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Herzlich Willkommen in der Zukunft - Heute!


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21 Antworten in diesem Thema

#1 Frank

Frank

    Temponaut

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Geschrieben 01 Dezember 2006 - 01:27

Vielleicht bin ich ja der Einzige, den dieses seltsame Gefühl beschleicht ... aber wenn ich mich so umschaue, komme ich mir immer mehr wie in 'nem Cyberpunk-Streifen der 80iger vor: Habe gerade MTV-Noise gesehen, 10 aktuelle Clips der führenden "Pop-Ikoninnen" und gleich mehrere dieser Videos könnte ich mir gut in nem Retro-SciFi-Film vorstellen ... allen voran Madonnas "Jump". Seltsam, seltsam, als ob man drauf hinarbeiten würde ... vielleicht isses aber auch nur Mode. Egal: WELCOME TO THE FUTURE, PUNK! :)

Bearbeitet von Frank, 01 Dezember 2006 - 01:29.

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#2 Black Cat

Black Cat

    Nanonaut

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Geschrieben 01 Dezember 2006 - 11:00

Das merkst du erst jetzt? :) Gruß,Black Cat
Honni soit, qui mal y pense.

#3 Frank

Frank

    Temponaut

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Geschrieben 01 Dezember 2006 - 12:11

Nee, das merkt man natürlich seit Jahren; aber zurzeit spitzt sich das irgendwie zu ... Funktionierende Gehirnimplantate, elektronische Klamotten, Videoclips mit Musik in den kommerziellen Charts, die ich so schräg finde, dass sie eigentlich in nen B-Film gehören etc. pp. Wollte nur mal mein paranoides Gefühl loswerden ... :)
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#4 Naut

Naut

    Semantomorph

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Geschrieben 01 Dezember 2006 - 13:47

Das liegt daran, dass spätestens seit "Matrix" die Cyberpunk-Ästetik den Mainstream durchdrungen hat: 1990 ging ein Kumpel von mir als Console-Jockey zum Fasching, leichenblass geschminkt, Kabel mit Fimo hinters Ohr geklebt. Damals hat ihn noch eine Oma auf der Straße mit "Na, gehst du als Gespenst?" angesprochen, im Trivial Bookshop klang das eher so: "Na, frisch aus der Matrix?"Ich denke, wenn sich die Kids heute als Neo verkleiden, würden selbst manche Omas sie als solche identifizieren. Unsere Generation ist erwachsen, wir bestimmen mit unserer Mischung aus Technikverliebtheit und 80er-Nostalgie die Medienlandschaft. Die Kids, die mit 10,13 "Neuromancer" oder "Snow Crash" gelesen haben, die "Max Headroom" oder "Tron" gesehen haben, machen heute die Videos, Filme, sind die Journalisten & Werber & Vorspanngestalter für RTL 2.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#5 Frank

Frank

    Temponaut

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Geschrieben 01 Dezember 2006 - 15:06

Die Kids, die mit 10,13 "Neuromancer" oder "Snow Crash" gelesen haben, die "Max Headroom" oder "Tron" gesehen haben, machen heute die Videos, Filme, sind die Journalisten & Werber & Vorspanngestalter für RTL 2.

Da ist sicher was dran! Schau dir den Krempel mal an :): Gwen Stefani "Wind it up": oder: Madonne "Jump":
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#6 mindblasted

mindblasted

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Geschrieben 01 Dezember 2006 - 15:49

Vielleicht liegts ja daran das ich zur "neuen" Cyberpunk-Generation gehöre die in den 80ern erstmal geboren wurde, aber so durchdrungen von CP-Ästhetik nehm ich die Sachen jetzt nicht wahr.Ok Stefani hat ne hübsche, große Brille an, und Madonna einen lustigen Designer-Dress (nebenbei spielt das Video in DER CP-Metropole Tokio)...würd beides wie du sagtest prima in ein vom cyberpunk angehauchtes b-movie aus den 8oern passen...aber heißt noch nicht das es dem zwangsäufig entlehnt ist.Das die Cyberpunk Welt der unseren immer ähnlicher wird liegt wohl vor allem daran das Gibson und Co damals (naiv klar) eine Menge technische Entwicklungen vorweg genommen haben. Das mit der Ästhetik kommt und geht schon seit Jahren...das geht dem Punk ohne Cyber ja genauso, mit Cyber ists halt ne Möglichkeit Punk- Ästhetik zu transportieren ohne störende Zwischenklänge mit im Boot zu haben.Wenn es die denn überhaupt noch gibt...Gibts nicht mittlerweile sogar so ne Cybergoth- Mode ?
"Es gibt eine größere Dunkelheit als die, die wir bekämpfen ... Viel schwerwiegender als der Tod der körperlichen Materie ist der Tod der Hoffnung, der Tod der Träume, und vor dieser Gefahr dürfen wir niemals kapitulieren. Die Zukunft ist überall um uns herum. In der Phase des Übergangs wartet sie darauf, in der Phase der Erleuchtung neu geboren zu werden. Niemand weiß, wie die Zukunft aussieht und wohin sie uns führen wird. Nur eines wissen wir. Sie wird stets unter Schmerzen geboren."
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#7 ren.Eg8

ren.Eg8

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Geschrieben 01 Dezember 2006 - 16:10

