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Minen auf dem Mond


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24 Antworten in diesem Thema

#1 mindblasted

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Geschrieben 03 Juli 2007 - 18:02

Habe mich heute mal gefragt ob es in einem Near-SF Szenario (2100 evtl) sinnvoll wäre auf unserem bleichen Trabanten Rohstoffabbau zu betreiben.Ehrlich gesagt hab ich weder eine Ahnung was sich da an Mineralien, Metallen usw. finden würde und was nicht noch (versteht sich) ob der Kram den Mehraufwand wert wäre.Transport stelle ich mir mittels Weltraum-Aufzug, railgunartigen Massdrivern und wegen mir auch Schiffen vor, allerdings würde der Kram wohl zwecks besserer Bedingungen in Orbitalfabriken weiterverarbeitet werden. Von daher ist ein Skyhook wohl langfristig der beste Weg Kram von der Erdoberfläche ins Weltraum und umgekehrt zu transportieren.Vielleicht hat sich die/der ein oder andere ja schonmal Gedanken zu dem Thema gemacht und möchte mich daran teilhaben lassen oder mir verklickern ob meine Ideen überhaupt Sinn machen. Ich komme da momentan nicht so wirklich weiter.

Bearbeitet von mindblasted, 03 Juli 2007 - 18:03.

"Es gibt eine größere Dunkelheit als die, die wir bekämpfen ... Viel schwerwiegender als der Tod der körperlichen Materie ist der Tod der Hoffnung, der Tod der Träume, und vor dieser Gefahr dürfen wir niemals kapitulieren. Die Zukunft ist überall um uns herum. In der Phase des Übergangs wartet sie darauf, in der Phase der Erleuchtung neu geboren zu werden. Niemand weiß, wie die Zukunft aussieht und wohin sie uns führen wird. Nur eines wissen wir. Sie wird stets unter Schmerzen geboren."
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#2 Yoscha

Yoscha

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Geschrieben 03 Juli 2007 - 21:39

Ja, ich hab mir schon mal drüber Gedanken gemacht. Und ich bin zu der Antwort gekommen, nein, der Aufwand steht in keiner Relation zum Gewinn. Organische Sedimente wird es auf dem Mond garantiert nicht geben. Energierohstoffe fallen, bis auf Uran und Co., damit weg. Und in punkto Erze und Industrieminerale. Ein guter Teil der Industrieminerale wird auf dem Mond erst gar nicht existieren können. Ich picke als Beispiel einfach mal den Kaolinit raus, ein Tonmineral, dass man zur u.a. zur Porzellan- und Papierherstellung braucht. Kaolinit entsteht durch Verwitterung unter tropischen Bedingungen.....Tropen auf dem Mond.....selbst ohne Tropen braucht es mindestens Wasser. Erze, da könnte es vielleicht von einigen Lagerstätten geben. Aber auf der Erde gibt es garantiert welche. Erreichbare. Abbauwürdige. Mit modernen Methoden könne auch alte Lagerstätten wieder reaktiviert werden. Die Römer brauchten Kupfergehalte von 15% um Minen lohnend betreiben zu können, wir schaffen das heute manchmal schon bei weniger als 1%, Tendenz sinkend. Und selbst wenn die klassischen erdgebundenen Lagerstätten nicht mehr reichen sollten (was für die meisten Erze bis 2100 nicht absehbar ist), es gibt genug unkonventionelle Lagerstätten auf der Erde, die immer noch praktischer zu erschließen sind, als der Mond. Kontinentalschelfe, die Tiefsee, die tiefere Erdkruste.... Es ist zwar immer noch alles teurer abzubauen, als die klassischen Lagerstätten, aber immer noch günstiger als der Mond. Es ist noch nicht einmal unbedingt der technische Aufwand, es ist die Vorarbeit. Bevor man überhaupt an eine Lagerstätte ran kann, muss man sie genau ausmessen, kartieren oder überhaupt ersteinmal finden. Wir wissen bereits heute von Lagerstätten in der Tiefsee, nur sind sie nicht wirtschaftlich abzubauen. Die Vorarbeit ist also bereits geleistet, während sie auf dem Mond völlig fehlt. Und sie ist auf der Erde sicherlich deutlich günstiger zu erledigen, als auf dem Mond.
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#3 mindblasted

