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Military SF
#1
Geschrieben 16 Dezember 2006 - 22:05
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.
Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.
#2
Geschrieben 16 Dezember 2006 - 22:29
Vielleicht wären ein paar andere Fragen erstmal wichtiger: 1. Was ist denn bitteschön ein "wertvolles" Subgenre und was dann ein "wertloses"? Damit kann ich wenig anfangen. 2. Wie kommst Du darauf, dass Utopien und SF dasselbe sind, oder dass SF notwendigerweise Utopien beinhaltet oder normativ beinhalten sollte? Damit kann ich auch wenig anfangen. 3. Definiere bitte Military SF. Zur Vereinfachung der Diskussion biete ich einen Vorschlag: "MilSF ist Science Fiction, die sich vornehmlich um das Militär, dessen Organisation, Aktivitäten und Kultur dreht und diese zum zentralen Thema ihrer literarischen Darstellung macht." Das ist ziemlich wichtig, weil hier eine Differenzierung drin steckt: MilSF ist NICHT SF über Krieg. Dass Kriege darin vorkommen, ist natürlich oft genug der Fall, ich kenne aber MilSF-Romane, in denen nicht ein Schuss fällt.Ich hätte da ein paar Fragen: 1) Welche Utopien bietet Military SF? Welche Utopien kennt ihr so aus Military SF-Büchern?
An welche Zielgruppe wendet sich SF allgemein? Ich weiß es nicht. MilSF wendet sich an Leser, die gerne MilSF lesen. Damit sind sicher Erwartungshaltungen verknüpft, aber die dürften recht individuell sein. Ich erwarte natürlich, dass in einem MilSF-Roman reichlich die Post abgeht und Eingeweide durch die Gegend fliegen. Aber das bin nur ich.2) An welche Zielgruppe wendet sich Military SF? (Sprich: Was ist der Kick an Military SF; welche Annahmen werden vorausgesetzt, welche Erwartungshaltungen erfüllt diese Sparte?)
John Steakley: Armor Ein Klassiker, vor allem deswegen, weil er Fragen der Entmenschlichung sehr schön in Verbindung mit einem sehr spannend geschriebenen Schlachtengemälde verbindet. Die Hauptperson des Romans ist dementsprechend auch kein x-beliebiger Soldat, sondern eine Kampfrüstung. John G. Hemry Die vier Romane, die der Autor unter seinem echten Namen verfasst hat, sind Beispiele für das, was ich oben als "MilSF ohne Krieg" bezeichnet habe - es sind im Grunde Kriminal- und Gerichtsthriller in einem militärischen SF-Umfeld. David Weber/Steve White Der Starfire-Zyklus. Das war, bevor Weber ins Schwurbeln geriet. Hier wird noch richtig Bodycount erreicht. Chris Bunch/Alan Cole Die Sten-Chroniken, eigentlich mehr eine Mischung aus Agententhriller, Future History und MilSF, aber ohne Zweifel ein Klassiker des Genres, den man gelesen haben sollte.Lesetipps sind freilich willkommen. Gespannt auf Eure Erfahrungen und Meinungen.
"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)
"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)
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#3
Geschrieben 16 Dezember 2006 - 22:46
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#4
Geschrieben 16 Dezember 2006 - 22:56
Dein Angebot einer Def finde ich sehr hilfreich, denn ICH bin zu unbeleckt was MilSF betrifft um eine Def zu geben. Ich wiederhol sie gern frü alle Leser hier nochmal fett, denn ich zumindest finde diese Beschreibung schon sehr anschaulich:
Ich denke nicht, daß die Zielgruppe ›SF‹ und ›MilSF‹ deckungsgleich sind. Sonst wäre ja eines der beiden Ettikettchen überflüssig.MilSF ist Science Fiction, die sich vornehmlich um das Militär, dessen Organisation, Aktivitäten und Kultur dreht und diese zum zentralen Thema ihrer literarischen Darstellung macht.
Dann: ich habe nicht behauptet das SF und Utopien eins sind. Ich habe nur gefragt welche Utopien die Military SF bietet, oder zu welchen sie anregt! (Und natürlich auch: welche Schreckensbilder, also ›Dystopien‹ beschwört sie).
Danke für die Lesetipps!!
