Suche "The machine stops" von E.M. Forster
#2
Geschrieben 13 Dezember 2005 - 18:42
#3
Geschrieben 13 Dezember 2005 - 19:12
Bearbeitet von Nessuno, 13 Dezember 2005 - 19:18.
#5
Geschrieben 14 Dezember 2005 - 11:06
Neu: Armin Rößler - Die Nadir-Variante
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#6
Geschrieben 14 Dezember 2005 - 11:09
#8
Geschrieben 14 Dezember 2005 - 11:28
Gern; hatte auch schon überlegt, einen Thread dazu aufzumachen... Es geht um: "Maschinenmenschen, Menschenmaschinen - der Traum vom perfekten Diener und seine Folgen in Ridley Scotts Blade Runner". Ich habe mir u.a den Schwerpunkt auf die Sozialisation von Robotern gesetzt, wie sie in die menschliche Gesellschaft integriert werden und welche Sym- und Antipathien das hervorruft und vor allem: warum? Bei Blade Runner wären das beispielsweise die künstlichen Erinnerungen, die Rachel implantiert werden. Sie "genießt" durch Tyrell eine erzkatholische Erziehung; Erlebnisse in ihrer "Kindheit" sagen ihr: Sexualität ist schlecht. Diese machen sie "keusch", zu einer Art unantastbarer Femme Fatale: (Sinngemäß) "Und als Sie dran waren, es ihm zu zeigen, sind sie weggerannt." "Und dann kamen die Babyspinnen heraus und haben sie gefressen." Bei Asimov sind das die drei Robotergesetze. Bei Shelleys "Frankenstein" sozialisiert sich die Schöpfung selbst. (Wie Roy Batty in Blade Runner: "Ziemlich unsportlich auf einen unbewaffneten Mann zu schießen". "Ein guter Mann?" Alles Fragen, die moralisches Verhalten überprüfen) U.S.W. Klassisches Thema der Roboter-Science-Fiction ist immer auch der Konflikt: Roboter nehmen Menschen die Arbeit weg, rauben ihnen somit ein wichtiges Grundrecht, die Existenzgrundlage - was wiederum zu Angst und Agressionen führt. Wann begann diese Art der Technik-Feindlichkeit? Stichworte: Maschinensturm, Weberaufstände, Kriegsmaschinerie des ersten Weltkriegs etc. Dann die Frage: Was macht den Menschen menschlich bzw. was muss ein Roboter tun, um menschlich zu sein, als Mensch akzeptiert zu werden? Hier wären dann Geschichten wie "Der Zweihundertjährige" von Asimov oder "For a Breath I Tarry" von Zelazny und Gibsons "Kastenmacher" in der Cyberpunk-Trilogie zu erwähnen. Emotionen, künstlerisches Schaffen vs. Logisches Denken und sterile Analyse der gegebenen Fakten. Weiter: "Abhängigkeit des Menschen von der Maschine". "Verbrüderung mit der Maschine". "Kampf gegen die Maschine." "Aufstand der Maschinen". Ich lese mich gerade erst ein; ein genaues Konzept muss ich noch erarbeiten.Vielleicht erzählst du uns mal was über deine Magisterarbeit, Frank?
Bearbeitet von Frank, 14 Dezember 2005 - 11:35.
#9
Geschrieben 14 Dezember 2005 - 11:36
Die entsprechende Wikipedia-Seite sagt: The Machine Stops is a short science fiction story by E. M. Forster. It first appeared in The Oxford and Cambridge Review in November 1909, and was republished in Forster's The Eternal Moment and Other Stories in 1928. Und die inoffizielle Forster-Seite "Only Connect" meint zu The Eternal Moment and Other Stories (1928): In the preface, Forster himself says that all of the stories in this collection were written before 1914.Nach meinen Angaben wurde die Story zum ersten Mal 1928 publiziert(!).Erstveröffentlichung übrigens 1909, nicht 1928.
