß *g
wenn mir das passieren würde hätte ich finanziell übrigens ausgesorgt, um mal bisserl anzugeben jetzt, da ich großer sportstatistikfan bin, speziell fußball, und auch n gutes gedächtnis habe (kein eidetisches! *g)
und vor 25 jahren war D zb grad 1 jahr weltmeister und in einem weiteren jahr würden sie bei der EM gegen dänemark böse verkacken im finale *g
speziell dänemark würde 1992 riesengewinn bringen, hurra!
ps punkte fürs buch würd ich auch so 8 von 10 geben
Bearbeitet von TheFallenAngel, 27 Februar 2016 - 10:11.
#89
Geschrieben 27 Februar 2016 - 12:04
Ich habe es auch noch nicht gelesen, aber seit Ewigkeiten im Regal stehen.
Vielleicht sollte ich es nach Drohnenland einfach mal anfangen zu lesen.
"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105
#90
Geschrieben 17 Oktober 2016 - 19:17
Replay ist und bleibt mein liebstes Buch über Zeitreisen. Es mag literarisch Feineres geben (wobei: schlecht geschrieben ist das Buch wahrlich nicht), es mag Geschichten mit (noch) mehr Drive geben, aber sei's drum: Manchmal liest man ein Buch zur rechten Zeit und es geht einem nahe und bleibt in Erinnerung. So ist es mir mit Replay ergangen. Klar wirkt es an mancher Stelle etwas verstaubt, aber die Story ist und bleibt - zumindest meiner bescheidenen Meinung nach - großartig.
Diese Beschreibung finde ich nachvollziehbar und wunderbar:
Nach fünf Kapitel (zur Erinnerung - Ermordung Kennedys) kommt mir das Buch so heimelig vor. Wie eine alte geschätzte Weste, die man so gerne an kalten Herbstabenden trägt. Mollig warm und kuschelig.
Ich verstehe jeden, der anderer Meinung ist, aber: Für mich ist das Ding eines kleines Meisterwerk. (Und ich habe es bereits vier- oder fünfmal an Freunde verschenkt, und alle waren angetan... oder höflich genug, angetan zu wirken. )
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