Na ja sei froh das es wenigstens schon mal da steht. Ich wollte es mir unlängst auch zulegen bin aber dann vor dem horrenden Preis zurückgeschreckt.@ yiyippeeyippeeyay Ja, ja. das alte Lied. Ich habe Leibowitz samt Fortsetzung auch im Regal stehen und - wie so vieles andere - bisher nicht gelesen. Seufz. Grüße, Rainer
Cormac McCarthy - Die Straße
#31
Geschrieben 05 November 2008 - 14:04
#32
Geschrieben 06 November 2008 - 12:41
Kam hier gerade als Pressemeldung an ...LIEDER VON KLAGE UND HOFFNUNG - Musik und Texte zum Volkstrauertag - Sonntag, 16. November 2008, 17 Uhr Evangelische Stadtkirche Wiesloch Wie überlebt man in einer Welt, in der eine Katastrophe stattgefunden hat? Wie kann ein Vater seinen Sohn in so einer Welt beschützen? Beschützen vor Kälte und Hunger, aber auch vor Menschen, die die Zivilisation hinter sich gelassen haben, die in einer Welt ohne Moral leben. Schutz gewähren und Hoffnung bewahren, überleben und weiter zu den "Guten" gehören - geht das überhaupt? In dem Roman "Die Straße" des 1934 geborenen amerikanischen Schriftstellers Cormac McCarthy wandern Vater und Sohn durch eine fast ausgestorbene Welt. Es ist die Geschichte des Überlebens, und auch die Geschichte einer Liebe zwischen Vater und Sohn. Ausschnitte dieses bewegenden Romanes sind am 16. November um 17.00 Uhr in der evangelischen Stadtkirche Wiesloch zu hören. Sie werden verwoben mit Texten aus der Bibel und musikalisch reflektiert durch Motetten von Schütz, Liebhold, Mendelssohn, Brahms, Stanford und Kaminski. Es lesen Kerstin Jürgensen (Textauswahl "Die Straße"), Nele König-Kurowski und Ulrich Löffler (Auswahl der Bibeltexte). Es singt die Kantorei an der Stadtkirche unter der Leitung von Kantor Christian Schaefer. Der Eintritt ist frei, um eine Spende zugunsten der kirchenmusikalischen Arbeit wird gebeten.
Neu: Armin Rößler - Die Nadir-Variante
Armin Rößler - Entheete (Neuauflage) +++ Armin Rößler - Cantals Tränen +++ Hebben/Skora/Rößler (Hrsg.) - Elvis hat das Gebäude verlassen
Das Argona-Universum
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Mein Blog
#33
Geschrieben 06 November 2008 - 14:15
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#34
Geschrieben 06 November 2008 - 19:04
Warum ??? Auf mich wirkt das, wie die Ankündigung einer Horror-Veranstaltung. Wahrscheinlich verteilen sie vorher Asche, die man dann auf sein Haupt streuen kann. Bibeltexte alleine finde ich schon schrecklich und dann noch die Straße dazu. Vielleicht sollte man die Veranstaltung "Die Strafe" nennen. Worum wird eigentlich beim Volkstrauertag getrauert?Das müsste man McCarthy glatt mal übersetzt zu schicken!
Bearbeitet von TrashStar, 06 November 2008 - 19:07.
#35
Geschrieben 07 November 2008 - 12:00
Wikipedia:Worum wird eigentlich beim Volkstrauertag getrauert?
Er wird seit 1952 zwei Sonntage vor dem Ersten Advent begangen und erinnert an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen.
#36
Geschrieben 07 November 2008 - 14:22
Danke für die Info ...Wikipedia: Er wird seit 1952 zwei Sonntage vor dem Ersten Advent begangen und erinnert an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen.