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Geschrieben 03 Juli 2007 - 22:58

Danke, mit der Antwort hatte ich auch schon gerechnet. Trotzdem hätte es ja sein können das es spezielle Gründe gegeben hätten die sich wiederum lohnen würden, anscheinend nicht. Ich mache mir gerade Gedanken dazu was ein Konsortium aus Raumfahrtbehörden und Großkonzernen für einen praktischen Sinn darin sehen könnten einen Weltraumaufzug zu bauen. Daher auch der zugegeben etwas unrealistische Gedanke an Minen auf dem Mond. Die Möglichkeit orbitaler Fertigung war der eine Punkt...nur sehr fragwürdig ob das ausreichen würde. Erforschung des Weltraum oder gar die Besiedlung orbitaler Habitate wären noble Absichten, würden sich jedoch nur mit wirtschaftlichem Nutzen rechnen. Weltraumtourismus? Nicht wirklich. Es würde der NASA/ ESA und Konsorten einen Haufen Geld sparen, Satellitenstarts vereinfachen usw. wäre aber trotzdem ein Jahrhundertprojekt ohne wirklich ökonomischen Nutzen. Nun gut, ein Weltraumaufzug erscheint heute wohl plausibler als je zuvor, wenn meine Internetrecherchen zustimmen gibt es inzwischen dank Nanotechnologie sogar entsprechendes Rohmaterial. Er wäre auch auf jeden Fall auf lange Sicht billiger als das Shuttle-Programm der NASA. Für das Dead-Channel Setting müsste jetzt aber noch die Möglichkeit eines größeren Habitats und einer Menge kleinerer Stationen hinzukommen, sowie eine möglichst große Autonomie der Orbitalen von der Erde...daher auch wieder der Gedanke mit dem Mond...mmmmh Edit: http://en.wikipedia....Asteroid_mining Das ist wohl letztendlich dasselbe Dilemma wie der Mond, oder ?

Bearbeitet von mindblasted, 03 Juli 2007 - 23:01.

"Es gibt eine größere Dunkelheit als die, die wir bekämpfen ... Viel schwerwiegender als der Tod der körperlichen Materie ist der Tod der Hoffnung, der Tod der Träume, und vor dieser Gefahr dürfen wir niemals kapitulieren. Die Zukunft ist überall um uns herum. In der Phase des Übergangs wartet sie darauf, in der Phase der Erleuchtung neu geboren zu werden. Niemand weiß, wie die Zukunft aussieht und wohin sie uns führen wird. Nur eines wissen wir. Sie wird stets unter Schmerzen geboren."
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#4 MartinHoyer

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Geschrieben 04 Juli 2007 - 16:16

Es gibt einen erheblichen Unterschied: Der Mond ist ein Bruchstück der frühen (unfertigen) Erde und dem entsprechend unergiebig - gemessen daran, was unsere Industrie heute benötigt. Wenn es dort etwas zu holen gibt, dann ist es das, was die zahlreichen Einschläge im Laufe von Jahrmillionen dorthin gebracht haben. Wenn man das in einer Story umsetzen möchte, ist es eher etwas für kleine Prospektoren mit kleinem Gerät, da es eher eine Schatzsuche als eine Erschließung üppiger Rohstoffquellen ist.Asteroiden sind jedoch entweder Reste der Planetenentstehung oder "eingefangene" Trümmer größerer Himmelskörper. Sie können Kohlenstoffverbindungen, Silikate und schwere Elemente enthalten. Die Frage ist, ob sie in einer Konzentration vorliegen, die den industriellen Abbau lohnt - selbst wenn die erheblichen technischen Probleme gelöst wären, die dabei auftreten müssen.
Though my soul may set in darkness, it will rise in perfect light;
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)

#5 Yoscha

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Geschrieben 04 Juli 2007 - 16:30

Danke, mit der Antwort hatte ich auch schon gerechnet. Trotzdem hätte es ja sein können das es spezielle Gründe gegeben hätten die sich wiederum lohnen würden, anscheinend nicht.

