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Robert Charles Wilson - Spin


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73 Antworten in diesem Thema

#31 Skydiver

Skydiver

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Geschrieben 20 November 2006 - 02:10

Bin auf Seite 260. VOSICHT SPOILER! Ein paar Dinge haben mich allerdings gestört. Zwar ändern die nichts daran, dass es ein klasse Buch ist, aber verhindern, dass es der ganz große Wurf ist: - Des weiteren gibt es im Buch einige Anachronismen. Ich schätze, die Handlung spielt ungefähr 2030. Es gibt immer noch das Telefon als Festnetzanschluss, Handys und einen Internet-Anschluss. Filme werden heruntergeladen...Naja! Von einem SF Autor hätte ich eine gewisse Extrapolation unserer Technologie erwartet. - Allerdings halte ich es für ein wenig albern und unrealistisch, dass sich Wun so problemlos in die Kultur der Erde integriert. Eigentlich ist das doch absoluter Quatsch, oder? Immerhin stammten die Marssiedler von der Erde der "Gegenwart" ab und haben sich 100.000 Jahre weiterentwickelt! Lasst euch die Zahl auf der Zunge zergehen. Das wäre aus meiner Sicht vergleichbar mit einem Trip in die Steinzeit! Außerdem frage ich mich, wie Wun ausgerechnet zu Jason und Co gefunden hat. Immerhin war die Erde für Wun ja ein völlig fremder Planet (ich glaube nicht an Überlieferungen über 100.000 Jahre). Er hätte ja auch in Kasachstan landen können!!! Natürlich spricht er auch noch fliessend Englisch! Hab ich da was überlesen?!? Dass dann noch einer der Hauptprotagonisten schwerkrank wird und der Marsianer ein Wundermittel dagegen hat, wirkt auf mich ein wenig konstruiert.

Hallo Scotty, ganz schön kritisch... - Bis 2030 kann ich mit der beschriebenen "low tech" durchaus leben. Durch den Spin wurde ja ein erheblicher Teil der modernen Satelliten und damit Telekommunikation entwertet. - An den 100.000 Jahren habe ich mich auch gestört. Er beschreibt zwar noch einige Höhen und Tiefen der Marskultur. Aber trotzdem... Dazu wurde Wun als Spezialist für die Erde und deren "Amtssprache" ausgebildet. Und der direkte Kontakt mit Jason geht auch in Ordnung. Schließlich hat ja dieser die Besiedelung mit verantwortet. Gruss Alex

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#32 Skydiver

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Geschrieben 20 November 2006 - 02:23

Seite 272, Vorsicht Spoiler! Ich sehe nur eine dieser Möglichkeiten: 1. Wun lügt! 2. Wilson will uns für dumm verkaufen oder hat schlampig gearbeitet 3. es gibt einen fantastischen Clou Nach wie vor macht "Spin" einen Heidenspass, wollte nur vor verklärter Euphorie warnen!

Ein schöner Gedanke ! Nichts gegen dich Scotty aber lass mich das mal aufgreifen: Wiese soll man davon ausgehen das die Handlungsträger immer die Wahrheit sagen? Oder warum muss ein Autor darauf aufmerksam machen, dass jetzt gelogen wurde? Im täglichen Leben muss doch jeder darauf achten ob er belogen oder durch einen bewussten Mangel an Informationen in die Irre geführt wird. Bei einer guten Story trägt es doch genau aus diesem Grund zur Spannung bei. Klar lügt Wun! Oder er sagt nicht alles über seine Motive. Aber warum? Warten wir es ab†¦

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#33 Scotty

Scotty

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Geschrieben 20 November 2006 - 02:51

Ein schöner Gedanke ! Nichts gegen dich Scotty aber lass mich das mal aufgreifen: Wiese soll man davon ausgehen das die Handlungsträger immer die Wahrheit sagen? Oder warum muss ein Autor darauf aufmerksam machen, dass jetzt gelogen wurde? Im täglichen Leben muss doch jeder darauf achten ob er belogen oder durch einen bewussten Mangel an Informationen in die Irre geführt wird. Bei einer guten Story trägt es doch genau aus diesem Grund zur Spannung bei. Klar lügt Wun! Oder er sagt nicht alles über seine Motive. Aber warum? Warten wir es ab†¦