»Armor« klingt gut (und da es sich, im gegensatz zu den anderen Sachen, um einen einzel-Roman handelt, ist die Chance groß, daß ich den in nächster Zeit lese! Serien scheue ich ja wie die Katz das Wasser).
Grüße
Alex / molosovsky
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#5
Geschrieben 16 Dezember 2006 - 23:02
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#6
Geschrieben 16 Dezember 2006 - 23:06
Diese Frage impliziert aber, dass es Utopien gäbe. Es gibt natürlich genug MilSf-Romane, in denen zukünftige Politikentwürfe nur plot devices sind, um das richtige Setting für den großen Rumms zu schaffen: David Webers Königreich Manticore ist schlicht ein viktorianisches Großbritannien in der Zukunft, sowohl John Ringo als auch Hemry projezieren lediglich die USA in die Zukunft, ohne sich über gesellschaftliche Fortentwicklungen große Gedanken zu machen (bzw. in Ringo/Webers Koproduktion "March to..." ist es ein weiteres, nur anderes Königreich in space) usw. Manchmal werden natürlich die politischen Vorlieben und Abneigungen deutlich (in besagter Koproduktion besteht der gegnerische Sternenstaat aus baumknutschenden Sozialfaschisten). Heinleins interplanetare Föderation (die in mehreren seiner Romane auftaucht) ist mehr ein bürokratisches Monster, das am Anfang effektiv ist und am Ende an sich selbst scheitert, Heinlein trug ein tiefes Misstrauen gegen jede Art von Regierung mit sich herum, und billigte JEDER Staatsform nur eine gewisse Halbwertszeit zu usw. Plot devices sind natürlich wichtig: Wer eine schnelle und spannende MilSF-Story MIT Politik erzählen will, bastelt sich einen Staat, der schnelle Entscheidungen möglich macht, damit es gleich zur Sache geht - daher die vielen Monarchien. Wer darauf verzichtet, kommt zwangsläufig zu Stories, in denen das eingesetzte Militär das eklatante Versagen der Politik ausbaden muss - unter den Romanen der "Starfist"-Reihe von Sherman und Cragg gibt es mehrere Beispiele. Die MilSF ist darin und damit genauso vielfältig oder einfallslos wie das restliche Genre.Dann: ich habe nicht behauptet das SF und Utopien eins sind. Ich habe nur gefragt welche Utopien die Military SF bietet, oder zu welchen sie anregt! (Und natürlich auch: welche Schreckensbilder, also ›Dystopien‹ beschwört sie).
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#7
Geschrieben 16 Dezember 2006 - 23:09
Honor Harrington - übrigens auch nichts anderes als Hornblower in space - kann man etwa bis Band 5 oder 6 lesen, dann wurde David Weber vom Braineater befallen.David Weber: Auf verlorenen Posten Da Weber schon erwähnt wurde, sei auch der erste Band der Honor Harrington Reihe empfohlen. Diese Geschichte ist spannend und sehr gut zu lesen. Im weiteren Verlauf der Reihe wiederholt er sich. Das ist literarisches Fastfood.
Heinlein war zu keinem Zeitpunkt Faschist. Er war ein großer Bewunderer des Machismo, aber er hielt jede Form von staatlicher Regierung, egal, wie organisiert, für zum Untergang verurteilt und war daher politisch eher Anarchist.Heinlein: Starshiptrooper & Sternenkadetten Immer dann, wenn Heinlein seinen faschistischen Gedankengut Worte gab, war er besonders gut.
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#8
Geschrieben 16 Dezember 2006 - 23:23
Ehm, also der Terminus "Bodycount" als wünschenswertes Ziel klingt in meinen Ohren schon mal etwas abgefahren.Hier wird noch richtig Bodycount erreicht.
Ich bin kein MilSF-Kenner.
Es gibt nur 3 Autoren, die annähernd in die Richtung gehen, die ich spannend zu lesen fand: Dickson (nur die Dorsai-Bücher), Card (die Ender-Reihe) und Lustbader (und Letzterer schreibt eher kein SF). Natürlich habe ich Heinleins Starship Troopers und Haldemans Replik dazu, Ewiger Krieg, gelesen; beide fand ich lesenswert. Ich habe einige andere MilSF-AutorInnen gelesen, u.a. aktuellere Werke von Weber (nur Honor Harrington), Flint und Moon, aber fand sie letztendlich eher unansprechend.