Gibts nicht mittlerweile sogar so ne Cybergoth- Mode ?

Ja,... : http://www.cryoflesh.com/ wobei die eigentlich eher Cyber als C-Punk/ C-Goth sind. greetz r

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#8 mindblasted

mindblasted

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Geschrieben 01 Dezember 2006 - 20:33

Na sowas...teilweise garnicht mal so hässlich wie ich dachte der Kram...aber teuer.Steckt da ne Sub-subkultur dahinter oder gehts denen eher um den Style?
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#9 ren.Eg8

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Geschrieben 01 Dezember 2006 - 21:09

Steckt da ne Sub-subkultur dahinter oder gehts denen eher um den Style?

hmmm, würde sagen tendenziell Grufties,.. is aber ein weites Feld. Industrial EBM Darktechno, ist ja prinzipiell auch eher Gruft,.. ihr würdet euch wundern wieviele Bands oder Label das Wort "Cyber" in ihrem Namen haben,... meistens EBM oder Industrial greetz r

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#10 Jan Gardemann

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Geschrieben 01 Dezember 2006 - 22:23

Warum sollte es dem Cyberpunk besser ergehen, als damals dem Punk? Die Unterhaltungsindustrie hat sich diese Bewegung einverleibt, dabei aber nicht die Inhalte sondern nur das äußere Erscheinungsbild kopiert, entschärft und für die breite Masse zurechtgestutzt. Die Oberfläche ist ein wichtiges Stilmittel des Cyberpunk. Darum fällt es zuerst vielleicht gar nicht auf, dass es in den Medien nur darum geht, eine Mode zu vermarkten. Der düstere Technostyle der Musikclips deutet ganz bestimmt nicht darauf hin, dass die Vision des Cyberpunk nun Realität wird (oder zu werden droht). Der Slogan "No Future" wurde schon damals von denen am lautesten gegröhlt, die sich sicher sein konnten, eine Zukunft zu haben.

#11 mindblasted

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Geschrieben 01 Dezember 2006 - 23:24

Noja, der Style irgendwelcher Musikclips garantiert nicht.Die politische, technologische und gesellschaftliche Entwicklung unserer Welt vielleicht eher :)
"Es gibt eine größere Dunkelheit als die, die wir bekämpfen ... Viel schwerwiegender als der Tod der körperlichen Materie ist der Tod der Hoffnung, der Tod der Träume, und vor dieser Gefahr dürfen wir niemals kapitulieren. Die Zukunft ist überall um uns herum. In der Phase des Übergangs wartet sie darauf, in der Phase der Erleuchtung neu geboren zu werden. Niemand weiß, wie die Zukunft aussieht und wohin sie uns führen wird. Nur eines wissen wir. Sie wird stets unter Schmerzen geboren."
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#12 Jan Gardemann

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Geschrieben 02 Dezember 2006 - 04:16

Dass Cyber-Punk zum Styl wurde zeigt aber, dass die Bewegung schon fast überholt ist. Die Medienvermarktung verwässert die Wahrnehmung des Einzelnen für gesellschaftliche Strömungen und ihre Chancen oder Gefahren. Es entsteht schnell Überdruß und Desinteresse. So wird es der technischen Entwicklung auch ergehen. Ähnlich, wie die Esoterik-Bewegung wird auch der Hype der Computertechnik irgendwann darin müden, dass neben dem Feng Shui Zimmerbrunnen jetzt auch noch ein internettauglicher Laptop mit Datenhandschuh und Cyberbrille steht. Und genau so marginal wie der Zimmerbrunnen wird die Cyberspace-Technik werden, weil eine andere gesellschaftliche Bewegung in den Fordergrund gerückt ist (ich tippe auf Terrorismus, der sich sowohl der Religion, als auch der Technik und archaischer Clan- und Cliquenstrukturen bedient). Bis dahin ist Cyberpunk absorbiert und verdaut worden und Geschichte. Dann wird es vielleicht Videoclips geben, die sich der „Ästhetik“ des modernen Ethno-Terrorismus bedienen.In dem Videoclip Jump verramschen die Madonna-Macher zum Beispiel eine urbane Sportart, die jetzt groß im Kommen ist und ursprünglich auch von ein paar Freaks entwickelt wurde, die sich vermutlich jetzt fragen werden, was sie falsch gemacht haben und womit sie es verdient haben, dass ihre Idee jetzt zu Tode geritten wird.