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#10
Geschrieben 15 Dezember 2005 - 13:50
#11 Gast_Gast_Sam_*_*
Geschrieben 05 Juli 2006 - 11:19
#12
Geschrieben 05 Juli 2006 - 18:28
Ja, hab ich vor Jahren schon mal rausgearbeitet - bin aber mittlerweile etwas davon ab; Gegenargument: "Man kann sich nicht selbst kreuzigen, du brauchst immer jemanden, der dir den letzten Nagel reinschlägt ... ) Meines Erachtens geht es mehr um Körperlichkeit und Schmerzempfinden, als Batty sich den Nagel reinknallt. Das Seelenmotiv bleibt allerdings bestehen: "Belebung und Beseelung sind identisch!" (Rudolf Drux, Frankenstein-Komplex) Und hier ein Auszug aus meiner alten Arbeit, damit ihr mir nicht unwissend dahinsterbt :Auch : der von Dir zitierte Bladerunner trägt so ein Gottesthema in sich, so daß man letzenendes doch wieder auf Fragen und Vorstellungen über Religion und Spiritualität zu sprechen kommen wird.. also ein uraltes , wenn nicht das zentrale Thema des Menschen.
Grüße!9.1 Batty als Jesus Im Film ist dieses Szenario, je nachdem, wie man den interpretativen Schwerpunkt setzt, ebenfalls angedeutet. Da das infernalische Panorama der Stadt im Drehbuch von 1981 als „Hades Landscape“ betitelt ist, kann man Roy Batty als eine Art Christus-Figur ansehen, die von den Sternen in die Unterwelt hinab steigt. Anstatt Unsterblichkeit möchte er von Tyrell, dem Herrscher des Hades, mehr Leben für sich und die anderen Replikanten erzwingen. Nachdem er Tyrell „besiegt“ hat, treibt er sich einen Nagel, Symbol der Kreuzigung, in die rechte Hand. Mit dieser Hand rettet er kurze Zeit später Deckards Leben, er zieht ihn damit aus dem Abgrund. Als Batty stirbt, steigt eine Taube, Symbol für die Seele und die Auferstehung, in den Himmel auf. Deckard nimmt in dieser Konstellation die Rolle des Adam ein. Das wird dadurch untermalt, dass Rachael als klassische femme fatale des Film Noir hier die Rolle der Eva verkörpert, der Deckard verfällt und dafür verantwortlich ist, dass beide aus der Stadt fliehen müssen, sozusagen verstoßen werden. Wenn Batty Christus ist, dann kann man die Replikantin Pris, die von der Bauweise her Lustmodell ist, als Magdalena ansehen, die in der Bibel eine Hure war und mit Jesus vielleicht eine Beziehung hatte. Bestärkende Faktoren dafür, dass Tyrell nicht Gott, sondern Hades oder Satan ist, sind folgende: 1) Im Drehbuch und in der englischen Version des Films sagt Batty zu Tyrell nicht „Ich will mehr Leben, Vater.“, sondern „I want more life, fucker.“ 2) Außerdem sagt Batty zu Tyrell: „Da ist nichts, wofür der Gott der Biomechaniker dich in den Himmel lassen würde.“ 9.2 Batty als Satan Ein ganz andere religiöse Deutung der Personen erschließt sich aus dem Gedicht „America, a prophecy“ von William Blake, das Batty bei Chew, dem Augenkonstrukteur, in veränderter Weise rezitiert: „Strahlend feurig stürzten die Engel. Tiefer Donner rollte um ihre Küsten. Brennend zu den Feuern von Ork.“ Im Vergleich dazu die englische Originalstrophe: „Fiery the Angels rose & as they rose deep thunder roll´d / Around their shores: indignant burning with the fires of / Orc“ Anstatt dass sich die Engel aus der Unterwelt erheben, stürzen sie in Battys Rezitation hinab in den Orkus. Damit zieht er eine Parallele zu John Miltons Buch „Paradise Lost“, indem Satan und die rebellischen Engel nach ihrer Revolte gegen Gott hinab in die Hölle gestürzt werden: „Hinweg also, und reiß das Böse auch, / Das dir entsprang, mit in die Hölle fort, / Den Ort des Bösen - du und deine Meute!“ Batty und seine Gruppe sind ebenfalls nach einer blutigen Revolte in den Weltraumkolonien mit einem Raumschiff in den Hades, Los Angeles des Jahres 2019, gestürzt. Sie lehnen sich gegen das gesellschaftliche Gefüge auf und versuchen, es zu korrigieren. Batty rezitiert dieses Gedicht von Blake, da es, neben der mythischen Komponente, auch in allegorischer Form den Kampf um persönliche Freiheit und Unabhängigkeit behandelt. Er umschreibt damit die „Mission“ der Replikanten und ihren Anspruch auf eine eigene Individualität. Durch all diese Faktoren nimmt Batty die Rolle des Satan ein. Tyrell, als genetischer Konstrukteur und Leiter der Tyrell Corporation, ist Gott, sein Schöpfer, den es zu überwinden gilt, um selbst frei zu sein.