Elemente der MilSF gibt es sicher auch in einigen von Herberts Werken, allen voran die Fremen-Abläufe in den Dune-Büchern.
Ich denke MilSF haben die meisten von uns in bewegten Bildern mit bekommen: Mir fallen auf Anhieb Aliens und die Predator-Filme ein. Und, last but not least, Star Trek und Babylon 5, mit militärischen Rängen, und der Tendenz der Serienautoren ins Militärische ab zu driften wenn die Quoten bei der Erstausstrahlung sanken (bei ST zumindest bei STTNG, STDS9 und STVOY).
P.S. (Anti-Besserwisser-Spray über den Post versprühend): Ich wiederhole - ich bin KEIN MilSF-Kenner; bitte also den "rookie" schonen. Allgemeine Ablehnung des Subgenre wg. dem militärischen Inhalt lehne ich allerdings auch ab - wenn die Geschichte und das SF-Novum spannend/glaubhaft erzählt werden, wäre mir das Subgenre eh egal.
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 16 Dezember 2006 - 23:27.
/KB
Yay! KI-generiertes SF-Zitat Ende November...
"In the sprawling city forums of the galaxy, where chaos reigns and time flows differently, true power is found not in dominance, but in moderation. The wise use their influence to temper ambition with reason, and chaos with order."
(auf Bing.de generierter Monolog von der Copilot-S/W - die ich hiermit NICHT bewerbe! - nach Aufforderung nach einem "s.f. quote" mit einem bestimmten Wort darin; ich ersetzte nur das 4. Wort mit "city forums")
#9
Geschrieben 16 Dezember 2006 - 23:26
Ahja nun. Hin und wieder ein paar Planeten auslöschen kann schon recht unterhaltsam sein. Ich habe mir das jedenfalls zum Vorbild genommenEhm, also der Terminus "Bodycount" als wünschenswertes Ziel klingt in meinen Ohren schon mal etwas abgefahren.
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#10
Geschrieben 16 Dezember 2006 - 23:32
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#11
Geschrieben 16 Dezember 2006 - 23:40
Dann empfehle ich Dir Chris Bunchs "Star Risk"-Romane (vier Stück). Da sind die Helden ausgesprochen unmilitärisch auftretende Söldner. Sehr unterhaltsam.Ich hab das Gefühl ein bischen was versöhnliches schreiben zu müssen: Ich mag fettes, irrwitziges Geballer und Splatter und Monster und all das. Deshalb find ichs auch doof, daß mich dieser ganze Militarismus so abstößt. Wären das Piraten oder Schmuggler, würd ich ganz anders zu solchen Szenarios stehen.
Oh ja. Oh nein, lieber nicht.Was Diboo über Heinlein schreibt ist hoch interessant ! Fast möchte ich darum bitten, daß Rusch und Diboo sich nun über Heinlein kabbeln: Anarchichst bester Güte †” Nein eigenbrötlerischer Fascho.
Wobei man in bezug auf die US-amerikanische SF bitte beachten muss, dass wir hier von einer anderen Anarchismus-Tradition reden: Es ist die Tradition von Rand/Friedman/Rothbard, die einen Anarchokapitalismus oder zumindest Minarchismus predigen, am besten personifiziert und exemplifiziert durch die Gallatin-Romane von L. Neil Smith (auch, bevor der Brain Eater ihn sich geschnappt hat) - der "linke" Anarchismus a la Proudhon/Kropotkin/Bakunin etc. hat in der US-SF keine Wurzeln. Siehe Prometheus-Award, der aber auch gerne mal Linke wie Ken McLeod auszeichnet.Wobei ich gestehen muß: Anarchismus ist für mich nur die andere Seite der Faschismusmünze (überzeugende Schriften/Argumente bieten beide Seiten, aber ich ›glaube‹ halt (i) an den goldenen Mittelweg und (ii) dass alles menschengemachte flüchtig und auf Heuchelei und Selbstbetrug gebaut ist, sonst würde gar nichts funktionieren).