Das einzige, was sich vielleicht lohnen könnte auf dem Mond abzubauen wäre 3He für den Betrieb von Fusionreaktoren. Wobei man da auch sicherlich mehrfach rechnen würde, ob sich das lohnt. Wobei das mittlerweile fast die Standard "Ausrede" für Near Future Mondbergbau ist.

Bearbeitet von Yoscha, 04 Juli 2007 - 16:49.

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#6 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 05 Juli 2007 - 15:14

In Lois Tiltons Erzählung "Drachenzähne"(Dragon`s Teeth - in Isaac Asimovs SF-Magazin 53) gibt es Millionen von Minen auf dem Mond :),

"Es gab Dutzende von Arten. Der Entminungsdienst hatte ihnen Namen gegeben: Schläfer und Kriecher, Hüpfer und Plopper. Alle waren sie speziell für die Vakuumbedingungen auf der Mondoberfläche entworfen und eigens für den Krieg gegen die Mondsiedlungen hergestellt worden."

die jeden kleinen Schritt der verbliebenen Menschheit auf dem Mond zu einem großen Selbstmordkommando machen.

"Nun war der Krieg schon lange zu Ende, aber die Sprengsätze waren immer noch da. Niemand wußte, wie viele - die Schätzungen gingen in die Millionen. Hundert Millionen? Durchaus möglich, meinten die Experten. Mindestens hundert Millionen, immer noch Ursache von sporadischen Schäden an lebenswichtiger Infrastruktur, immer noch lebensgefährliche Behinderung aller Oberflächenaktivität. Und es bedurfte nicht einmal menschlicher Tätigkeit, um sie auszulösen. Ein Meteoritentreffer oder ein Mondbeben reichten auch."

Trotzdem müssen immer wieder Menschen hinaus, die den auf der Mondoberfläche liegenden Schrott nach Verwertbarem durchstöbern.

"Und ebenso lagen da draußen immer noch nicht nur die Trümmer der zerstörten Siedlungen, sondern auch die Stücke und Splitter all der detonierten Bomben - überall auf der Mondoberfläche waren die wertvollen Metall- und Plastikfetzen zu finden, Materialien, die auf dem Mond nicht hergestellt werden konnten."

und die dringend gebraucht werden, um das Überleben der Verbliebenen zu sichern, denn nach der vollständigen Zerstörung der Erde

"Wer hätte gedacht, daß diese riesigen Tiefseebecken eigentlich so seicht waren. Und so empfindlich gegenüber einem zehn Kilometer dicken Klumpen Eisenerz, der aus dem Weltraum in sie hinuntergestürzt wurde. Die einzige wirksame Waffe, die die Luner gehabt hatten."

fehlt es an dringend benötigtem Nachschub aller Art.

"Was an vorhandener Ausrüstung ausgeschlachtet werden konnte, war längst verwendet worden, um die wichtigsten Anlagen funktionsfähig zu erhalten. Wann immer irgendein Teil kaputtging, so gab es keinen Ersatz. Die Mondniederlassungen waren theoretisch autark gewesen, aber das hatte vor dem Krieg gegolten. Und auch diese theoretische Planung hatte nie das Versagen von Ausrüstungsteilen eingeschlossen. So wurden jedes Stückchen Kupferdraht, jeder Plastiksplitter zu einer wichtigen Hilfe, um unentbehrliche Systeme am Leben zu erhalten."

Auch die Minen selbst sind Teil dieses Recyclings,

"Du weißt, wie wertvoll Elektronikbauteile für uns sind; wir versuchen sie zu retten, wo immer es möglich ist."

deren Bergung und Entschärfung

"Diese Dinger waren nie dafür gedacht, daß man sie aufmacht. Daß man sie jemals entschärft. Stell dir das mal vor. Millionen solcher Sprengsätze da draußen, über die ganze Oberfläche verstreut. Und da warten sie, warten einfach. In hundert Jahren werden sie immer noch da sein. Bis dahin sind wir vielleicht schon tot - wer kann das wissen?"