Wahrscheinlich wurde meine "Kritik" falsch verstanden. Ich habe an der Stelle des Buches 3 Möglichkeiten gesehen. Wenn die erste zutrifft und Wun lügt, ist das keine Kritik an Wilson. Kritisch wäre es nur, wenn Wilson einen groben Logikfehler eingebaut hätte. Wenn Wilson Wun also lügen lässt ist das vollkommen ok! Wo kämen wir denn hin, wenn alle Protagonisten die Wahrheit sagen müssten? Ich wollte nur darauf hinweisen und diesen Sachverhalt im Forum diskutieren. Was meinen die anderen Leser? Vielleicht habe ich ja eine Möglichkeit übersehen etc. In jedem Fall ist es komisch, daass keiner der Akteure, inbesondere der superschlaue Jason sich daran stört und scheinbar alles glaubt, was Wun behauptet. Aber vielleicht wurde Wun ja längst durchschaut und wir wissen es nur nicht?!? Ich bin ja zum erstenmal in einem Lesezirkel dieses Forums dabei. Ich dachte, dass wir auch über die Inhalte und mögliche Entwicklungen der Story diskutieren und mutmassen. Das wurde in meinem Fall leider als Kritik an Wilson verstanden, sorry! Deinen Äusserungen entnehme ich, dass Wilson die Story weiter im Griff hat. Darüber bin ich erstmal froh. Die Geschichte ist einfach zu gut. Ich habe keine Lust, am Ende noch enttäuscht zu werden. Das Wun so einfach auf Jason stösst, halte ich trotz alledem für recht ungewöhnlich. Stellt euch vor: Wun müsste ja nur 50km entfernt landen. Er wüsste bestimmt nicht wie er mit Jason Kontakt aufnehmen sollte. Das ist wahrscheinlich aber auch kleinlich von mir. Aber was soll ich sagen? Der ROman ist gut, da stösst man sich halt an den Kleinigkeiten. Vielleicht noch eins: Wie denkt ihr über die Stellung Amerikas in dem Roman? Wilson ist zwar Kanadier, aber mir macht es den Eindruck, als wenn die Welt vor allen Dingen aus den USA und den bösen Chinesen bestehen würde. Russland und die EU spielen eine sehr untergeordnete Rolle. Wie seht ihr die Auseinandersetzung mit der Religion? Irgendwie werden alle religiösen Menschen als leichtgläubige naive Menschen dargestellt ohne deren Argumente und Motive zu beleuchten. Vielleicht hätte man das Thema auch ganz rauslassen können anstatt Klischees aufzuwärmen. Nach wie vor ist der Roman wirklich gut mit immer neuen einfallsreichen Wendungen.

#34 Theophagos

Theophagos

    Giganaut

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Geschrieben 20 November 2006 - 03:02

Ein paar Anmerkungen zu den von Scotty aufgebrachten Punkten.- Es beginnt 2030. Wie kommst du darauf? Eine genaues Datum nennt Wilson nicht (oder ist es mir entgangen?), aber ich meine zu erinnern (ist schon ein paar Tage her, dass ich Spin gelesen habe), dass Tyler noch im 20. Jh. geboren wurde - und sich an den ausgebliebenen 2K-Bug erinnern kann. Ich hatte es eher so empfunden, dass die nahe Zukunft gemeint ist - eher heute Nacht als nächstes Jahr.- Wer kümmert sich um die Vergangenheit. Nun ja, es gibt eine Reihe von Wissenschaftlern, die sich mit der Vergangenheit befassen - Historiker, Archäologen, Paläontologen, etc. Und dass, obwohl wir nicht ausgesandt wurden, um den Spin, den wir täglich mit dem Teleskop betrachten können , zu erforschen. Die Mars-Kolonie hat sich nicht zufällig entwickelt, sondern eine ganz spezifische Aufgabe erhalten. Mir scheint es also plausibel, dass man ein Interesse daran hat, den Spin zu erforschen. Und Zeitpunkt (der Spin beginnt sich um den Mars zu entwickeln) und warum zur Erde (was haben die dem Mars voraus), wird erklärt - ich will nicht spoilern.So viel erstmal - Theophagos

Bearbeitet von Theophagos, 20 November 2006 - 03:03.