Sicher, oft genug. Das ist ja auch kein Problem, wenn man, erneut als plot device, Bedrohungen konstruiert, die für menschliche Kommunikation nicht empfänglich sind (oder, wie Niven und Pournelle in "Mote in God's eye" beschrieben haben, nur so tun, als wären sie es).{Nebenbei als Gedankenspiel nun noch EINE kritische Frage: legt der militarismus und der heroische Aktionismus der MilSF legen nicht nahe, daß diplomatische und ›sanftere‹ kulturelle konfliktbewältigung naive Träumerei sind?
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#12
Geschrieben 16 Dezember 2006 - 23:42
Das haben tichy und ich schon mal vor längerer Zeit getan. Allerdings habe ich damals nie behauptet Heinlein sei ein Faschist - aber ST hatte m.E. schon faschistoide Züge (s. meine Begründungen dort).Fast möchte ich darum bitten, daß Rusch und Diboo sich nun über Heinlein kabbeln:
Anarchichst bester Güte — Nein eigenbrötlerischer Fascho.
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#13
Geschrieben 17 Dezember 2006 - 00:20
Heinlein war von Institutionen fasziniert. Dies hat ihm, verbunden mit seiner Bewunderung für heroisch-männliches Gehabe, diesen Vorwurf mehrfach eingehandelt. Er hat natürlich auch mitunter selbst zu diesen Missverständnissen beigetragen, aber man sollte ein Werk nicht losgelöst von seinem Erschaffer betrachten und Heinlein hat oft genug über seine politischen Auffassungen beredt Auskunft gegeben.Das haben tichy und ich schon mal vor längerer Zeit getan. Allerdings habe ich damals nie behauptet Heinlein sei ein Faschist - aber ST hatte m.E. schon faschistoide Züge (s. meine Begründungen dort).
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#14 Gast_Jorge_*
Geschrieben 17 Dezember 2006 - 02:22
Eine Utopie von einer besseren Welt bietet Jerry Pournelle im Söldner-Zyklus(obwohl ich mich da ziemlich weit aus dem Fenster lehne).Ich habe nur gefragt welche Utopien die Military SF bietet, oder zu welchen sie anregt!
"Die entführte Armee"(Janissaries)
"Clan & Krone"(Clan & Crown)
"Wer den Wind sät"(Storms of Victory)
Darin wird eine irdische Söldnergruppe(die vom CIA angeworben wurde und in einem afrikanischen Land vor der völligen Vernichtung stand) von Aliens gerettet und gerät vom Regen in die Traufe: Sie sollen auf dem Planeten eines Doppelsternsystems ein genügend großes Gebiet unter ihre Kontrolle bringen, um für ihre neuen Auftraggeber eine dort nur zu bestimmten Zeiten wachsende Droge anzubauen und zu ernten. Bevölkert ist der Planet neben der einheimischen Flora und Fauna mit irdischen Tieren und Vegetation nebst Menschen verschiedenster Zeitalter und Kulturen: Ihre Auftraggeber treiben dieses Spielchen schon seit Jahrtausenden - und bombardieren nach Erfüllung des Auftrags ihre nutzlos gewordenenen "Diener" gründlich, damit sich auf dem Planeten in der Zeit ihrer Abwesenheit keine technische Hochkultur bildet. Die Neuankömmlinge sind bemüht, dieses Schicksal ihrer Vorgänger nicht zu teilen und(neben ausgiebigen Kämpfen und Schlachten, schließlich ist das hier ja Military-SF) die Technologie auf dem Planeten Tran einzuführen und dafür zu sorgen, das das neue Wissen die nächste Bombardierung auch überstehen wird.
Man mag mich dafür kreuzigen, aber ich habe diese Trilogie damals gern gelesen
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Vom gleichen Autor stammen auch noch etliche Romane, die im Co Dominium spielen, also dem Hintergrund, wo auch "Der Splitter im Auge Gottes" angesiedelt ist.
Allerdings treten hier die Splits nicht auf(deren Entdeckung wird am Ende von "König Davids... kurz erwähnt) dafür viel Haudrauf und Krabumm auf den menschlichen Kolonialwelten:
"Königs Davids Raumschiff"(A Spaceship for the King)
Hier versucht ein als Händler getarnter Stosstrupp von einer Kolonialwelt in ein vergessenes Archiv auf einer anderen Kolonialwelt einzudringen und dort Wissen zu erlangen, das eine primitive Art von Raumfahrt ermöglicht - Die einzige Möglichkeit, die drohende Besetzung ihres Planeten durch Co Dominium-Truppen zu verhindern.