#13 mindblasted

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Geschrieben 02 Dezember 2006 - 21:35

Die Terror-Ästhetik gibts schon...mir fallen da auf Anhieb Artikel ein die ich über palestinensische und französische Hiphop-Acts gelesen hab.Ich hab CP ja nie so wirklich als "Bewegung" wahrgenommen, eher als literarisches Genre.Beim Punk ohne Cyber lässt sich ne (wenn auch schwammige) lebensanschauliche Richtugn rauskristallisieren.kA ob CP-Subkultur früher unter Hackern und so populär war, nach dem was ich bis jetzt gehört hab wohl eher nicht.Es geht also "nur" um ein SF-Genre...und wenn das wie du sagst "verramscht" wird, hab ich nicht sooo das Problem damit. Im Gegenteil, ich ärger mich vielleicht über reißerische, schlecht gemachte Filme und Bücher( oder Musik, Clips, Klamotten) aber das ist mein persönlicher Geschmack und je mehr Quantität desto größer auch die Chance auf individuelle Qualität zu stoßen. Ich hab ja auch die für meinen Geschmack unsägliche "Herr der Ringe" Verfilmung ertragen die andere hier bestimmt ganz gut finden. Von daher find ich die "Verramschung" des Punk ohne C dramatischer, andererseits hab ich auch damit nicht die Riesenprobleme.Ich wage jetzt einfach mal zu behaupten das Gibson, Sterling oder Stephenson auch nicht für irgendeinen Underground schreiben auch wenn sie diesen thematisieren.In deren Cyberpunk-Welten ist die entsprechende Technik ja auch trivialisiert. Klar für manche Outsider wird sie zum Lebensinhalt, andere Protagonisten nutzen sie wie wir ein Telefon. Gerade diese Darstellung empfinde ich als realistisch und ansprechend.Ich finde nicht das irgendeine Bewegung das Monopol auf irgendeine Ästhetik haben sollte. Klar manchmal kann sowas echt schmerzhaft sein (wenn zB die deutschen Neonazis den Style der autonomen Szene kopieren) aber das beweist nur wie austauschbar und, für sich stehend, sinentleert solche kulturellen Codes sind. Es geht ja nicht um die Oberfläche, möge sie noch so ein gutes Stilmittel sein, sondern um die Inhalte.

Bearbeitet von mindblasted, 02 Dezember 2006 - 21:37.

"Es gibt eine größere Dunkelheit als die, die wir bekämpfen ... Viel schwerwiegender als der Tod der körperlichen Materie ist der Tod der Hoffnung, der Tod der Träume, und vor dieser Gefahr dürfen wir niemals kapitulieren. Die Zukunft ist überall um uns herum. In der Phase des Übergangs wartet sie darauf, in der Phase der Erleuchtung neu geboren zu werden. Niemand weiß, wie die Zukunft aussieht und wohin sie uns führen wird. Nur eines wissen wir. Sie wird stets unter Schmerzen geboren."
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#14 Jan Gardemann

Jan Gardemann

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Geschrieben 02 Dezember 2006 - 23:08

Klar, CP ist nur eine Unterströmung innerhalb einer Literaturgattung. Und dass die in den Mainstream einfließt, zeigt eigentlich ja nur, wie treffend, zeitnah und wahrscheinlich die darin behandelten Themen sind. Die "Verramschung" ist in vielen CP-Romanen ja auch Thema und daher vielleicht sogar purer CP.

Zitat Frank:
Vielleicht bin ich ja der Einzige, den dieses seltsame Gefühl beschleicht ... aber wenn ich mich so umschaue, komme ich mir immer mehr wie in 'nem Cyberpunk-Streifen der 80iger vor

Die Ästhetik des CP ist mir auf jeden Fall willkommener, als so manche andere Moderichtung. Mein Genörgel galt eigentlich auch eher der Tatsache, dass die Inhalte bei solchen Vermodisierungsprozessen verloren gehen. Ich war damals selber in der Punk-Szene aktiv (Hausbesetzung, Hafenstraße etc.). Zwar war ich ein Langhaarfreak, aber die Lebenshaltung der Punks unterschied sich nicht wesentlich von meiner. Zu erleben, wie die Selbstdarstellung der Punks, die bei den Bürgern erst Abscheu und Angst hervorgerufen hat, schließlich zu einer im Endeffekt harmlosen Moderichtung wurde, war schon ziemlich erschreckend. Seidem reagiere ich etwas empfindlich, wenn eine marginale Bewegung (auch wenn sie nur literarischer Natur ist) vom bürgerlichen Moloch aufgesaugt wird. :smokin:

#15 madhatter

madhatter

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Geschrieben 20 Dezember 2006 - 17:09

Ich hab CP ja nie so wirklich als "Bewegung" wahrgenommen, eher als literarisches Genre...

jup. das sehe ich auch so. für mich hat cp eigentlich garnichts mit äußerlichkeiten zu tun. vielmehr beinhaltet es für mich den charakten des schwimmens gegen den strom. dies insbesondere im bezug auf konzerne... es hat so bissschen was von david gegen goliath. als alle vor dem riesen philister angst hatten, streckte ihn david auf eine unerwartete weise nieder. diese geschichte taucht bei cp sehr oft auf... ja der kampf gegen eine übermacht... die übermächtige lenkung durch medien... die übermächtigen konzerne... den übermechtigen gesellschaftlichen verfall. das 'cyber' ist für mich ein zusatz, der an die techniklastigkeit der zukunft anknüpft.
if($ahnung==0) {
read('handbuch');
}

#16 Locus

Locus

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Geschrieben 03 Januar 2007 - 19:16

Dem muss ich jetzt aber ein wenig widersprechen:Dass "Cyberpunk" an sich keine Bewegung ist, dem stimme ich zu. Doch es einfach nur ein literarisches Genre zu nennen finde ich übertrieben.Überlegt doch mal: In den 80s war Cyberpunk die Vision von "Heute". Und was wir heute Cyberpunk nennen, sollte eigentlich erst in 10 bis 20 jahren stattfinden. Seien wir doch ehrlich: Wenns in den Grossstädten der Welt ein wenig (gut, vielleicht auch massiv) beschissener zu und her gehen würde, und die Technik sich ein wenig anderst weiterentwickelt hätte, wären wir schon lange bei Neuromancer! Oder nicht?GrüsseLocus

#17 Arkam

Arkam

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Geschrieben 21 Februar 2007 - 11:34

Hallo zusammen,also den Cyberpunk als literarische Gattung schätze ich sehr viel weniger politisch und gesellschaftlich relevant ein. Wahrscheinlich motiviert durch die zunehmende Nutzung von Computer und Internet versucht der Cyberpunk meiner Ansicht nach zu definieren was eigentlich den Menschen ausmacht wenn Maschinen "denken" lernen.Der Cyberpunk als politische Bewegung wurde dann durch die Rollenspiele wie Cyberpunk 2020 und Shadowrun aufgebaut. Ich glaube das war aber eher auf die Tatsache zurück zu führen das man einen Feind brauchte den man den Spielern präsentieren konnte und weniger daran das man tatsächlich eine politische Aussage machen wollte.Später haben dann verschiedene Genres Aspekte des klassischen literarischen Cyberpunks übernommen also etwa den Hacker als wichtige Figur, Umweltschäden mit saurem Regen, KIs, mächtige Konzerne und teilweise eben auch die Cybertechnologie.Einzelne Aspekte wie die allgemeine Vernetzung, Globalisierung, Kleinkriege nach dem Ende des Kalten Kriegs und auch teilweise die verschiedenen Technologien finden sich tatsächlich in unserer Gesellschaft aber wirklicher Cyberpunk wird wohl nur auf die Literatur beschränkt bleiben.Gruß Jochen

#18 Jürgen

Jürgen

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Geschrieben 21 Februar 2007 - 15:17

Der Cyberpunk als politische Bewegung wurde dann durch die Rollenspiele wie Cyberpunk 2020 und Shadowrun aufgebaut.

Bitte WAS ??? Rollenspieler und politische Bewegung ? :wink2: Also DAS hätte ich jetzt gerne ein wenig näher erläutert.

...versucht der Cyberpunk meiner Ansicht nach zu definieren was eigentlich den Menschen ausmacht wenn Maschinen "denken" lernen.

Ein wenig ungeschickt ausgedrückt, aber hier verstehe ich wenigstens, was du meinst. Gruß Jürgen

Bearbeitet von Jürgen, 21 Februar 2007 - 15:23.

Aus dem Weg! Ich bin Sys-Admin...