"Cool Fusion? What is 'Cool Fusion'?" - "As Cold Fusion is beyond our grasp, we should reach for something ... less ... cold. Cool Fusion."
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#35 Skydiver

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Geschrieben 20 November 2006 - 03:26

Ich bin ja zum erstenmal in einem Lesezirkel dieses Forums dabei. Ich dachte, dass wir auch über die Inhalte und mögliche Entwicklungen der Story diskutieren und mutmassen. Das wurde in meinem Fall leider als Kritik an Wilson verstanden, sorry!

Stopp! Genau das wollte ich nicht! Es war keine Kritik an deinem persönlichen Stil oder dem Umgang mit dem Autor. Du hast mir mit deiner Frage nur eine schöne Vorlage zur Behandlung einer allgemeinen Stielfrage gegeben: Welches Level an Rätseln kann oder sollte man den Lesern zumuten? Das ist eine Frage die in verschiedener Form immer wieder bei Lesungen aufkommt.

Das Wun so einfach auf Jason stösst, halte ich trotz alledem für recht ungewöhnlich. Stellt euch vor: Wun müsste ja nur 50km entfernt landen. Er wüsste bestimmt nicht wie er mit Jason Kontakt aufnehmen sollte. Das ist wahrscheinlich aber auch kleinlich von mir. Aber was soll ich sagen? Der ROman ist gut, da stösst man sich halt an den Kleinigkeiten.

Ist er nicht ganz woanders gelandet? Kann mich nicht genau erinnern aber er wurde doch erst nach einiger Zeit an Perihelion überstellt? Gruss Alex

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#36 Scotty

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Geschrieben 20 November 2006 - 14:02

Ein paar Anmerkungen zu den von Scotty aufgebrachten Punkten. - Es beginnt 2030. Wie kommst du darauf? Eine genaues Datum nennt Wilson nicht (oder ist es mir entgangen?), aber ich meine zu erinnern (ist schon ein paar Tage her, dass ich Spin gelesen habe), dass Tyler noch im 20. Jh. geboren wurde - und sich an den ausgebliebenen 2K-Bug erinnern kann. Ich hatte es eher so empfunden, dass die nahe Zukunft gemeint ist - eher heute Nacht als nächstes Jahr. - Wer kümmert sich um die Vergangenheit. Nun ja, es gibt eine Reihe von Wissenschaftlern, die sich mit der Vergangenheit befassen - Historiker, Archäologen, Paläontologen, etc. Und dass, obwohl wir nicht ausgesandt wurden, um den Spin, den wir täglich mit dem Teleskop betrachten können , zu erforschen. Die Mars-Kolonie hat sich nicht zufällig entwickelt, sondern eine ganz spezifische Aufgabe erhalten. Mir scheint es also plausibel, dass man ein Interesse daran hat, den Spin zu erforschen. Und Zeitpunkt (der Spin beginnt sich um den Mars zu entwickeln) und warum zur Erde (was haben die dem Mars voraus), wird erklärt - ich will nicht spoilern. So viel erstmal - Theophagos

Das Jahr 2030 habe ich geschätzt, ganz grob. Der Grossvater von Tyler ist 1951 geboren. Ich schätze daher, dass Tyler frühestens 1990 geboren ist, eher jedoch 2000. Irgendwo habe ich weitere Indizien dafür gefunden, weiß allerdings nicht mehr genau wo. Auch wenn sich Wissenschaftler um die Vergangenheit kümmern, heißt das noch lange nicht, dass die Politik darauf reagiert. Wie lange kennen wir schon unsere ökologiosche Probleme? Wie unmittelbar reagieren wir darauf? Stell dir mal vor, es gäbe Wissenschaftler, die von einer Bedrohung der Erde durch ein Ereignis von vor 100.000 Jahren erzählen würde. Wer würde das ernst nehmen? Wäre nicht das Überstehen der Legislaturperiode wichtiger?

