Dave schrieb am 6 Aug 2006, 17:35:
Wer sendet nun eigentlich Signale und wer empfängt sie?
Versuchen wir mal zusammen zu fassen.
Es geht um Tachyonen, das sind Teilchen, die sich schneller als Licht und rückwärts in die Zeit bewegen. Soweit alles klar.
In 1998 ist es kein Problem Tachyonen zu empfangen. Auf Seite 33 reden Renfrew und Peterson über einen Sender und einen Empfänger und Renfrew sagt: "Wir haben natürlich einen [Empfänger] gebaut, um die einleitenden Experimente durchzuführen".
Somit kann man in 1998 sowohl senden wie empfangen, und anscheinend steht der Empfang gleichzeitig mit dem Senden an, denn auf Seite 247 sagt Markham: "Das Rauschen stammt von ... Tachyonen. Die Indium-Animonid-Probe überträgt Tachyonen nicht einfach, sie empfängt sie. Es gibt einen Tachyonenhintergrund". Sie forschen dann kurz nach und entdecken, dass sie mehrere Signale aus mehreren Zukunften (bzw. aus Taschenuniversen, aber lassen wir es jetzt nicht allzu kompliziert machen) entfangen.
Erstaunlicherweise versuchen sie künftig kaum die Signale aus der Zukunft zu entschlüsseln, obwohl die ja Lösungen zu den Umweltproblemen von 1998 beeinhalten könnten.
Gut, wie ist nun aber die Situation in 1962/1963?
Niemand kann Tachyonen in 1962 erkennen bzw. empfangen. Es gibt keinen Empfänger. Aber es gibt Indium (ein Metall), und zwar en masse gesammelt während eines Experimentes. Ganz vereinfacht: Indium + Tachyonen = Rauschsignale.
In 1962 wird irgendwann mal kapiert, dass das Rauschen Morsecode ist. Sie können die .-.. -.--- usw. empfangen, herausfiltern und übersetzen.
Merkwürdigerweise klappt dies nur zwei Mal kurz, obwohl sie ein ständiges Rauschen haben.
Dann schaffen die 1998-Leute es den 1962/3-Leute mitzuteilen, dass der Empfang besser wird, wenn sie in 1962/3 das Indium auf gewisse Koordinaten im All ausrichten (ich habe keine Ahnung wie). Das wird dann verstanden, aber in 1963 kommt man nur auf die Idee Radiosignale abzuhören, obwohl doch klar ist, dass Indium gebraucht wird. (Ich greife hier ein bisschen vor, dies kommt erst nach Kap. 18.)
Mir fehlen wirklich Ereignisse oder Gespräche oder Erklärungen, die zeigen, wie schwierig es ist, zu senden und zu empfangen und zu entziffern. Ich empfinde dies als
die grosse Schwäche des Romans.