#37
Geschrieben 10 Mai 2009 - 12:56
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/
#38
Geschrieben 10 Mai 2009 - 16:15
#39
Geschrieben 12 Mai 2009 - 18:54
Ein Happyend ist es sicher nicht, aber man bekommt doch ein wenig einen Hoffnungsschimmer mit, denn die 2 die den Jungen am Ende "übernehmen" deuten doch an, wie sehr sie sich freuen, dass er so jung ist. Also sehen sie evtl. noch eine irgendwie geartete familiäre Zukunft. Mir ist eh im Sinne der Glaubwürdigkeit der im Roman gebauten Welt nicht klar, wie eine Waffe alle Pflanzen komplett einäschern kann, und dafür aber Menschen und Tiere auslässt. Ich sehe das am Ende des Buches so - wenn ich mal meine, das überhaupt erklären zu müssen - dass der angedeutete Kriegskahlschlag einen großen Teil Nordamerikas vernichtet hatte, dass es aber schon Grenzregionen gibt, die wieder Leben zulassen - man muss eben dahin kommen, und das ist ja schließlich des Vaters Hoffnung und Ziel die ganze Zeit. Aber schön, dass noch 2 SFN'ler McCarthys Text hoch halten. Ich ja auch...Es gibt auch kein Happy End, da es eigentlich keine gesunde Flora und Fauna mehr gibt, es bleibt schlussendlich nur der Tod!
/KB
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Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
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wieder spannend das Leben und heiter.
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#40
Geschrieben 12 Mai 2009 - 19:01
Diesen Eindruck habe ich nicht bekommen. Auch dass viele Tiere nicht mehr da sind, meinte ich zu vernehmen.Mir ist eh im Sinne der Glaubwürdigkeit der im Roman gebauten Welt nicht klar, wie eine Waffe alle Pflanzen komplett einäschern kann, und dafür aber Menschen und Tiere auslässt.
#41
Geschrieben 13 Mai 2009 - 09:05
#42
Geschrieben 13 Mai 2009 - 21:38
Das bestärkt aber eher meine Zweifel. Eine Wasimmer-Bombe, die nur Flora und Fauna terminiert, und Menschen nicht, ist zwar allegorisch & lyrisch sehr aussagekräftig, aber doch eher unwahrscheinlich. Schließlich haben ja schon irgendwelche kleinen Säugetiere den Yucatan-Meteor überlebt; das würden unsere (also z.B. Kaninchen) sicherlich auch tun, zumindest an besagten "Grenzregionen" und außerhalb... Des Vorposters letzten SatzAuch dass viele Tiere nicht mehr da sind, meinte ich zu vernehmen.
kann ich aber 100%ig unterschreiben!Anyway für mich ein Highlight der Endzeit Literatur!
/KB
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#43
Geschrieben 13 Mai 2009 - 21:52
#44
Geschrieben 10 August 2009 - 17:24
Da ich das Buch erst jetzt gelesen habe ... Fazit: Hat mir sehr gut gefallen, Gut-und-Böse-Klischee könnte man anfangs vielleicht denken, später ist klar, dass der Mann pragmatisch denkt, aber auch irgendwie immer mehr merkt, dass er eigentlich ins Nichts läuft, das es das Ziel, das er hat nicht gibt. Warum der Junge so sehr ans Gute glaubt, weiß man nicht, genausowenig wie alt er war, als alles zusammenbrach. Wenn er so erzogen wurde, halte ich das durchaus für glaubwürdig. Er merkt ja dann, dass das nicht mehr so mit der grauen Wirklichkeit zusammenpasst, durch die er mit seinem Vater wandert. Der Ewige Winter. Wunderbar stimmungsvoll, kaum Aktionszenen und doch ein Pageturner. Im Deutschen völlig ohne Anführungsstriche für wörtliche Rede. Die Zwiegespräche wortkarg, auf das Nötigste beschränkt. Kein Herumlabern, Hunger, Durst, Müdigkeit, Kälte. Angst. Die einzige Stelle mit etwas Tränendrüseneffekt ist das Ende. Bei Mc Carthy ist ein Happy-End aber auch nicht zu erwarten gewesen. Ich werde mehr von ihm lesen, nachdem mich schon die Verfilmung von "No Country for Old Men" begeistert hat. Ich hoffe der Film-Trailer zu "The Road" bestätigt nicht, was ich befürchte: Actionszenen, um das Buch für den Mainstream aufzupumpen (wo explodiert im Buch ein Haus?). Die Mutter, die im Buch nur in ganz wenigen Absätzen erwähnt wird, kriegt eine Hauptrolle ... Ich werde Film den wohl eher auf DVD anschauen.@ Amtranik: Titel und Startdatum für Deutschland habe ich auf die Schnelle nicht googeln können (vielleicht weiß ich nur nicht, wo man da am besten kuckt).