#37 Scotty

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Geschrieben 20 November 2006 - 14:06

Stopp! Genau das wollte ich nicht! Es war keine Kritik an deinem persönlichen Stil oder dem Umgang mit dem Autor. Du hast mir mit deiner Frage nur eine schöne Vorlage zur Behandlung einer allgemeinen Stielfrage gegeben: Welches Level an Rätseln kann oder sollte man den Lesern zumuten? Das ist eine Frage die in verschiedener Form immer wieder bei Lesungen aufkommt. Gruss Alex

Das Ausmass der Rätsel ist genau richtig. Ich bin nur etwas hypersensibel, weil Wilson mir 2 anderen Büchern ein unbefriedigendes Ende geboten hat. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich richtig verstanden wurde. Ich wollte einfach nach der Hälfte des Romans über den mutmasslichen weiteren Verlauf diskutieren.

#38 Theophagos

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Geschrieben 20 November 2006 - 17:11

Ah, mit den 2030 haben wir uns wohl misverstanden: Ich vermute, dass Tyler in den frühen 90ern geboren wurde, was ja mit deiner Ansicht vereinbar ist.Dass sich die Technik in den Jahren des Spins generell nur begrenzt weiterentwickelt hat, halte ich für durchaus plausibel: Zum Einen steht man häufig vor einem politischen Chaos - siehe z.B. Sektenbildung - zum Anderen werden die meisten Ressourcen in die Erforschung und Handhabung des Spins gesteckt. Klar, ein bißchen mehr fortschrittliche Technik hätte ich auch gut gefunden, dass es aber vergleichsweise wenig ist, hat mich nicht weiter gestört.Die Politiker des Mars reagieren ja auch erst im letzten Moment auf den Spin. Abgesehen davon ist die Verhältnisse eben nicht gut vergleichbar: Die Marskolonie wurde von Wissenschaftlern mit einem festen Auftrag gegründet und sie können ihn stets im Teleskop sehen - das Damoklesschwert ist also immer sichtbar.Theophagos
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#39 Scotty

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Geschrieben 20 November 2006 - 17:23

@Theophagos:

Was die MArspolitik angeht, könnten wir beide recht haben. Ist ja letzten Endes eine reine Spekulation. Mir erscheint diese Stelle einfach etwas unrund und unplausibel. Ich gebe zu, es ist kein absoluter Logikfehler.

Was die Technik angeht: Ich habe nicht nur den Eindruck, diese hat sich nicht weiterentwickelt, sondern zurückentwickelt! Das Buch ist 2005 von einem Science Fiction Autor geschrieben worden, der teilweise Technologie von 1995 verwendet. Inzwischen hab ich schon ein bißchen weitergelesen. 2030 hat die Menschheit vergessen, dass es so etwas wie eine Ruf-Umleitung gibt! :angry:

Das ist alles nicht so tragisch, heute fällt es vielleicht nicht mal jedem Leser auf! In 20 Jahren wird es dagegen vielleicht ein "miefiges" 90er Jahre Flair haben.

#40 Rusch

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Geschrieben 20 November 2006 - 17:43

So, ich bin jetzt bei Seite 210. Ich fühle mich von Scotty ein wenig gehetzt. :angry:Als, die neuerliche Wendung hat mich ganz schön überrascht. Ich dachte, jetzt wird beschrieben, wie sich auf dem Mars eine menschliche Zivilisation entwickelt und peng... der Mars hat auch einen Spin und so geht nichts mehr voran. Nun kann ich nicht mehr sagen, wie das Buch weitergehen wird.Die Diskussion mit den Jahreszahlen finde ich jetzt ein wenig übertrieben. Grundsätzlich macht es - zumindest bis zu dem Punkt des Roman, bei dem ich jetzt bin - keinen Unterschied, ob es nun 2000 oder 2030 spielt. Die Auswirkung auf die Sache mit den Raketen und den Terraforming des Mars sind gering.