mit hohem Risiko für ihre Sammler verbunden sind

"Er deutete auf seine fehlenden Beine. ...Bevor eine Mine vor ihrem Gesicht detonierte. Hübsch. Er hätte schwören können, daß sie hübsch gewesen war. Ein Gesicht,, das aus Narben zu bestehen schien, ein Mund, dem es schwerfiel, deutliche Worte zu bilden. ...Es ist nur der eine Fuß. Sie werden dir einen neuen machen, du wirst wieder rumlaufen können - wirst gar nicht merken, daß dir was fehlt."

und die trotz der aussichtslosen Lage und ihrer Verstümmelungen am Ende "optimistisch" in die Zukunft schauen:

"Ich mein, die Dinger liegen ja noch immer da draußen rum, nicht?"
"Und das werden sie noch sehr lange tun, mein Junge. Zumindest so lange, wie wir beide leben. Es geht doch nichts über einen gesicherten Arbeitsplatz, oder?"


Was denn, zu pessimistisch, diese Vision von Minen auf dem Mond? Na gut, hier gibt`s etwas mehr Optimismus: http://www.3sat.de/3...3706/index.html

Bearbeitet von Jorge, 05 Juli 2007 - 15:29.


#7 Yoscha

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Geschrieben 05 Juli 2007 - 16:16

Und?In wie fern bringt uns die Zusammenfassung einer fiktiven Geschichte im Sinn der Fragestellung weiter?

Bearbeitet von Yoscha, 05 Juli 2007 - 16:21.

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#8 WeepingElf

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Geschrieben 09 Juli 2007 - 20:37

Zum Thema Rohstoffgewinnung und Kolonisation im Sonnensystem habe ich mir auch schon meine Gedanken gemacht - und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass das alles wirtschaftlich keinen Sinn macht. Der Mond und die anderen Planeten haben so ziemlich nichts zu bieten, was es nicht auch reichlich auf der Erde gibt. Erze - schön und gut, aber die Schrottplätze hier auf der Erde sind viel ergiebiger, jedes noch so rostige Stück Eisen hat mehr Reinmetallgehalt als die besten natürlichen Erze, und muss nicht erst für wahnsinnig viel Geld durchs All verschifft werden. Erdöl - Fehlanzeige. Organische Rohstoffe - keine Witze, bitte. Was viel wichtiger ist: es gibt dort kein Wasser, keine atembare Luft und keinen fruchtbaren Boden. Stattdessen ist mir die Idee gekommen, Stories zu schreiben, die in einem Sonnensystem des 22. Jahrhunderts spielen, in dem die Kolonisation in einer gigantischen Enttäuschung endet. Wäre was für die weitere Zukunft meiner Solarpunk-Welt ...

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#9 WeepingElf

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Geschrieben 14 Juli 2007 - 14:39

Nachtrag zu meinem letzten Post:Ich bin zwar kein Geochemiker, aber so viel ich weiß, sind die meisten der Erze, die wir hier auf der Erde zur Gewinnung von Metallen nutzen, als Rückstände bei Verwitterungsprozessen entstanden, an denen Wasser - und oft auch Sauerstoff - maßgeblich beteiligt war. Ohne diese Prozesse gäbe es also keine reichen Erze, sondern nur Mineralien, die zwar Metalle enthalten, aber (auf der Erde) nicht für abbauwürdig gelten.

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#10 mindblasted

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Geschrieben 14 Juli 2007 - 17:07

Schön das man mal wieder seien absolute Ahnungslosigkeit in punkto Naturwissenschaftne um die Ohren gehauen bekommt. Aber genau dafür hatte ich den Thread ja aufgemacht :rolleyes:Um das ganze konstruktiv weiterzuführen: Worin würdet ihr zu den oben augeführten Punkten sonst noch den wirtschaftlichen Nutzen eines Weltraumaufzugs sehen? Ich brauche ein paar Sponsorenfirmen ;)
"Es gibt eine größere Dunkelheit als die, die wir bekämpfen ... Viel schwerwiegender als der Tod der körperlichen Materie ist der Tod der Hoffnung, der Tod der Träume, und vor dieser Gefahr dürfen wir niemals kapitulieren. Die Zukunft ist überall um uns herum. In der Phase des Übergangs wartet sie darauf, in der Phase der Erleuchtung neu geboren zu werden. Niemand weiß, wie die Zukunft aussieht und wohin sie uns führen wird. Nur eines wissen wir. Sie wird stets unter Schmerzen geboren."
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#11 Yoscha

