Kurzgeschichte vs. epochales Werk
#1
Geschrieben 06 Februar 2006 - 21:22
http://defms.blogspo...blick-2023.html
#2
Geschrieben 07 Februar 2006 - 08:38
#3
Geschrieben 07 Februar 2006 - 09:22
#4
Geschrieben 07 Februar 2006 - 10:47
#5
Geschrieben 07 Februar 2006 - 11:44
Mir ging es genauso.Einst, da war ich jung, da war die Zeit zum Lesen unbegrenzt, verschlang ich eine Heftserie nach der anderen, nebst Bücher, deren Länge vollkommen unerheblich war. Oft genug waren die Werke aber zu kurz, gerade wenn sie gefielen. Kaum verbrachte man eine Stunde, einen Tag in dieser Welt, war sie schon zu Ende.
Wenn ich genug Zeit habe, beispielsweise im Urlaub, verweile ich gerne für länger in einer mir vertrauten, spannenden Welt. Natürlich würde ich mich grün und blau ärgern, wenn ich nach hundert oder gar einigen hundert Seiten feststellen müsste, dass der Roman ein Schmarrn ist.
Da lobe ich mir natürlich die 200 Seiten Romane (beispielsweise PKD), die im angelsächsischen Raum bis in die 60er-Jahre gang und gäbe waren. Sie mussten alles auf den Punkt bringen und waren daher selten langweilig. Allerdings kam das eine und andere auch zu kurz, oft des begrenzten Umfangs, nicht der Fähigkeiten des Autors wegen: die Charakterisierung, die Tiefe des Themas.
Auf jeden Fall kann ich auf sogenannte „epische“ Werke verzichten. Gelegentlich mal eins, wunderbar! Aber fortwährend? - Ich hasse Serien... (und nicht nur im Fernsehen).
Anders bei der Kurzgeschichte. Ist die nach nur wenigen Seiten, allenfalls nach ein, zwei Dutzend eine Enttäuschung, vergesse ich sie ganz, ganz schnell und nehme die nächste - vielversprechendere - dran. Ist die gut, kann ich nicht gleich zur nächsten übergehen - ich muss sie erst „verdauen“. Aber schon nach einer Weile, für gewöhnlich wenn sich die nächste günstige Gelegenheit ergibt, kann ich mit dem Lesen fortfahren.
Was schließe ich daraus? - Die KG ist optimal geeignet für unsere hektische Zeit: ich gehe zum Frisör, zum Zahnarzt, fahre mit dem Bus oder der Tram, warte vor einer Abreise auf mein Taxi, habe bis zu meinem Termin noch ein wenig Zeit, sitze vor dem Fernsehen und habe noch eine Pause zwischen Nachrichten und dem Abendfilm zu füllen, wann immer sich also so eine Gelegenheit ergibt - und das gibt´s reichlich! - schnappe ich mir einen KG-Band und suche mir eine Geschichte in passender Länge aus. So nutze ich optimal meine Zeit - und freue mich über eine originelle Idee und ein gelungenes Ende (oder „lösche es aus meinem Gedächtnis“).
So hat jede Erzählform ihre Meriten - nur scheinen dies viele Leser (?) und damit Verleger (!) nicht zu erkennen. Liegt möglicherweise an der Kommunikation...
@Naut: "Bereich von 40000 - 100000 Zeichen " Wo ist das Problem - ausser derzeit in der Unterbringung in Anthologien? - Die meisten guten KGs sind im Bereich um die 40-60 Zeichen - und oft darüber! - Wie schrieb mir jüngst Franz Rottensteiner: "Die guten Geschichten sind leider alle so verdammt lang." Er klagte sein Leid als Herausgeber mit begrenztem Raum - anders als Wolfgang Jeschke, der dicke Wälzer produzierte mit Novellen bis hin zu Kurzromanen.
Bearbeitet von Helmuth W. Mommers, 07 Februar 2006 - 11:52.