#41 Scotty

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Geschrieben 20 November 2006 - 17:56

Hallo Rupert,lass dich nicht hetzen. Normalerweise lese ich viel langsamer. Allerdings war das so ein regnerisches Wochenende, da hab ich es mir mal richtig mit nem Schmöker gemütlich gemacht. Kerzen und Kamin angezündet, schöne Musik angemacht, meine bessere Hälfte war mit Kochen dran, hach, das war richtig schön!Was das Buch angeht: Du kannst dich freuen. Es bleibt weiter spannend mit guten Wendungen!Wie hast du das Tempo bisher empfunden? Bin schon gespannt auf dein Feedback zur Story!Was die Jahreszahl angeht, so hast du natürlich recht, dass das keine grosse ROlle spielt. In einem Forum ergibt sich schnell eine Diskussion über unwichtige Dinge, die Erfahrung haben wir ja beide schon gemacht. Ich wollte nur meinen Eindruck vermitteln, dass der Hintergrund an einigen Stellen etwas antiquiert wirkt (was der Story nicht wirklich etwas ausmacht) und prompt ist man bei der Diskussion um die Jahreszahl!Andererseits: Das ist doch gerade das gute an einem solchen Lesezirkel, dass man sich mit Interessierten austauschen kann, oder?GrussScotty

#42 Rusch

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Geschrieben 20 November 2006 - 19:44

Um auf das Buch zurück zu kommen:Ich finde die Art und Weise, wie Wilson das Leben von Diane, Jason und Tyler mit den Ereignissen der Menschheitsgeschichte verbindet, sehr gelungen. Die Paralellität gefällt mir.

#43 Pogopuschel

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Geschrieben 20 November 2006 - 20:09

Um auf das Buch zurück zu kommen: Ich finde die Art und Weise, wie Wilson das Leben von Diane, Jason und Tyler mit den Ereignissen der Menschheitsgeschichte verbindet, sehr gelungen. Die Paralellität gefällt mir.

Das finde ich auch. Eigentlich geht es ja sogar etwas mehr um deren Leben, als um den Spin. Da mal was anderes. Meisten konzentrieren sich SF-Autoren ja auf das Phänomen bzw. die technischen Aspekte. Ich sehe ein gewisse Ähnlichkeit zu Benfords "Zeitschaft" Dianes Verhalten regt mich immer wieder auf. Was daran liegt das ich mich immer wieder über leichtgläubige/suchende Menschen aufrege die auf religiösen Quatsch bzw. Sekten reinfallen. Ich fand es sehr schade in welche Richtung ihr Leben sich entwickelt hat. Aber vermutlich ist es sehr repräsentiv für eine bestimmte Bevölkerungsgruppe in den USA. Ebenso wie das rationale Gegenstück Jason. Gruß Markus

#44 Scotty

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Geschrieben 20 November 2006 - 20:31

Eigentlich müsste ich 80% Lob aussprechen und 20% negativ kritisieren. Leider geschieht es genau andersherum, wie so oft im Leben.Auf mich wirkt Diane sehr zerissen aber letzten Endes hat Wilson mir die Figur nicht nahegebracht (wie die anderen Protagonisten auch nicht): Was wissen wir schon über Diane? Wir sehen sie nur aus einer etwas hochmütigen Perspektive als leichtgläubig, als den Sekten verfallen.Ist das wirklich so? Was hat sie denn in der Zeit erlebt in ihrer Ehe? Kennen wir die Momente des Glücks oder der Trauer? Wir haben doch nur ein paar ganz kleine Eindrücke ihrer Kindheit mit Beziehungsproblemen zu ihren Eltern, ihre Suche nach Geborgenheit und was noch? Mir ist Diane die ganze Zeit fremd und austauschbar geblieben. Daher kann ich beim besten Willen über sie urteilen (Soweit das bei einer fiktiven Persönlichkeit überhaupt Sinn macht) und sie als "leichtgläubig" bezeichnen oder ihr zu unterstellen, sie sei auf etwas "reingefallen". Wenn sie sich mit ihrem Glauben wohl fühlt, ist sie nicht "reingefallen".Was sind denn die ganzen anderen Geschichten der Akteure abseits des Spins? Hochzeit Diane, Tod von Tylers Mutter, Beziehungen von Tyler, gab es noch was? Hat Jason irgendetwas erlebt? Carol? Jasons Vater? Am ehesten wohl noch die besondere Beziehung zwischen Tyler und Diane.Was aus meiner Sicht das Buch auszeichnet, ist die Art, wie Wilson erzählt: Alle komplizierten Vorträge schmeisst er raus, baut viele tolle Ideen ein, macht den Leser neugierig und versteht es, eine gewisse geheimnisvolle Stimmung zu erzeugen. Die Anzahl der Protagonisten ist begrenzt, sodass man nie hin- und herblättern muss.