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Geschrieben 15 Juli 2007 - 11:07

Nachtrag zu meinem letzten Post: Ich bin zwar kein Geochemiker, aber so viel ich weiß, sind die meisten der Erze, die wir hier auf der Erde zur Gewinnung von Metallen nutzen, als Rückstände bei Verwitterungsprozessen entstanden, an denen Wasser - und oft auch Sauerstoff - maßgeblich beteiligt war. Ohne diese Prozesse gäbe es also keine reichen Erze, sondern nur Mineralien, die zwar Metalle enthalten, aber (auf der Erde) nicht für abbauwürdig gelten.

Kommt drauf an, wie du meistens definierst. Rein mengenmäßig schlägt Bauxit als einizges abbauwürdiges Aluminiumerz (es gab mal noch ein abbauwürdiges Erz, Kryolith, nur ist die einzige bekannte Lagerstätte bereits abgebaut) sicherlich einen Haufen von Erzen exotischerer Metalle. Wenn wir uns jetzt aber nur die Anzahl an Erzen ansehen, ohne die Mengen zu beachten, dann landen wir eher bei den hydrothermal gebildeten Erzen (heißes Wasser löst viele Metalle, Wasser kühlt ab, Metalle fallen aus; Beispiele sind Blei, Zink, Zinn, Molybdän, Kupfer, Gold, Silber,...). Was allerdings aufs selbe hinausläuft, ohne zirkulierendes Wasser haben wir Probleme diese Lagerstätten zu bilden. Und der staubtrockene Mond ist dafür auch nicht grade geeignet.

Schön das man mal wieder seien absolute Ahnungslosigkeit in punkto Naturwissenschaftne um die Ohren gehauen bekommt. Aber genau dafür hatte ich den Thread ja aufgemacht :rolleyes:

Du weißt doch, ich studiere Geowissenschaften u.a. mit dem Schwerpunkt Mineralogie, was auch Lagerstättenkunde miteinschließt, und schreibe morgen eine Klausur über den Mineralbestand der Tiefsee ;).

Um das ganze konstruktiv weiterzuführen: Worin würdet ihr zu den oben augeführten Punkten sonst noch den wirtschaftlichen Nutzen eines Weltraumaufzugs sehen? Ich brauche ein paar Sponsorenfirmen ;)

Tourismus, für die Hyperreichen? Abgeschlossene Wohnhabitete mit unverseuchter Natur, keimfreier Luft und sauberem Wasser? Wobei ein solches Habitat wahrscheinlich schwieriger hinzubekommen ist, als eine Mine auf dem Mond... Und ob es sich rechnen würde ist auch wieder die Frage und da kann ich keine Antwort draufgeben... Oder das ganze ist eine militärische Einrichtung, die analog zu GPS dann noch eine zivile Nebennutzung erfährt. Orbitalbomber, Laserkanonen und der ganze altbekannte Klimbim wird dann per Aufzug hochbefördert. Energieversorgung? Das Ding ist weit über den Wolken und dient als Kollektor für tausende von orbitalen Solarkollektoren, deren Energie am oberen Ende des Aufzugs gesammelt wird und über (fast)supraleitfähige Kabel auf die Erde geschickt wird. Wobei da die Frage ist, ob es nicht kostengünstigerere Energiegewinnungsmethoden geben wird.
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#12 Yoscha

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Geschrieben 18 Juli 2007 - 15:57

Weil ich grad bei der Recherche zu einem Seminarvortrag drüber gestolpert bin: http://walrus.wr.usg...z_minerals.html Eigentlich kann man als Laie ruhig den ganzen Text links liegen lassen und bis zur zweiten Karte runterscrollen. Das ist ein Artikel über submarine Erzvorkommen in der pazifischen US-Interessenszone. Was hat das jetzt mit Minen auf dem Mond zu tun?