Auch vor diesem Hintergrund spielen:
"Der letzte Söldner"(The Mercenary)
"Jenseits des Gewissens"(West of Honor)
sowie die Kurzgeschichte
"Er fiel in ein dunkles Loch"(He fell into a Dark Hole)
in
Jerry Pournelle
"Black Holes"(Black Holes)
Und in der vierteiligen Falkenberg`s Legion-Reihe geht es ebenfalls um das Co Dominium, genauer gesagt um den Aufstieg Spartas zur neuen Macht nach dem Niedergang der Erde und der Gründernationen des Dominiums USA/UDSSR.
Da du ja Zyklen nicht gerne liest, kannst du ja, wenn du etwas von diesem Autor lesen möchtest, diesen Roman(gehört keinem Zyklus an) nehmen:
"Mars, ich hasse dich!"(Birth of Fire)
Hier nehmen die von der Regierung und Konzernen ausgebeuteten Kolonisten/Sträflinge des Mars das Schicksal in die eigene Hand("Wir brauchen Atombomben, um diese Welt zu terraformieren") und nehmen den Kampf auf.
Bearbeitet von Jorge, 17 Dezember 2006 - 02:27.
#15
Geschrieben 17 Dezember 2006 - 04:13
Ja, dass zu Weber kann ich bestätigen. Band 9 war dann wieder besser, aber nur, weil er Honor Harrington nicht so sehr in den Mittelpunkt gestellt hat. Aber davor... Das war teilweise echt fies, was er so vorsetzte. Wegen Heinlein: Teilweise finden sich in seinen Büchern schon extreme Positionen. Bei manchen Stellen habe ich mir gedacht: Hallo, geht es noch? Aber vielleicht habe ich auch ein paar der extremsten Werke erwischt. Bislang habe ich nur 7 oder 8 Bücher von ihm gelesen.Honor Harrington - übrigens auch nichts anderes als Hornblower in space - kann man etwa bis Band 5 oder 6 lesen, dann wurde David Weber vom Braineater befallen. Heinlein war zu keinem Zeitpunkt Faschist. Er war ein großer Bewunderer des Machismo, aber er hielt jede Form von staatlicher Regierung, egal, wie organisiert, für zum Untergang verurteilt und war daher politisch eher Anarchist.
#16
Geschrieben 17 Dezember 2006 - 04:16
Treffer, genau das hatte bei mir den Eindruck erweckt, er sei Faschist. Diese Begründung ist gut und einleuchtend.Heinlein war von Institutionen fasziniert. Dies hat ihm, verbunden mit seiner Bewunderung für heroisch-männliches Gehabe, diesen Vorwurf mehrfach eingehandelt. Er hat natürlich auch mitunter selbst zu diesen Missverständnissen beigetragen, aber man sollte ein Werk nicht losgelöst von seinem Erschaffer betrachten und Heinlein hat oft genug über seine politischen Auffassungen beredt Auskunft gegeben.
#17
Geschrieben 17 Dezember 2006 - 05:53
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Bearbeitet von Pixelprimat, 17 Dezember 2006 - 06:56.
#18
Geschrieben 17 Dezember 2006 - 06:12
[*] die möglichst originelle Lösung von taktischen/strategischen Problemen (von Infiltration und Undercover-Missionen bis hin zu offenen Kampfhandlungen und Raumschlachten) als Kern-Plotelement
[*] insbesondere bei den Klonkriegs-Romanen von Karen Traviss wird dies mit höchst intelligenten Fragen nach der moralischen Kompenente der Verwendung von Klonsoldaten als "Kanonenfutter" verwoben
[*] beides trifft auch auf "Battlestar Galactica" zu - angesiedelt im militärischen Ambiente mit den entsprechenden Versatzstücken und Klischees, aber angetrieben von sehr clever durchdachten Plots, Fragen der Ethik und höchst unterschiedlich motivierte Charaktere bzw. den sich hieraus ergebenden Spannungen
[/list]Komischerweise wurden meine eigenen Romane auch schon als Military-SF eingestuft. Okay, die Gallagher-Chroniken sind z. T. recht actionlastig und es wird auch hier und da geballert, aber in den wenigsten Abenteuern ist Clou de facto in irgendeine militärische Hierarchie eingebunden. Meistens ist er als Söldner unterwegs. Insofern etikettiere ich meinen Kram immer noch als "Space Opera", auch wenn der Begriff "Military-SF" vielleicht zur Zeit mehr "in" ist.
