Etwas, das mich interessieren würde (obwohl ich bei diesem Lesezirkel pausiere):
Schade! Gibt's Gründe?
Wie oft kommt es eigentlich vor, dass wenn du Rezensionen und Kritiken über dein Buch ließt, dir auffällt, dass etwas falsch(ob zum gute oder zum schlechten) interpretiert wurde. ZB. wenn Kritiker Metaphern sehen, die eigentlich ein Zufallsprodukt sind. Nimmst du sonst denn Ball dann auch gerne auf und sagst dennoch "ja, so wars gedacht", ärgerst du dich vllt., dass dir ein guter Einfall nicht selbst eingefallen ist, sondern "nur" zufällig entstanden ist? Bzw. ärgerst du dich, dass die Geschichte von Lesern in eine andere als dir gelenkte Bahn umgeleitet wird? Oder gibst du dein Buch sozusagen frei? Usw. usf.
Ich würde mal behaupten, dass ich in dieser Hinsicht relativ abgebrüht bin. Da ich selbst Journalist bin, agiere ich oft genug auch auf der Kritiker-Seite, ob jetzt bei Büchern, CDs, Konzerten oder Filmen. In diesen Fällen kann ich auch keine Rücksicht auf irgendwelche Befindlichkeiten nehmen, sonst bleibe ich nicht glaubwürdig. Und während meines Studiums (Germanistik, Anglistik) habe ich genug Texte interpretieren und analysieren müssen, um zu wissen, dass die meisten Aussagen, die da getroffen werden, keinen wirklich endgültigen Charakter haben. Ganz davon abgesehen, dass literarische Texte auch immer wieder mal Fragen aufwerfen können, auf die es keine definitive Antwort gibt ("Warum zögert Hamlet?" ist ein tolles Beispiel).
So betrachtet lautet die Antwort auf die Frage "gibst du dein Buch frei?" mit ehrlicher Überzeugung "ja". Was nicht ausschließt, dass ich mich nicht auch über Reaktionen "ärgere", z.B. wenn sich mir der Eindruck aufdrängt, dass jemand dem Text nicht die Aufmerksamkeit entgegengebracht hat, die er meiner Meinung nach verdient und deshalb zu - auch meiner Meinung nach - merkwürdigen Schlussfolgerungen oder Urteilen kommt.
Mich wunderts nämlich generell mit welcher Überzeugtheit manche Rezensisten ein Buch analysieren. Als wäre ihre Interpretation auch immer die des Schriftstellers. Schließlich ließt man oft Sätze der Art "der Author will uns damit sagen...". Das kann für den Schriftsteller doch durchaus machmal ärgerlich sein, wenn ihm Dinge in den "Mund" gelegt werden.
Eine Rezension ist halt immer subjektiv.
Ich weiß das. Ob das immer auch alle Rezensenten wissen ...