Es ist noch nicht einmal unbedingt der technische Aufwand, es ist die Vorarbeit. Bevor man überhaupt an eine Lagerstätte ran kann, muss man sie genau ausmessen, kartieren oder überhaupt ersteinmal finden.

Der Artikel zeigt, dass man heute schon in der Tiefsee die Vorarbeit zur Rohstoffgewinnung machen kann und es auch schon tut. Auf dem Mond klappt das nicht so einfach. QED :D
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#13 Morn

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Geschrieben 19 Juli 2007 - 09:40

Ein Rohstoffabbau auf dem Mond wuerde es wohl erleichtern, eine Mondbasis zu bauen. Jedenfalls gibt es auf dieser Seite bei der NASA entsprechende Ueberlegungen. Die Kosten fuer einen Transport von der Erde sind recht hoch.

It is estimated that transporting material from the Earth to the moon would cost $25,000 per pound!

Auf der Seite wird auch angegeben, was gewonnen werden koennte.

At least seven major potential lunar construction materials have been identified. These include: * concrete * sulfur concrete * cast basalt * sintered basalt * fiberglass * cast glass * metals

,

About 40% of the lunar soil is oxygen (bound up in molecular silcates and metal oxides).

und

The lunar highland mineral anorthite is similar to the mineral bauxite that is used on Earth to smelt out aluminum. Anorthite consists of aluminum, calcium, silicon and oxygen. Smelters can produce pure aluminum, calcium metal, oxygen and silica glass from anorthite. The average anorthite concentration in the lunar highlands where the Apollo astronauts landed was between 75 and 98%. Raw anorthsite is also good for making fiberglass and other glass and ceramic products.

Ilemite a mineral found in abundance by the Apollo astronauts is high in titanium and can be used to trap solar hydrogen. Processing of ilemite could produce hydrogen (an otherwise rare element on the moon, unless lunar water ice is located). Iron can also be extracted from ilemite. A very small amount (half of one percent) of free iron is found in the lunar regolith and could be extracted by magnets after grinding. Iron powder can be used to make parts using a standard Earth process called powder metallurgy.

Der wirtschaftliche Nutzen eines Weltraumaufzuges koennte in einem erleichterten Transport von Materialen bestehen, die man nur unter geringer Schwerkraft oder Schwerelosigkeit herstellen kann.

#14 Yoscha

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Geschrieben 23 Juli 2007 - 16:53

Ich hab mir die verlinkte Seite mal durchgelesen und naja, eigentlich sagt sie genau das, was ich gesagt hab, nämlich das es sich nicht wirklich lohnt auf dem Mond Rohstoffe für die Erde aubzubauen. Rein theoretisch könnte man im Weltraum kohlige Chondrite einfangen, den Kohlenstoff extrahieren und mit Wasserstoff aus der Athmosphäre Jupiters Kohlenwasserstoffe synthetisieren. Ja, das ist jetzt sehr übertrieben. Aber die Möglichkeit zur Aluminiumgewinnung ist ähnlich.

The lunar highland mineral anorthite is similar to the mineral bauxite that is used on Earth to smelt out aluminum.

Das hat wohl ein Chemiker verbrochen. Ja, beides enthält Aluminium. Damit hat sich die Ähnlichkeit mineralogisch gesehen auch fast schon. Anorthit ist ein Silikat und Silikat sind so ziemlich die unbeliebtesten Erze, weil sie sehr stabil sind und man deshalb das Metall schwieriger rauszubekommen ist, als aus den meisten Nichtsilikaten. In der UdSSR wurde mal versucht Leucit als Aluminiumerz zu verwenden, weil es an Bauxit mangelte. Leucit ist ein sog. Feldspatvertreter, das sind Minerale, die reicher an Aluminium und ärmer an Silizium sind als echte Feldspäte wie der Anorthit. Heute nutzt niemand mehr Leuzit als Aluminiumerz, und Anorthit enthält noch weniger Aluminium als Leuzit. Für eine autarke Mondkolonie könnte die Gewinnnung zwar interessant sein, aber garantiert nicht für den Transport zur Erde. Da würde man lieber Lehm abbauen, denn der enthält auch sehr Aluminium reiche Silikate :lol:.
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#15 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 12 September 2007 - 10:19

TV-Tipp

"Mond zu verkaufen"

http://www.vox.de/ma...tikel_id=466393

Bearbeitet von Jorge, 17 September 2007 - 15:03.