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/
#45
Geschrieben 26 November 2009 - 13:53
Zum Film, der erst heuer in den USA anläuft - in der BRD erstmal gar nicht - gibt es nun einen eigenen Thread im Filmbereich. Bitte diesen dort weiter besprechen!)Ich hoffe der Film-Trailer zu "The Road" bestätigt nicht, was ich befürchte: Actionszenen, um das Buch für den Mainstream
aufzupumpen (wo explodiert im Buch ein Haus?). Die Mutter, die im Buch nur in ganz wenigen Absätzen erwähnt wird, kriegt eine Hauptrolle ... Ich werde Film den wohl eher auf DVD anschauen.
/KB
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dann wünschen wir einfach mit Willen
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Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
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#46
Geschrieben 20 September 2010 - 15:19
- • (Buch) gerade am lesen:Metro 2034
- • (Buch) als nächstes geplant:Die Straße
-
• (Buch) Neuerwerbung: noch nicht
-
• (Film) gerade gesehen: Soylent Green - 2025
-
• (Film) als nächstes geplant: Planet der Affen - Prevolution
-
• (Film) Neuerwerbung: Battle of L.A. (ätzend)
#47
Geschrieben 20 September 2010 - 15:47
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
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#48
Geschrieben 08 Dezember 2010 - 01:12
Wow! Selten habe ich einen Forumbeitrag gelesen, der den Verfasser in meinen Augen so vollständig und umfassend disqulifiziert hat.Die Straße ist ein Buch, welches sich in erster Linie dadurch auszeichnet, dass es auf die Tränendrüse drückt und versucht Gefühle zu manipulieren. Dieser heroische und Kampf des Vater, seinen Sohn durchzubringen, hat starke Untertöne von Selbstmitleid. Und den Gut-Böse-Dualismus konnte McCarthy sich auch nicht verkneifen. Die edle Haltung des Vaters und die Reinheit des Sohnes setzt sich gekonnt von den Gräueltaten und dem Leiden der anderen Überlebenden ab. So etwas finde ich qualitativ nicht gut. Ganz egal wie versiert und gekonnt es geschrieben ist.
Meine Meinung nachdem ich etwas mehr als die Hälfte gelesen habe. Es würde mich nicht wundern, wenn der Vater den Sohn rettet und dann stirbt, sozusagen als Märtyrer.
In der Verfilmung spielt Viggo Mortensen den Vater. Da hätte man auch gleich Elijah Wood als Sohn nehmen können.
#49
Geschrieben 08 Dezember 2010 - 14:24
Wenn ich meinen Beitrag jetzt lese, dann kommt er mir doch etwas zu dick aufgetragen vor.Wow! Selten habe ich einen Forumbeitrag gelesen, der den Verfasser in meinen Augen so vollständig und umfassend disqualifiziert hat.
Als ich das schrieb, war ich sozusagen noch frisch verärgert und der Kommentar ist vielleicht etwas zu drastisch formuliert.
Bearbeitet von TrashStar, 08 Dezember 2010 - 14:25.
#50
Geschrieben 08 Dezember 2010 - 16:05
#51
Geschrieben 08 Dezember 2010 - 18:59
#52
Geschrieben 08 Dezember 2010 - 20:46
Neu: Armin Rößler - Die Nadir-Variante
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#53
Geschrieben 08 Dezember 2010 - 23:42
Mein Problem mit dem Beitrag war, dass du dich ausschließlich auf inhaltliche Dinge bezogen hast, die meiner Meinung nach absolut unwichtig bei einem Buch wie "Die Straße" sind. Der Inhalt ist da nur ein Rahmen für die Sprache und des Autors virtuosen Einsatz von Sprache.Wenn ich meinen Beitrag jetzt lese, dann kommt er mir doch etwas zu dick aufgetragen vor.