#19 Arkam

Arkam

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Geschrieben 04 März 2007 - 12:41

Hallo Jürgen,gemeint war das die klassischen Cyberpunkromane und -geschichten eher unpolitisch waren.Erst die Cyberpunkrollenspieler benötigten einen Gegner den man bekämpfen konnte. Der war in den Megakonzernen schnell gefunden.Hier wurde das Spiel dann tatsächlich politisch. Auf der einen Seite die korrupten Machthaber, Konzerne oder von ihnen bezahlte Politiker und da die Straßenpunks die für eine offene und ehrlichere Gesellschaft stehen.Gerade in Cyberpunk 2020 und seinen Nachfolgern ist wörtlich von der Cyberpunkrevolution die Rede.In Shadowrun gibt es eine ähnliche Entwicklung. Mit den Metamenschen hat man zudem noch das Thema Rassismus aufgegriffen und ein ein Mal tatsächlich auch von Verlagsseite in eine reale politische Aktion umgesetzt.Ich hoffe ich konnte dem Verständniss weiterhelfen.Gruß Jochen

#20 mindblasted

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Geschrieben 04 März 2007 - 16:17

Also wenn ich meine Dose Shadowrun und Cp2020 Bücher richtig gelsen hab sind die SCs wohl eher als die Söldner und Prügelknaben für die Kons angelegt. Also auch nicht anders als in den Romanen.Es gbit natürlich jede Menge politische Elemente (und auch dokumentierte Bewegungen) aber das Spiel streifen die doch eher als Setting-Elemente ?!Hindert natürlich niemanden daran eine NeoAnarchisten- Widerstands WG zu zocken...wäre durchaus an nem Bericht über die Kampagne interessiert :blush:Jürgen meinte wohl politische Bewegung im RL...die wäre in der Rollenspielszene tatsächlich mit der Lupe zu suchen gewesen. Obwohl...politische Ambitionen im RPG hats gegeben und wirds auch weiter geben. Trotzdem musste ich herzhaft lachen als ich vor zwei Jahren auf ner Naziseite den Aufruf gelesen hab sich in die LARPer und RPG-Szene einzuklinken.
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#21 Arkam

Arkam

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Geschrieben 16 März 2007 - 16:20

Hallo mindblasted,also gerade CP 2020 hat wenigstens als Metaplot ganz klar den revolutionären politischen Ansatz.Rollenspieler als politische Bewegung wären mir auch nicht mehr oder weniger bekannt als andere Hobbyisten.Gruß Jochen

#22 WindsurferKI

WindsurferKI

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Geschrieben 16 Mai 2007 - 18:41

Eine Generation versucht ihre Vorstellungen und Träume stets wo möglich zu realisieren. Ob bewusst oder eher unbewussterweise. Der Outcome ist natürlich immer nur innerhalb bestimmter Grenzen und Verzögerungen abfolgend das unvollkommene Resultat aller dieser Umsetzungsversuche oder Denk-Tendenzen, so entsteht unsere Zukunftsvision gegenwärtig, während wir und alle anderen sie weiterläufig modellieren, neu erfinden, verändern und überarbeiten, quasi in Wechselwirkung mit den begünstigenden oder verzögernden Faktoren, schätze ich.

Kann mich noch erinnern, wie ich als etwa 10-Jähriger dachte, wie wohl 2000 plus entwicklungstechnisch so sein würde, allerdings hatte ich eine sehr grandiose, utopisch-positivierte Vorstellung, und erst ab so 15 oder 17 dämmerte mir die "düstere" Vision einer raffgierigen, gnadenlos ausbeutungs-orientierten Profitmenschheit allmählich ins Vorderhirn.
Ich freue mich immer wieder -- ohne darin irgendwiebloody superwise klingen zu wollen -- wenn manche der damaligen Vorstellungen um technische Entwicklungen ähnlich oder fast gleich wie mal stümperisch erträumt verwirklicht werden, bin aber auch auf der Hut, wo sich die negierenden Perspektiven in Richtung Verwirklichung bewegen.
Extrem Vieles hat sich nicht verwirklicht oder ist erst in den Anfangsschuhen davon, halbwegs realisierbar eingeleitet zu werden. Wir können uns immer noch nicht selbst per Knopfdruck nach woandershin versenden, zum Beispiel, und dann auch noch erwarten, dass wir wohlbehalten bzw. partikulär vollständig da ankommen. :smokin:
An und für sich bin ich recht balancierter Stimmung, dass bisher nicht mehr Doom-istisches veranstaltet wird, oder eine menschzerstörte Welt zwischen Trümmern und menschlichen, durch die Stadghettos irrenden Wracks en massé noch nicht extrem eingetroffen ist. Manche Orte/Stadtteile mal ausgelassen... :angry:
Man darf die Relativität in allem nicht verkennen.


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