Bearbeitet von Frank, 05 Juli 2006 - 18:29.
#13
Geschrieben 13 April 2015 - 19:38
Ich grabe mal diesen Uralt-Thread wieder aus - mittlerweile gibt es nämlich eine Comic-Version.
Amazon.de schreibt dazu:
The Machine Stops Is a three issue comic book series adapted by writer Michael Lent and artist Marc Rene from the E.M. Forster short story, "The Machine Stops." The story describes a world in which humans have lost the ability to live on the surface of the Earth. They dwell below the earth in vast colonies of individual pods where nearly all life functions and interaction with others is through the Machine. However, one rebel believes that there is more to life than the Machine. Further, the system may be breaking down with extinction of Mankind imminent. Time is running out if humans are to survive by returning to the natural world on the surface before the Machine stops.
Kennt das jemand?
Bearbeitet von Armin, 13 April 2015 - 19:38.
Neu: Armin Rößler - Die Nadir-Variante
Armin Rößler - Entheete (Neuauflage) +++ Armin Rößler - Cantals Tränen +++ Hebben/Skora/Rößler (Hrsg.) - Elvis hat das Gebäude verlassen
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#14
Geschrieben 13 April 2015 - 20:16
Woah! Zum Comic kann ich nix sagen, aber die Story knallt (immer noch):
[font="arial, sans-serif;"]„Es gab einen Schalter für kalte Bäder. Es gab einen Schalter, der Literatur produzierte. Und dann gab es natürlich die Schalter, mit Hilfe derer sie mit Freunden Verbindung aufnehmen konnte. Das Zimmer bot ihr, obwohl ganz leer, auf Knopfdruck alles, was ihr auf dieser Welt Freude machte. Als nächstes legte Vashti den Isolierungsschalter um, und alles was sich in den vergangenen drei Minuten angesammelt hatte, brach über sie herein. Das Zimmer dröhnte von Glockenschrillen und Stimmen, die durch die Sprechanlage kamen. Wie sie das neue Essen fände? Ob sie es empfehlen könnte? Ob sie in letzter Zeit neue Ideen gehabt hatte? Ob man ihr seine eigenen Ideen vortragen könnte? [†¦] Das plumpe System öffentlicher Versammlungen hatte man seit langem abgeschafft: Weder Vashti noch ihre Zuhörer verließen ihr Zimmer.“[/font]
[font="arial, sans-serif;"][E. M. Forster: Die Maschine versagt: 1909][/font]
[font="arial, sans-serif;"]Facebook, anyone? [/font]
Bearbeitet von Frank, 13 April 2015 - 20:25.
#15
Geschrieben 24 November 2016 - 22:54
E. M. Forster: Die Maschine steht still. Übersetzer: Gregor Runge
Hoffmann und Campe, 2016
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