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#19
Geschrieben 17 Dezember 2006 - 21:45
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#20
Geschrieben 17 Dezember 2006 - 22:35
).
Wie gesagt, Verfolgungsjagden und Gefechte im All: ja - Militär als zentrales Plotelement: nein bzw. nicht immer.
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#21
Geschrieben 17 Dezember 2006 - 22:45
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#22
Geschrieben 18 Dezember 2006 - 05:22

I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)
#23
Geschrieben 18 Dezember 2006 - 18:28
Ich bin wahrscheinlich der Letzte, der in der Lage wäre, meine eigenen Werke korrekt einzuordnen. Und was die Masse meiner seriengebundenen Romane angeht, so stimme ich Dir zu. Der Tentakelkrieg-Zyklus, dessen erster Band Anfang 2007 rauskommt, ist allerdings bewusst als MilSF-Trilogie geplant und ich möchte behaupten, dass die Leser sie auch so wahrnehmen werden. Allerdings kommt nicht ein einziges Mal "Yessir!" vor...Dirk, Du schreibst meines Erachtens übrigens keine Military-SF, auch wenn Du das der Provokation wegen gerne mal so ansagst. Du lässt es nur gerne mal krachen und ein paar zackige Yessirs durch die Gegend randalieren. Das verhält sich zu militärischen Aspekten ungefähr so wie "The Fast and The Furious" zur Formel 1.
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#24 Gast_Jorge_*
Geschrieben 18 Dezember 2006 - 21:33
OTIn einer (Wehrpflichtigen-)Armee alles Mögliche und Unmögliche zusammenkommt: Da teilen sich Menschen eine Stube, die sich im zivilen Leben keines Blickes würdigen möchten. Man trägt die gleiche Uniform, teilt einen Auftrag, ist seines Nächsten Kamerad, geht durch dieselbe Scheiße; das schweißt zusammen, die Uniform verdeckt alle Unterschiede.

Wie war damals noch der Spruch...ach ja:
Besitzen Sie Intelligenz, Bildung...gute Manieren?
DANN HABEN SIE BEIM BUND GARANTIERT JEDE MENGE ÄRGER!
Vor allem, wenn Sie sich ihre Stube mit einem Haufen versoffener Skinheads teilen müssen oder der Spieß ein verkrachter Sonderschüler ist, der alles haßt, was nicht genau so blöd ist wie er selbst.
Lesen Sie deshalb unseren Ratgeber "URLAUTE"(u.a. Am Hofe Iwans des Schrecklichen; Über die Umgangsformen der Paviane; Wie man sich allein durch Hiebe verständigt Undund) - und aus dem größten Klugscheißer wird ein grunzender Primat, der die Wehrdienstzeit gefahrlos übersteht!
oder
Die Bundeswehr bereitet junge Menschen auf das Leben vor - wenn sie später mal Alkoholiker werden wollen...
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Bearbeitet von Jorge, 18 Dezember 2006 - 21:36.
#25
Geschrieben 19 Dezember 2006 - 03:57
Heut ich hab fast den ganzen Tag Kartons zerrissen (Kumpel beim Umzug geholfen), und also etwas Gelegenheit mit gutgelaunter Aggression nachzudenken.
1) Mir ist eingefallen, daß ich EIN Militär-Ding mag: nämlich das ›Lost Platoon‹, auch wenn mir jetzt nur das Lobo-Comic »Unamerican Gladiators« einfällt. †” Abr das fällt wieder unter die lustige Seite der Military SF.
2) Obwohl ich Military SF persönlich nicht mag, nehme ich an, daß sich die Menschheit für ihren Weg ins All noch um einiges mehr allgemein militärischer Disziplin unterwerfen wird. Das Paradox liegt wohl darin, ein priduktives und lebenswertes Wechselspiel zwischen ›Ernstfall-Disziplin‹ und ›Leichtsinns-Auftrieb‹ anzustreben. Ernstfall-Disziplin, weil in den künstlichen Lebensräumen diese schlicht notwendig ist. Ein falsches Ventil aufgedreht und hopps geht die Besatzung (ob im All oder unter Wasser). Leichtsinns-Auftrieb, weil sonst die Ideen und das Wohlgefühl abhanden kommen.