NOVA - Das Deutsche Magazin für Science Fiction & Spekulation
VILLA FANTASTICA - Bibliothek für fantastische Literatur
#6
Geschrieben 07 Februar 2006 - 13:48
Genau erkannt: Das ist das Problem. Wenn sich ein Verleger zur Herausgabe einer Anthologie entscheidet, ist meist die Obergrenze bei 20-40k Zeichen gesetzt. Meine Ideen fangen aber oft erst ab 20.000 Zeichen an zu funktionieren (das mag ein Charakterfehler von mir sein ).@Naut: "Bereich von 40000 - 100000 Zeichen " Wo ist das Problem - ausser derzeit in der Unterbringung in Anthologien? -
Da sprichst Du mir aus der Seele: Ich bin mit den Erzählungen von C.L. Moore bis Jeschke aufgewachsen, die lagen meist in dem Bereich ...Die meisten guten KGs sind im Bereich um die 40-60 Zeichen - und oft darüber! - Wie schrieb mir jüngst Franz Rottensteiner: "Die guten Geschichten sind leider alle so verdammt lang." Er klagte sein Leid als Herausgeber mit begrenztem Raum - anders als Wolfgang Jeschke, der dicke Wälzer produzierte mit Novellen bis hin zu Kurzromanen.
#7
Geschrieben 07 Februar 2006 - 15:27
Ich schließe mich an. Und das Zeitargument für Kurzgeschichten und wider Romane will ich einfach nicht gelten lassen, denn egal, wieviel auf dem Tageszeitkonto bei jedem vorhanden ist, man kann sich das doch schön alles häppchenweise einteilen. Also, "Kurzgeschichten sind etwas für die heutige hektische Zeit" kann ich persönlich nicht unterschreiben. Dabei weiß ich sehr wohl: "Man" sollte eigentlich zumindest die in den USA erscheinenden Best Of SF&F-Anthologien jedes Jahr lesen. Das gibt enorme Impulse, man erfährt viel über neue Autoren und wird mit einer Menge neuer Ideen konfrontiert. Gilt natürlich auch für deutsche Anthos, von denen in den letzten Jahren einige sehr erfreuliche Periodika sich auf dem Markt etablieren konnten. Ein Bier auf dem nächsten Con für jeden, der mir erklären kann, warum ich das nicht bzw. so gut wie nie tue, also diese Anthos meist auslasse und trotzdem lieber zu Romanen greife. Ich vermute ja, es ist die geistige Inflexibilität, sich ständig auf neue Autoren und Stoffe einzulassen, was man ja bei einer Kurzgeschichtensammlung ständig muss und bei Romanen nur in deutlich größeren Zeitabständen. Hat noch jemand eine schmeichelhaftere Erklärung parat?Lang - definitiv. Und darüber hinaus habe ich keine Abneigung gegenüber Zyklen.
Bearbeitet von Oliver, 07 Februar 2006 - 15:30.
- • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
- • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
-
• (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
-
• (Film) gerade gesehen: "Das Testament des Dr. Mabuse" (Fritz Lang)
-
• (Film) als nächstes geplant: "Jurassic World: Dominion" (Dinos!!!!!)
-
• (Film) Neuerwerbung: "Judex" (Louis Feuillade)
#8
Geschrieben 07 Februar 2006 - 16:17
(Etwas miesepetrig drauf:) Ich glaub mit dieser Begründung hast du einen Nerv der Wahrheit getroffen (bei mir zumindest). Weil Romane so lange angesetzt sind, gibt man dem Autor eine eher größere Geduldsspanne, also sozusagen pragmatisches "suspension of disbelief". Warum Romane so dick werden heutzutage, wurde ja schon mal in einem anderen Thread hier aufem Board lange erörtert, aber diese Begründung aus Sicht des Autors fehlte dort!Man kann nicht über hunderte Seiten ausweichen, um dann am Ende die ganze Geschichte zu verbocken.