#45 Rusch

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Geschrieben 20 November 2006 - 23:59

Ich sehe das so: Das Buch ist 100% aus der Sicht von Tyler geschrieben. Und, er schreibt dies rückwirkend - wahrscheinlich als alternder Mann. Da sind die Erinnerungen an seine Mutter verblasst, aber nicht die Erinnerung an Jason und Diane, mit denen er sein ganzes Leben zu tun hatte und zu denen er immer wieder Kontakt gefunden hat. Für ihr waren sie letzten Endes so etwas wie Geschwister und Jason und Diane sahen das ganz genauso. Ich kann das ganz gut versehen. Meine Mutter floh im Krieg mit ihren Eltern und ihrem Onkel und dessen Kindern aufs Land. Sie wuchs dort während des Krieges zusammen mit ihren zwei Cousins und einer Cousine auf. Das Verhältnis zu ihnen war kaum anders als zu ihrer Schwester.

#46 Scotty

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Geschrieben 21 November 2006 - 01:15

So Rupert, du kannst nachziehen!Ich muss morgen früh um 04:30 Uhr aufstehen, weil ich nach München muss. Drum werd ich pünktlich schlafen gehen und wohl auch im Flieger zu müde zum lesen sein!Wann hat Tyler die Story geschrieben? Natürlich während des zweiten Handlungsstrangs. Ob er da schon ein alternder Mann war? Ich bezweifle es. Aber was ist schon alt?!??

#47 Pogopuschel

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Geschrieben 21 November 2006 - 06:41

Ich sehe das so: Das Buch ist 100% aus der Sicht von Tyler geschrieben. Und, er schreibt dies rückwirkend - wahrscheinlich als alternder Mann.

Tja, tut er das wirklich? :lol:

#48 Scotty

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Geschrieben 21 November 2006 - 09:21

Tja, tut er das wirklich? :o

Du weisst mal wieder mehr als wir! :lol: ...und machst mich wirklich neugierig!

#49 Rusch

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Geschrieben 21 November 2006 - 12:44

Tja, tut er das wirklich? :o

Eieiei, was für ein fieser Spoiler.... :lol:

#50 Skydiver

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Geschrieben 21 November 2006 - 15:41

Eieiei, was für ein fieser Spoiler.... :lol:

Nur die Ruhe Rusch - Das war kein Spoiler. Bereits auf den ersten Seiten beschreibt Tyler seinen Schreibzwang aufgrund des drohenden Erinnerungsverlustes verursacht durch die Medikamente. Also "schreibt" Tyler alle Handlungen der Vergangenheit während die Geschichte in der Gegenwart voranschreitet. :o

Bearbeitet von Skydiver, 24 November 2006 - 02:58.

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#51 Scotty

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Geschrieben 22 November 2006 - 02:13