Als ich das schrieb, war ich sozusagen noch frisch verärgert und der Kommentar ist vielleicht etwas zu drastisch formuliert.
Wenn ich das Buch jetzt nacherzählen müsste würde ich wohl nur eine sehr unzulängliche Inhaltsangabe abliefern. Was ich aber sehr lebhaft beschreiben kann, ist wie Präzision der Sprache auf mich wirkte.
Ich habe das Buch damals gekauft, weil ich etwas post-apocalyptisches lesen wollte. Und als ich dieses dünne Büchlein aufschlug, war ich nicht darauf vorbereitet, dass es mich wie ein Vorschlaghammer treffen würde.
#54
Geschrieben 08 Dezember 2010 - 23:44
Kurz und treffend.Ich kann's nur empfehlen. Das Buch ist stilistisch ein Erlebnis ...
#55
Geschrieben 09 Dezember 2010 - 08:48
Ein Buch besteht aus Inhalt und Form und für beides gibt es die verschiedensten Qualitätskriterien. Wenn ein Buch "sehr gut" ist, dann muss beides stimmen - so ist meine Meinung. Es gibt nämlich auch Autoren, die genial schreiben können und inhaltlich genial sind.Mein Problem mit dem Beitrag war, dass du dich ausschließlich auf inhaltliche Dinge bezogen hast, die meiner Meinung nach absolut unwichtig bei einem Buch wie "Die Straße" sind. Der Inhalt ist da nur ein Rahmen für die Sprache und des Autors virtuosen Einsatz von Sprache.
Gut schreiben kann McCarthy zweifellos, aber das reicht nicht aus. Auch glaube ich nicht, dass er, wenn er in dem Stil ein Kochbuch oder eine Romantik-Schnulze geschrieben hätte, eine ähnliche Wirkung erzielt hätte.
#56
Geschrieben 09 Dezember 2010 - 12:11
Ein Buch besteht aus Inhalt und Form und für beides gibt es die verschiedensten Qualitätskriterien. Wenn ein Buch "sehr gut" ist, dann muss beides stimmen - so ist meine Meinung. Es gibt nämlich auch Autoren, die genial schreiben können und inhaltlich genial sind.
Gut schreiben kann McCarthy zweifellos, aber das reicht nicht aus. Auch glaube ich nicht, dass er, wenn er in dem Stil ein Kochbuch oder eine Romantik-Schnulze geschrieben hätte, eine ähnliche Wirkung erzielt hätte.
Für mich hingegen ist «The Road» ein schönes Beispiel dafür, dass der sogenannte Inhalt (der in der SF ja oft als so wichtig gilt) in der Regel überwertet wird. Denn inhaltlich hat McCarthy hier tatsächlich nichts Neues zu bieten. Das ist aber meiner Meinung nach auch unwichtig, weil das Buch so gut geschrieben ist. Durch die stilistische Knappheit und Reduktion erreicht McCarthy eine ganz erstaunliche Wirkung. Zweifellos gibt es Bücher, die inhaltlich origineller, interessanter etc. sind, aber darum geht's bei «The Road» gar nicht.
Ich gehe mit Dir übrigens darin einig, dass der Stil bei einem anderen Stoff nicht funktionieren würde, aber das spricht eigentlich für das Buch. Denn der Stil ist eben kein Zufall oder blosse Masche, sondern entspricht dem Inhalt; deswegen ist das Ganze ja so wirkungsvoll.
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
- • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
- • (Buch) als nächstes geplant:Samuel Butler: «Erewhon Revisited»
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• (Film) gerade gesehen: «Suicide Squad»
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• (Film) Neuerwerbung: Filme schaut man im Kino!
