Geschrieben 12 Februar 2008 - 09:33
Wieder einmal einer dieser Filme, in denen der geschulte Cineast merkt: "Ui, eine Neuverfilmung, ui, sie wollten es besser machen, ui, ganz viel tolle Tricktechnik, ui ... äh ... Film vorbei?" Nee, tut mir Leid, aber das ist mal wieder ein ganz typisches Hollywood-Produkt, wo viel Optik über eine nicht vorhandene Story hinweg täuscht.Ja, es ist echt schick, das verlassene New York zu sehen, mit den meterhohen Gräsern in den Pflastern. Aber nach 10 Minuten langt es dann. Zumal ich mir zum einen nach den 10 Minuten gerne endlich die Story gewünscht hätte - die dann noch weitere 80 Minuten auf sich warten lässt - und zum anderen ich auch kein New Yorker bin, die Stadt also nicht wirklich kenne. Das ist für USAler bestimmt noch ein ganz anderes Erlebnis. Nee, danke!Ja, auch die Renntierherde und die Löwen-Familie waren schick. Aber gerade bei der Frischfleisch-Jagd kam mal wieder das zum Tragen, was offenbar ganz Hollywood auszeichnet: MTV-Panik vor Bildinhalt. Wenn die Kamera ruhig gewesen wäre - ganz langsame Kamerafahrten, so wie man es aus Tier-Dokumentationen kennt - dann hätte man auch etwas von der tollen Optik gesehen. Aber so? Ich mag schon gar nicht in "Cloverfield" gehen; nach DER Panik-Wackel-Vorschau war mir schon nach 30 Sekunden schlecht. Beim Löwen war die Kamera dann ruhig, und da hat man auch sofort die unnatürliche Animation gesehen desselben (das war schon toll gemacht, aber ein echter Löwe wäre hier viel cooler gewesen). Nee, danke!Ja, die Vampire waren erschreckend. Aber nur deswegen, weil der Film ungefähr 10 Schreckeffekte enthält. Genau DA verkommt der Streifen richtig zu einem billigen Kreisch-Teene-Horrorstreifen. Nichts mehr von den teilweise beängstigenden recht philosophischen verdrehten Ansichten eines Matthias im "Omega Mann". Nichts mehr von dem bedenklichen Hintergrund der eigentlichen Geschichte. Hauptsache Action und Panik. Der Zuschauer wird's schon nicht merken. Nein, nein, nein, ich will nicht, danke!Am betroffensten war ich aber von Will Smith: Ich mag den Mann! Wirklich! "Men in Black", "Hitch" und "I Robot" wären bei weitem nicht so, wenn dort ein anderer Schauspieler sein Gesicht in die Linse gehalten hätte. Aber das hier? Nun rede ich mir zurecht, dass auch Will Smith aus diesem Streifen nicht mehr heraus holen konnte. Und die Szenen auf der Suche nach seinem Hund in der Dunkelheit, da hatte der Mann wirklich Angst .. und ich mit ihm. Aber allgemein ist er weit unter seinen Möglichkeiten gewesen. Nee ... ach, ihr wisst schon.Dass die Macher des Films dann noch den Hund killen ... klar, immer weg mit den Sympathieträgern des Films. Wozu braucht der Zuschauer das, wenn wir ja Action und Panik haben?Schrott, Schrott, Schrott, Oberschrott! Ich war nicht unterhalten, ich war gelangweilt und genervt. Das schlimmste, was ein Film einem Zuschauer antun kann.-10 Punkte auf einer Skala von 1 bis 10.Bis dennen,Henrik
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