Die Tendenz hier im Thread scheint ja zu sein, eher Romanlänge zu lesen. Das stimmt überein mit unseren Erfahrungen im KG-Lesezirkel, der leider mal wieder kurz vor dem Aus aus Desinteresse steht. Auch beim Corona-Magazin hab ich den Eindruck, dass hauptsächlich andere KG-Autoren sich zu Wort melden in den KG-Besprechungs-Threads, sonst niemand. Kurzgeschichten sind irgendwie nicht im Trend, vielleicht gerade weil sie einen höheren Güte-Anspruch an Autor und Leser wg. ihrer Kürze stellen. Irgendwie irrt man sich schneller wenn man eine KG mal "gut" findet, und viele andere Leser nicht.
Zu mir: Ich bin KEIN Fan von dicken Wälzern, die mich meistens eher langweilen, und mir dann auch noch Zeit gestohlen haben. Gerade lese ich Modesitts Flash und man merkt der Herr fleischt seine Texte beliebig aus um gewisse Verlags- und Leser-Erwartungen zu füllen. Mindestens jedes 2. "dicke" Buch, das ich in die Hände bekomme, hinterlässt einen unangenehmen "völlerigen" Beigeschmack.
Eine gute Kurzgeschichte bringt (mir) so vieles - eine tolle Idee, interessante Szenen, mehr Innovationsbereitschaft auf seiten der Autoren in punkto Stil und Inhalt - letztendlich auch einfach ein schnelleres Kennenlernen einer AutorIn, d. mir empfohlen wurde, und von d. ich wissen will, ob er/sie mein Geschmack ist.
P.S.: Ich würd mich m.a.W. freuen, wenn hier mehr Leute für KGen stimmen, und dann natürlich einen Solo-Seiltanz ablegen wenn sich jeder 2. dieser Leute mal beim offiziellen Board-KG-Lesen beteiligen würde (um auch ruhig mal schlechte KGen aus zu sortieren!). Außerdem: Großes Lob an Sites wie Corona und Alien-Contact.de, die regelmäßig neue Kurzgeschichten veröffentlichen!
(Edit: Link)
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 14 Februar 2006 - 14:54.
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#9
Geschrieben 07 Februar 2006 - 16:31
#10
Geschrieben 07 Februar 2006 - 17:02
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 07 Februar 2006 - 17:14.
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#11
Geschrieben 07 Februar 2006 - 19:01
"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105
#12
Geschrieben 07 Februar 2006 - 20:08
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)
#13
Geschrieben 07 Februar 2006 - 20:27
Mein Blog (Meine Meinungen über Bücher, Filme und dergleichen)
#14
Geschrieben 07 Februar 2006 - 20:52
Bearbeitet von rector-scanner, 07 Februar 2006 - 20:57.
with My Webpage
#15
Geschrieben 07 Februar 2006 - 21:29
Neu: Armin Rößler - Die Nadir-Variante
Armin Rößler - Entheete (Neuauflage) +++ Armin Rößler - Cantals Tränen +++ Hebben/Skora/Rößler (Hrsg.) - Elvis hat das Gebäude verlassen
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#16
Geschrieben 08 Februar 2006 - 11:00
Dieser Umfang ist für NOVA gar kein Problem, für die VISIONEN sind 60000 Zeichen inkl. LZ seit der 2. Ausgabe sogar der Schnitt. Sonst aber sieht´s eher duster aus - und in den Periodika wie ph! und SPACE VIEW eine Aufnahme gar nicht möglich, in ALIEN CONTACT auch kaum.Genau erkannt: Das ist das Problem. Wenn sich ein Verleger zur Herausgabe einer Anthologie entscheidet, ist meist die Obergrenze bei 20-40k Zeichen gesetzt.@Naut: "Bereich von 40000 - 100000 Zeichen " Wo ist das Problem - ausser derzeit in der Unterbringung in Anthologien? -
Aber meine Ansprüche für eine Aufnahme steigen in der Regel mit der Länge der Erzählung. Wenn ich mich zwischen zwei guten Storys oder einer einzigen entscheiden muss, haben´s die kürzeren leichter. Ist alles eine Frage des Platzes und des Themen- und Autorenmixes.