#16 rockmysoul67

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Geschrieben 12 September 2007 - 12:28

Ich könnte mir so vorstellen, dass "Moon Jackets" oder "Moon Stone Leather Clads" sich sehr gut verkaufen liessen, so für Euro 5000 das Stück. Ich sehe es so vor mir: schöne schwarze Lederjacken mit einem kleinem rechteckigen Mondsteinplätchen auf der linken Brust - ja, das würden die Leute schon kaufen.

#17 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 22 September 2007 - 21:01

Zur Erinnerung hier noch mal der Ausstrahlungstermin:

TV-Tipp

"Mond zu verkaufen"

http://www.vox.de/ma...tikel_id=472877


Bearbeitet von Jorge, 22 September 2007 - 21:02.


#18 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 22 April 2009 - 09:40

Habe mich heute mal gefragt ob es in einem Near-SF Szenario (2100 evtl) sinnvoll wäre auf unserem bleichen Trabanten Rohstoffabbau zu betreiben.

Ehrlich gesagt hab ich weder eine Ahnung was sich da an Mineralien, Metallen usw. finden würde und was nicht noch (versteht sich) ob der Kram den Mehraufwand wert wäre.

Vielleicht hat sich die/der ein oder andere ja schonmal Gedanken zu dem Thema gemacht und möchte mich daran teilhaben lassen oder mir verklickern ob meine Ideen überhaupt Sinn machen.

TV-Tipp

"Der Mond - Energiequelle der Zukunft?"
http://www.kabeleins...amp;id=20936983

#19 SolidFake

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Geschrieben 08 Juni 2009 - 18:13

Der Mond wird in Zukunft wohl nur als Touristenattraktion und als Ausgangspunkt für entferntere Weltraumreisen verwendet werden, kann mir gut vorstellen mit nem Obitallift auf ne Station zu fliegen und dann für einen Tag auf den Mond ^^Witzige Idee wäre ja mal den ganzen Mond mit Solarkollektoren zuzupflastern...

#20 WeepingElf

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Geschrieben 27 Juni 2009 - 13:07

Was mir noch zum Thema "Minen auf dem Mond" einfällt:Warum sollte jemand auf die Idee kommen, einen Himmelskörper zu verminen, auf dem es nichts zu holen gibt? :rolleyes:

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#21 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 27 Juni 2009 - 19:09

Warum sollte jemand auf die Idee kommen, einen Himmelskörper zu verminen, auf dem es nichts zu holen gibt?

Nimmt man die Idee wörtlich, findet sich in der SF-Literatur z.b. folgender Grund http://www.scifinet....e...ost&p=85615 , der u.a. auch dafür sorgt, das es etwas zu holen gibt(sofern man nicht vorher selbst "geholt" wird) :rolleyes: ...

#22 Arkam

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Geschrieben 05 Januar 2010 - 18:49

Hallo zusammen,

wenn man Bergbau auf dem Monde betreiben will braucht man wohl die unter http://www.wissensch...ews/304866.html beschriebene Karte.

Hier haben Forscher den Uranbestand auf dem Mond kartiert.

Gruß Jochen

#23 Arkam

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Geschrieben 25 April 2012 - 09:25

Hallo zusammen,

dieser Artikel aus dem Spiegel Newsletter vom 26.04.2012 bietet da eine interessante Alternative. Nämlich den Abbau von Rohstoffen auf Asteroiden. Ob der Optimismus den die beschriebene Firma verbreitet tatsächlich gegeben sei dahin gestellt. Schließlich schwanken Rohstoffpreise und können so auch ein wirtschaftlich zunächst lohnend erscheinendes Konzept in den Bankrott treiben.