3) Der monströseste Aspekt des Krieges sind für mcih persönlich Kindersoldaten; ein leider auch heute sehr aktuelles Problem. †”†”
FRAGE†¦ Gibt es dazu eigentlich SF-Stories? Kinder, die mit Drogen und Waffen eingedeckt werden, die zu kleinen Killermonstren abgerichtet werden? †” Hier ist†™s meiner Meinung nach kaum noch möglich igendwas zu heroisieren. †” Über Lesetipps speziell hierzu wär ich besonders dankbar!
4) Überhaupt: Military SF und Heldentum, bzw. Antiheldentum. Bisher finde ich Diboos Tip »Armour« am interessantesten, allein schon wegen der aufregenden Idee, ein Ding die Story erzähle zu lassen (man stelle sich vor: Goethes Götz aus der Sicht der Prothesenhand!) †” Seltsamerweise interessiere ich mich ()im Rahmen meiner Kulturgeschichtlichen Privatstudien) durchaus für reale Kriegs- und Militär-Geschichte udn entsdprechende Fiktionalisierunge, komme aber nicht ganz dahinter, warums mich in der SF so abstößt. †” Wenn jemand von Euch aus der Ferne telepathisch zufällig in meinem Hirn auf Antworten stoßen sollte, bitte scheut nicht zurück, sie gleich hier zu posten.
Grüße
Alex / molo
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#26
Geschrieben 19 Dezember 2006 - 04:28
So neu ist die Idee auch wieder nicht. In dem Western "Winchester 73" ist das gleichnamige Repetiergewehr sozusagen der Hauptdarsteller im Mittelpunkt der Handlung. Das Gewehr wechselt den ganzen Film hindurch mehrmals den Eigentümer, und so erhält man aus all den Episoden - die halt durch besagtes Gewehr erzählerisch miteinander verbunden sind - ein buntes Kaleidoskop mit all den typischen Wild-West-Archetypen (der Spieler, der Indianerhäuptling, der Cowboy, der Siedler, der Desperado, die Kavallerie usw.)(...) allein schon wegen der aufregenden Idee, ein Ding die Story erzähle zu lassen (man stelle sich vor: Goethes Götz aus der Sicht der Prothesenhand!)
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#27
Geschrieben 19 Dezember 2006 - 16:05
- Dr. Karel Lamonte, Atomic Scientist (Top of the Food Chain, Can 1999)
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#28
Geschrieben 19 Dezember 2006 - 17:07
Bearbeitet von molosovsky, 19 Dezember 2006 - 17:09.
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.
Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.
#29
Geschrieben 19 Dezember 2006 - 17:48
Oder, auf den Punkt gebracht:[...]
oder
Die Bundeswehr bereitet junge Menschen auf das Leben vor - wenn sie später mal Alkoholiker werden wollen...
Bist Du dumm, siehst Scheiße aus
und kannst nicht nicht richtig reden?
Junge, mach' Dir doch nichts draus
- die Bundeswehr nimmt jeden!
Übrigens habe ich es als kultivierter Klugscheißer und "lieber Junge" durch den Grundwehrdienst und über diesen hinaus geschafft. Meine schlechten Angewohnheiten (Saufen, Typen anmachen, Mädels abschleppen, exzessiver Gebrauch von Kraftausdrücken etc.) habe ich mir während des Studiums angeeignet und verfeinert.
Das schließt womöglich den Kreis und wir kommen zum Thema zurück: Das Militär ist per se nichts Verwerfliches, es ist aber eine Ausnahme-Struktur und bringt als solche entweder das Beste oder das Schlimmste im Menschen hervor ... Oder ist einfach nur eine Arbeit. Warum das nicht in der SF thematisieren?
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)
#30
Geschrieben 19 Dezember 2006 - 17:49
Bearbeitet von Theophagos, 19 Dezember 2006 - 17:52.
- Dr. Karel Lamonte, Atomic Scientist (Top of the Food Chain, Can 1999)
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