Ja, SPACE BALLTLESHIP YAMATO will ich auch noch sehen. ;-)
Davon kann ich nur dringend abraten. Ich hätte gar nicht so viel essen können, wie ich kotzen wollte. Nicht nur, dass es den Kamikaze-Geist hochhält und den japanischen Militarismus frönt, noch schlimmer sind IMHO die revisionistischen Tendenzen. Die Todesfahrt der Yamato bei der Operation Ten-gÅ sakusen zum Aufbruch des Lichts stilisieren zu wollen, empfand ich schlicht als ein Hohn. Der Untergang der Yamato ging ganz langsam vor sich und es hätten nicht so viele sterben müssen, wenn die Yamato mit geeigneten Rettungsbooten oder wenigstens mit Rettungsringen ausgerüstet gewesen wäre. Was nicht der Fall war. Am Schlimmstem fand ich jedoch beim Film, dass es nicht nur so Ultra-Ober-Mega-kitschig war, sondern dass sie diese Kitschigkeit auch noch bis zum Schluss immer weiter gesteigert haben. Am Ende saß ich nur noch da und fragte mich, ob es noch schlimmer werden könnte – und es wurde schlimmer! Bis in den Abspann hinein! Sagte ich bereits, dass ich gar nicht so viel essen könnten, wie ich kotzen wollte?
Nur eben nicht für alle - das ist der entscheidende Punkt. Solang ein einziger Mensch auf der Welt verhungert und andere Milliarden aufhäufen, hat das gesamte System versagt und gehört durch etwas Besseres ersetzt.
Dann nenne mir doch nur eine Gesellschaftsstruktur, wo all dies nicht vorkommt. Du kannst es nicht? Natürlich nicht, weil es nämlich gar nicht zum Wesen einer menschlichen Gesellschaftsstruktur passt. Das Wesen einer menschlichen Gesellschaftsstruktur besteht darin, dass die Mehrheit (auf eine mehr oder weniger zivilisierte Art und Weise) auf Kosten einer Minderheit lebt und sobald besagte Minderheit hinreichend ausgebeutet wurde, wird eben eine andere Minderheit ausgebeutet – c'est la vie...
Ich lebe nicht in Wohlstand, ich lebe in Armut. Ich habe auch schon gehungert und in ärmlichsten Kaschemmen gewohnt. Alles Dinge, für die ich mich bewußt entschieden habe.
Und macht dich das zu einem besseren Menschen? Mir deucht eher nein, denn sonst hättest du es gar nicht notig, dich hier in deiner angeblichen moralischen Überlegenheit zu suhlen. Du lebst nämlich ebenso wie ich auf Kosten der Dritten Welt. Niemand auf der Ersten Welt kann sich von diesem Vorwurf freimachen, weil es schlicht die Wahrheit ist. Meiner Meinung nach macht Armut die Menschen nur verbitterter, währen Geld zwar nicht glücklich macht, aber zumindest Freiheit bedeutet. Geld erlaubt mir sogar, etwas gegen die Ungerechtigkeit dieser Welt ganz konkret zu unternehmen – nicht weil ich an Gutmenschentum leide, sonder aus schnöden Steuerabschreibungsgründen.
Ich habe dem System für gar nichts zu danken, und darauf bin ich stolz.
Es gibt nichts, worauf du stolz sein kannst, den für den Ort deiner Geburt kannst du nichts. Das war reines Glück. Und da du offensichtlich die Früchte dieser Geburt genossen hast, also eine entsprechende Bildung erfahren hast, worum dich viele in der Dritten Welt zu Recht beneiden, sowie vom Sozial- und Gesundheitssystem profitierst, worum dich viele in der Dritten Welt erst recht beneiden, verwundert mich deine zur Schau getragene Verblendung etwas. Aber Undankbare vergessen die erhaltenen Wohltaten ja bekanntlich sehr schnell...
Nicht jeder ist zum Stiefellecker des Mammons geboren.
Geld nennt man heute Knete, weil man bekanntlich jeden damit weich bekommt. Geld macht nämlich nicht korrupt – kein Geld dagegen schon. Ich habe kein Problem damit zuzugeben, dass ich mich prostituiere. Ein jeder von uns tut das. Die einen direkt, die anderen im übertragenen Sinne. Aber schlussendlich sind wir alle nur Huren oder eben Stiefellecker des Mammons.
Bearbeitet von Ming der Grausame, 01 Dezember 2011 - 18:05.