"BERGBAU AUF ASTEROIDEN US-Firma verspricht Goldrausch im Weltall <http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,829563,00.html#ref=nldt> Wenn Platin auf der Erde knapp wird, warum gräbt man dann nicht auf Asteroiden danach? Die US-Firma Planetary Resources stellt diese verwegenen Pläne vor und hat bereits Investoren wie Google-Chef Larry Page überzeugt. In den nächsten zwei Jahren will sie das erste Raumschiff starten. Von Holger Dambeck mehr... <http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,829563,00.html#ref=nldt> "

Telepolis das Magazin für Netzkultur vom 25.04.2012 hat dazu auch einen Artikel. Darin wird vor allen das schrittweise Vorgehen der Firma beschrieben.

"* Ran an die Rohstoffe im Weltraum http://www.heise.de/tp/blogs/6/151874 Das Unternehmen Planetary Resources will eine Infrastruktur im Weltraum schaffen, um später Rohstoffe von erdnahen Asteroiden abzubauen"

Gruß Jochen

Bearbeitet von Arkam, 26 April 2012 - 08:33.


#24 Arkam

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Geschrieben 25 Januar 2013 - 09:36

Hallo zusammen,

ob die Pläne die der Spiegel Newsletter vom 24.01.2013 beschreibt wohl tatsächlich aufgehen werden? Es geht Mal wieder um die Asteroiden und nicht um den Mond.

"
Platin, Nickel und Co.


US-Firma will Rohstoffe im All abbauen
<http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/amerikanische-firma-plant-abbau-wertvoller-metalle-im-all-a-879290.html>

Noch gibt es nicht viel mehr als eine Computeranimation - doch wenn die Pläne
des US-Unternehmens Deep Space Industries wahr werden, könnten Satelliten bald
auf Asteroiden nach Rohstoffen suchen. Die Firma ist nicht die einzige, die auf
erdferne Schätze setzt. mehr...
<http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/amerikanische-firma-plant-abbau-wertvoller-metalle-im-all-a-879290.html>
[ Video
<http://www.spiegel.de/video/deep-space-industries-asteroiden-bodenschaetze-im-blick-video-1249025.html>
| Forum
<http://forum.spiegel.de/f22/platin-nickel-und-co-us-firma-will-rohstoffe-im-all-abbauen-80967.html> ]"

Ein Artikel aus dem Spiegel Newsletter vom 28.01.2013 setzt das Thema fort.

"
Geisterfahrer im Weltall
<http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/asteroiden-gefahr-fuer-erde-lebensbringer-oder-rohstofflieferant-a-879840.html>

Was ist, wenn ein größerer Asteroid die Erde trifft? Forscher nehmen die Gefahr
durchaus ernst und erörtern, ob man kosmische Geisterfahrer aus ihrer Bahn
schubsen kann. Manche Unternehmer haben ganz andere Pläne: Sie wollen auf
Himmelskörpern Rohstoffe abbauen. Von Christoph Seidler mehr...
<http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/asteroiden-gefahr-fuer-erde-lebensbringer-oder-rohstofflieferant-a-879840.html>
[ Video
<http://www.spiegel.de/video/weltraumteleskop-zeigt-asteroid-apophis-ist-groesser-als-angenommen-video-1246139.html>
| Forum
<http://forum.spiegel.de/f22/asteroiden-geisterfahrer-im-weltall-81258.html> ]"

Gruß Jochen

Bearbeitet von Arkam, 29 Januar 2013 - 12:58.


#25 Arkam

Arkam

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Geschrieben 20 Juli 2014 - 15:38

Hallo zusammen,

dieser Artikel aus dem Spiegel Newsletter vom 08.06.2014 beschreibt wie Internet auf dem Mond demnächst aussehen könnte.

"
Forscher basteln Laser-Netz für den Mond
<http://www.spiegel.de/#ai=972133&aitype=newsletter&ref=nl-dertag>

Filme streamen, Fotos versenden, chatten: Was im globalen Datennetz blitzschnell
geht, ist für Astronauten eine Geduldsprobe. Doch Forscher arbeiten an einem
Laser-System für das kosmische Netz - mit ersten Erfolgen. Von Peter Gotzner
mehr... <http://www.spiegel.de/#ai=972133&aitype=newsletter&ref=nl-dertag> [
Forum <http://forum.spiegel.de/showthread.php?t=128473#ref=nl-dertag> ]"

Gruß Jochen


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