So habe ich Iwoleits grossartigen Kurzroman PSYHACK mit blutendem Herzen abgelehnt, weil er mit 70 (eng beschrifteten) VIS-Druckseiten nicht nur die Obergrenze deutlich gesprengt hatte, sondern 3-4 anderen Autoren die Chance auf Veröffentlichung genommen hätte. - Das wäre natürlich alles kein Problem, wenn es von den VISIONEN zwei Ausgaben pro Jahr gäbe...
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#17
Geschrieben 08 Februar 2006 - 11:26
Das ist ein sehr interessantes Thema.
Ich mag Kurzgeschichten mittlerweile sehr sehr gerne - sie sind ein super Pausenfüller und oft reicht es aus um eine gewisse Stimmung oder Idee zu beschreiben dies auf wenigen Seiten zu tun. Ich sag mal 10 -20.
Die KGs die über die 50 Seiten Marke gehen sind ebenfalls toll, da sie schon fast das Niveau eines Romans haben trotzdem sie an einem Abend zu bewältigen sind. In einer solchen Geschichte kann der Autor weiter ausschweifen, Rückblicke einbauen und den Aufbau ebenfalls schon Romanartig gestallten (zB mehrere Kapitel)
der ideale Roman für mich hat zwischen 200 und 400 Seiten - ich habe die Erfahrung gemacht dass es meist ausreicht um eine gute Geschichte zu erzählen.
Beispiele gibts da genug -
Schlachthof 5
Picknick
451
Fänger im Roggen
Im Westen nichts Neues
Fight Club
Blade Runner - und viele ander PKDs
Leibowitz
der große Gatsby
Clockwork Orange
und viele mehr
das sind Romane die in der Literatur als gut anerkannt sind und/oder verfilmt wurden
ufert ein Roman dann doch aus und beträgt weit mehr als 500 Seiten, ja sogar 1000, dann erwarte ich mir davon, dass da tatsächlich was passiert und die Handlung nicht einfach dahinplätschert.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass da oft die längeren Bücher die besseren sind und die 500-600 Seiten Bücher eher die sind die auf weniger Seiten das selbe bieten könnten.
Zyklen lehen ich ab - da ich mich nicht gern an Serien binde und stehts was neues lesen möchte.
LG Joe
PS: derzeit lese ich von Ernest Hemingway Wem die Stund schlägt - das Buch hat 550 Seiten - die Geschichte ist zwischedurch sehr langweilig und es hätte gereicht, wenn EH seine Brückensprenggeschichte auf der Hälfte untergebracht hätte.
Den spanischen Bürgerkrieg betreffend ist das Buch nämlich wertlos.
EDIT: Bücher wie Don Quiquote, Der Zauberberg, Moby Dick oder Krieg und Frieden sind Monumentalwerke der Literaturgeschichte und müssen scheinbar so sein.
Allerdings, die ersten beiden habe ich bereits gelesen und gebe zu dass auch hier die Einsparung von 200-300 Seiten keinen Schaden gemacht hätte.
Bearbeitet von Joe Chip, 08 Februar 2006 - 11:57.