#57
Geschrieben 09 Dezember 2010 - 13:02
Er erreicht die Wirkung, ohne jeden Zweifel. Er macht das auch sehr gut. Die entsprechenden Gefühle entstehen beim Lesen und das Buch kommt sehr gefühlsintensiv rüber. Aber diese Wirkung kann man nicht vom Inhalt trennen. Mir geht es gegen den Strich, dass man jeden Unfug unters Volk bringen kann und noch dafür gelobt wird, wenn es nur gekonnt genug gemacht ist.Für mich hingegen ist «The Road» ein schönes Beispiel dafür, dass der sogenannte Inhalt (der in der SF ja oft als so wichtig gilt) in der Regel überwertet wird. Denn inhaltlich hat McCarthy hier tatsächlich nichts Neues zu bieten. Das ist aber meiner Meinung nach auch unwichtig, weil das Buch so gut geschrieben ist. Durch die stilistische Knappheit und Reduktion erreicht McCarthy eine ganz erstaunliche Wirkung.
Du meinst also, dass der Inhalt von SF-Büchern häufig überbewertet wird? Da muss ich mal in mich gehen und drüber nachdenken. Meine Meinung über Inhalte ist ziemlich ambivalent und gewiss nicht wiederspruchsfrei.
#58
Geschrieben 09 Dezember 2010 - 13:44
Er erreicht die Wirkung, ohne jeden Zweifel. Er macht das auch sehr gut. Die entsprechenden Gefühle entstehen beim Lesen und das Buch kommt sehr gefühlsintensiv rüber. Aber diese Wirkung kann man nicht vom Inhalt trennen. Mir geht es gegen den Strich, dass man jeden Unfug unters Volk bringen kann und noch dafür gelobt wird, wenn es nur gekonnt genug gemacht ist.
Ich sage keineswegs, dass man den Inhalt völlig von der Form trennen kann. Idealerweise sind die beiden so verschmolzen, dass man sie kaum trennen kann (wenn Du mich als Literaturwissenschaftler fragst, würde ich sogar sagen, dass die Trennung eigentlich schon im Ansatz falsch ist). Was ich meine, ist, dass McCarthy in Sachen Plot, Setting, Figuren etc. kaum Neues bietet. Das kennen wir in der Tat alles, als Unfug würde ich es aber nicht bezeichnen (wobei mir nicht klar ist, ob Du damit nun «The Road» gemeint hast, oder ob das eine allgemeine Aussage war). Da wird - anders als etwa bei Dick - kaum ein Leser denken "Boah, was für abgefahrene Ideen der aber auch hat."
Du meinst also, dass der Inhalt von SF-Büchern häufig überbewertet wird? Da muss ich mal in mich gehen und drüber nachdenken. Meine Meinung über Inhalte ist ziemlich ambivalent und gewiss nicht wiederspruchsfrei.
Sagen wir mal so: Die Bezeichnung von SF als "Literatur der Ideen" hat ja eine lange Tradition. Und wie man auch hier im Forum immer wieder sieht, gibt es nicht wenige SF-Leser, für die inhaltliche Fragen zentral sind: Was für Ideen hat der Autor, wie geht seine Weltkonstruktion auf, kann so ein Warp-Antrieb überhaupt funktionieren, wie geht das mit zwei Städten an der gleichen Stelle etc. Diese Dinge haben aber nach meinem Dafürhalten nur begrenzt was mit der literarischen Qualität eines Werks zu tun und sind je länger je weniger das, was mich an Literatur interessiert. Für mich wird eigentlich immer mehr relevant, was ein Autor mit der Sprache macht. Es nützt mir nichts, wenn ein Autor grossartige Ideen, diese sprachlich aber nicht umsetzen kann. Da sind mir mittelmässige Ideen, die brillant formuliert sind, lieber.
Signatures sagen nie die Wahrheit.
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#59
Geschrieben 27 Januar 2011 - 16:54
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."
(James Corey, Calibans Krieg)
"Sentences are stumbling blocks to language."
(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)
"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"
(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
- • (Buch) gerade am lesen:Ich lese zu schnell, um das hier aktuell zu halten.
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• (Film) gerade gesehen: Umbrella Academy (finale Staffel)
#60
Geschrieben 14 Januar 2012 - 12:46
"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"
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