Tut mir leid Rupert, nun bist du der letzte Mohikaner. Ich konnte im Flieger die Finger von dem Buch nicht lassen und hab es in einem Rutsch durchgelesen. Ich bin wirklich beeindruckt, welche Steigerung Wilson im Vergleich zu "DIe Chronolithen" hingelegt hat. Wirklich allererste Sahne!Er hat sich auch wirklich Mühe gegeben, die meisten Punkte aufzuklären:1. Wie kam es zum Spin Effekt und was war das Ziel der Hypothetischen?2. Warum war Tyler auf der Flucht?3. Wer waren die Hypothetischen?und einige weitere Fragen, z.B. auch das Rätsel um die verschwundene Schachtel (und deren Inhalt) von Tylers Mutter.Ich habe früher gerne Agatha Christie Romane gelesen, weil in den letzten 30 Seiten jedes kleinste Fitzelchen Ungereimtheit aufgeklärt wurde. Bei Wilson hatte ich schon Befürchtungen mit meinen vielen Fragen im Regen zu stehen. Was die Geschichte um Tylers Mutter angeht, wäre ich das auch lieber. Die Lösung wirkte peinlich und aufgesetzt.Ganz bewusst hat Wilson die Frage der Motivation der Hypothetischen weggelassen. Es wird am Ende als offene Frage angesprochen, aber nicht weiterverfolgt. Wahrscheinlich würden wir die Alien Logik ohnehin nicht verstehn. Vielleicht wollten sie einen menschlichen Zoo errichten??? Offen sind für mich nach wie vor die genauen Hintergründe der Marsianer. Wollten sie wirklich ihre Hände in Unschuld waschen und sind deshalb zur Erde geflogen??? Ich weiß nicht. Das passt nicht ganz zu meinem Gefühl für die Situation.Als nicht ganz geklärt sehe ich auch den Zeitplan der Marsianer. Aus meiner Sicht war der Spin für sie beim ABflug zur Erde noch keine wahrnehmbare Bedrohung.Alles in allem sind aber all diese offenen Fragen nicht weiter tragisch! "Spin" ist ein äusserst kompaktes und spannendes Buch, welches man nicht mehr aus der Hand legen kann. Ein etwas konstruiertes aber gut durchdachtes Szenario voller toller Ideen. Wenn Wilson noch ein wenig bei George R R Martin abschaut und lernt, seine Akteure etwas lebendiger zu gestalten, wird das nächste Buch ein Klassiker! Ganz bestimmt! Aber auch "Spin" kommt in meine heilige Sammlung. Aus meiner Sicht das beste Buch, das dieses Jahr erschienen ist.Ich gebe 9 von 10 Punkten

Bearbeitet von Scotty, 22 November 2006 - 02:16.


#52 Naut

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Geschrieben 22 November 2006 - 16:32

Ich bin jetzt auch durch.Junge, Junge! Was Ihr alles zu meckern habt! Da kann ich noch was lernen ... also, mir hat das Buch einfach nur gut gefallen, von Anfang bis Ende. Immer, wenn die Geschichte in eine Sackgasse zu fahren droht, kommt eine unerwartete (aber passende) Wendung, die Leute waren mir sympathisch, die Ideen kosmisch. Sehr schön, wirklich ein Highlight 2006.@Scotty: "Wasserbrüder" ist mE eine Anspielung auf Dune.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#53 Scotty

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Geschrieben 22 November 2006 - 17:39

@Naut: Anspielung auf Dune? Glaube ich nicht, da ich Dune nicht kenne und ich hab definitiv etwas von Wasserbrüdern gelesen. War da nicht eine Szene in "Marsianischer Zeitsturz" wo der Titelheld einem MArisaner in der Not Wasser gibt und sie danach Wasserbrüder sind??? DUne spielte doch gar nicht auf dem Mars, oder?Übrigens: Sei froh, dass du so ein Buch einfach nur geniessen kannst. Ich bin manchmal wirklich empfindlich gegen Logikbrüche un Unplausibilitäten, auch wenn diese relativ unwichtig sind.

#54 Rusch

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Geschrieben 22 November 2006 - 19:27

@Scotty: "Wasserbrüder" ist mE eine Anspielung auf Dune.

Tststs, das ist ganz eindeutig eine Anspielung auf Heinleins "Ein Fremder in einer Fremden" Welt. Nix Dune.... @Scotty: Das sich verbeißen in Logiklücken kann einen manchmal den Spass an einem Roman nehmen. Das solltest Du Dir abgewöhnen. :P

#55 Scotty

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Geschrieben 22 November 2006 - 22:33

@Rupert: Schau doch mal, wieviel ich bei Wilson durchgehen lasse! Es hat mir in dem Fall den Spass nicht verdorben.Bei manchen Autoren nimmt es allerdings Überhand. Das ist dann m.E. schlampig gearbeitet und macht mir keinen Spass mehr! "Abschalten" lässt sich das leider nicht! :P

#56 Naut

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Geschrieben 23 November 2006 - 14:02

@Scotty: Bei Filmen geht mir das genauso, da bin ich auch kleinlich. Bei Wilson fand ich das komischerweise größtenteils nicht tragisch, vielleicht, weil er für jedes vermeintliche Logikloch irgendwie eine Hintertür lässt, durch die ich mir eine Erklärung zurechtzimmern kann. Mich hat das Buch jedenfalls angenehm an Clarke erinnert, quasi ein mit modernen Ideen versetzter Clarke. Die Idee der Hypothetischen ist ja letztlich eine Variante der vielen atheistischen Gottesbegriffe, die sich Clarke im Laufe der Jahre so zurechtgelegt hat.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#57 Pogopuschel