#18
Geschrieben 08 Februar 2006 - 11:59
#19
Geschrieben 08 Februar 2006 - 16:03
Trotzdem: Problem erkannt, und zwar schon seit einiger Zeit. Nachdem wir in diesem Jahr noch im bewährten Muster mit zwei Bänden bleiben (nur dass es, anders als bisher üblich, ein Roman und eine Anthologie sein werden), stocken wir ab 2007 die Reihe ein bisschen auf: Und unter den dann sicher mindestens drei, vielleicht aber auch vier SF-Büchern im Wurdack Verlag wird es auch einen Band mit Novellen (und zwar ausschließlich) mit einem Umfang von jeweils grob 80- bis 100.000 Zeichen geben. So viel steht schon mal fest, viel mehr möchte ich noch gar nicht verraten. Ich denke, dass das für Leser und Autoren langfristig eine interessante Sache werden dürfte.
Gruß
Armin
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#20
Geschrieben 08 Februar 2006 - 16:05
Wo liegt das Problem?Das wäre natürlich alles kein Problem, wenn es von den VISIONEN zwei Ausgaben pro Jahr gäbe...
Gruß
Armin
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#21
Geschrieben 08 Februar 2006 - 17:19
Hi Armin!Ich denke, dass das für Leser und Autoren langfristig eine interessante Sache werden dürfte.
Vor allem für Autoren, denke ich mal - es ist sicher zermürbend für die Autoren in ihrer geistigen Entfaltung beschränkt zu werden und während des Schreibens ständig unter dem Druck - verdammt, es wird schon wieder zu lang - zu stehen.
LG Joe
#22
Geschrieben 08 Februar 2006 - 17:55
#23
Geschrieben 08 Februar 2006 - 17:57
Na, hoffentlich nicht nur für Autoren. Ein paar Leser braucht's schon auch Aber da bin ich nach den bisherigen Erfahrungen zuversichtlich.Vor allem für Autoren, denke ich mal - es ist sicher zermürbend für die Autoren in ihrer geistigen Entfaltung beschränkt zu werden und während des Schreibens ständig unter dem Druck - verdammt, es wird schon wieder zu lang - zu stehen.
Was den "Druck" für den Autor angeht: Den hast du auch bei einem größeren Längen-Spielraum. Schließlich will man ja trotzdem nicht den Leser langweilen, nur um sich in irgendeiner Form entfalten zu können. Eine größere Freiheit ist sicher da, Disziplin braucht's trotzdem.
Gruß
Armin
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#24
Geschrieben 08 Februar 2006 - 19:18
Ganz so paradiesisch ist es natürlich auch nicht. Früher gab†™s diese längeren Erzählungen hauptsächlich innerhalb der von Wolfgang Jeschke herausgegebenen Reihe Internationale Science Fiction Stories bei Heyne. Der letzte Band erschien im Dezember 2001 („Auf der Straße nach Oodnadatta“, Heyne SF 6380). Ganz schön lang her †¦ Die Lücke wurde dann langsam wieder geschlossen: mit NOVA (ab Ende 2002), der Wurdack Science Fiction (ab Februar 2004) und den Visionen (ab Herbst 2004) - um nur mal die Reihen zu nennen, die regelmäßig in Buchform SF-Storys bringen. In allen drei Reihen gibt†™s sowohl längere als auch kürzere Geschichten, in den Magazinen wie phantastisch, der c†™t und inzwischen auch Space View naturgemäß nur die kürzeren - „richtige“ Novellen von deutschsprachigen Autoren sind aber seit 2002 genau zwei erschienen, wenn ich mich nicht arg täusche: nämlich „Psyhack“ (Nova 8, 2005) und „Ich fürchte kein Unglück“ (Nova 4, 2003), beide vom geschätzten Michael K. Iwoleit. Der Leser kann sich mit dem Gang ins Antiquariat (wenn er die ganzen alten Schinken noch nicht gelesen hat), Übersetzungen (z.B. die beiden von Peter Crowther herausgegebenen Novellen-Sammlungen bei Bastei) oder Originalen (wie z.B. in Gardner Dozois†™ jährlichen The Best New SF-Bänden) trösten - der Autor hat†™s unzweifelhaft schwerer. Für Kurzgeschichten gibt†™s zwar Möglichkeiten genug, egal ob mit 10- oder mit 50.000 Zeichen (und ich wehre mich gerne gegen die weiter oben aufgestellte Behauptung, dass die Länge ein Qualitätskriterium ist), für Novellen nicht. Und das wird sich natürlich auch nur langsam wieder ändern lassen. Gruß ArminWas ich nicht verstehe ist die Klage, dass halblange Geschichten nicht gedruckt werden.
