Ich habe nie gesagt "nie überprüfbar", aber die Frage ist doch genau, was in diesem Fall überprüfbar heisst und ab wann wir hier von gesicherten wissenschaftlichen Tatsachen sprechen können. Um noch einmal auf die Wettervorhersage zurückzukommen: Wie oft sind die falsch oder ungenau? Dennoch wird hier seit Jahren solide Wissenschaft betrieben, stützen viele Leute ihre Entscheidungen auf Wetterberichte und sind die Forscher darum bemüht, ihre Modelle zu verbessern. Aber so etwas wie eindeutige Überprüfbarkeit gibt es in diesem Bereich eben nicht, sondern nur Modelle, die man allmählich, über die Zeit verbessern kann. Oder bist Du der Ansicht, dass man jede Form von Wettervoraussage verbieten sollte, bis sie 100% akkurat ist? Wohl kaum. Und nun erwartest Du, dass es ein überprüfbares Modell geben soll, dass das Wetter auf 10 Jahre hinaus präzise voraussagt. Meines Wissens ist dies schon im Prinzip unmöglich, da wir es hier mit chaotischen Systemen zu tun haben, die sich eben nur begrenzt und sehr grob voraussagen lassen (von "Überbringer der Wahrheit" habe ich übrigens nie gesprochen, denn "Wahrheit" scheint mir sowohl in der wissenschaftlichen als auch in der politischen Diskussion ein bestenfalls problematischer Begriff). Wenn sich aber die Mehrheit der Experten einig sind, dass die heute existierenden Modelle - so lückenhaft sie sein mögen - alle in die gleiche Richtung weisen, dann sollte man das zumindest so ernst nehmen wie den Wetterbericht.Nur kurz, und dann ist in diesem Thread für heute zumindest erstmal Schluss meinerseits... Eine wissenschaftliche These, die nie nachprüfbar ist? Gibt es das? Dabei kann man doch sehr gut Temperatur, Niederschlag usw. messen? Wenn das System auf Dauer zu komplex ist, reden wir NUR von Thesen, nicht von Fakten, und von Ratgebern oder "Konsens"-Mitteilern, nicht von Überbringern der Wahrheit. Dein Physiklehrer hat sich also m.E. leider geirrt - von Eindeutigkeit kann keine Rede sein.
Wo sollen Alternativen präsentiert werden, zwischen denen die Menschen dann wählen können? Zum aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung oder zur Frage, wie man darauf reagieren soll? Ersteres wäre absurd, und zweites geschieht ja normalerweise in einer Demokratie. Kandidaten treten für bestimmte Ziele und die Leute wählen jene Kandidaten, deren Ziele sie unterstützen. Was heisst eigentlich "Agenda" in diesem Zusammenhang? Gore setzt sich für eine umweltfreundlichere Politik ein. Nun, wenn das seine "Agenda" ist, dann sehe ich darin kein Problem. Und wenn er Kandidaten unterstützt, die das gleiche Ziel haben, ist das auch ok. Sollten Politiker nicht ein Ziel haben, für das sie sich einsetzen? (Umweltpolitik war übrigens schon lange vor seiner Zeit als Vizepräsident ein Kernanliegen Gores).P.S.: Bei meiner "fairen" Politikumsformulierung haben wir uns missverstanden, denke ich. (Eine Folge von zu schnellem Posten?) Ja, ich bin dafür, dass sich die Diskussion ins rein Politische bewegt - damit habe ich kein Problem; aber die darin argumentierenden Positionen sollen aufhören, so zu tun als ob die Datenlage EINDEUTIG sei. Sie sollen wissenschaftliche Forschung ohne klare Ergebnisse nicht als zwingende WAHRHEIT präsentieren (s. Gore - wobei ich gerade bei ihm mir auch vorstellen kann, dass es eine dahinter liegende pol. Agenda gibt, mit teilweise anderen Zielen, z.B. einem Democrat-US-Präsidenten in 2 Jahren). Es sollen also Alternativen präsentiert werden (von denen keine die wissenschaftlich "gesicherte" sein kann), und dann sollen normale Menschen per Votum entscheiden können, je nachdem wie sie die Lage einschätzen.