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Geschrieben 23 November 2006 - 22:50

Eieiei, was für ein fieser Spoiler.... :lol:

Ich glaube nicht, dass das ein Spoiler im engensten Sinne ist. Ich habe mich bei dir verlesen. Ich habe alter Mann gelesen, und nicht alternd. Ich wollte damit nur in Frage stellen, ob er in der Zeit in der er erzählt, ein alter Mann ist. Ich bitte entweige Mißverständnisse zu entschuldigen. Gruß Markus

#58 Holger

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Geschrieben 24 November 2006 - 00:45

Ich lese immer noch mit, allerdings bin ich geradezu erschlagen von den dezidierten Kritiken hier (ein Kompliment in die Runde u.v.a. an Scotty)! :lol: Leider hab ich zuwenig Zeit mich da angemessen einzuklinken. Im Moment lese ich nämlich mehr mit dem Bauch als mit dem Hirn (wenn ihr versteht, was ich meine). :smokin: Grüße Holger
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#59 Rusch

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Geschrieben 24 November 2006 - 17:07

So, ich bin jetzt bei Seite 340. Ich hatte eine stressige Woche und bin für meine Verhältnisse sehr wenig zum Lesen gekommen. Am Wochenende werde ich aber fertig und dann gibt es auch mein Resüme.Insgesamt bin ich von dem Buch sehr angetan. Ich weiss jetzt immer noch nicht, wie das ganze ausgehen wird und wie die Menschheit das Problem lösen wird. Sicher, die Sache mit den Replikatoren könnte die Lösung sein, aber weiß man es? Schon Mehrfach hat der Autor Spin einen Spin gegeben. :) Interessant ist die Paralellität der beiden Erzählebenen. In der Mitte ist sie sogar mal gegensätzlich: Während die Menschheit dem Ende entgegenblickt, durchlebt der Tyler der Zukunft gerade eine Behandlung, die sein Leben verlängert. Das Wechselspiel beider Handlungsebenen hat Wilson jederzeit vollkommen im Griff und das ganze ist recht ausgeklügelt niedergeschrieben. Ein Genuss im Vergleich zu der SF Ware, die man sonst so vorgesetzt bekommt. Hier stimmt einfach alles und ich denke, Wilson hat viel Zeit in diesen Roman investiert oder diesen zumindest im Vorfeld genau konzipiert (die Entstehungsgeschichte dieses Romans wäre interessant).Und ich kann auch nur bestätigen: Zwischen den Chronolithen und Spin liegen Welten.

#60 Scotty

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Geschrieben 24 November 2006 - 22:35

Sag mal Rupert, in diesem Thread wird doch gnadenlos gespoilert. Wie schaffst du es, diese zu überlesen und dich auf die Nicht-Spoiler-Themen beziehen zu können? Ich hab das schon mal versucht und wollte in einem Lesezirkel schauen, ob der Roman was für mich sein könnte. Ich habe einen geistigen Filter aufgesetzt und nach Fragmenten wie "Zusammenfassend finde ich" oder "Sein Schreibstil ist..." gesucht. Leider bin ich dann aber auch auf Fragmente wie "der Held stirbt..." oder "kein Happy End" gestolpert.Schade Rupert, dass du so ein tolles Buch in einer stressigen Zeit lesen musst. Da ha ich ja richtig Glück gehabt!Danke Holger für das Lob an den Korinthenkacker! :) Bin bei den nächsten Lesezirkeln gerne wieder dabei. Allerdings merke ich, dass es ein Unterschied ist, ob man mit echten Mitlesern diskutiert oder mit denen, die das Buch schon hinter sich haben. Es ist ein schönes Gefühl, seine Erwartungsfreude und Neugierde mit anderen Unwissenden zu teilen. Andererseits kann ich es mir auch recht unterhaltsam und interessant vorstellen, einen Leser bei den Eindrücken meiner Lieblingsbücher zu begleiten!


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