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#25
Geschrieben 08 Februar 2006 - 23:21
#26
Geschrieben 08 Februar 2006 - 23:26
#27
Geschrieben 09 Februar 2006 - 08:01
Wollen wir. Kurzgeschichten, Novellen, Romane. Fehlt eigentlich nur noch Classic. Aber dieses Vorhaben braucht natürlich etwas Zeit. Und was die Buchhandlungen betrifft: Es ist schwer, als kleiner Verlag dort reinzukommen. Trotzdem sind wir bereits in über 80 Buchhandlungen und es werden immer mehr. Also nicht jammern oder klagen, es geht voran....und Wurdack scheint inzwischen die ganze Palette bringen zu wollen. Da kann man doch eigentlich nur jammern, dass sowas so selten im Buchhandel steht.
#28
Geschrieben 09 Februar 2006 - 08:43
Sehr gut! Das hat echt gefehlt, wobei die 100.000-Grenze (nach herkömmlicher Zählweise) vielleicht etwas knapp bemessen ist. Ich schätze mal, das sind 35 Wurdack-Antho-Druckseiten, also Raum für max. 5 Novellen, im Schnitt eher 5-8. Ich kenne mehrere sehr lange und gute bis sehr gute, darunter meinetwegen auch "ausgezeichnete" Novellen, die man bringen könnte... Zu Deiner Frage, warum von den VISIONEN keine zwei Ausgaben pro Jahr erscheinen: Ganz einfach, ich möchte meine Verluste nicht verdoppeln. Was glaubst Du, wer bezahlt die Honorare? - Und leider (?!) wird der grössere Teil der Auflage über den Buchhandel abgesetzt, das schmälert die Marge massiv. - Ich wollte, mehr Leser würden portofrei direkt bei Shayol beziehen. Sie täten sich (weil dann zwei Ausgaben), den Autoren (weil dann die Honorare sicherer) und dem Herausgeber (weil weniger oder keine Verluste) etwas Gutes!Und unter den dann sicher mindestens drei, vielleicht aber auch vier SF-Büchern im Wurdack Verlag wird es auch einen Band mit Novellen (und zwar ausschließlich) mit einem Umfang von jeweils grob 80- bis 100.000 Zeichen geben. So viel steht schon mal fest, viel mehr möchte ich noch gar nicht verraten. Ich denke, dass das für Leser und Autoren langfristig eine interessante Sache werden dürfte.
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#29
Geschrieben 09 Februar 2006 - 08:48
Michael meinte natürlich Werk von "epischer" Länge... Etwas Epochales kann jede Länge haben, auch ein Gedicht kann "epochal" sein.Ich finde, da steckt schon ein Denkfehler in der Frage. Muss ein epochales Werk dick sein?
Bearbeitet von Helmuth W. Mommers, 09 Februar 2006 - 08:50.
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#30
Geschrieben 09 Februar 2006 - 08:52
Vier, maximal fünf pro Band; wobei wir uns nicht zu sklavisch an die von Nebula und Hugo geschaffene Wörterzahl (also ab 17.500 ist's eine Novelle, drunter nicht) halten müssen/wollen. Der Inhalt redet auch ein Wörtchen mit. Gruß ArminSehr gut! Das hat echt gefehlt, wobei die 100.000-Grenze (nach herkömmlicher Zählweise) vielleicht etwas knapp bemessen ist. Ich schätze mal, das sind 35 Wurdack-Antho-Druckseiten, also Raum für max. 5 Novellen, im Schnitt eher 5-8.
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